Mein leben! übertreibe ich wenn ich sage ich habe keine Mutter mehr??!!

Hallo,

Möchte einfach mal was loswerden.Ich versuche es kurz zu halten:

Mein Elternhaus war die Hölle.Meine Eltern stritten sich so gut wie täglich.Dabei gab es manchmal bis nachts um 01:00 lautes gebrüll,türen knallen bis die Galsscheibe rausflog und auch körperliche gewalt.
das erste mal als ich richtig mitbekommen hatte war ich 3 Jahre alt.da hat mein vater meiner Mutter den Arm gebrochen.
Wir Kinder haben von klein auf meine Mutter immer wieder angebettelt bitte geh mit uns weg.Aber sie sagte immer sie könne nicht,sie hätte ja kein Geld.
Wo wir dann älter waren,lief sie jedesmal wenn streit war für ein paar stunden draußen rum,und lies uns mit unserem Vater zurück der auf 180 war.Ich schloß mich schon täglich in meinem Zimmer ein weil ich Angst hatte.Aber wenn sie mal wieder weg war,lies er seine ganze wut an uns aus.Und er hämmerte gegen die türe,sodaß ich schon angst hatte sie würde gleich aufgehen.
Sie wußte das,aber sie lies uns allein.
Dann war meine schwester übergewichtig.jedesmal wenn mal kein streit beim Mittagstisch war,wurde theater gemacht meine schwester solle weniger essen,sie wäre zu dick.
So wollte ich nihct enden.Somit began ich eine diät und wurde daraufhin Magersüchtig.
Durch die täglichen extremen streitigkeiten nahm ich tabletten.daraufhin wurde ich in eine Klinik eingewiesen.Ich war für 4 Monate dort.Familiengespräche endeten im streit,da meine Mutter ja meinte ich wäre verrückt und ich hätte ja ausziehen können wenn es mir nicht passt. :-[
In der schule war ich fast nie.Wenn man nachts im verschlossenen Zimmer sitzt und nur noch weint und angst hat dann schafft man das nicht mehr.Ich habe irgendwann aufgegeben.
Mit 18 habe ich dann auf einer fabrik angefangen zu arbeiten,da Abschluß klasse 9 und 200 fehlstunden.
Dann habe ich meinen ersten Freund kennengelernt,der mich nach kurzer zeit vergewaltigt hat :-(
Mit meinen eltern konnte ich darüber nicht sprechen.Somit habe ich damit allein fertig werden müssen.
dann lernte ich meinen jetztigen Mann kennen und wir zogen schon nach 2 wochen zusammen.Geheiratet haben wir alleine da meine mutter ja nicht kommen wollte.
Nach langer Funkstille habe ich sie für 1 woche bei mir aufgenommen da sie damals mit meiner schwester im streit lag.Vorher interessierte sie sich allerdings nicht für mich.Tja und dann der größte Fehler meines Lebens,ich dachte sie könne mir jetzt vielleicht eine mutter sein und zog in ihrer nähe.Jetzt kam der große knall und ich will nichts mehr mit ihr zutun haben.
Aber jeden einzelnen tag sehe ich sie draußen.

Und bis heute wirft sie mir im streit vor ich hätte ja Tabletten geschluckt,ich wäre in therapie gewesen und und und.

Wenn ich aber heute darüber nachdenke,sie als Mutter hat versagt.
Sie hätte mich als Kind beschützen müssen.Sie wollte nicht auf die sozialhilfe leben udn isrt deshalb nicht gegangen,da mein Vater ein großes Haus gemietet hatte,sie brauchte nicht arbieten und hatte alles.Allso wofür alles aufgeben?!

Sie trat auf mich ein wo ich damals mit 15 jahren unter einer überdosistabletten auf dem Boden lag.Ja sie trat mit irhen füßen noch auf mich ein.
Und acuh während der therapie sitzungen damals meinte sie wenn es mir nicht passt zuhause solle ich doch gehen.

Nachdem mein Vater vor ein paar jahren geerbt hat und das Haus gekauft hat ,und es schon so gebogen hat das das Haus auf meinem Onkel läuft ,ist sie kurzerhand ausgezogen und lebt auf Alg2.
Komsich was.damals meinte sie zu einem Bekannten:glaubst du ich trenne mich jetzt von dem und der kassiert das ganze erbe alleine ein.

ihr ganzes leben basiert nur darauf das alles zu ihrem vorteil ausfallen muß.Und das ist bis heute noch so.

Übertreibe ich wenn ich sage ich habe keine Mutter mehr bzw noch nie gehabt??

Wir versuchen jetzt hier wegzuziehen sodaß ich sie nicht mehr ständig sehen muß,und bin dankbar und froh das ich eine ganz tolle eigene Familie habe und wunderbare Kinder.Für die wir weningstens tolle eltern sein können.

Aber trotzdem tut es schon manchmal weh wenn man weiß das man nicht die Mutter hat die sich eine Tochter wünscht.

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Puh, dein/euer Leben war ja eine einzige Spirale aus Hilflosigkeit, Abhängigkeit und Gewalt.

>>Wenn ich aber heute darüber nachdenke,sie als Mutter hat versagt.
Sie hätte mich als Kind beschützen müssen.Sie wollte nicht auf die sozialhilfe leben udn isrt deshalb nicht gegangen,da mein Vater ein großes Haus gemietet hatte,sie brauchte nicht arbieten und hatte alles.Allso wofür alles aufgeben?!<<

An diesem Punkt denke ich: Ja und nein.

Ja, sie hätte dich beschützen sollen, sie hätte stark sein sollen, sie hätte mit euch gehen sollen. Sie hätte dich unterstützen, dir helfen sollen.

Das hat sie nicht getan. Das könnte man ihr jetzt uneingeschränkt vorwerfen, wenn da nicht wieder ein kleines Aber wäre.

Beim Lesen deiner Ausführungen entstand bei mir der deutliche Eindruck, dass deine Mutter genauso Opfer der Gesamtsituation geworden ist, wie du. Ich kenne euch nicht, weiß daher nichts über eure Wesen, es würde mich aber nicht überraschen, wenn deine Mutter ein eher geringes Selbstwertgefühl hat. Ich weiß nicht ob das schon aus der Kindheit rührt oder ob erst dein Vater das "geschafft" hat. Aber ich denke, genau das ist Ursache für vieles, was bei euch passiert ist.

Deine "Schwäche" zu sehen (Magersucht, Tabletten) hat ihr deutlich ihre eigene Schwäche vor Augen geführt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie deswegen nicht in der Lage war, mütterlich besorgt, fürsorglich zu reagieren. Ich fürchte, deine Mutter hat nie gelernt, adäquat mit Problemen umzugehen.

Aber all das hilft dir jetzt nichts. Ich kann schon verstehen, dass dein Maß jetzt voll ist. Vielleicht muss das auch erstmal sein. Vielleicht tut dir die räumliche Entfernung wirklich gut.

Vielleicht könntet ihr mit ein wenig Abstand und professioneller Hilfe einen Weg finden. Aber dazu wäre auch nötig, dass du dich von deiner Idealvorstellung der eigenen Mutter verabschiedest. Du kannst die Zeit nicht mehr zurückdrehen, das Geschehene nicht mehr ungeschehen machen, du kannst es nur noch für deine Kinder besser machen.

Und irgendwann vielleicht mit deiner Mutter ohne große Ansprüche deinen Frieden schließen.

Egal ob du dich für den einen oder den anderen Weg entscheidest, ich wünsche dir deutlich mehr Ruhe, Halt, Geborgenheit und Freude für dein Leben, als es in deiner Vergangenheit oftmals der Fall war.

Grüßle
pupsi

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Nach allem, was Du da erzählst, finde ich nicht, dass Du übertreibst!
Letztlich wird man zwar biologisch eine Mutter, wenn man ein Kind bekommt - emotional wird man aber erst im täglichen Zusammenleben und in der Beziehung zu seinen Kindern eine Mutter. Das war bei Deiner Mutter nicht so - deshalb finde ich es nachvollziehbar, wenn Du das Gefühl hast "keine Mutter zu haben". Auch wenn das sehr hart klingt.

Auch wenn es sicherlich schwer ist, solltest Du für Dich selbst die Konsequenzen ziehen und den Kontakt abbrechen.
Vielleicht kannst Du dann noch in einer Therapie die Vergangenheit aufarbeiten und damit abschließen.

Wichtig ist die Gegenwart - und es klingt, als würde es Dir jetzt sehr gut gehen und als hättest Du mit Deiner Familie Deinen Platz gefunden.
Behalte Deine Kraft für Deine Familie und versuche wirklich mit Deiner Mutter und Deiner Vergangenheit abzuschließen.

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, Dich von ihr zu lösen.

Alles Gute,
Tina

2

Wenn du es so empfindest, stimmt es so.
Herzlich willkommen im Club!
Auch wenn meine Geschichte anders gelagert ist als deine, so sage auch iich über meine Mutter- als MEINE Mutter hat sie versagt, weil sie es nicht geschafft hat zu erkennen was ich brauchte, hat meine Not nicht erkannt und mein Empfinden und mich nicht anerkennt.
Sie ist nicht bereit zu vergeben und Verständnis zu zeigen-fordert für sich aber diese Dinge ein.
Ich kann dir nur für dein Seelenheil raten, eine solche Entscheidung überlegt zu treffen.
Dein Kopf und dein Bauch müssen übereinstimmend dazu sagen- es ist gut und richtig wie es ist.
Ich habe damals noch ein Gespräch mit meiner Mutter gebraucht um Kopf und Bauch in Einklang zu bringen.
Ich habe keinen Kontakt zu meiner Mutter- empfinde allerdings keinen Hass für sie.

Ich sehe den Kontaktabbruch als Schutz vor weiteren Verletzungen durch sie.

Viel Glück
Karna

3

Normalerweise denke ich ja immer, dass sich eine Familien-Beziehung mit viel Arbeit kitten lässt und - so komplizier sie auch ist- auf irgendeine Art und Weise wichtig für einen ist.

In deinem Fall denke ich das nicht. Du bist besser ohne deine Mutter dran, es ist zuviel vorgefallen und ich denke nicht, dass du übertreibst.

5

Ich wünsche dir sehr, dass du irgendwo neu anfangen kannst und dass du inbesondere Sachen ANDERS (!!!) machen kannst, als es eine Mama tat.

Nein, das nennt man keine Mutter.

#heul

6

Hallo,

<<<Übertreibe ich wenn ich sage ich habe keine Mutter mehr bzw noch nie gehabt??>>>

Ich finde sogar, dass sie das Wort Mutter nichtmals verdient hat!

Dich trifft keinerlei Verantwortung, wenn du jetzt die Reißleine ziehst und dich diesem Kontakt nicht länger aussetzt!

Bist du in Therapie?

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So eine Mutter brauchst du ganz sicher nicht. Das ist nämlich keine!
Ela

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Nein, ich finde nicht, dass Du übertreibst. Ich könnte eine ähnliche Geschichte erzählen und ich habe 2003 den Kontakt zu meiner Mutter völlig abgebrochen.

Manchmal muss man um sich zu schützen und einigermaßen gesund und psychisch lebensfähig zu bleiben, einen harten Schnitt machen. Brutaler Vergleich, aber es ist wie mit einem von Bakterien zerfressenen Körperteil. Notfalls muss man sich dann eben von einem Bein oder Arm oder Zeh trennen. Die Wunde schmerzt anfangs höllisch und die Narbe wird später immer wieder mal weh tun. Aber der Rest, der wird gesund und lebensfähig bleiben.

Konzentriere Dich auf DEINE Familie und DEIN Glück. Und Deine Eltern - tja, die hatten ihre Chance.

LG
Ch.

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Ich kann verstehen, was du meinst. Den Kontakt zu meiner Mutter habe ich 2001 abgebrochen. Dahinter steht eine ganz andere Geschichte als deine, aber auch meine Geschichte hat mit Schwäche zu tun und mit fehlendem Rückgrat. Wahrscheinlich auf beiden Seiten. Ich weiß es nicht.

Sie fehlt mir nicht und immer, wenn ich doch über ein paar Ecken Informationen über sie bekomme, muss ich mich fremdschämen und ich bin nicht unglücklich über den jetzigen Zustand.

ABER: Ich bin nicht wütend. Es ist auch kein Hass. Meine Mutter ist -genau wie deine-Opfer. Sie kann nicht anders. Sie ist emotional unterentwickelt und beziehungsunfähig. Für sie waren/sind Geld und Versorgung durch irgendeinen Kerl immer sehr wichtig. Um jeden Preis. Sie hat nie das Zutrauen in sich selber gehabt, dass sie so einen Mann gar nicht benötigt. Sie tut mir Leid, aber ich kann nichts für sie tun, weil sie gar nicht versteht, was in ihrem Leben schief läuft. Für mich konnte ich nur tun, dass ich mir den ganzen Kram vom Hals halte.

Deshalb kann ich nur raten, eine Therapie zu machen, dein Leben auf die Reihe zu kriegen ohne deine Mutter für alles verantwortlich zumachen. Gefahr erkannt - Gefahr gebannt. Jetzt bist du für dich verantwortlich, nicht mehr deine Mutter. Dafür musst dich aber auch nicht für sie verantwortlich fühlen.

Alles Gute
Susanne