Anderthalb Jahre Berlin - wie wars für Euch in der neuen Stadt?

Hallo und guten Abend,

ich lebe nun seit anderthalb Jahren ( September 2016) in Berlin.
Ich arbeite hier und deutschlandweit, eigentlich sogar weltweit.
Durch den neuen Beruf habe ich auch, durch puren Zufall, nach meiner Trennung einen neuen und wunderbaren Partner bekommen, ein Ur-Berliner.
Es hat sagenhafte 13 Monate gedauert, eine passende Wohnung zu finden. Allerdings wollte ich mit, zu diesem Zeitpunkt, 36 Jahren auch nicht mehr in einer WG oder im Zentrum wohnen.Durch Zufall und Vitamin B hat nun auch das geklappt und seit Januar habe ich eine schöne Bude und richte sie Stück für Stück für mich und uns ein.

Was ich tatsächlich noch nicht wirklich habe, sind Freunde.
Allerdings bin ich auch fast nur am Arbeiten und 14-Stunden-Tage sind keine Seltenheit . Oft auch in anderen Städten.

Und zugegebenermaßen bin ich auch kein Typ Mensch, der sich in die Kneipe stellt und brüllt "Hallo, ich bin die Neue und komm jetzt öfter" . Bin eher zurückhaltend.
In einer Stadt voller Individualisten ist es auch manchmal nicht leicht. Beruflich lerne ich sehr viele Menschen kennen, aber das sind halt Kunden oder/und Kollegen.

Die Freunde meines Partners sind toll und ich mag sie fast durchweg sehr gut leiden und wir fröhnen gemeinsam unserem Hobby ( Magic the Gathering falls das jemandem was sagt)

Seit Januar bin ich noch mehr unterwegs, um so viel Zeit wie möglich bei meiner Tochter im Klinikum verbringen zu können.

Wie gings Euch in Eurer ersten Zeit in der "neuen Heimat"?
Habt ihr sofort Kontakt gefunden, Euch sofort zu Hause gefühlt?
Oder habt ihr vielel Probleme gehabt?

Bin gespannt, wie es bei Euch war.

VG

denwillich

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Hallo,

ich bin nun seit 14 Jahre in Berlin, ich kam alleine her, und habe mich sofort heimisch gefühlt. Allerdings - das ist vermutlich ein großer Unterschied - ich habe immer im Zentrum gewohnt, ich kann es mir nicht anders vorstellen, auch jetzt mit Kindern nicht. Außerdem kam ich zum Studium her, und an der Uni ergaben sich die Kontakte fast von selbst. Manche blieben, andere nicht. Ich hatte immer einen großen Freundeskreis. Lauter Individualisten. ;-)

Magic - The Gathering sagt mir was, auch wenn ich es selbst nicht spiele. Ich weiß von diversen Spieletreffs, Spielecafés und - läden mit Veranstaltungen, Turnieren, etc.. Nicht nur Magic, aber vielleicht ist da etwas dabei, das Dich interessiert? Ich glaube, darüber lernt man sehr schnell Leute kennen und kann sich neue Kreise aufbauen.

Viele Grüße!

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Hallo!

Wir wohnen seit 2004 in Berlin. Zuerst wollte ich nicht hierher. Deshalb wohnten wir vorher zwei Jahre in einem Ort im Umland. Dann kam das erste Kind und ich war deswegen beinahe jeden Tag in Berlin, weil es im Umland kaum Möglichkeiten gab. Deshalb zogen wir her. Da ich aber in den zwei Jahren auch in Berlin bearbeitet habe, fiel mir das dann nicht mehr schwer, weil es mir nicht mehr so unbekannt war.

Kind 2 wurde dann auch in Berlin geboren und damit hatte ich meine dooropener. Gesellig sind mein Mann und ich so überhaupt nicht, dennoch ergab sich immer irgendwas, weil man in Berlin immer seine Nische findet.

Mittlerweile stehen hier nicht mehr die Kinder im Mittelpunkt, sondern eher unsere Arbeit. Darüber merke ich 1. dass es gar nicht schwer ist, Kontakte zu finden und auch nicht sie zu halten und 2. dass Berlin viel kleiner ist als man denkt. Es menschelt hier wie überall und die Berliner sind besser als ihr Ruf.

Da du aber jemand bist, der sehr viel unterwegs ist und viel arbeitet, wirst du nicht nur in Berlin Menschen treffen. Du wirst andere Nischen finden.

Ich will hier jedenfalls nicht mehr weg.

LG

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Bei mir ist es recht ähnlich. Ich brauche aber auch keine x Bekanntschaften. Meine Familie, einige wenige vertraute Freunde und die Kollegen reichen mir vollkommen aus.