Epilepsie/Krämpfe! Wichtige Frage!

Hallo,

ich hoffe hier viele Antworten zu bekommen da sich hier die meisten Familien lesen.

Also, meine Schwester hatte im August 2009 sehr viele Krämpfe. Sie hatte sie plötzlich das erste Mal.
Danach nur noch 3x, bis heute. Von diesen 3x wußten wir alle nix und sie fuhr munter weiter mit dem Auto. Auch zum Kiga mit meinen Kindern...

Sie sagt das dies nicht schlimm sei weil sie nur Krämpfe hat wenn sie sich sehr aufregt und sich nciht runterbringen kann und das sie die "Aura" 5 Minuten vor dem Anfall vorher spürt.

Kennt ihr das? Merkt man einen Anfall IMMER vorher? Oder kann der auch einfach so von einer sekunde auf die andere kommen OHNE das sie es spürt?

Bin für alle Antworten dankbar.

VG Nana

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Schau mal das habe ich gefunden, ich weiß nicht ob es dir weiterhilft. Aber das soll es geben. Mein Bruder ist seit ich denken kann Epiläptiker, auch er spürt es bevor einen einen Anfall bekommt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Epilepsie

Aura
Der Begriff Aura stammt aus dem Griechischen und bedeutet die „Wahrnehmung eines Lufthauches“. Man könnte sie auch mit einem „unbestimmten Vorgefühl“ umschreiben. Wenn die Aura isoliert bleibt, kann sie das einzige – subjektive – Symptom eines einfach partiellen Anfalls darstellen. Sie ist das Ergebnis einer epileptischen Aktivierung der Nervenzellen einer umschriebenen Hirnregion. Aufgrund der funktionellen Zuordnung der Symptome zu den entsprechenden Arealen der Hirnrinde kommt ihnen eine hohe Bedeutung in der Lokalisationsdiagnostik von epilepsieauslösenden Herden zu. Breitet sich die epileptische Aktivität aus, kann ein sogenannter sekundär generalisierter Anfall folgen.

Beispiele für Auren sind die sogenannte „viszerale Aura“, ein Aufsteigen unbestimmt unangenehmer Gefühle aus der Magengegend, als häufigste Aura bei Schläfenlappenepilepsie, Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Nadelstiche als Aura bei Scheitellappenepilepsie oder visuelle Halluzinationen bei Hinterhauptslappenepilepsie. Andere Beispiele für eine Aura können Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und das nicht mehr richtige Wahrnehmen der Umgebung sein.

Status Epilepticus
Die meisten epileptischen Anfälle enden nach wenigen Minuten von selbst und der Betroffene erholt sich auch ohne therapeutische Maßnahmen. Man kann sich aber nicht darauf verlassen.

Wenn mehrere Anfälle kurz hintereinander als Serie erfolgen, ohne dass der Betroffene sich dazwischen wieder vollständig erholen konnte und im Falle von mehr als 20 Minuten anhaltenden Anfällen auch ohne Bewusstlosigkeit liegt ein Status epilepticus vor. Je länger so ein Zustand anhält, desto größer ist insbesondere beim Grand mal die Gefahr einer irreversiblen Schädigung des Gehirns oder je nach Anfallsform auch die eines tödlichen Verlaufes.

Terminalschlaf
An ihre Aura können sich manche Epileptiker später erinnern, an den Anfall selber in aller Regel nicht (Amnesie). Nach einem Anfall kann der Betroffene noch für einige Zeit – dies kann bis zu mehreren Stunden dauern – kaum weckbar, desorientiert und müde sein (Terminalschlaf).

Multiple Anfallsformen
Etliche Patienten haben manchmal generalisierte und manchmal fokale Anfälle. Bei der Diagnose einer multiformen Epilepsie wird jeder bei einem solchen Patienten vorgekommene Anfallstyp beschrieben.


Ich wünsche deiner Schwester alles gute und hoffe das sie nie einen Anfall im Auto bekommt.

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Danke für den Link, den kannte ich jedoch schon.
Mich würde es interessieren wie Epileptiker sich dabei fühlen? Ob alle die Anfälle vorher merken?

Vielen lieben Dank für die Besserungswünsche!

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meine Mutsch hatte auch Epi - und ausschliesslich Grand mal-Anfälle. Sie hatte immer eine Aura vorher....aber nur so 30 bis 60 Sekunden vorher. Also hätte sie nie Zeit gehabt ein Auto sicher zu stoppen!

Meine Tochter hat eine sehr schwere Form der Epilepsie - sie hat alle Möglichen anfallsformen.
Ab und zu hatte sie auch eine Aura vorher - und bei manchen Anfällen fiel sie plötzlich einfach um wie ein Baumstamm.

Was Deine Schwester tut ist unverantwortlich!

Ich gehe mal davon aus das sie auf Medikamente eingestellt ist?
Dann muss ihr doch gesagt wurden sein das sie verpflichtet ist den Führerschein abzugeben! Sie macht sich strafbar wenn sie Auto fährt.

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"Dann muss ihr doch gesagt wurden sein das sie verpflichtet ist den Führerschein abzugeben!"

Das ist völliger Blödsinn. NIEMAND darf dir den Führerschein abnehmen wenn du nicht einen Fehler im Straßenverkehr gemacht hast. Man versucht es "neuen" Epileptikern immer einzureden, dass man den Führerschein abgeben muß. Das stimmt aber nicht. Etwas anderes ist es, wenn man einen Anfall beim Fahren hatte. Dann muß man den abgeben. Wer auch immer dir gesagt hat, dass man den abgeben muß, hat dich falsch informiert.
Eine Medikamenteneinnahme verpflichtet nicht zur Abgabe des Führerscheins auch eine Epilepsie tut das nicht. Man hat seit neuesten nur nach einem Anfall ein halbes jahr Fahrverbot.
Weißt du wie viele Epileptiker Auto fahren?

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kroko, dein tochter ist ja noch ziemlich klein, woher weißt du, daß sie vor dem anfall ab und zu eine aura hat?

"und bei manchen Anfällen fiel sie plötzlich einfach um wie ein Baumstamm." so kenne ich das auch.

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Da ich Epileptiker bin, weiß ich leider Gottes zu genau, wie man sich fühlt...ganz besonders danach...
Es gibt Menschen, die haben eine Aura. Menschen, die das haben, für die gilt noch nicht einmal das Fahrverbot, da sie ja im Ernstfall noch genügend Zeit haben, das Fahrzeug zu stoppen und sich hinzulegen. Menschen ohne Aura bekommen per Gesetz nach jeden Anfall (mittlerweile nur noch) ein halbes Jahr Fahrverbot. Ich bekomme z.B. Anfälle in extrem großen Abständen - so alle 6-7 Jahre mal einen. Ich hatte aber auch schon Zeiten, in denen ich 20 Anfälle am Tag hatte. Alles schon da gewesen.
Ich habe dir das mit dem Fahrverbot oben geschrieben. Weißt du, vor kurzem galt noch ein Fahrverbot von 2 Jahren, noch ein paar Jahre länger zurück, waren es 4 Jahre. Wie du siehst, kürzt der Gesetzgeber die Zeiten von sich aus. Der Grund ist ganz einfach. Einen Anfall bekommt man "wenn das Gehirn gerade nichts anderes zu tun hat" (Ausage einer Psychologin im Epilepsiezentrum). Im Gehirn eines Epileptikers gibt es ein paar kranke Gehirnzellen, die die ganze Zeit versuchen, die anderen Gehirnzellen zum Anfall "zu überreden". Das klappt nicht, solange die Gehirnzellen anderweitig beschäftigt sind. Also gibt es normalerweise keinen Anfall. Beim Autofahren ist das Gehirn eher SEHR beschäftigt. Wenn nun aber bestimmte ungünstige Vorbedingungen das Gehirn eh schon "schwächen" (Alkohol, Drogen, bestimmte Medikamente, Medikamenteneinnahme vergessen, Flackerlicht, Schlafmangel, Hyperventilation,...) gibt das Gehirn eben eher nach.
Deine Frage ist wahrscheinlich eher die, ob du deiner Schwester deine Kinder noch anvertrauen kannst... Wenn sie bisher immer Auren gehabt hat, heißt das nicht, dass es für immer so bleibt. Es kann durchaus auch einmal ein Anfall einfach so kommen. ABER: Wenn man so kritisch sein will, dann dürfte wirklich niemand Auto fahren. Ein epileptischer Anfall ist nicht das Einzigste, was es einem Menschen unmöglich macht, zu reagieren. Schlaganfall, Herzinfarkt,... können jeden treffen. Weißt du, wieviele Unfälle in Deutschland durch einen epileptischen Anfall hervorgerufen wurden? Das Risiko durch erhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer zu sterben ist ein vielfaches höher. Für deine Schwester sollten Drogen, Medikamente, Alkohol ein absolutes No-Go sein. Hält sie sich an alle Vorsichtsmaßnahmen, und bremst, wenn sie eine Aura hat SOFORT (und nicht hoffen, dass sie es noch bis nach Hause schafft), dann würde ich ihr die Kinder auch weiter anvertrauen. Meine fahren täglich bei mir mit. Ich hatte noch nie einen Anfall im Fahrzeug.
Man kann einem Nicht-Epileptiker nur ganz schwer beschreiben, wie man sich vor und nach einem Anfall fühlt. Vor einem Anfall ist es so ein Gefühl, wie wenn man seinen eigenen Körper per Fernbedienung steuert. Dann kribbelt es überall, Umgebungsgeräusche hören sich ganz komisch an. Manche Epileptiker haben einen bestimmten Geschmack auf der Zunge, andere riechen etwas bestimmtes. Man hat das Gefühl sich nur in Zeitlupe zu bewegen und sieht andere Menschen praktisch rasen... Wenn man Auren so lange vor einen Anfall hat, wie deine Schwester, kann man Lehrgänge besuchen und lernen, wie man einen Anfall vermeidet. Man kann da durchaus aktiv dagegen arbeiten.
Nach einem Anfall fühlt man sich ungefähr so, als hätte man den Äquator innerhalb des Anfalls einmal komplett umrundet. Muskelkater an wirklich jedem Muskel des Körpers, extrem starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, temporale Amnesie und man ist sooooo extrem müde. Nach einem Anfall ist man komplett hilflos. Oft wurde ich daher, wenn das außerhalb passiert ist, in das nächste KH gefahren und bin dann dort 1 Tag geblieben.

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wobei man bedenken muss:
Selbst wenn sie merkt es kommt ein Anfall und rechts ran fährt - und sie dabei Kinder im Auto hat - was ist mit der Nachschlafphase?
Die Kinder sind dann sich selbst überlassen......steigen womöglich aus dem Auto aus und rennen auf die Strasse.

Manche Leute pennen nur 5 Minuten nach nem Grand mal - andere aber auch bis zu 2 Stunden

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Hi,

also sie hat nur einen Anfall, sagt sie, wenn sie sich aufregt. Im August war es unerklärlich da kein Auslöser zu erkennen war. Sie war da auch ne Woche in einer Spezialklinik.

Jetzt hatte sie drei Anfälle nachdem sie sich sehr aufgeregt hat und von alleine nicht mehr runter kam.

Danke für deine Antwort, sie hat mir wirklich sehr geholfen.

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sind es denn wirklich epileptische anfälle?

viele grüße maren

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Ja, sie war im august in einer Spezialklinik.

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Hatte sie denn mal im EEG einen Anfall?

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Hallo
auch wenn hier manche behaupten würden ,dass man mit Aura trotzdem weiter Auto fahren darf ,finde ich das unverantwortlich .Wenn sie die Epilepsie erst seit etwas über einem halben jahr hat ,dann ist das gut möglich das sich die Formen der Anfälle sich verändern können und eigentlich gilt da auch ein Fahrverbot.Ich finde es auch aus eigener Verantwortung einfach nicht vertrtettbar, dann noch die Kinder zu befördern.
LG Ewa

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Hallo Nana,

habe selber Epilepsie, nehme auch Medikamente. Aber es hat lange gedauert bis ich richtig eingestellt war.

Es ist absolut unverantwortlich, dass Deine Schwester mit dem Auto fährt!!!!!!!!

Auch ist man noch lange nicht richtig eingestellt, nach 3 Monaten.

Sie sollte diese auf jeden Fall weiternehmen, und vorallem was sind die Ursachen dafür?

Ich würde ihr auf gar keinen Fall meine Kinder mitgeben, wenn sie Auto fährt.

Ich lasse mich regelmässig untersuchen ob mein Medikamentenspiegel passt, weil ich auf gar keinen Fall möchte dass irgendetwas passiert.

Wie die anderen bereits sagen, wenn etwas passiert wird sie ihres Lebens nicht mehr froh, abgesehen davon dass keine Versicherung für die Schäden aufkommen wird.

Zu deiner anderen Frage: Ich habe schon gemerkt wenn ein Anfall kam, aber ich habe meistens nicht geschafft mich rechtzeitig in "Sicherheit" zu bringen.

P.S Bin seit Jahren anfallsfrei dank Medis, aber ich fahre trotzdem kein Auto, zuviel Angst das was passiert.

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Hallo,ich hab auch eine Frage zum Thema Epilepsie..meine 7 monate alte Tochter hat auch seit einigen Monaten immer wieder krämpfe..hatte schon mehrere EEG,CT,Ultraschall usw..bisher ohne Befund. Außer beim letzten EEG da wurde hinten links ein verdächtiger Herdstrom gefunden..was kann das bedeuten? lg Anja