Liebes PCOS-Syndrom...

Liebes PCOS-Syndrom,

seit gut einem dreiviertel Jahr weiß ich über dich Bescheid. Seit einem dreiviertel Jahr ist mein Leben eine Achterbahn.
Mir geht es nicht sonderlich gut mit dir, seien wir ehrlich, es geht mir beschissen mir dir.

Du bist der Grund weshalb meine Haut absolut Katastrophal aussieht, weshalb ich mich selbst mit viel Make up im Gesicht absolut nicht wohl fühle und am liebsten
24/7 daheim bleiben würde, damit niemand mich sieht. Du bist der Grund, weshalb ich nicht wirklich abnehme, weshalb mir sehr viele Haare ausfallen. Du bist der Grund, weshalb ich seit fast
einem Jahr keine Periode mehr hatte, kein Eisprung, rein gar nichts. Du nimmst mir ein großes Stück meiner Weiblichkeit, ich fühle mich wie ein evolutionärer Versager. Jeden Monat darf ich mir von Freundinnen
anhören, wie munter ein Ei hüpft und wie schlimm wie Mens Schmerzen doch sind, tja und bei mir? Alles tot, da passiert rein gar nichts. Was würde ich darum geben wenigstens einmal wieder meine normale Periode zu haben!

Ich habe ständiges UL-ziehen, die Brüste tun weh und das wegen nichts. Es nervt nur noch, ich mag einfach nicht mehr.

Ich habe das Gefühl ich werde total verrückt, obwohl ich alles dafür tue mich nicht allzu sehr reinzusteigern.

Ich weiß, dass ich mich mit dir arrangieren muss, aber es fällt mir verdammt schwer!

Liebe Urbianerinnen,

kurz zu mir, ich bin 21 Jahre alt, daher noch nicht am hibbeln oder so, allerdings wollte ich schon immer Kinder haben und die Diagnose hat mich erstmal in ein ganz schönes Loch gezogen. Ich weiß
das viel mit Hormontherapie und Co geht, nur ist das nicht wirklich meine romantische Vorstellung vom Kinder kriegen...
Da zurzeit ein Genfehler noch im Raum steht, nehme ich die Pille bis dahin nicht und habe das Gefühl das PCOS Syndrom wird von Tag zu Tag schlimmer.

Ich möchte nicht total negativ klingen, so bin ich eigentlich gar nicht, versuche immer das positive zu sehen, aber was ist daran positiv?

Vielleicht können andere "PCOS-Schwestern" mir sagen, wie ihr damit klar gekommen seid? Wie seid ihr mit der Diagnose umgegangen?

Sorry, ich musste das einfach mal loswerden, in meinem Umfeld verstehen die wenigsten mein Problem...

Liebe Grüße,
Nila

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Ach Mensch, das tut mir sehr leid...
Ich kann dich aber sehr wohl verstehen... Ich habe mit 20 meine Pille abgesetzt da ich zu viele Probleme mit hatte (bin jetzt 31) ich musste sie aufgrund zu starken men's Beschwerden (blutstürze etc mit 12 nehmen) ich dachte immer die Pille hat meinen Körper zerstört, habe alle Beschwerden darauf geschoben... Mit 21 bekam ich mein Sohn, alles gut und mit 24 erste FG und dadurch die diagnose PCO... 2. Kind dann endlich im September 2015 bekommen und nun basteln wir wieder seit gut einem Jahr...
Kinder bekommen wirst du aber es dauert und man hat mir gesagt, je älter man ist desto ausgeprägter wird das PCO :-( auch ist es eine genetische Veranlagung, also schau doch mal ob jemand in der familie ähnliches hat... es gibt aber genug Möglichkeiten das alles in den griff zu bekommen würde mich aber frühzeitig darum bemühen zumindest das der zyklus einigermaßen vernünftig läuft...
Ich hatte damals mit agnus castus meinen zyklus in den Griff bekommen bzw hatte dann eine Länge von 31bis 44 Tagen... Alles weitere macht dann der FA wenn es soweit ist und naja mit der Haut, ist es zumindest bei mir nie wirklich besser geworden, bin wohl noch immer in der pubertät :-D also Kopf hoch, du bist wie du bist... Versuch alles zu akzeptieren und wenn du Kinder möchtest wirst du welche bekommen :-)

Ganz liebe Grüße

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Huhu,

vielen Dank für deine Nachricht! Auf der einen Seite macht sie mir Mut (zwei gesunde Kinder), auf der anderen Seite aber auch Angst... so wie es klingt war es eben nicht ganz einfach und ist es mit Nr. 3 immer noch nicht, das tut mir total leid, ich wünsche es euch von Herzen!

Habe die Pille vor einem Jahr auch abgesetzt, weil sich die Probleme mit ihr gehäuft hatten, dachte ab da wird alles besser... Pustekuchen.

Habe tatsächlich auch schon gehört, dass das PCO schlimmer wird, umso älter man wird, zum Glück habe ich es jetzt schon erfahren, dass man früh genug starten kann. Wollte auch schon immer jung Mama werden, also werden wir wohl keine 6/7 Jahre mehr warten.
Agnus Cactus bringt bei mir leider rein gar nichts... meine FA meint der einzige Weg wäre die Pille, bis ich Kinder bekommen will.

Ohje, dann werde ich wohl auch noch ne ganze Weile in der "Pupertät" sein... blöd wenn selbst der jüngere Bruder schon wieder bessere Haut bekommt weil er langsam mit der Pupertät durch ist und man selbst noch aussieht wie mit 13 #klatsch

Danke fürs Mut machen! #herzlich

Wünsche euch ganz viel Glück mit eurem dritten Wunder, dass ihr es ganz bald in eure Mitte aufnehmen könnt!

Liebe Grüße,
Nila

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Hallo,

ich habe selbst kein PCO, aber kenne einige, die es haben.

Hast du es schon mit Clavella (Inositol) versucht? Das ist ein Nahrungsergänzungsmittel und soll gerade bei PCO sehr gut helfen für die Eizellreifung 😊

Wenn es ans Hibbeln geht, dann versuche es am besten mit Unterstützung der Kiwu-Klinik.

Ich wünsche dir alles Liebe 💕

LG Luthien mit ⭐

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Hallo du,

vielen Dank für deine Nachricht!

Nein, meine FA meinte nach dem Blutergebnis ich solle sofort wieder die Pille nehmen, das sei "das einzig wahre", wurde dann auch gleich zum Endokrinologen überwiesen, der mir das selbe sagte.

Kiwu-Klinik klingt für mich erstmal ganz furchtbar, weil ich der Meinung bin "wenn es auf natürlichem Weg nicht zu uns kommen will, soll es vielleicht nicht so sein"... was ich mir schon für Gedanken gemacht habe,
dass ich vielleicht eine schlechte Mutter wäre und es deswegen so schwer habe und und und...#gruebel Blödsinn ich weiß, aber mir hat die Diagnose echt den Boden unter den Füßen weggezogen...

Wünsche dir alles Liebe und Gute!#herzlich

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So solltest du nicht denken. PCO ist eine Krankheit und wenn man krank ist, geht man eben zum Facharzt 😊

Inositol ist jedenfalls viel sanfter als die Pille und viele haben damit gute Erfahrungen gemacht.

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Hallo Nila,

Erst mal: du bist nicht alleine und PCO-Syndrom ist kein Grund für Kinderlosigkeit!

Bei mir wurde PCOS diagnostiziert, da war ich 22, jetzt bin ich 37.

- Fehlender Eisprung
- Insulin-Resistenz
- Schilddrüsenunterfunktion
- Steigendes Gewicht
- Zu hohes Testosteron (starke Körperbehaarung)

Also die ganze Pallette. Ab 2005, nach unserer Hochzeit (da war ich 25), wurde unser Kinderbuch konkret. Ich bekam Metformin und wurde regelmäßig kontrolliert. 2,5 Jahre haben wir probiert, schwanger zu werden. Als ich dann eines Tages zur Kontrolle bei meiner FÄ war, meinte sie: es sieht aus, als ob ein Eisprung kurz bevor steht. Probieren Sie es heute oder morgen. Daraus entstand unsere Tochter.

Was ich nach der Stillzeit begonnen habe und was mir geholfen hat, meinen Hormonhaushalt und meinen Stoffwechsel wieder etwas zu normalisieren, war, 2x im Jahr 10-18 Tage Heilfasten nach Buchinger. Quasi ein Reset für den Körper. Danach die Aufbau-Tage halfen, die Ernährung (hatte zwischendurch immer wahnsinnige Gelüste und Fressattacken) zu normalisieren und gesund zu halten. Außerdem hat es meinen Zyklus langsam normalisiert. Zwar waren zwischenzeitlich auch mal 70-90 Tage zwischen den Eisprüngen, aber es kamen wieder Eisprünge. Jedes unserer weiteren Kinder wurde nach einer Fasten Kur gezeugt.

Mittlerweile haben wir 4 gesunde, zauberhafte Kinder. Es ist leicht für mich dir das jetzt so zu schreiben, aber vielleicht macht es dir Hoffnung.

Fasten ist nicht jedermanns Sache, aber mir hilft es. Allerdings ist das eine Sache, die kaum ein Arzt so empfiehlt, es können keine Medikamente verschrieben werden, keine besonderen Behandlungen durchgeführt werden. Sprich: Ärzte verdienen kaum was daran. Mein jetziger Hausarzt heisst es gut, gerade nachdem er meine Blutwerte vorher und nachher verglichen hat...

Seit ich vor einem 3/4 Jahr abgestillt habe, kommt meine Regel alle 32 Tage. Mal 2 Tage früher, mal 1 Tag später.

Gib die Hoffnung nicht auf, informiere dich parallel zu deinen Arztbesuchen auch in Fachliteratur. Ein Buch, dass ich ganz interessant fand war: "Die Qualität der Eizellen verbessern: Schwanger werden mit 35 plus" von Darja Wagner. Ist auch für PCOS-Patientinnen interessant. Und sehr sympathisch geschrieben.

Dein Hormon-Haushalt und (Fett-)Stoffwechsel muss wieder gerade gern kt werden und das geht über verschiedene Wege! Finde den richtigen Weg für dich!

Alles Liebe und Gute!

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Habe deinen Beitrag sehr interessiert durchgelesen. Vielen Dank für deine Erfahrung.
Habe ebenfalls PCO. Habe einen Sohn und wünschen uns weitere Kinder.
Leider hatte ich letztes Jahr eine FG. Und erst seit Januar hat sich mein Zyklus halbwegs normalisiert (ca. 40-45 Tage)
Meine FA hat mir zu Metformin geraten. Da eine Insulinresistenz vorliegt. Homa Index leicht erhöht und sonstige „Zucker“ Werte waren normal. Habe letzts Jahr für ein paar Wochen Metformin eingenommen und nicht durchgezogen.

Hat dir das Metformin geholfen? Wie stehst du dazu?
Überlege wieder unterstützend damit anzufangen

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Hey!
Ich habe das Metformin 1,5 Jahre genommen. Den Zyklus hat es nicht wirklich reguliert. Dass ein ES vorlag, hat meine FÄ durch Zufall herausgefunden (Ultraschall). Aber eigentlich nur, um zu sehen, ob dort immer noch die "Perlenschnur von nicht gesprungenen Eizellen" sind.

Aber dass bei mir Medikamente nicht gut anschlagen, weiß ich auch schon seit den Geburten, die alle eingeleitet werden mussten (Schwangerschafts-Hochdruck/Präeklampsie). Mit Zytotec. Und das hat zwischen 3 und 7 Tagen gedauert.

Also ich persönlich würde es nicht mehr mit Metformin machen. Weil es bei mir nicht wirkt. Welche Symptome hast du denn außer den Polyzystischen Ovarian und der Insulin-Resistenz?

Liebe Grüße!

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Hi meine Liebe,

ich verstehe dich so gut. Wie ich damit umgehe weis ich leider noch nicht, da bei mir alles ganz frisch ist.

kurz zu mir:
och habe seit über einem jahr starken Haarausfall und niemand weder ärzte noch sonst wer hat mich ernst genommen.
dazu versuchen wir seit längerem wieder schwanger zu werden was bis jetzt auch nicht geklappt hat.
da mir bis vor 3 wochen niemand blutabnehmen wollte habe ich auf eigene Faust einen speicheltest machen lassen, da kam raus das ich eine öatrogendominanz habe und somit mein progestoron zu wenig ist.
zusätzlich habe ich jetzt das ergebnis der ersten blut abnahme erhalten und lh ist leicht über fsh und sie vermuten pco soll aber nächste woche noch mit us bestätigt werden oder nicht. das war ein Schlag auf einmal 2 baustelleb.
meine Haare werden immer dünner, ich habe viele pickel und sonsz einen 26 tage zyklus diesesmal kommt die peripde irgendwie gar nicht mehr aber ss bin ich auch nicht. das war noch nie so.
gerade bin ich wie du ein wenig erschlagen von dem allen.
Nächste woche habe ich termin beim FA und in der KiWu. bin gespannt was dabei raus kommt. wenn du möchtestschreib mir gernr eine nachricht dann kann ich dir berichten was die mor empfehlen.

fühle dich gedrückt. wir schaffen das und gelangen am unser Ziel😘😘😘

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Huhu,

habe dir eine Nachricht geschickt :-D

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Huhu Nila,
Kopf hoch! Es ist noch alles drin und nichts verloren! Habe mit 24 die Diagnose PCO bekommen. Schlechte Haut hatte ich seit der Pubertät und sehr drunter gelitten.. Allerdings war ich nie übergewichtig, habe allerdings immer auf mein Gewicht geachtet. Seit ich von PCO wusste, habe ich die anti baby Pille Diana35 genommen und damit ging es mir blendend! Vor allem meine Haut sah gut aus in der Zeit.
Ich habe 8 Jahre lang mit dem Wissen gelebt ich könne nur schwer Kinder bekommen, aber ich habe mich viel informiert und wusste, die meisten Frauen mit PCO werden früher oder später schwanger. Die Ärzte waren auch immer sehr entspannt und sagten zu mir ich solle mir doch keine Sorgen machen, wir hätten doch noch nichts versucht! Das Thema hat mich zwar immer wieder eingeholt und ich war traurig, aber nach dem ersten Schock ging es mir gut, habe eben immer die diane 35 genommen.

2013, 7 Jahre nach der Diagnose, habe ich meinen Mann kennengelernt. 2015 habe ich dann meine pille abgesetzt und hatte schon schlimmes befürchtet... Was soll ich sagen, 4 Wochen später hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand! Mein Sohn kam 2016 gesund zur Welt ❤️.
13 Monate später hat während der Stillzeit meine periode erstmals wieder eingesetzt u und wir freuten uns, dass wir wieder "loslegen" können für ein Geschwisterchen. Tja, genau 4 Wochen später hielt ich wieder einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand! Mein zweiter Sohn ist vor 8 Wochen auf die Welt gekommen ❤️

So ist meine Geschichte. In den Jahren nach der Diagnose hätte ich es niemals träumen können.

Also. Es gibt defintiv ein Leben nach der Diagnose 🙂 und schwanger Kann man definitiv werden! Entweder natürlich, siehe mein Beispiel, oder die Ärzte kriegen dich schon schwanger, keine sorge! Alles Gute Wünsche ich! 🌷🤘