Kampfsport als Therapie

Liebe Eltern!

Ich habe hier nun ein paar Texte von Euch gelesen und bei vielen wird die Verzweiflung der Eltern deutlich, die die Problematik ADHS mit sich bringt.

Ich bin Trainerin im Taekwondo und habe auch hyperaktive Kinder bzw auch welche mit ADS in meinem Unterricht. Gerade wenn nachmittags bzw abends die Medikamente nicht mehr wirken und die Schüler dann zu mir ins Training kommen-dann ist das eine grosse Herausforderung.

Ich kann hier nur ein paar Tips geben:

Beim Taekwondo wird der Geist und der Körper geschult. Die motorischen Bewegungen verfeinert und da es feste Regeln und Abläufe in diesem Sport gibt, ist eine sehr grosse Disziplin gefordert. Diese lernen die Kinder gerade in der Kampfkunst. Zusätzlich können sie sich richtig auspowern und der Umgang mit anderen Kindern/Jugendlichen wird positiv gefördert da man ja miteinander trainiert. Respekt dem Trainer und den Mitschülern wird ebenso beigebracht wie Selbstvertrauen Höflichkeit und Integrität.

Ein Schüler von mir ist hyperaktiv-allerdings hat man eine Hochbegabung festgestellt so dass er schlichtweg unterfordert ist-er ist noch im Kindergarten,verbessert aber den grösseren Bruder bei den Hausaufgaben. Hier ist er fit aber im sozialen Bereich noch nicht fit genug für die Schule. Ich hatte einen anderen Schüler, da lag dann das Problem im Elternhaus....der Kleine wurde mit Ritalin vollgepumpt, dabei wollte er wirklich nur elterliche Aufmerksamkeit (Vater Alkoholiker m.E. Mutter in der Arbeit...etc...)

Ich möchte hier keine Werbung machen. Vielleicht gibt es bei ihrem Heimatort div. Kampfkunstschulen wie Taekwondo Karate Ju Jitsu, Judo, Aikido usw(nur bitte keine Prügel-Boxhallen)

Ich kann es nur empfehlen. Es bringt den Kindern enorm viel.

Liebe Grüße

Melanie

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Die Ausführungen von Melanie (blackbelt) kann ich grundsätzlich unterstützen. Wichtig ist bei Kampfsport im Fall von ADHS, dass das Training von kompetenten Trainern angeleitet wird. Zugleich sind Sportarten zu bevorzugen, die tendenziell kontaktlos sind, da sich ADHS-Kinder aufgrund ihrer leichten Erregbarkeit und nicht selten latenten Aggressivität durch Berührungen rasch provoziert fühlen und dann unangemessen reagieren.

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Ich unterrichte das traditionelle Taekwon-Do, wie es von Korea überliefert wurde. Wir trainieren ohne Kontakt am Menschen-nicht so wie im Wettkampf TKD. Für Schulung der Techniken benutzen wir Handpratzen (Polster) zum draufschlagen.

Ich helfe gern bei der Suche nach geeigneten Schulen in ihrer Gegend. :-)

Unsere weitest entfernte Aussenstelle ist Torremolinos Spanien. ;-)

LG

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Ich bin dankbar, dass es Trainer und Schulen ihrer Art gibt. Sicher geben sie nicht nur Wissen und Erfahrung mit sondern stellen für die Kinder auch ein wichtiges Vorbild dar.

#danke #pro
LG

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Hallo!
Ich sehe das Thema ADHS extrem skeptisch (gesellschaftliche Normwerte, Interessen der Pharmaindustrie, sozioökologische Faktoren...). Ich denke geschätzte 50% der Diagnosen sind hinfällig und resultieren aus einer nicht kindgerechten Gesellschaft und Umgebung, wirtschaftlichen Interessen und der Bequemlichkeit nicht nach den Ursachen suchen zu müssen. Aber die Disskussion ist hier fehl am Platz.

Zudem möchte ich den tatsächlich betroffenen (Kindern und Eltern) nicht zu nahe treten, denn Hilfe ist hier wirklich wichtig.
Um dann doch auf das eigentliche Thema zu kommen: Ich sehe es ebenso wie meine Vorrednerin. Kampfsport - insofern nicht auf Wettkampf ausgelegt- ist extrem wertvoll. Ich selbst war ein "auffälliges" Kind und für mich war mein Kampfsport ein Segen. MIT 6 Jahren fing ich an. Im Training ging es um Disziplin, Team, Wertschätzung und Stärkung sämtlicher Selbstkompetenzen. Ich kann es (nach sorgfältiger Prüfung der Einstellung der Trainer) nur allen Betroffenen empfehlen.

LG

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Hallo Melanie,

ich hätte eine Frage...

Unsere älteste Tochter (6) ist hochsensibel was AD(H)S ja in der Symptomatik sehr ähnlich ist.

Hast du Erfahrung ob Taekwondo hierfür auch geeignet wäre?

Ich kenne mich im Kampfsport wirklich gar nicht aus. Sie ist halt u.a. extrem schmerzempfindlich und verträgt Körperkontakt nicht sehr gut. Insbesondere wenn er nicht von ihr gesucht wird. Darum bin ich unsicher ob ihr das gut tun würde. Was denkst du?

Liebe Grüße
Ina #winke

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Liebe Ina!

So pauschal kann man das nicht sagen. Ich hab auch schon etwas empfindlichere Kinder gehabt die dann zu kleinen "Kampftieren" ("bildlich gemeint") geworden sind und dann aber auch Kinder die dann nicht mehr gekommen sind weil es nicht ihr Ding war.

Die meisten Schulen bieten Probetrainings an. Ein Versuch schadet ja nicht. Sage dem Trainer (ohne beisein der kleinen) die Problematik , damit er darauf eingehen kann.

75%der Kinder haben generell etwas Anlaufschwierigkeiten weil es doch komplett ungewohnt ist aber nach 2-3 Trainings haben sich alle gut eingewöhnt :-)

Lg Melanie

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Danke für den super Tipp

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Gerne :-) bei Fragen einfach melden
Lg Melanie

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Ich glaube nicht, dass Kampfsport Menschen besser macht und friedlicher, sondern ganz im Gegenteil, wer Kampfsport kann und aggressiv und impulsive ist, wird es einsetzen, um seine Aggression auszuleben.

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