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Ich bin einer dieser Nörgler. Ich bin sogar noch schlimmer: Ich beschwere mich über diverse Abkürzungen und wenn ich diese Verniedlichungen lese wie 'Kindi', 'Schwiegis' und weiß ich was, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Über das Meiste lese ich aber inzwischen ganz entspannt hinweg, weil es eben nichts bringt und ich meine Energien lieber auf etwas verwende, das ich ändern kann.

Aber: Ich kenne einige Menschen mit einer Rechtschreibschwäche. Darunter auch eine Autorin, mit der ich gut befreundet bin. Wir lesen unsere Sachen gegenseitig und ich sag dir, niemand ist selbstkritischer, als diese Frau. Sie ärgert sich über jeden Rechtschreibfehler, den ich finde. Jede ihrer eMails hat den Zusatz: Du weißt, ich will jeden Fehler wissen, wage dich, mir einen zu unterschlagen.
Sie jagt ihre Texte, wenn notwendig, durch drei verschiedene Korrekturprogramme und wälzt im Zweifelsfall den Duden. Nichts ist ihr unangenehmer als ein Rechtschreibfehler und nie, niemals, würde sie mir einen Text - und sei es nur eine SMS - vorsetzen, der schlampig getippt wurde.
Weil das Geschriebene in der virtuellen Welt auch eine Visitenkarte ist. Bei so manchem Post hier sieht man sofort, dass da niemand auch nur mal drüber geschaut hat. Oft genug handelt es sich ja nicht einmal um Rechtschreib-, sondern schlicht und ergreifend um Tippfehler. Oder schnell mal achtlos ins Handy getippte Texte ohne Punkt und Komma.

Was Menschen ausländischer Herkunft angeht, da sieht man den Unterschied doch sehr schnell am Satzbau und der Wortwahl. Außerdem geben sie sich in aller Regel auch Mühe, Rechtschreibfehler zu vermeiden. Mein Vater lässt mich heute noch alles Korrektur lesen, ehe er es verschickt, abschickt, wie auch immer.

Wenn du mal genau hinschaust, wirst du vermutlich auch feststellen, dass die Wenigsten sich über echte Rechtschreibfehler aufregen. Es sind viel mehr eben diese hingeschlampten Texte und erklär mir doch mal, warum soll sich hier jemand Zeit nehmen, einen Text zu lesen, darüber nachzudenken, zu antworten, Hilfe zu leisten, wenn der Hilfesuchende keinen Augenblick länger als unbedingt notwendig in die Fragestellung investieren wollte?

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Moin,

Herumhackerei auf einzelnen Rechtschreibfehlern finde ich jetzt nicht gut, ich hab aber jahrelang Internetforen moderiert und es gehört nun einmal nur Netiquette dass man einen Beitrag sorfältig schreibt, Satzzeichen verwendet, ihn durch Absätze besser lesbar macht.

Dieses ohne Punkt und Komma und Absatz auf dem Handy Dahingeschludere ist eben das was es ist, dahingeschludert. Ich hatte bisher schon das Gefühl dass die allermeisten hier zwischen einem Fremdsprachler und einem Schluderer unterschieden haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

LG
WuschElke

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Hallo,
Ich habe eine Rechtschreibschwäche. Meine Texte haben oft Fehler auch wenn ich mich konzentriere.
Aber einige Texte sind hingerotzt und diese Texte kann ich nicht lesen.

Gruß Sol

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Hilfreich wäre halt eine Edit-Funktion hier im Forum - gibts ja fast immer, nur hier nicht.

Ich habe keine Ahnung, warum das so ist, aber sobald ich den Text weggeschickt habe, seh ich die Fehler - vorher nicht, da bin ich noch zu stark auf den Inhalt konzentriert und am Tablet ist es auch oft schwer, den ganzen Text im Eingabefeld im Überblick zu lesen.

Aber dann kann man halt hier nichts mehr ändern - außer den korrigierten Text noch mal posten, was ja auch nicht Sinn der Sache sein kann.

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absolut richtig!

Und ich schreibe z.B. fast nur übers Handy.
Autokorrektur, kleines Display... und wie du sagst: die Fehler sieht man erst wenn man nichts mehr ändern kann.

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Es gibt doch den Button "Vorschau "

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Ich finde Deinen Beitrag auch sehr wichtig! Das Problem wird sich aber nicht lösen lassen, aus meiner Sicht gibt es hier zwei Probleme:

1. In diesem Forum findet man einen Querschnitt der Gesellschaft und somit auch aller Bildungsschichten. Ich habe häufig das Gefühl, dass der Stellenwert von Bildung allgemein und auch von ordentlicher Grammatik und Ortographie nachlässt. Nach dem Motto: Warum soll ich mich anstrengen? Es versteht mich doch auch so jeder. Den Eindruck, den ich mit einem derartig hingerotzten Post bei den Lesern hinterlasse, interessiert mich nicht. Das hat tatsächlich nichts mit Legasthenie zu tun. Ich glaube, die Wenigsten, die hier so schreiben, sind Legastheniker. Es ist ihnen schlicht egal - oder sie sind halt eben auch zu "übersichtlich intelligent" um sich anders auszudrücken.

2. Ein Teil der Frauen in diesem Forum genießt es, sich über andere zu erheben. Sie fühlen sich als etwas Besseres und tun das gerne und häufig kund. Das merkt man nicht nur daran, dass Userinnen, die Rat bei einem Problem suchen, ihre Grammatik um die Ohren gehauen bekommen, es wird ihnen auch in anderen Situationen ihr eigenes Fehlverhalten als Grund aller Probleme verkauft. Gerne mit dem Zusatz, dass sie selbst so viel besser sind. Schöne Beispiele aus dem Urbia-Alltag:
"Und von so einem lässt man sich noch ein Kind andrehen..."
"Ich hätte solche Probleme nicht. Ich bin erwachsen."
"Ich würde mir so etwas nie bieten lassen, aber so eine wie Du wird eh nie etwas an ihrer Situation ändern, sondern immer weiter jammern."

Da Urbia ein Forum ist, das hauptsächlich Frauen anspricht, und diese Verhaltensweise leider eher typisch weiblich ist (ich selbst kenne jedenfalls so ein Verhalten von Männern nicht), kann man sich über das Gesamtproblem ärgern - ändern wird man es nicht.

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"Ein Teil der Frauen in diesem Forum genießt es, sich über andere zu erheben. Sie fühlen sich als etwas Besseres und tun das gerne und häufig kund. "

So unterschiedlich ist die Wahrnehmung der Realität.

Ich habe den Eindruck, dass gerade diese Personengruppe auf Kriegsfuß mit dem Thema Rechtschreibung und Satzbau steht. Das konnte man gut beobachten im aktuellen Thread mit dem Titel "Fachkräftemangel und Millionen Arbeitslose" im Bereich Finanzen und Beruf. Da wurde über die angebliche Unfähigkeit von Arbeitslosen auch bezogen auf Rechtschreibung und Allgemeinbildung gewettert, mit der eigenen Rechtschreibung nahm man es aber nicht so genau. Das betrifft natürlich nicht alle User im Thread, aber eben gerade die, die auf dem hohen Ross sitzen.

Ansonsten habe ich gar nicht den Eindruck, dass besonders häufig auf Fehler hingewiesen wird, weder hier im Forum noch allgemein unter Frauen.

Ärgerlich finde ich selbst lieblos hingeschmierte Beiträge, bei denen die Rechtschreibung dann zur Art und Weise der Formulierung passt. Folgen den auf konkrete Fragen nur pampige Antworten im selben Stil ist es nicht verwunderlich, wenn die Antworten dann entsprechend sind.

Die genannten Beispiele aus dem Urbia-Alltag sind freilich unschön, haben aber mit Rechtschreibung nichts zu tun und ich meine auch, dass es viel mit dem Threadersteller zu tun hat, wie eine Diskussion verläuft. Nach meinem Eindruck wird meist nett geantwortet, bei manchen Threads verstehe ich aber schon, dass manchen Usern der Kragen platzt.

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Geb dir Recht und muss gestehen, dass ich zur 1. Gruppe dazu gehöre. Wenn ich Texte über den PC schreibe (der mir nicht immer zur Verfügung steht) - sind meine Texte seltener von Schreibfehlern durchzogen und wenn nur sehr geringfügig. Das Problem ist auch neben dem schnellen Schreiben bei mir, dass man Fehler in eigenen Texten oft schwerer erkennt als die von fremden Texten. Und ergo meist erst nach dem schicken auffallen. Schreib ich hingegen übers Handy... uff neben der Textstruktur die hier einfach schwerer einsehbar ist, weil man nur einen Bruchteil seines geschriebenen sehen kann. Schreibt mein Handy z.b. auch oft automatisiert eine tüchtige Gülle zusammen. Da wird aus Sozialleben schon mal das Sexleben etc. Genauso schreib ich in einem Forum in Alltagssprache. Was Wörter mit aufgreift wie tu(e)n, nen, nem oder auch Dialekteigenarten die man in förmlichen Texten nie verwenden würde.

2. Ist tatsächlich ein typisch weibliches Phänomen. Frauen sind nicht nur wesentlich angriffslustiger als Männer. Wenn sie im Rudel auftreten, möchte man gemeinhin gerne reisaus nehmen! Männer profilieren sich gegenseitig durch LEISTUNG und wollen sich durch Dinge die sie tuen übertrumpfen.... die Mehrheit der Frauen ist eher gehässig und missgünstig wann immer sich die Möglichkeit anbietet. Und bissiger gegenüber "Artgenossen" als sie es Männern gegenüber wären. Auch ein Grund warum ich nur mit wenig Frauen klar komme und meistens mit Frauen die wie ich eher "männliche" Attribute vorweisen.

Aber wie du sagst. LEIDER nicht änderbar. Frauen sind wie alte Menschen... entweder total lieb (und knuffig) das man sofort befreundet sein will mit ihnen oder die Kathegorie bissig und biestig. :-p

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Alle, die miserabel schreiben sind Legastheniker und alle verzogenen Kinder haben ADHS.

Wie einfach doch die Welt sein kann ... #augen

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Für mich ist es schon ein Unterschied, ob jemand eine rechtschreibschwäche hat oder einfach die Wörter eines zwei seitigen Textes hintereinander weh schreibt ohne einen Punkt zu setzen und dabei noch jede Menge Buchstaben dreher von tippen drin hat. Auch Personen mit Rechtschreibschwäche können Texte leserlich verfassen.
Ich habe hier bisher zwei mal jemand gebeten ( nicht angepöbelt), den Text noch einmal zu überarbeiten, weil man ihn vor Buchstaben drehern, falsch gesetzen Wörtern der Autokorrektur und fehlenden Punkten nicht lesen konnte. Einmal kam zurück: oh Sorry, ich war beim tippen so aufgeregt und einmal: wenn ich so viel schreibe, dann habe ich keinen Bock das hinterher noch mal zu lesen. Gib dir halt Mühe beim Lesen.

Ich habe in meiner direkten Familie zwei Personen mit extremer Rechtschreibschwäche. Aber die benutzen die Autokorrektur und dadurch ist es besser und sie setzen Punkte. Dadurch kann man die Texte lesen. Einige Texte ( nicht die mit ein paar Rechtschreibfehlern drin) sind einfach dreist. Auch Personen mit Rechtschreibschwäche können sich Mühe geben und die meisten tun das auch. Da kommen selten komplett unleserliche Texte raus, wie es hier manchmal dargeboten wird.

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Die Erfahrung hier wie auch auf anderen Plattformen ala Sozial Media zeigt immer wieder deutlich. Das jene, die sich über Rechtschreibung beschweren und das als Vorlage sehen jemanden anzugreifen - haben sonst meist keine weiteren Argumente. Meistens sind es allgemein User die auch mehrheitlich zur Boswilligkeit in ihren Kommentaren neigen und freie Meinungsäußerung generell mit beleidigen dürfen verwechseln.

Nebenbei hat da auch nicht nur was damit zu tun ob man eine Lese und Rechtschreibschwäche oder Migrationshintergründe hat. Man schreibt hier in seiner Alltagssprache (beruflich wird wohl jeder förmlicher unterwegs sein) und da es private Themen sind, man teilweise übers Handy unterwegs ist, achtet man teilweise weniger auf solche "Belanglosigkeiten".

Ich selbst hab zwar keine Lese und Rechtschreibschwäche. Für mich ist es aber mit sehr viel Anstrengung verbunden auf jede Kleinigkeit der deutschen Sprache (die selbst für Muttersprachler sehr viele Hindernisse birgt) penibel zu achten. Im Job muss ich das, gezwungenermaßen. Ich kann es zwar umsetzen, aber das geht mir mit Sicherheit auch nicht locker flockig von der Hand. Zumal meine Stärke eher im logischen Bereich wie Mathematik vorhanden ist als im sprachlichen.Ergo achte ich bei privater Kommunikation z.b. weniger darauf. Ich bin aber im privaten auch nicht kleinlich und muss immer alles auf die Goldwaage legen um irgendwem krampfhaft Fehler unter die Nase zu reiben.

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Da sind ja einige Beiträge zusammen gekommen, interessante Ansätze dabei. Ich bin bis jetzt immer (vielleicht fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass jemand eben so gut schreibt, wie er es kann und gelernt hat.
Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass man mal bedachter und mal „hingeschludert“ schreiben könnte. Da gehe ich von mir selbst aus, ich schreibe einfach immer gleich, egal, wem und wo... das ist mein eigener Anspruch an mich und was ich gelernt habe, aber ich hatte auch nie ein Problem mit Rechtschreibung. Ich muss mich (zumindest im Deutschen) nicht anstrengen, um einen leserlichen Text zu verfassen. Zum Glück!

Meine Schwester hingegen ist auch so eine Expertin im Schreiben ohne Punkt und Komma, was aber ihren etwas hektischen Charakter recht gut widerspiegelt 😉 Ich persönlich finde es ja interessant, wie man eine Person anhand ihrer Art, sich auszudrücken, schon ganz gut einschätzen kann. Das macht manche Beiträge erst interessant und ist auch irgendwie menschlich. Perfekt sind wir ja nu alle nicht!

Ich glaube, sie wäre überfordert, wenn man ihr mit Satzzeichen etc. kommen würde, aber vielleicht habt ihr Recht und man kann sich durchaus mehr beim Schreiben anstrengen. Da muss man aber erstmal dran denken, wenn man eventuell aufgelöst und nervös über sein intimes Problem schreibt...

Daher bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass man öfter ein Auge zudrücken sollte - und wenn man eine/n TE auf seinen schlecht leserlichen Text hinweist, dann doch einfach ganz höflich und sachlich und nicht direkt unter der Gürtellinie 🙏🏼 💐

Stimmt, wahre Legastheniker sind wahrscheinlich eher selten, aber trotzdem hat nicht jeder dieselben Stärken beim Schreiben, das war doch früher in der Schule schon so. Manche Kinder haben sich wirklich sehr angestrengt und trotzdem nie ein gutes Diktat geschrieben, das war bestimmt nicht angenehm für sie!

P.S. An alle Schreibfaulen: Grad beim Smartphone gibt es so praktische Funktionen wie den Diktiermodus, da kann man stundenlang reinsprechen und der Text wird für einen -fast perfekt- geschrieben ;) Allerdings muss man da auch die Absätze und Satzzeichen mitsprechen, sonst wird es wirklich ein Kakao 😂 Und ja, einfach nochmal durchlesen reicht sicher oft aus!

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Hey,

nicht jeder, der hier einen fehlerhaften Text abschickt, hat eine Rechtschreibschwäche.
Dazu gibt es Rechtschreibprogramme, die beim Schreiben schon anzeigen, was falsch ist. Ich finde, mit etwas Mühe kann man sicher 50% Fehler einsparen. Dies führt dann dazu, dass der potentielle Leser den Text wirklich auch lesen kann. Es ist wahnsinnig schwer, Texte zu lesen, in denen kein Wort stimmt.

Schöne Grüße