Liebe Mädels,
ich hab soeben die zweite fg mit AS in diesem Jahr hinter mir (einmal in der 9., einmal in der 11. Woche). Mich hat das völlig unvorbereitet getroffen, und weil ich zum einen nicht im Rad rennen will und zum anderen um jeden Preis verhindern möchte, daß ich sowas nochmal erlebe, lasse ich jetzt allerlei Untersuchungen machen.
Ich habe bereits gesunde Kinder völlig problemlos empfangen und geboren. Jetzt wünschen mein (neuer) Mann und ich uns noch einen gemeinsamen Nachzügler.
Was kann man denn jetzt alles untersuchen? Woran kann es hängen?
1) Ich habe eine Überweisung zur humangenetischen Beratung - vielleicht passen mein Mann und ich ja nicht zusammen? 
2) ich soll die Schilddrüse untersuchen lassen - was für Werte spielen da eine Rolle und um was kann es gehen? Worauf muß ich achten? Kann man beim Hausarzt angeben, worauf genau geschaut werden soll? Welche Werte sind denn bei fehlgeburten relevant?
3) ich soll die Gerinnung prüfen lassen. Ich habe bereits vor Jahren Faktor V ausschließen lassen (hat mein Vater). Aber ich habe gehört, es gibt da noch weitere Risiken, auch solche, die erst im Lauf des Lebens, also z.B. nach meinen bisherigen SS erworben worden sein können. Was gibt es da? Worauf muß man aufpassen? Kann das überhaupt der Hausarzt machen?
Ich danke Euch schon mal für die Hilfe (tut mir leid für alle, die das aus demselben Grund wie ich schon überprüfen lassen mußten
),
Alles Liebe
Tekmessa
Was alles muß man untersuchen nach Diagnose "habitueller Abort"?
Von einem habituellen Abort spricht man erst nach 3 wiederholten FG. Erst dann erfolgt eigentlich auch erst die entsprechende Diagnostik. Leider gelten 2 FG noch als völlig normal. Ich habe ebenfalls bereits Kinder, die schnell und ohne Probleme entstanden sind. Auch wir wollten nach 6 Jahren gern noch einen Nachzügler, wobei ich aber keinen neuen Partner habe. Nach 4 FG waren bei mir sämtliche Untersuchungen ohne Befund und das SG meines Mannes ist erstklassig. Das einzige was bei mir noch aussteht, ist eine Gebärmutterspiegelung. Da hadere ich aber noch mit mir. Bei eintreten einer SS werde ich prophylaktisch einige Medis nehmen müssen. Ob das Erfolg bringt, weiss natürlich keiner.
Gibt es von den AS eigentlich einen pathologischen Befund?
Wichtig finde ich als erstes einen Hormonstatus (wegen dem Progesteron-Spiegel), die SD (bitte da zu einem Endokrinologen gehen, wegen der freien Werte ft3 und 4) und die Gerinnung (nicht zum HA, sondern in eine Gerinnungsambulanz). Kommt dabei nichts auffälliges zu Tage, gibt's noch einige Untersuchungen mehr, die man machen könnte.
LG Vinnie
Hallo Tekmessa,
jede FG kommt unerwartet und ist wie ein Schlag ins Gesicht - egal, welche Vorgeschichte man hat und ob es nun die erste FG oder die fünfte FG ist. Ich hab es selbst fünf Mal erlebt.
Wenn du auf mein Profil gehst, findest du eine vollständige Übersicht und auch Ansprechpartner für habituelle Aborte. Ich beantworte dir aber deine Fragen auch noch hier:
zu 1) Bei der Humangenetik wird eigentlich nur eine Familienanamnese (Vorerkrankungen, Erbkrankheiten) gemacht. Da wird noch gar nicht so genau geschaut, ob du und dein Mann genetisch zusammen passt. Das wird eher in speziell auf Aborte spezialisierte Kiwuze gemacht. Bzw. prüfen die das idR auch, was ein Humangenetiker macht. Deshalb kannst du dir viel Zeit sparen, wenn du dich gleich an einen Spezialisten wendest, der das gesamte "Krankheitsbild habituelle Aborte" im Blick hat und nicht nur ein paar einzelne Baustellen.
zu 2) Bei der Schilddrüse wird der TSH untersucht und idealerweise auhc fT3 und fT4 (= freie Werte). Der TSH sollte bei Kiwu und in der Ss um 1 liegen (viele normale Ärzte achten da nicht drauf), die freien Werte im oberen Drittel (da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher). Du kannst das natürlich beim Hausarzt kontrollieren lassen, aber auch hier gilt: Geh gleich zu einem Experten für FG - dann hast du alles aus einer Hand. Wenn die Werte nicht passen, kann es zu einer FG führen, deshalb ist es wichtig, dass diese richtig eingestellt sidn.
zu 3) Auch die Gerinnung wird am besten bei einem entsprechenden Spezialisten getestet, dort kannst du dann sichergehen, dass wirklich ALLES, was momentan bekannt ist, untersucht wird. Der Hausarzt ist da aber definitiv der falsche Ansprechpartner.
LG ichwillmeer
Wow, danke, das ist genau die Information, die ich gebraucht habe.
Das Humangenetik-Zentrum (genetikum), für das ich eine Überweisung habe, wird tatsächlich per Abstrich auch die Kompatibilität prüfen, die sind Spezialisten. Mein FA hat mir bereits nach der 2. FG den habituellen Abort attestiert. Blutwerte lasse ich zunächst beim HA untersuchen. In dem Moment, wo die Werte auffällig sind (und das kann der FA ja beurteilen), ergibt sich dann ja der Verdacht, der eine Überweisung an das KiWu Zentrum rechtfertigt.
so habe ich mir das zurecht gelegt. Mal sehen, was rauskommt
Tausend Dank nochmal für Deine Hilfe
Gerne, ich kann dir aber wirklich nur noch einmal nachdrücklich raten, dass du unbedingt gleich zu einem Arzt gehst, der Experte für habituelle Aborte ist - und nicht zu einem Spezialist für Humangenetik oder Gerinnungsstörungen oder... Ersterer beurteilt die Ergebnisse z. T. unter ganz anderen Aspekten als jmd. der einen anderen Schwerpunkt hat.
Dein normaler FA ist kein Spezialist für wiederholte FG - deshalb bringt es nicht zwingend etwas, wenn du ihm dann die Befunde zeigst. Das liegt nicht dran, weil er ein schlechter Arzt ist, sondern schlichtweg daran, weil er damit zu wenig Erfahrung hat. Wenn er sich damit professionell auskennen würde, könnte er diese Untersuchungen auch veranlassen. Du kannst es in etwa mit der Thematik Allgemeinmediziner und Facharzt vergleichen. Wenn Allgemeinmediziner alles wissen würden, bräuchte man keine Fachärzte. Und genauso verhält es sich auch mit normaler FA und auf wh. FG spezialisierter Arzt.
Und die praktische Seite: Du musst auf Facharzt-Termine z.T. einige Wochen warten - da kann viel Zeit ins Land ziehen, wenn du zu jedem Einzelnen hingehst und ggf. weitergeschickt wirst. Bei einem einzelnen Ansprechpartner gehts deutlich schneller (meine Erfahrung).