Ich hätte gern mal möglichst viele Meinungen zu folgender Problematik:
Unsere Älteste studiert und wohnt seitdem allein. Sie könnte BAFöG bekommen, beantragt es aber nicht mehr weil sie keine BAFöG-Schulden machen will. Ihr Vater (mein Exmann) zahlt ihr regelmäßig Unterhalt, außerdem bekommt sie Geld von den Großeltern. Von mir bekommt sie nur unregelmäßig etwas dazu, da mein Einkommen sehr gering ist. Jobben geht sie nicht.
Unser Zweitältester macht eine betriebliche Ausbildung und erhält eine Ausbildungsvergütung. Er wohnt noch bei uns (mir und meinem zweiten Mann, der auch Vater unseres dritten Kindes ist).
Bisher habe ich von meinem Zweitältesten keinen Beitrag zur Haushaltskasse verlangt, da ich bis Ende 2007 Kindergeld bekomme. Das fällt ab Januar weg und da ich als Angestellte im öffentlichen Dienst einen Kinderzuschlag erhalte, der an den Bezug von Kindergeld gekoppelt ist, verringert sich demnach ab Januar auch mein Gehalt.
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich von ihm einen Obulus verlangen soll. Dazu folgende Überlegungen:
- Wenn uns ab Januar monatlich 180 Euro fehlen können wir das nur auffangen, in dem wir unsere Ersparnisse anzapfen bzw. demnächst auf Urlaub verzichten.
- Mein Sohn muss 200 Euro im Monat für den Unterhalt eines Autos ausgeben, das er braucht um zu seiner Arbeit zu kommen und das er sich von seinen Kindheitsersparnissen selbst gekauft hat.
- Mein Sohn geht sehr sparsam mit seinem verdienten Geld um und er übernimmt auch ohne Probleme familiäre Aufgaben (Hausarbeit, Besorgungen, Babysitting).
- Wäre es möglicherweise gerecht, wenn der Vater die Älteste (mit Geld) unterstützt und ich den Zweitältesten umsonst bei uns wohnen lasse?
- Die Älteste wird es mit großer Sicherheit als ungerecht empfinden, wenn sie nichts von mir bekommt und er (wo er doch verdient) nichts abgeben muss.
Wie sehen andere Eltern/Auszubildende das?
Beitrag zur Haushaltskasse von Azubi?
Hallo,
das hört sich echt verflixt an...
Bekommt denn dein Sohn auch Unterhalt von seinem Vater oder Geld von den Großeltern?
Beide Kinder haben zum 18.Geburtstag einen größeren Geldbetrag "für die Ausbildung" bekommen. Unterhalt von seinem Vater kriegt er nicht mehr.
ich mußte in der ausbildung die hälfte meines nettolohns abgeben. warum sollen kinder nicht lernen, daß das leben auch geld kostet?
es kommt drauf an, was er verdient - aber prinzipiell finde ich kostgeld schon völlig okay.
ich würde aber mal abklären, warum der papa seinen sohn nicht genauso unterstützt wie die tochter.
wenn du von ihm kein kostgeld nehmen willst, aber ein schlechtes gefühl hast wegen deiner tochter - sie bekommt ja unterstützung vom vater, da sehe ich eigentlich keinen grund, warum sie dann eine ungerechtigkeit sehen sollte - es sei denn, sie teilt papas geld auch mit dem bruder ;)
"Sie könnte BAFöG bekommen, beantragt es aber nicht mehr weil sie keine BAFöG-Schulden machen will."
Den Zahn würde ich ihr ziehen.
Nur ein Teil des Bafög ist Kredit, es ist ihre Ausbildung und da sollen Eltern und Großeltern sinnloserweise zahlen?
Hallo,
also ich kann nur aus Perspektive der Kinder reden, weil unsere noch klein ist und mich das erst später mal betrifft (habe auch "kindergeld-abhängiges" Einkommen).
Ich finde es absolut ok, wenn die Tochter von dir nichts mehr bekommt, denn sie hat ja von den anderen Unterstützung.
Der Sohn hat mit dem Auto Ausgaben, du schreibst, er braucht das. Und er macht im Gegenzug zum kostenfreien Wohnen Hausarbeit, Babysitting etc.
Aber ich finde schon, dass der Sohn auch etwas Geld für Kost dazugeben könnte. Entweder einen festen Betrag monatlich oder 1 x die Woche den Einkauf bezahlen oder er kauft alles, was nur er isst, trinkt (hat ja jeder so seine Vorlieen) selbst ein und bezahlt das demnach dann auch selbst.
Würde mit ihm bereden, wie er das sieht. Was er sich am besten vorstellen kann.
Bei uns war es so, dass ich meine Sachen selbst gekauft habe und wenn ich mal "gut" verdient habe (wir bekommen Zulagen je nach Diensten), dann habe ich mal einen Wocheneinkauf übernommen oder meine Mutter Geld gegeben oder was für sie erledigt etc. Oftmals hat sie das Geld dann garnicht gewollt, aber ihr war die Bereitschaft wichtig.
Ich fand es im nachhinein fair und auch nicht schlecht, zu lernen, sich sein Geld einzuteilen.
Noch kurz zu deiner Tochter: Ich denke sie kann sich eher damit anfreunden, wenn ihr Bruder zumindest auch einen Teil mit zahlen muß.
Sie müßte es natürlich akzeptieren, wenn er garnichts zahlen muß, aber insgeheim wäre sie vielleicht doch sauer / enttäuscht und das wirkt sich dann nur negativ unter den Geschwistern aus.
Lieber etwas, als garnichts.
Gruß,
Bianca
>>> Noch kurz zu deiner Tochter: Ich denke sie kann sich eher damit anfreunden, wenn ihr Bruder zumindest auch einen Teil mit zahlen muß. <<<
Was geht das denn die Tochter an?
Gruß
geha
Hi,
also erst einmal würde ich mit den beiden Kindern reden. Die sind groß genug, um das zu verstehen und selber auch Lösungsvorschläge einzubringen.
Zum zweiten: Kostgeld finde ich absolut o.K., man bricht sich kein Bein, wenn man eine Kleinigkeit zum täglichen Leben beisteuert. Ich habe es damals in meiner Ausbildung meinen Eltern sogar selber angeboten, was abzugeben, was sie abgelehnt haben.
Zu deiner Tochter: BAFög würde ich auf jeden Fall beantragen. Ich mußte weniger als 50% davon zurückzahlen, einen besseren Kredit bekommt man nie wieder. Ohne BAFög hätte ich mein Studium niemals in der Zeit schaffen können. Zudem kann sie doch auch jobben gehen. Ich halte absolut nichts davon, sich darauf zu berufen, daß man in Ausbildung ist. Sie ist alt genug, um zumindest teilweise für sich selber verantwortlich zu sein. Mir selber wäre es damals zu peinlich gewesen, von meinen Eltern durchgefüttert zu werden. Klar, haben die mir ab und zu mal den ein oder anderen Einkauf bezahlt, aber das war eher die Ausnahme. Mal abgesehen davon, daß es für das spätere Berufsleben leichter wird, wenn man sich zumindest auf ein bißchen Erfahrung berufen kann.
LG Susan
Meine Schwester hat Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht und da das Vollzeitschule war hat sie BAFöG beantragt,
welches sie aber nicht bekommen hat; da es vom Verdienst der Eltern abhängig war zumindest bei der Schule. Als sie ne Schule zum Abi nachholen besuchte bekam sie BAFög ohne Probleme war diesmal nicht Elternabhängig. Der Witz war bloß, unser Vater war alleinverdiener für ne vierköpfige Familie eigntlich fünfköpfig, aber älteste Schwester war schon ausgezogen. Hat aber auch Kostgeld abgeben müssen außer sie hat im Haushalt geholfen. Je mehr sie geholfen hat umso weniger mußte sie zahlen, war bei mir ebenso.
Gerecht fände ich, wenn Du Deiner Tochter nichts mehr zuschießt. Sie könnte Bafög beantragen und bekommen. Wenn sie das nicht will - ihr Problem. Von Deinem Sohn würde ich maximal 100 Euro im Monat nehmen und versuchen das auch für ihn sparen.
Es ist eine Zwickmühle, aber es ist ja kein Zustand, der ewig dauert, so dass Du Dich nur eine Zeitlang einschränken müsstest.
Meine Tochter besucht ein Internat und spare kaum etwas für meine Rente. Was will ich machen? Ausbildung geht vor.
Gruß
Manavgat
Hallo,
also ich kann dir da nur berichten wie das bei uns gehandhabt wurde. Als ich in der Ausbildung war und Geldverdiente, habe ich monatlich die Hälfte an meine Eltern abgegeben. Was die damit gemacht haben war ihre Sache. Einen Teil haben meine Eltern für Lebensmittel, etc benutzt einen anderen haben Sie angespart und mich somit durch meine Gehaltlose Ausbildungszeit gefördert (wobei ich auch da noch neben schule und praktika zwei Jobs hatte- aber ich musste alleine wohnen - das ist aber ein anderes Thema). Mein jüngerer Bruder ist mit der ausbildung fertig und wohnt noch bei meinen Eltern und gibt denen im Monat auch so um die 400Euro von seinem Gehalt, weil meine eltern krankheitsbedingt nicht mehr selbst so viel arbeiten können und in zwei kleinere wohnung leben teurer wäre. Ich finde es ok seine eltern finanziell zu unterstützen, egal ob man jetzt ein kleines azubigehalt hat oder schon vollarbeitet.
ach ja... jeder der daheim noch wohnt hat immer irgendwelche aufgaben übernommen, das war und ist selbstverständlich da meine eltern bei arbeiten.
Und falls deine große das ungerecht findet, soll sie doch bitte bafög beantragen, denn wie schon jmd anderes weiter oben sagte, nicht alles muss zurückgezahlt werden.
naja.. soviel dazu,
ganz lieben gruss,
maria
Bei uns war es ähnlich. Ich habe studiert und meine Schwester nicht. Mein Vater hat während dem Studium meine Krankenversicherung bezahlt 120-€ im Monat - den Rest habe ich selbst finanziert. Mein Vater hat mir das Kindergeld (solange es welches gab) ausbezahlt und mich dafür von der Steuer abgesetzt.
Meine Schwester war während ihrer Ausbildung zuhause, hat nichts abgegeben, ging in Urlaub, nutzte das Auto meiner Eltern, etc. Sie hatte defacto mehr Vorteile. Kürzlich hat sie von meinen Eltern seinen sehr sehr großzügigen Zuschuss zum Eigenheim bekommen.
Ich denke, man kann das nicht 100% ausgleichen. Dafür haben mich meine Eltern Abitur machen lassen, ich verdiene nun deutlich mehr als meine Schwester und wenn ich die Stunden Babysitterdienste, die meine Mama leistet, bezahlen müsste. Oh weh. Meine Schwester hat keine Kinder, also auch keine babysittende Oma.
Lg
Anne