An einer Beziehung muss man arbeiten? Ehrlich?

Guten Morgen zusammen,

ich habe gerade weiter unten einen Thread gelesen zum Thema "Gibt es das perfekte Familienglück?". In diesem Zusammenhang wurde immer wieder geantwortet "Ja, aber es kommt nicht von allein. An einer Beziehung muss man arbeiten."

Hmm... das geht mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Ich meine, klar, den Spruch kennt man ja und hat ihn schon oft gehört. Aber stimmt er auch?

Ich bin jetzt mit meinem Mann seit 11 Jahren ein sehr, sehr glückliches Paar. Wir haben einige wirklich sehr schlimme Schicksalsschläge erlebt, aber gemeinsam haben wir sie auch ÜBERlebt. Wir haben zwei gesunde Kinder und klar stellen sich uns immer wieder neue Herausforderungen. Im Moment z. B. müssen wir mal wieder irre schwerwiegende Entscheidungen treffen, die unsere ganze Familie in ganz neue Bahnen lenken könnten.

Aber das empfinde ich alles nicht als Arbeit. Wenn ich mich abmühen würde hier, dann wäre ich damit doch nicht glücklich!
Ich mache das alles selbstverständlich gerne. Und mir ist in meinem Leben nichts besseres widerfahren als meine Familie. Und ich glaube auch nicht, dass mir jemals was besseres widerfahren wird...

Also ICH arbeite nicht ständig an meiner Beziehung, und mein Mann - denke ich - auch nicht. Unsere Beziehung ist schließlich keine Baustelle, sondern unser sicherer Hafen.

Lebe ich im Paradies oder bin ich etwa der einzige glückliche Mensch auf Erden?

Wie ist das bei Euch?

Claudia

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Hallo,

gerade ein sicherer Hafen macht viel Arbeit, würde ich sagen. Schlamm wegbaggern, Treibgut fischen, für gute Beleuchtung sorgen.

Sei doch froh, dass ihr so unkompliziert seid und "die einzigen glücklichen Menschen auf Erden".

Kann man schlecht diskutieren.

#winke

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Arbeit muss doch nicht schwer, energieraubend usw sein.
Arbeit kann ausfüllend zufriedenstellend sein was man gern tut.

Alles eine Frage der Definition die an ihr gibt

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Arbeit soll in erster Linie Spass machen, ansonsten wäre ich im falschen Job... ;-)

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Aber nur, weil du es nicht wie Arbeit empfindest, nimmt das doch der Aussage nicht den Inhalt.

Ich arbeite zum Bsp. gerne, empfinde dies nicht als Arbeit.......es ist aber Arbeit und es bleibt Arbeit. Mein eigenes Empfinden mal hinten angestellt.

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Die Frage ist wie du "Arbeit" interpretierst? Es ist etwas wichtiges auf das man sich konzentrieren muss, damit es klappt. Mit Baustelle oder abmühen hat das an sich mal nichts zu tun. Zumindest nicht wenn du deine Arbeit magst ;-)

Und von meiner Warte her: Ich bin in einer Beziehung mit einem Mann kurz vor der Scheidung, mit Kindern und emotionalem Ballast. Genauso wie ich selbst kein einfacher Mensch bin. Nur dass meine Kommunikationstechniken halbwegs ausgereift sind, bei ihm nicht so sehr. So kommt es einfach schnell mal zu Missverständnissen, die Balance zwischen Kindern, guter Beziehung zur (bald Ex-)Frau und Beziehung mit mir muss gefunden werden. Das ist halt nciht immer einfach und erfordert Einsatz - genauso wie Arbeit Einsatz erfordert.

Okay, mit meinem Ex war das nicht in dem Maße nötig, der hatte aber auch keine Kinder, ich war - fies gesagt - sein einziges Hobby. Funktionierts hats dann nach 7 Jahren doch nicht mehr. Mag sein, dass man die Beziehung mit Arbeit noch hätte retten können.

Andere Beispiele, wo Beziehungsarbeit hätte helfen können:

Meine beste Freundin war lange mit einem Polizist zusammen. Sie war immer in Sorge, wenn er frei hatte und keinen Hintergrunddienst, dann war er oft zu was-auch-immer um sich auf sie zu konzentrieren. Wenn beide grad gut drauf waren, dann waren sie toll zusammen. Aber weder sie noch er waren wirklich bereit an sich SELBST zu arbeiten um Probleme aus dem Weg zu räumen.

Mein Onkel war 25 Jahre lang mit seiner Frau verheiratet. Aber die wirkliche Beziehung war mit seiner Arbeit. Keiner der beiden hat wirklich versucht sich weiterhin für den anderen zu interessieren... aber doch müssen sie sich lange genug so sehr geliebt haben um 2 Kinder zu adoptieren...

Eine gute Freundin ist jetzt zum zweiten Mal mit einem Mann zusammen - sie ist Borderlinerin, hat sich selbst verletzt, war magersüchtig... also insgesamt nicht ganz einfach. Dazu kommt schwindendes Selbstbewusstsein wegen Arbeitslosigkeit. Er ist schweigsam, sehr extrem. Er hat im Prinzip die Beziehung an die Wand gefahren weil sie jemand braucht der sie manchmal an der Hand nimmt und evtl auch mal nen Tritt in den HIntern gibt. Nach einem halben Jahr Trennung waren sie wieder zusammen und er scheint zumindest halbwegs dazugelernt zu haben. Am Anfang hat er an sich und an der Beziehung gearbeitet - das schläft leider schon wieder ein. Warten wir es ab...

Manche Beziehungen sind einfacher zu führen als andere. Vielleicht habt ihr beide auch so gute Problemlöse-Strategien, dass es sich nicht wie Arbeit anfühlt, egal wie man Arbeit interpretiert. Aber nicht jede Beziehung ist so - was nicht heißt, dass diese Beziehung weniger wert ist.

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hallo,

natürlich arbeitest du an der beziehung

du bist nur in der glücklichen lage es als angenehm und leicht zu empfinden

alles eine frage der definition



lg

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Dazu fällt mir eine asiatische Weisheit ein:

"Wer liebt, was er tut, muss nie wieder arbeiten"

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sehr schön! :-)

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das sprichwort hab ich doch glatt vergessen :-) danke...

anico

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An einer Beziehung zu Arbeiten heißt nicht das man sich ständig gedanken macht, was man noch besser machen könnte! Es kommt aus der situation herraus. Auch wenn ich noch so glücklich bin, an irgendwas liegt es noch, irgendwas macht man doch so gut, das es so gut klappt! Und das könnte man auch als "Arbeit" bezeichnen.

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Hi,
meine Arbeit ist gerade neue Schuhe, Hose einzukaufen und morgen zur Kosmetikerin zu gehen. Da wir eine Essenseinladung beim Vorstand haben.

Mich rauszuputzen damit er angeben kann - das ist tolle Arbeit!
Sich nicht gehen zu lassen, nur weil es mit Jogginghose gemütlich ist...
An der Figur arbeiten ist für mich und meinem Mann wichtig....

es gibt sooo viele Kleinigkeiten, wo man sich selber und den Ehemann glücklich machen kann, ob direkt oder indirekt.
Oder einfach mal Pralinen für den Ehemann kaufen, auch wenn er in einer Diät steckt....und gemeinsam dann vernaschen.

Ich habe auch keine Schwertsarbeit zu Hause aber trotzdem fallen einem immer Kleinigkeiten ein, wo man den Partner verwöhnen kann, Arbeit abnimmt, etc. etc. und das ist auch ziemlich wichtig. Oder einfach nur da sein, wenn er wieder Luft rauslassen will wg. der Arbeit.

Grüße
Lisa
...die ihren Mann auch total liebt, auch wenn man nicht ständig streitet, verwöhnt oder Grundsatzdiskussionen führen muss.