3 Kinder in Pflege geben weil... *Frustposting*

... die Eltern nach Ihrer Trennung feststellen das ihnen alles zu viel wird :-[:-[:-[

Hallo Ihr Lieben,

ich muss mir gerade mal etwas Frust von der Seele schreiben weil das was in meinem Bekanntenkreis derzeit passiert sehr an die Nieren geht und ich so völlig hilflos daneben stehe und nichts tun kann.

Ich habe ziemlich genau 1 Jahr mit meiner Tochter allein in einer Genossenschaftswohnung gewohnt und im Nachbarhaus haben wir sehr schnell freundschaftliche Kontakte zu einer jungen Familie mit 3 Kindern geknüpft.
Die Freundschaft wurde immer enger und unsere Kinder haben jeden Tag miteinander gespielt wärend wir Erwachsenen uns immer mehr angefreundet haben.

So blieb es mir auch nicht verborgen das es in der Ehe der Zwei ( sie 24, Er 26 ) immer mehr gekrieselt hat.
Die 3 Kinder der Beiden ( Tochter 7, Sohn 5 und Sohn bald 3 ) haben sehr unter der Situation gelitten, die Eltern haben sich fast nur noch um sich selbst gekümmert und so wurde ich immer mehr zur Bezugsperson der 3.
JA musste nicht informiert werden, das war schon eingespannt bevor ich die junge Familie überhaupt kennengelernt habe und es haben regelmäßige Besuche durch einen sozialpädagogischen Familiendienst sattgefunden.

Um einen letzten Rettungsversuch für die Ehe zu starten haben die Beiden letztes Jahr ihre Tochter für 2 Jahre in eine Pflegefamilie gegeben.
Geholfen hat es nicht, die Zwei haben sich getrennt weil die Mutter sich um nichts und niemanden mehr gekümmert hat ausser um ihr Onlinespiel und die dort geknüpften Kontakte.
Die Beiden Söhne sind beim Vater geblieben.
Beide haben relativ schnell neue Beziehungen begonnen und die Kinder wurden irgendwie wie kleine Bündel von Papa zu Mama und wieder zurück gereicht.

Der Vater ist mit einem 18jährigen Mädel zusammen, die Mutter mit einem ehemals bekannten Dealer.
Die Mutter befindet sich mittlerweile in einer Therapie, weil sie Computerspielsüchtig ist.

Ich bin vor 6 Monaten dort weggezogen, halte aber weiterhin Kontakt und habe nun vor einiger Zeit dann vom Vater der Kinder erfahren das er mit seiner neuen Freundin zusammenzieht.
Zuerst hab ich mich verhalten für ihn gefreut, dann erzählt er aber tatsächlich weiter...

Die 2 Jungs wird er in eine Pflegefamilie geben weil er mit ihnen überfordert ist, die Tochter geht vielleicht zur Mutter, aber das steht auf der Kippe wegen der Therapie.
Sehr wahrscheinlich wird die Tochter eher die Pflegefamilie wechseln müssen ( die jetzige Familie kann und will sie nicht dauerhaft aufnehmen ).

Ich hab die 3 Kleinen echt lieb gewonnen und ihre Geschichte bricht mir das Herz.
Die Jungs haben die Trennung der Eltern noch lange nicht verarbeitet, der Kleinste ist gerade in den KiGa gekommen, die Große hatte sich auf eine baldige Rückkehr zu Mutter oder Vater eingestellt.
Alle 3 Kinder haben Entwicklungsprobleme die auf die Ein oder Andere Art und Weise angegangen werden ( Förderschule für sprachverzögerte Kinder bei der Großen, Förder KiGa für die beiden Jungs, ausserdem diverse Therapien für den Kleinsten ).

Die Mutter hat sich die letzten knapp 2 Jahre kaum bis garnicht um ihre eigenen Kinder gekümmert, hat Mann und Kinder belogen, betrogen und vernachlässigt und war dann plötzlich weg.
Der Vater war der letzte Rettungsanker für die Kinder und hat sich vorbildlich gekümmert.
Dann die neue Beziehung bei ihm und seine Motivation für seine Kinder da zu sein ist offenbar gen 0 gesunken.

Ich bin so wütend, so traurig, so hilflos.
Die Kinder tun mir so wahnsinnig leid und ich bin fassungslos wie einfach es sich manche Menschen machen und ihre Kinder einfach weggeben.

Ach so ja, das JA und der Familiendienst sind weiterhin regelmäßig beim Vater und leiten jetzt alles ein damit die Jungs in eine Pflegefamilie kommen.
Andere Hilfsangebote prallen irgendwie ab, weil es nicht zur weiteren Planung ( Zusammenziehen mit der Freundin ) passt.

Sorry für das viele BlaBla, aber ich wollte mir das mal von der Seele schreiben.

LG
Jessy

1

Als Mutter, die ihr eigenes Kind liebt wie nichts anderes auf der Welt kann man die Eltern nicht verstehen.


Trotzdem denke ich mal, dass bei solchen "Eltern" die Kinder vielleicht in einer liebenden Pflegefamilie besser aufgehoben sind.

lg

2

Das hoert sich echt furchtbar an... Die armen Kinder. Und sie koennen nicht mal zusammen bleiben #contra das ist uebel... Damit ist der zukuenftige Weg der drei auch schon vorprogrammiert. Wie kann man das nur Kindern antun? Und dann auch noch den eigenen? Ich bin echt platt... Da kann man nur wuetend werden....

8

darf ich mal fragen in wie weit der zukünftige Weg vorprogrammiert ist?
lg

3

juhu,

die armen kinder. sie sollten wenigstens zusammen in einer pflegefamilie aufwachsen.

so wie du die situation beschreibst finde ich es schon besser, dass die kids in eine pflegefamilie gehen. eventuell bekommen sie dort gezeigt was familie heißt und werden auf den rechten weg geschubst. weil bei den eltern ist das wahrscheinlich nicht der fall.

Alles Gute.

LG BU

4

Bei den Eltern dürften die Kinder in einer Pflegefamilie besser aufgehoben sein ... besser so, als daß die Eltern weiter alles schleifenlassen und dann irgendwann "Kind verhungert" o.ä. in der Zeitung steht :-(

5

Es ist zum Heulen, aber die Kinder werden es überall besser haben als bei DEN Eltern.....
Eine Pflegefamilie für alle drei wird schwierig sein zu finden. In unserer Stadt gibt es ein Kinder- und Jugenddorf, sowas wäre wohl optimal für die drei.
Dort leben sie in kleinen Häusern wie in Familien. Ich glaube, eine Gruppe hat 8-10 Kinder und 3 feste Betreuer. Kiga, Schule, Sonderpädagogen, alles dort dabei. Ich habe seit vielen Jahren Einblick dort und fast alle Kinder wachsen zu Erwachsenen heran, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Es wird ihnen ungeheuer viel geboten, Abenteuerurlaube mit Bergwanderungen, die haben ein Haus am Bodensee, dann therapeutisches Reiten usw usw.
Gibt es bei euch irgendwo sowas ?
Wenn ja, würde ich an Deiner Stelle mal mit der Bearbeiterin reden vom Jugendamt, immerhin hast Du Dich lange um die Kinder gekümmert.
Vielleicht hören sie ein bißchen auf Dich.
Schlimm bleibt es trotzdem....:-(
LG Moni

6

Guten Morgen Moni,

in unserer Nähe ( was man so Nähe nennt ) gibt es 2 SOS Kinderdörfer, über diese weiss ich leider aber nur das was aus den Medien generell über diese Einrichtung bekannt ist.

Zum Sachbearbeiter des JAs habe ich leider so gut wie keine Kontakte geknüpft damals, aber zur Familienpflegerin, ich gehörte mit meiner Großen ja praktisch zum Inventar und wenn die Eltern was zu klären hatten waren die Kids ja immer bei mir oder mit mir draussen.

Aus Datenschutzgründen sind Gespräche für uns halt sehr schwer, sie weiss das ich weiss, ich weiss das sie weiss, ich kann offen sagen was ich denke und hoffe, sie kann maximal Andeutungen machen und lehnt sich damit teils schon sehr weit aus dem Fenster.

Ich kann eigendlich nur das Beste für die 3 hoffen und würde mir wünschen das ich sie nicht völlig aus den Augen verliere und zumindest ab und an die Chance bekomme zu erfahren wie es den 3 Zwergen geht ( sehen wäre zwar toll, wird aber wohl kaum machbar sein, aber allein zu hören was die 3 so treiben und wie es ihnen geht wäre einfach schön ), sind zwar nicht meine eigenen, aber ich hab sie einfach verdammt lieb gewonnen.

Lieben Gruss
Jessy

14

Na vielleicht kannst Du trotzdem mal mit der Familienpflegerin telefonieren, einfach so - ruhig sagen, dass Dir die 3 am Herzen liegen und ob SIE es nicht als Option einbringen kann in das Verfahren, dass die drei zusammenbleiben können. Und da wäre so ein Kinderdorf halt schon eine Option. Mir täten auseinandergerissene Geschwister auch weh. :-(
LG Moni

7

ist doch gut für die Kinder.....in einer Pflegefamilie bekommen sie eine Chance, die sie so sicherlich nicht haben.

9

Bei diesen asozialen Familienverhältnissen ist Pflegefamilie noch das Beste, was den Kindern passieren kann!

Eher ein Grund, erleichtert zu sein (und spätestens jetzt zu überlegen, ob man solche Menschen "Freunde" nennt).

10

HuHu,

da muss ich nicht lange überlegen, schon vorher nicht, ich habe ganz bewusst geschrieben "im Bekanntenkreis".

Lieben Gruss
Jessy

11

Schlimm genug, daß diese Eltern 7, 5 und 3 Jahre Zeit hatten, diese Kinder so zu vernachlässigen.

Da kann man doch nur froh sein, daß sie in eine Pflegefamilie kommen. Warum dü über diesen Schritt so sauer bist, erschließt sich mir nicht.

Das ist das Beste, was diesen Kindern passieren kann.

LG,
J.

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Hallo J.,

Du verstehst mich falsch, ich bin nicht sauer das die 3 in Pflegefamilien kommen werden.
Etwas besseres wird für die Drei kaum passieren können.

Mich macht wütend das Menschen die so egoistisch sind und die eigenen Bedürfnisse so gnadenlos über Ihre eigenen Kinder stellen überhaupt 3 Kinder in die Welt setzen.

Ich bin sauer weil schon kurz nachdem die Eltern sich getrennt haben ( kurz nachdem die Tochter in die Pflegefamilie gekommen ist ) absehbar war das die 2 Jungs das gleiche Schicksaal erwarten wird ( mit Beginn der neuen Beziehung beim Vater ) und das JA trotzdem keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen hat.

Es macht mich traurig das diesen 3 Kinder in den letzten knapp 2 Jahren jedes Stückchen Sicherheit das sie hatten oder das sie sich gerade aufbauen ( der Kleinste z.B. jetzt in der KiTa ) Woche für Woche immer mehr ein Stückchen Boden unter den Füssen weggezogen wird und das die leiblichen Eltern auch noch die Menschen sind die an dem Boden aus leibeskräften zerren.

Lieben Gruss

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Hallo,

"Du verstehst mich falsch, ich bin nicht sauer das die 3 in Pflegefamilien kommen werden.
Etwas besseres wird für die Drei kaum passieren können. "

okay, dann habe ich deine Überschrift in Kombination mit dem Zorn-Urbini falsch verstanden :-)

Ein lachender Urbini mit der Überschrift "Juhu, 3 Kindern wird endlich geholfen" bzw. der Zorn-Urbini mit der Überschrift "Sowas nennt sich Eltern" o.ä. wäre unmißverständlicher gewesen ;-)

Aber dann sind wir ja alle der gleichen Meinung:
gut, daß diese Kinder von diesen "Eltern" weg kommen.

Daß das Schicksal der 3 sehr, sehr traurig ist, versteht sich ja von selbst.

LG,
J.

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Sie sind jung Eltern geworden und total überfordert, haben sich Hilfe geholt und Ihr drescht auf sie ein?

Wäre es Euch lieber gewesen es wäre verborgen geblieben und man hätte die Drei eines Tages tot im Kühlschrank gefunden?

Kann man es der Urbiagemeinde eigentlich Recht machen?

glu

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Aber ich gebe allen recht, wieso wird dann noch ein Kind und noch ein Kind ...in die Welt gesetzt. Weil die jungen Eltern keine Perspektive haben? Kinder eine gute Ausreden sind, wenn man nichts anderes auf die beine gestellt bekommt? Abgesehen davon ist die Jufgend keine Ausrede für verantwortungsloses Verhalten. Es wäre schön, wenn schon Kinder und Jugendliche endlich wieder lernen, was Verantwortung ist!

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Oh, ich will die Beiden keinesfalls verteidigen und halte nichts davon Kinder zu bekommen wenn man dafür nicht reif genug ist bzw. ihnen nichts bieten kann!

Aber hier ist das Kind nunmal schon in den Brunnen gefallen, die Kinder lassen sich nicht zurück schieben, sie sind da und sie brauchen Hilfe!

Ich finde es gut wenn man bei all der Verantwortungslosigkeit wenigstens zu seinen Fehlern, seiner Überforderung bzw. seiner Hilflosigkeit steht!

lg glu

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