Liebe alle,
meine Mutter hat mir vor kurzem das erste Mal berichtet, dass sie noch sehr unter dem frühen Tod ihres Vaters leidet, v.a. weil die Umstände etwas unklar sind. Wir wissen, dass er 1980 einen Unfall auf einer Baustelle hatte, auf der er beruflich tätig war. Seine Kinder wurden damals in der Klinik wohl abgewiesen und als sie wieder Zurückwaren, kam der Anruf, er wäre gestorben. Mehr weiß sie nicht. Meine Großmutter ist ebenfalls schon seit 20 Jahren tot. Ich würde ihr gerne bei der Aufarbeitung helfen.
Die damalige Klinik hat - wovon ich schon ausgegangen war - keine Unterlagen mehr. Die zuständige Berufsgenossenschaft habe ich heute angeschrieben.
Habt Ihr noch irgendwelche Ideen?
vG und danke
40 Jahre alte Unterlagen über Opa gesucht - hat jemand eine Idee?
Zu tödlichen Arbeitsunfällen sollte die Polizei/Staatsanwaltschaft was haben.
Danke. Ich habe nachgefragt, das wurde nach zehn Jahren vernichtet, die Polizei hat nichts mehr. Ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren gab es nicht, weil die Kollegen übereinstimmend ausgesagt haben, dass es sein eigener Fehler war. Uns geht es um medizinische Details, ob er noch gelebt hat, als er in die Klinik kam, nochmal wach war etc.
Ich würde mal das zuständige Standesamt anschreiben, und um die Sterbeurkunde bitten.
Dann würde ich die örtliche Zeitung mal anschreiben, ob die noch etwas im Archiv haben. Wenn das ein tötdlicher Unfall war, könnte es sein, dass darüber berichtet wurde.
Danke. Die Sterbeurkunde haben wir und den Zeitungsartikel auch. Wir wissen schon, wie der Unfall passiert ist. Aber wir wissen nicht, in welchem Zustand er in die Klinik kam, ob er dort nochmal wach war oder nicht mehr und ob Organe entnommen wurden etc.
Warum sollten Organe entnommen worden sein?
Das wäre ohne Einverständnis der Angehörigen doch gar nicht möglich gewesen.
Die Chancen sind mehr als gering, aber kennt ihr die Namen der Arbeitskollegen? Vielleicht gibt es im Krankenhaus auch eine Person, die mit den Kollegen/Kolleginnen von früher noch in Kontakt steht?
Ja, ich habe einen Kollegen gefunden, der dabei war, aber der weiß auch nur was bis zum Abtransport in die Klinik passiert ist. Er kam in eine 60 km entfernte Unfallklinik, die Chance, da zufällig einen Mitarbeiter zu finden, der sich daran erinnert, ist wohl nicht vorhanden.
Das sind aber Deine einzigen Chancen. Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist für Krankenakten ist längst abgelaufen (10 Jahre, bei Organentnahme 15 Jahre), und auch die 30jährige Verjährungsfrist (so lange bewahren viele Kliniken Unterlagen auf) ist rum.
Ich würde tatsächlich mal in die Klinik fahren und beim Personal nach möglichst alten Mitarbeitern fragen.
LG
Eventuell hat sein Hausarzt noch einen Arztbrief geschickt bekommen.
Falls es die Praxis noch gibt, gibt es eine geringe Chance, dass es z.B. im Keller noch alte Akten gibt.
Eventuell könntest du das damals zuständige pathologische oder rechtsmedizinische Institut anfragen, ob noch Unterlagen vorhanden sind... Falls damals eine Sektion stattgefunden hat.