Frage an Eheleute mit zwei Nachnamen

Hi,
zunächst einmal zu meiner Situation:
Mein Freund und ich haben ein Kind und ab und an kommt auch mal das Thema heiraten auf. Bisher konnte ich es immer aufschieben, aber das wird ja auch nicht ewig dauern. Mein Problem ist, dass mein Freund unbedingt möchte, dass ich und unser Kind dann seinen Namen anehmen. Ich bin allerdings in der Forschung tätig und hab auch schon publiziert, weswegen ich eigentlich allein aus diesem Grund meinen Namen behalten müsste, kann mir ja schlecht einen Künstlernamen zulegen... Das hiesse dann getrennte Nachnamen. Wenn ich ihm das sage ist er mimmer total traurig und denkt, dass ich mich nicht binden will, was nicht stimmt, aber es macht sich einfach für mich blöd, meinen Namen zu wechseln.
Daher meine Frage, an die Eheleute mit zwei Nachnamen: Wie habt ihr eurem Partner das schmackhaft gemacht und gibt es im Alltag irgendwelche Nachteile, wenn man verschieden heisst?
Zudem, wie ist das mit den Kindern?
Unsere Tochter heisst so wie ich, ginge es, dass ein nach einer Hochzeit geborenes Kind wie der Papa heisst, aber unsere erste weiterhin wie ich, oder müsste sie dann auch seinen Namen annehmen?
Ich wäre dankbar, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.

VG und besten Dank im Vorraus,
Bonnie

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Ich habe meinem Mann genau erklärt, weshalb es mir wichtig ist, meinen Namen zu behalten und ihn angeboten, er könne ja meinen Namen annehmen. Das wollte er aus ähnlichen Gründen nicht wie ich und da Argumente wie "ist halt so, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt" nicht zählen, konnte er meine Beweggründe verstehen und so war es kein Problem.
Wir waren damals noch kinderlos und haben uns erst mit der Geburt unseres Kindes auf einen Familiennamen einigen müssen. Das bedeutet, dass wir nach wie vor unterschiedliche Namen haben, aber alle Kinder den Familiennamen bekommen müssen. Ich habe also einen anderen Nachnamen als mein Sohn. Bislang führte das nur mal kurz zu Irritationen und natürlich werde ich oft mit dem Namen meiner Männer angesprochen, Probleme gab es aber nie.

Wie es aber in eurem Fall ist, ob also beide Kinder unterschiedliche Nachnamen tragen können, kannst du am besten beim Standesamt erfragen. Da das erste Kind ja nicht ehelich geboren ist, könnte ich mir vorstellen, dass sich da nichts ändern würde auch wenn der Name deines Freundes Familienname wird.

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Hallo Bonnie,

also so richtig zwei Nachnamen haben wir nicht! Ich habe meinen behalten, mein Mann hat einen Doppelnamen angenommen!

Ich habe meinem Mann einfach gesagt, dass ich meinen Namen gerne behalten möchte, denn mit diesem Namen verbinde ich meine glückliche Kindheit, die ich meiner Mama und meinem Adoptivpapa zu verdanken hab.
Mein Papa hat mich angenommen, obwohl die erste Zeit mit mir nicht leicht war (war 1 1/2 Jahre alt und hab nur geschrien, wenn ich in gesehen habe). Mein Papa hat sich immer um mich gekümmert und tuts auch heute noch (hilft mir immer aus blöden Situationen, wir haben uns gegenseitig Halt gegeben, als meine Mama schwer an Brustkrebs erkrankt war). Ich war für ihn immer seine richtige Tochter. Und er hat mich zum Altar geführt, so wie sichs für mich gehört. Meine Eltern haben mein Leben so sehr geprägt und ich hatte wirklich Glück. Und als ich ihnen gesagt habe, dass ich aus diesen Gründen meinen Familiennamen behalten möchte, waren sie stolz wie Oskar.
Und der zweite Grund, war der, dass mein Mann Meier mit Nachnamen geheißen hat und das wollte ich partout nicht.

Mit meinem GöGa war das alles recht schnell durch, da gabs keine Diskussionen, schlimmer wars da schon, das Ganze der Familie meines Mannes beizubringen ;-)!

Achja, unsere Mädels tragen meinen Nachnamen. Und auch das war für meinen Mann kein Problem.

Die Entscheidung wie eure Kinder nach der Hochzeit heißen sollen, liegt bei euch! Einen Doppelnamen gibts für Kinder heute nicht mehr.

LG

Julia

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Hallo!

Wir haben auch unsere Namen behalten, die Kinder heißen so wie ich (unsere Tochter ist vor der Heirat geboren und hatte von Anfang an meinen Nachnamen).
Bei der Eheschließung mussten wir einen Familiennamen festlegen, der dann für alle gemeinsamen Kinder gilt.

Im Alltag sind verschiedene Nachnamen völlig unproblematisch und so selten kommt das ja auch nicht mehr vor. Ich werde halt manchmal mit dem Nachnamen meines Mannes angesprochen und umgekehrt, aber entweder stellen wir es dann richtig oder nehmen es einfach hin.

Auch unsere Kinder finden es nicht schlimm, zumal ihre älteren Halbgeschwister wieder einen anderen Nachnamen haben (nämlich den ihrer Mutter).

Ich finde die Einstellung "Wir sind nur mit einem gemeinsamen Namen eine richtige Familie" oder "Du liebst mich nicht richtig, wenn du meinen Namen nicht annimmst" ziemlich altmodisch und intolerant.
Das deutsche Namensrecht bietet doch mittlerweile so viele Möglichkeiten, dass jedes Paar etwas finden müsste!

In diesem Sinne viel Erfolg,
Tina.

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Hallo!

Es kann nur Einer einen Doppelnamen führen.

Bei uns ist das mein Mann.
Ich wollte meine Namen behalten, weil ich ihn mag und es schon 2 Ex-Frauen mit seinem namen gibt#schein, er wollte seinen behalten, weil er ihn schon länger hat#rofl, ne wollte er eben, ist ja auch seine Sache.

da er aber mein "Ex-Frauen-Argument" durchaus versteht, wurde mein Name Familienname, auch unsere Kinder heissen so(ist ja immer so) und er hat Meinen dem Seinen angehängt.

Wäre das denn keine Alternative für dich?
Ansonsten, wenn ihm so wichtig ist gemeinsame namen zu haben, kann ER doch Seinen ablegen oder deinen dazunehmen?

Bei der Hochzeit wird ein familienname ausgesucht, diesen tragen dann alle ehelich geborenen Kinder, bereits vorhandene gemeinsame Kinder können einbenannt werden.

Wenn eure Tochter auch schon deinen Namen trägt, wäre das für mich ein weiterer Grund , diesen zum familiennamen zu machen(wenn das Kind kein Baby mehr ist..dem wäre das ja eh egal..aber mein3jähriger weis sgenau, wie er heisst z.B.)

mein Mann gibt meinen Namen nur selten an, er wird nach wie vor mit Seinem angesprochen, war nie ein problem in den letzten 7 jahren..

lg

melanie mit 4 kids

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wie lautet denn SEIN Argument, dass er nicht einfach DEINEN Namen annimmt?

ich persönlich finde Doppelnamen einfach furchtbar und auch für mich ist es ein Zeichen für Zusammenghörigkeit (jaja, ich weiß, total altmodisch) wenn die ganze kleine Familie denselben Namen führt.

ich kann Dein Argument verstehen... daher wäre es für mich logisch, dass er Deinen (und den Deines Kindes) annimmt...

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Hallo Bonnie,

warum nimmst Du nicht einen Doppel-Namen? D.h. Du behältst Deinen Mädchennamen und hängst den Namen Deines Mannes hinten an. Das habe ich auch so gemacht, da mein Sohn auch meinen Mädchennamen trägt und meine Tochter eben den Ehenamen (Namen meines Mannes).


LG

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Hallo,

also wir haben jeder unseren Namen behalten ;-)
Allerdings waren wir auch shcon 17 Jahre zusammen als wir geheiratet haben.
Unsere Kinder heißen wie ich. Kinder gemeisamer Eltern müssen immer den gleichen Namen tragen. Das heißt ein weiteres Kind würde auch nach einer Hochzeit den gleichen Namen bekommen wie die Schwester.
Es gab noch nie irgendwelche Probleme mit den Namen, das schlimmste was passier ist, das wir mit dem "falschen" Namen angesprochen werden.

LG

helikopta

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"Unsere Kinder heißen wie ich. Kinder gemeisamer Eltern müssen immer den gleichen Namen tragen. Das heißt ein weiteres Kind würde auch nach einer Hochzeit den gleichen Namen bekommen wie die Schwester. "

das stimmt so nicht. zumindest nicht im fall nicht verheirateter eltern.
meine cousine und ihr mann sind nicht verheiratet, haben zwei kinder. das große heisst wie die mama udn das kleine, wie der papa.

lg

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Hallo,
dann haben die beiden Geschwister unterschiedliche Väter oder es gibt nicht für beide eine Vaterschaftsanerkennung.
Wie du als letzten Satz im §1617 lesen kannst gilt so eine Entscheidung auch für nachfolgende Kinder.
Das ganze bezieht sich expleziet auf nicht verheiratete Eltern.
Das ganze geht nur wenn die Kinder keine leiblichen Geschwister sind.


1617
Geburtsname bei Eltern ohne Ehenamen und gemeinsamer Sorge

(1) Führen die Eltern keinen Ehenamen und steht ihnen die Sorge gemeinsam zu, so bestimmen sie durch Erklärung gegenüber dem Standesamt den Namen, den der Vater oder die Mutter zur Zeit der Erklärung führt, zum Geburtsnamen des Kindes. Eine nach der Beurkundung der Geburt abgegebene Erklärung muss öffentlich beglaubigt werden. Die Bestimmung der Eltern gilt auch für ihre weiteren Kinder.

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Hallo!
Bei uns ist die Situation ähnlich. Unser Sohn heisst wie ich, mein Freund will meinen Namen nicht annehmen. Wegen.... nennen wir es Machogehabe :-) Dann wüsste man ja gleich wer die Hosen an hat :-)))
Neulich habe ich beim Standesamt nachgefragt. Das 2. Kind heisst so wie das erste.
Für mich steht fest, dass ich seinen Namen auf gar keinen Fall annehmen möchte, das hat aber eher persönliche Gründe, nichts berufliches.
Als unser Sohn geboren ist, war es für ihn in Ordnung, dass er so heisst wie ich. Seinen Namen wieder zu ändern finde ich nicht in Ordnung. Wir haben damals gemeinsam entschieden bzw. habe ich ihm Entscheidung überlassen.
Ich habe kein Problem damit, wenn wir weiter getrennte Namen haben. Den unseres Sohnes wieder zu ändern, ein No go.

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Hallo,

erst mal würde ich trennen zwischen dem Namen für dich und dem für die Kinder.

Erstmal zu Dir.

Ist Dein Freund ebenfalls in der Forschung tätig? Scheint ja nicht so sonst würde das Argument mit dem Publizieren zählen. Zeig ihm also mal bitte wie diese Datenbanken funktionieren und dass dann wirklich keiner Deine alten Arbeiten finden wird. Ausnahmen wären richtige Orchideenfächer wo das noch kaum eine Rolle spielt.
Ein Doppelname wäre auch möglich wenn es Dir nur um die Publikation ginge. Nachteile sehe ich halt bei Kombinationen wie Frau Amtmann-Blaumann und dass Du wohl unbekannterweise wohl für älter gehalten wirst.

Zweitens zu deinem Freund.

Was ist ihm jetzt eigentlich wichtig? Das die ganze Familie den gleichen Namen trägt oder dass alle den Namen tragen den er mitbringt?
Den ersteren Fall kann ich noch nachvollziehen (auch wenn sämtliche spanischen Bekannte an dem Punkt jeweils in Hohngelächter ausbrechen - Kinder ja, Eheleute auf gar keinen Fall ist schließlich in vielen Ländern die Devise). Aber das ließe sich ja auch durch die Doppelnamen Konstellation lösen oder in dem er seinen Namen ändert (wenn auch die meisten Männer die ich kenne die das tatsächlich getan haben entweder einen schrecklichen Namen oder eine schreckliche Familie hatten). Im zweiten Fall müsste er schon mit einer sehr guten Begründung ankommen dass ich überhaupt weiter diskutieren wollte.

Drittens zu den Kindern

Ich persönlich bin ja immer der Ansicht dass der hübschere Nachname an die Kinder weiter gegeben werden sollte. (Allerdings ist in Zeiten des Internetstalkings manchmal die Kombination Lieschen Müller aus Berlin vielleicht doch besser als Xenia Schicklgruber aus Hintertupfing)
Ich kenne auch welche die haben es ausgelost oder das Geschlecht des Kindes über den Nachnamen entscheiden lassen. Harte Fakten die die Entscheidung beeinflussen gibt es in den seltensten Fällen.
Prinzipiell habt ihr zwei Möglichkeiten wann ihr den Namen 8der dann für alle weiteren gemeinsamen Kinder gilt) festlegt solange ihr unverheiratet seid - zum Zeitpunkt der Vaterschaftsanerkennung und wenn die gemeinsame Sorge erklärt wird (falls sie es denn wird). Wenn ihr denn heiratet müsst ihr gleich einen Familiennamen festlegen da bereits ein gemeinsames Kind vorhanden ist. Das Alter des Kindes ist in dem Fall egal. (Als letztes Jahr in der Klasse meines Sohnes das Heiratsfieber unter den Eltern ausgebrochen ist - 10 Jahre wilde Ehe waren anscheinend genug - blieb es allerdings bei allen Kindern beim bisherigen Namen, anscheinend hatten sie es sich schon damals richtig überlegt).


Viertens Alltag

Im Prinzip habt ihr denn mit zwei Nachnamen doch gerade. Am Briefkasten stehen weiter 2 Namen. Aber sonst. Mal ehrlich - wie oft wirst Du im Alltag mit Nachnamen angeredet? Abgesehen vom Arzt und auf Behörden wo man in der Regel selten als Paar auftritt. Hin und wieder bekommt man den falschen Nachnamen verpasst und muss auch drauf reagieren - dass passiert aber auch solange man noch gar nicht verheiratet ist.
Und für alles was die Kinder betrifft bist Du auf Jahre hinaus die Mama von... (In Behördenbriefen fängt es an mit "Sehr geehrte Eltern von... - liegt gerade vor meiner Nase)

LG, Christine