Ist das rechtens?

Ich weiss nicht so Recht ob die Frage hierher passt, wenn nicht einfach verschieben.

Gestern kam Sohn (16) strahlend nach Hause und präsentierte einen von ihm unterschriebenen und mit 1.500€ angezahlten Vertrag für seinen Führerschein, im Grunde ist es kein Problem da wir ja wussten das er ihn machen wollte nur bin ich überrascht das er mit seinen 16 Jahren nicht unsere Zustimmung braucht.

Ich hätte ehrlich gesagt bei mehreren Fahrschulen nachgefragt und die Preise verglichen, nach welchen Gesichtspunkten er gewählt hat, konnte er nicht genau sagen, ihm gefiel das Geschäft von aussen 🤷.

Braucht man dafür wirklich nicht die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten? Das ganze wird ja mindestens 2.600 € kosten wenn er es mit wenig Stunden schafft, kann aber auch erheblich teurer werden, bin einfach etwas überrascht.

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Meine Jura Kenntnisse aus dem Studium sind schon etwas eingerostet.
Spontan hätte ich gesagt, dass er erst ab 18 voll geschäftsfähig ist.
Zwischen 7 und 18 eingeschränkt geschäftsfähig. Da gilt dann der "Taschengeld-Paragraph", welcher besagt, dass er Geschäfte in Höhe seines Taschengeldes abschließen darf und als Richtwert wird 3 Monate Taschengeld genommen.
Paragraph 110 BGB ist das.

https://www.juraforum.de/lexikon/taschengeldparagraph
Hier ist das gut erklärt.
Demnach ist der Vertrag schwebend unwirksam und muss von den Erziehungsberechtigten genehmigt werden.
Erst nach Genehmigung ist er rechtswirksam.

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Wer zahlt denn das Geld?
Wenn du es zahlst, würde ich tatsächlich Preise vergleichen/ bei verschiedenen Fahrschulen anfragen und ggfls zu dem schon abgeschlossen Vertrag keine Genehmigung geben, dann wird dieser nämlich nicht rechtswirksam.
Eine Frist für euch gibt es nicht.
Es ist nämlich andersherum, wenn ihr innerhalb einer Frist NICHT meldet und zustimmt, dann wird der Vertrag von alleine
unwirksam.

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Er wird alles alleine zahlen, deshalb ist es mir auch im Grunde egal, es hat mich nur gewundert das das so einfach für ihn war diesen Vertrag abzuschließen. Sonst muss ich für alles unterschreiben. Es ist ja sein Geld, er arbeitet seid einem Jahr dafür also kann er damit machen was er will, ich hoffe nur das dann der Autokauf nicht so einfach ohne unsere Unterschrift funktionieren 😬

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Bei meiner Tochter musste ich den Vertrag unterschreiben.

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Komisch, na ich denke ich werde da am Montag auf jeden Fall noch anrufen, nicht das noch was schief läuft, er soll den Führerschein ja machen.

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Ob es in Deutschland rechtens ist, weiß ich nicht. Ich würde nie so einen Vertrag mit 1500 EUR anzahlen. Wenn der Fahrlehrer der Typ Mensch ist, der ständig rumbrüllt oder aber sinnlos auf einer leeren Straße geradeaus fahren lässt, damit er in Ruhe am Handy sein kann oder während der Fahrstunden seine persönlichen Besorgungen macht, lernt dein Sohn quasi nichts und hat dafür schon gezahlt. Ich würde grundsätzlich immer erst Probestunden nehmen und die einzeln bezahlen.

Der sicherste Weg in seinem Alter wären Empfehlungen von Freunden, die ein Jahr älter sind und den Führerschein schon gemacht haben.

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Hallo,
ob das rechtens ist, weiß ich nicht.
Ich kann Dir nur sagen, dass unser Sohn sich erst mit 15 für die Klasse T und dann mit 16 für die Klasse B und BE angemeldet hat. Bei beiden Verträgen musste ein Elternteil mit unterschreiben und die Rechnungen gingen auch an uns.
Wir haben keine Preise verglichen, weil es in unserem Umkreis nur eine Fahrschule gibt, die Klasse T anbietet. Und da er mit Klasse B innerhalb eines Jahres weitergemacht hat, brauchte er keine zweite Anmeldegebühr zahlen. Das hatte man ihm direkt nach bestandener T-Prüfung gesagt. Da brauchten wir auch keinen Preisvergleich mit anderen Fahrschulen machen.
Ich finde nur die Anzahlung etwas merkwürdig.
Hier war es so, dass die erste Zahlung für den Theoriebereich direkt nach Anmeldung fällig war, die Praxisstunden wurden monatlich in Rechnung gestellt.
LG
Elsa01

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Wie gesagt, ich werde morgen nochmal anrufen und nachfragen, er will den normalen Führerschein machen, hier gibt es an jeder Ecke eine Fahrschule, deshalb wäre vergleichen sicher nicht falsch gewesen. Er hat nach der Anmeldung Bücher und einen Zugang zu einer Lernsoftware erhalten, bin halt erstaunt das das so einfach alles geht.

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Also zumindest in der Schweiz kriegt man die Unterlagen mit allem, was man für die Theorieprüfung wissen muss in digitaler Form auch direkt vom Strassenverkehrsamt.