Kinder in der DDR

Hallo, ich lebe mit meiner Familie seit 10 Jahren in den alten Bundesländern unser Kind wurde hier geboren.
Wenn ich den Vergleich ziehe wie ich als Kind aufgewachsen bin und wie unser Kind aufwächst das ist soo ein krasser Unterschied.#schmoll

-alles fing mit der Kinderkrippe an (selbstverständlich ein Platz vorhanden!)
-dann kam der Kindergarten(ganztags) (ohne Probleme und tausend Bewerbungen im Umkreis) Mutti konnte in ihrem Beruf ohne Probleme wieder einsteigen :-)
Schulzeit: für die jenigen die es brauchten: Frühhort (vor der Schule)
ein Hortplatz für jeden Schüler (garantiert)
Schulmilch
Mittagessen (mehr oder weniger lecker,aber es gab es..)nicht wie jetzt ein überteuerter Schulkiosk)
Schul-AG basteln,turnen...(kostenlos)
Ferienbetreuung( 3 Wochen Ferienspiele) gegen einen kleinen Beitrag wurde man den ganzen Tag beschäftigt. :-)
In der 9. Klasse wurde man nach seinem Berufswunsch gefragt,und diesen auch meistens erlernen können.
"Kinderreiche" Familien ab den 3. Kind wurden unterstützt.
usw usw.
Lehrer wurden geachtet und am Lehrertag gab es Blümchen :-)
Schade,würde mir das eine oder andere jetzt gern zurück wünschen :-)
Wer hat noch diese Zeit erlebt und wie ist eure Meinung?#schein
l.g Mama-sue


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Mir gehts wie dir, bin ein Ossi im Westen, und ich stimm dir uneingeschränkt zu!

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Also, hallo erstmal ;-)

Ich schreib es jetzt mal ganz krass :

Wenn ich mein Kind den ganzen Tag nur ''abschieben'' wollen würde, hätte ich keins bekommen.

Die Mütter damals MUSSTEN arbeiten gehen, und was war das Ende vom Spiel.. lauter Schlüsselkinder.

Ich bewundere Mütter die sich für Kind UND Karriere entscheiden, aber dafür dann kostenlose unterbringung zu VERLANGEN halte ich nicht für richtig.

Bei uns ist es so:

Wenn man als Mutter arbeiten gehen muss, stehen günstigere bis kostenlose Krippenplätze für Kinder ab 1 Jahr zur Verfügung, je nach Einkommen. Alle anderen zahlen den regulären Betrag der auch nach dem Einkommen errechnet wird. Aber wieso sollte eine Mutter die ihr Kind gut seler Zuhause selber betreuen könnte eine mehr oder weniger Kostenlose ''Abgabestelle'' für ihr Kind angeboten bekommen? Sie hat doch das Kind bekommen, oder?

Das ist jedenfalls meine Meinung.

Beim Rest stimme ich dir voll und ganz zu, in den meisten Schulen grade Haupt und Realschule geht es zu wie bei den Hottentotten, die Lehrer werden wie Kumpels behandelt , teilweise schlimmer noch, verachtet und bedroht. Aber soweit ich weiß gibt es auch immernoch in der 9 und beim Abi auch in der 11 ein Berufspraktikum und Berufsfindungswochen und Einzelgespräche, Bewerbungstrainings und so weiter.


LG


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Diese Einstellung ist es, was mich hier im Westen mit am meisten stört. Dass, wenn man arbeiten gehen WILL, man sein Kind "abschiebt". Ist doch Käse. Dass Mama sonstwielang daheim bleibt und sich "nur" dem Haushalt und den Kindern widmet, das gibt's schon wie lange? 60 Jahre? Vorher wurden die Kinder entweder sofort in die Arbeit einbezogen oder durften sich den lieben langen Tag selbst beschäftigen, während Mama und Papa in der Fabrik oder auf dem Feld waren.
Dass ich als armes "abgeschobenes" Ossikind, das mit 10 Wochen schon in die Ganztageskrippe und später auch in den Hort ging, trotzdem eine sehr glückliche Kindheit hatte und ein super Verhältnis zu meiner Mutter, und dass es den meisten meiner Freunde auch so ging, das will da keiner hören. Natürlich gab es auch in der DDR Kinder mit einer nicht-glücklichen Kindheit. Aber dass das NUR an der Berufstätigkeit der Mutter lag, stelle ich sehr wohl in Zweifel.
Nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen Frauen, die gerne länger oder auch nur bei bei ihren Kindern daheim bleiben wollen. Aber ich hab was dagegen, dass wir "Andersdenkenden" dann als "Abschiebemütter" abgestempelt werden, unsere Kinder bemitleidet werden und dass ich hier nicht arbeiten KANN, weil die Krippenplätze 1. vorne und hinten nicht reichen und 2. so teuer sind, dass sich das Arbeiten vom finanziellen Aspekt her überhaupt nicht lohnen würde.

LG

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Ich schrieb explizit, dass es MEINE Meinung ist, nicht die des ganzen Westens. Ihr wollt immer als Idividuen gesehen werden aber du scherrst jetzt den ganzen Westen mit meiner Meinung über einen Kamm?
Ich sehe es nunmal so, dass ein Kind bekommen heißt, dass man Verantwortung für einen neuen Menschen übernimmt, und diese Verantwortung tritt man numal für 8-10 Std. an ''fremde'' Menschen ab wenn man sein Kind in eine ganztags Krippe gibt. Und dafür bekomme ICH (Nicht der ganze Westen) kein Kind. Mein Kind hat es verdient von der Person die es haben wollte auch beaufsichtigt, erzogen usw. wird. Das es die kurze Zeit die es noch den ganzen Tag mit Mama zusammen sein kann dies auch ist. Unsere Kinder sind doch ab spätestens dem 3 Lebensjahr im Kindergarten und danach fast den ganzen Tag in der Schule. Diese 3 Jahre die das Kind mit mir verbringen kann soll es das auch tun können. Wie gesagt, wenn es finanziell nicht möglich ist zuhause zu bleiben ist die Krippe ja eine sehr gute alternative, aber wenn ich mich für ein Kind entscheide, es in die Welt setzte, wieso schaffe ich es dann nicht mich 3 Jahre voll und ganz auf das Kind zu konzetrieren und die anderen Dinge nebensächlichkeiten sein zu lassen. Ich plediere ja nicht dafür das Mütter 18 Jahre zuhause bleiben MÜSSEN und Kochen+Putzen zu ihrer Lebensaufgabe machen sollen, bis das Kind erwachsen ist, sondern nur von der Anfangszeit.

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Mein Mann ist ein "Ossi" ;-) und wenn er oder meine Schwiegermuter mir so erzählen wie es so in der DDR war, dann wünschte ich mir echt, dass ich auch so großgeworden wäre. Irgendwie bin ich sogar etwas neidisch.......

Manches würde ich mir auch wünschen aber vieles ist besser dass es das nicht mehr gibt!

Mona

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üüürg, mir ist jetzt schon übel. Du hast es entweder verdrängt oder willst es nicht mehr wissen, vielleicht kann ich Dir ein bischen auf die Sprünge helfen.

Wie war das denn doch gleich, durfte Frau denn zuhause bleiben...? Jeder musste die ekligen Hemden tragen bzw. "Winkelemente" schwingen, wir durften alle frei in den Urlaub fahren, da wo wir hin wollten? Ach ja, Ungarn war echt spitze...

Mmmh, jeder durfte studieren, besonders Ärztekinder etc, es gab echt alles zu kaufen (ja, klar im Intershop, ich hab`s doch glatt vergessen...), niemand lief gleich rum (nöö, alle hatten diese dämlichen Latzhosen an...es gab nix anderes bzw. meine Mutter ist rumgerannt wie ne dolle um etwas besonderes zu haben)

Oh, mann warum fahrt ihr nicht zurück, baut die Mauer wieder auf, aber nen Metter höher, viele Wessis würden Euch dafür wahrscheinlich noch ne Prämie zahlen.

eine differenzierte Antwort spar ich mir...
Jono

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So ist das sicher nicht gemeint von der TE. Es ist nicht so, dass wir die DDR zurück wolllen (spreche für mich;-) ). Klar war das System insgesamt Sch.... . Aber manche Dinge, die nach der Wende im Osten abgeschafft und vom Westen übernommen wurden, waren halt - meine Meinung - dort besser, und das wird nunmal leider auch totgeschwiegen meistens.

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Hallo meine liebe, es geht einzig darum das wir Kinder in der DDR besser aufgehoben waren als jetzt. Nicht ob man durch die Welt reisen konnte oder ob man alles zu kaufen bekam. Und ja wir hatten Westverwandte und zu Weihnachten gabs das Glas Nutella,ein Pelikanfüller und für Mutti und Vati ein Päckchen Jakobs und ne Strumpfhose. #huepf
l.g

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Hallo!

Ja, wir waren auch DDR-Kinder. Ich hab das alles etwas anders interpretiert als du.

-alles fing mit der Kinderkrippe an - meine Mutter hat für keine von uns einen Platz bekommen und war demnach 6 Jahre (pro Kind 3) mit Kind zu Hause.

-dann kam der Kindergarten(ganztags) (ohne Probleme und tausend Bewerbungen im Umkreis) Mutti konnte in ihrem Beruf ohne Probleme wieder einsteigen - nach 6 Jahren Zwangspause dann halt und mit monatelang täglich plärrenden Kindern, weil die gar nicht gewohnt waren, abgegeben zu werden

-früh sind wir alleine aufgestanden, haben die fertigen Brote eingepackt und liefen alleine zum Bus, denn unsere Eltern waren schon ab 6 Uhr auf dem Weg zur Arbeit - Frühhort? Ha!

-immerhin - im Nachmittagshort wurden die Hausaufgaben erledigt, die letzte wache Stunde des Tages vor dem Abendbrot haben wir auf dem Dorf eigentlich immer draußen gespielt mit Freunden

-Schulmilch - ich hab den Geruch heute noch in der Nase und könnte noch 20 Jahre später spontan bei der Erinnerung brechen! #schwitz

-Schul-AG - nee, bei uns nicht, ich war nur mit Papa zum Sport im Verein und hatte keine Wahlmöglichkeit, den Sport oder nix

-Ferienspiele waren nun wirklich mal supergeil, da stimme ich dir wenigstens in einem Punkt zu!

-Berufswunsch - klar, es gab ja auch ungefähr 3 Möglichkeiten: Lehrer (wenn man einen EOS-Platz bekam, was nur gelang, wenn Mama und Papa parteitreu und man immer ein braver Pionier war), Bauer in der LPG oder BMSR-Mechanikerin - als solche hätten meine Schwester und ich ohne Wende zwangsläufig geendet, dabei haben wir 2 linke Hände mit Strom, aber das waren unsere Eltern und die hätten uns in dem Beruf untergebracht, ohne uns zu fragen!

-bei kinderreichen Familien wurde drauf geachtet, dass sie das allgemeine Armutslevel nicht unterschritten - und für das 5. Kind war Honi Ehrenpate. Super, davon konnten sich die 5-fach-Eltern echt was kaufen #augen!

Nun ja. Das einzige, an das ich da gern zurückdenke, ist die relative Freizügigkeit für uns - wir waren auf dem Dorf eigentlich immer draußen, irgendwo in Wald und Feld und niemanden hat es gejuckt, wenn wir auf Bäumen rumkletterten, uns schlugen oder irgendwelche Früchte ungewaschen aßen. :-p Aber das lag nicht an DDR, sondern am Dorf.

LG
Steffi

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"In der 9. Klasse wurde man nach seinem Berufswunsch gefragt,und diesen auch meistens erlernen können. "

Da kenne ich aus meiner Bekanntschaft aber ganz andere Geschichten - von wegen, nicht studieren können weil Pfarrerskind o.ä.

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das sind Einzelbeispiele..unsere Bundeskanzlerin ist glaube ich Pfarrerskind und hat studiert und kommt aus dem Osten....
l.g

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Ihr Vater galt als linientreu und ihre Mutter durfte trotzdem nicht im Schuldienst arbeiten ... und wäre sie nicht in der FDJ gewesen, wäre es mit dem Studium vermutlich auch nichts geworden.

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Hallo Mama-sue,

witziges Thema ... darf ich es von der Gegenseite erzählen? Wir sind vor ein paar Jahren in den (tiefen!!!) Osten gezogen und mich macht diese Wahnsinnsbevormundung wahnsinnig. Nichts kann man selber regeln, alles wird einem vorgegeben ... ich bin ein erwachsener Mensch mit klarem (zumindest meist :-) ) Verstand und kann und will die Dinge, die meine Kinder betreffen, selbst in die Hand nehmen. Ich würd mir gern die Tagesmutter / Krippenplatz / Kindergarten selbst aussuchen und nicht zugeteilt bekommen, alles von der Musikschule über den Schwimmunterricht läuft über eine städtische Behörde ...krass.
Ich hab Kinder, unter anderem auch deshalb, damit ich mich um sie kümmern kann. Bei der Schueinschreibung unseres Großen haben sich Eltern aufgeregt, dass die Kinder nicht von 7.15 Uhr bis 17. 00 Uhr in der Schule bleiben können und andererseits dürfen die Kinder nicht allein ins Klassenzimmer, Mama muss Händchen halten ...grrr. Ich denk´, man kann nicht alles haben, das RUndumsorglospaket gabs weder im Osten noch im Westen.

Liebe Grüße Mimi
die nie gedacht hätte, wie tief die Gräben immer noch sind - aber wir halten durch :-)

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oje,da gehen die Meinungen echt auseinander,aber ich denke das liegt auch daran das Du wahrscheinlich ganz anders aufgewachsen bist,und die Zeit nicht mit erlebt hast .... :-)
l.g

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Da magst du Recht haben! Meine Eltern waren beide selbständig, wir hatten ein Kindermädchen bei uns zu Hause. Also auch teilweise "fremdbetreut", wenn auch im eigenen Daheim.
Ich bekomm hier oft mit, dass sich die Leute hier beklage, wie "fremd" sich die Leute / Nachbarn hier geworden sind und sich keiner mehr um den anderen kümmert - und viele sind dann schon auch irritiert, dass das Dinge sind, die sich im Westen auch verändert haben. ich denke, das ist kein Ost-West-Problem, sondern leider in Zeichen der Zeit und unserer egoistischen Gesellschaft ...

LG Mimi

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Hallo

Ich bin auch in Ossiland geboren und aufgewachsen und fand es mehr als besch....!!!
Meine Eltern haben ein Haus geerbt und sind eingezogen,drei Monate später stand die Mauer,meine Eltern konnten nicht zurück.Wir Kinder hatten keine Oma und kein Opa,keine Tanten und und und,denn sie waren auf der anderen Seite.Uns haben sie gefehlt und als wir älter wurden,fingen wir an Fragen zu stellen.Unsere Eltern mußten einiges an Überprüfungen über sich ergehen lassen,bevor unsere Verwandten uns besuchen durften.Das war alle 3 Jahre mal.Als unsere Großeltern starben,durfte nur ein Elternteil fahren zur Beerdigung.So stellten sie sicher,das derjenige zurückkommt,der fahren durfte.Als die Mauer endlich fiel,besuchte ich als erstes meine übrig gebliebene Oma und sie hat uns nicht mehr erkannt (Demenz).Es waren 10 Jahre vergangen als ich sie das letzte mal sah.Meine Eltern konnten diesem Staat nichts abgewinnen und wir haben auch nichts gutes erfahren.
Ich weine der Mauer keine Träne nach,weil sie uns alles genommen hat,uns um alles gebracht hat was uns wichtig war.Nein,ein zurück war nicht möglich.

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Huhu,

also ich bin ein sogenannter "Wessi" und wir sind fast gleich alt.

Ich denke das hat nix mit Ost und West zu tun, sondern einfach mit dem Rad der Zeit. Ich hatte auch eine tolle Kindheit, liebte den Kakao ;-) in der Schule und in den Ferien hatten wir halt einen "Ferienpass".

Da mein Kind erst in den Kindergarten kommt, kann ich beim Rest nicht mitreden. Ich habe Tim bei exakt einem Kindergarten angemeldet und da hat er für den 1.8.09 auch einen Platz bekommen:-D. Das das leider eine Ausnahme ist, finde ich sehr schade.

Liebe Grüße
Nicole