@ die berufstätigen Mamas von Großfamilien

Hallo zusammen,

kurz vorab: Mein Mann und ich wollten immer 4-5 Kinder und nun haben wir 3, über die wir sehr sehr glücklich sind. Irgendwann möchte ich arbeiten gehen, frage mich aber i.M., wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Lieber noch 2 Jahre warten, bis der Kleinste in den Kiga geht, dann 2-3 Jahre arbeiten und dann an Baby Nr.4 basteln oder besser demnächst schwanger werden, dann alles abgeschlossen haben und in ca. 4 Jahren ins Berufsleben steigen? Ich habe zwar ein abgeschlossenes Studium, aber noch keinerlei Berufserfahrung, was die Sache nicht einfacher macht.
Wie habt ihr das als berufstätige Mutter von vielen Kindern gehandhabt?

Über Erfahrungen wäre ich dankbar.
LG
worshipgirl

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Wie lange ist dein Studium denn her? Selbst wenn du jetzt gerade frisch deinen Abschluss gemacht hast, wenn tatsaechlich mindestens 4 Jahre ins Land gehen, kannst du dein Studienabschluss als Einstiegshilfe erstmal abhaken. Wie willst du denn da mit Leuten die sich frisch von der Uni weg bewerben konkurrieren?

Wenn du jetzt noch nicht schwanger bist, spricht ja nichts dagegen, wenn du erst mal anfaengst zu arbeiten, du kannst ja dann immer noch in Elternzeit gehen. Du weisst ja auch gar nicht wie schnell du schwanger wirst. Zu warten bis du mindestens 33 bist um erste Berufserfahrung zu sammeln halte ich fuer einen Fehler.

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Mein Studium ist ziemlich genau 2 Jahre her.

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Kommt auf dein Studium an. Ist das ein "zeitloser" Beruf oder einer, bei dem man permanent am Ball bleiben sollte (Jura, Medizin u.ä.). Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus, also jetzt und evtl. tendenziell?

Du wirst ohnehin eine Weile brauchen bis du einen AG gefunden hast. 3 Kinder sind ja kein Pappenstiel und Teilzeitstellen (oder würdest du Vollzeit wollen?) sicher begehrt. Also würde ich mich mal bewerben und den Marktwert testen. Außerdem solltest du mal schauen, was sich in deinem Beruf getan hat seit Studienabschluss. Vielleicht kannst du ja parallel mal dein Wissen auffrischen.

Ansonsten kannst du dir nur selbst beantworten, wie du das machen willst. Die großen Fragen sind doch: wie teilt man den Haushalt auf? Wer kümmert sich, wenn eines der Kinder krank wird? Wie flexibel musst du im Job sein? Wie umfangreich sind die anderen familiären Verpflichtungen (Hobbies der Kinder u.ä.)? Das sind im Endeffekt auch Fragen, die einen AG interessieren werden.

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Ich habe Erziehungswissenschaften studiert, ist also eher ein zeitloser Beruf und die Spannbreite der Arbeitsfelder ist auch ziemlich groß. Meine Schwiegereltern wohnen direkt neben uns, ich hätte also jmd., der im Falle von Krankheit etc. auf ein Kind aufpassen könnte.

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Hm, ich antworte dir mal hier: ich denke, ich würde mich an deiner Stelle mal nach einer Arbeit umsehen. Vielleicht auch im ehrenamtlichen Bereich, wenn es nichts anderes gibt - da kannst du auf alle Fälle praktsche Erfahrung sammeln. Es ist ja auch die Frage, ob es wieder so schnell mit dem nächsten klappt....

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Arg,

wenn ihr an diesem Plan wirklich festhalten wollt, würde ich dir empfehlen, die Produktionsphase so schnell wie möglich hinter dich zu bringen - um so schneller sind alle Kinder in einem Alter, in dem sie nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit brauchen.

Dann, wenn dein 5.tes Kind gut im Kindergarten angekommen ist, und auch Nummer 1-4 entsprechend geregelte Betreuungen haben würde ich dir eine neue Ausbildung empfehlen. Dein Studienabschluss wird dir helfen, einen Ausbildungsplatz zu finden, denke ich mal.

Aber irgendwie stell ich mir Betreuung von 5 Kindern in unterschiedlichen Altersstufen vor wie Jonglieren - irgendwas fällt bei 5 Bällen immer runter und bringt alles durcheinander - irgendein Kind ist immer Krank, hat gerade Extra-Betreuung nötig, hat Theateraufführung, muss zum Kieferorthopäden, braucht ne neue Brille, will zum Kindergeburtstag, zum Sport/Musik/was auch immer). Dazu noch die Wäsche- und Geschirrberge, die täglichen 3 Mahlzeiten, die zu flickenden Klamotten, die zu tröstenden Kinder, die streitenden Kinder ...

5 Kinder SIND eh schon ein Vollzeitjob, selbst MIT geregelter Tagesbetreuung. Aber vielleicht verdient dein Mann ja gut genug, das ihr euch ne Haushälterin leisten könnt, und ein AuPair dazu?

Dann ist das mit der Betreuung natürlich kein Problem mehr (außer, wenn die gute Fee Urlaub hat oder krank wird).

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Noch ne blöde Frage: Was machst du eigentlich, wenn dein Göttergatte nach dem Kind Nr. 5 feststellt, das er sich das alles anders vorgestellt hat, und das Weite sucht?

Vermutlich seid ihr das Traumpaar schlechthin, aber so was passiert eben, und es schadet ja nichts, auch so ein Szenario mal im Kopf durchzuspielen.

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Produktionsphase... wie sich das anhört...;-) Eine neue Ausbildung kommt für mich nicht in Frage. Ich habe 20 Jahre meines Lebens mit Schule und Ausbildung verbracht, nun will ich das Gelernte auch mal anwenden.
Natürlich würde es ein echter Kraftakt sein, alles unter einen Hut zu bekommen, aber ich würde auch nur teilzeit arbeiten gehen wollen.
Mein Mann wird mich nicht verlassen... am liebsten hätte er ne eigene Fußballmanschaft zu Hause... aber ohne mich ;-)

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Schön, das du da so entschlossen bist. Ich habe zwei Kinder, und eine Vollzeitumschulung gemacht, als meine Kleine mit 3 Jahren in den Kindergarten kam. Beide Kids waren damals im Kindergarten.

Das hat gut geklappt, weil mein Mann sich voll engagiert hat, und wir eine supergute Kita hatten. Trotzdem hatten wir ca. für 8 Monate ein AuPair bei uns leben, um eine organisatorisch schwierige Zeit zu überbrücken.

Danach habe ich mich selbständig gemacht und zuhause gearbeitet, wo ich mir die Zeit frei einteilen konnte. Mein Sohn war da schon in der Schule, und hat sich geweigert im Hort Hausaufgaben zu machen, meine Tochter brauchte Ergotherapie und logopädische Hilfe.

Ich hätte zu der Zeit keinen Vollzeitjob machen können - und auch ein Teilzeitjob mit fixen Arbeitszeiten wäre echt schwierig gewesen - zumal die eh nicht auf der Straße liegen. An der Kasse sitzen klingt da eigentlich schon realistisch ...

Selbst jetzt, wo meine Kinder im Teenageralter sind, ist es wirklich sehr praktisch, das ich meine Zeit frei einteilen kann - zum Beispiel, weil mein Sohn zu einem Bewerbungsgespräch muss, das mal eben 50 km weiter stattfindet. Und dafür natürlich auch sein erstes Jackett braucht, Hilfe bei der Bewerbung, Hilfe beim Zimmersuchen.

Es gibt Elternsprechtage, überraschende eiternde Bindehautentzündungen, Bauchkrämpfe die mal eben im Krankenhaus abgeklärt werden müssen, Zeit, in der gequatscht werden muss, Klamotten, die durchsortiert werden müssen, Nachhilfelehrer müssen organisiert werden ...

Hätte ich 5 Kinder, bliebe keine Zeit mehr zum Arbeiten übrig (von Zeit für mich selber und meinen Freund mal komplett abgesehen.)

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Und was deinen Mann betrifft: Kann ja auch sein, das DU irgendwann feststellst, das dir der lethargische Typ mit dem Bierbauch, der seit Jahren auf deinem Sofa rumsitzt und dir noch mehr Arbeit macht, anstatt dir welche abzunehmen, nicht mehr akzeptabel ist?

ICH jedenfalls wünsche dir das allerbeste - und das du das alles wesentlich besser hinkriegst als ich das jemals konnte.

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Hallo,

es könnte - je nach Beruf - bereits zu spät sein, deinen studierten Beruf wirklich auszuleben. Ein Abschluss ist leider noch nicht so viel wert, auch wenn es dir vielleicht noch nicht so deutlich geworden ist: die Praxis entscheidet.

Da du bisher offensichtlich noch nicht mit Kindern gearbeitet hast, würde ich dir dringend raten, diese Erfahrung mit den jetzt bestehenden 3en erstmal zu machen und dann zu entscheiden, ob du noch 1-2 weitere mit der Berufstätigkeit unter einen Hut bringen kannst.

Ich arbeite derzeit mit 2en und mit Ganztagskita & Großeltern & flexiblem Ehemann geht das. Vor einem 3ten Kind schrecke ich derzeit zurück, denn ich bin beruflich schon mit 2en stigmatisiert. Zudem geht noch keins meiner Kinder in die Schule, das soll ungleich aufwendiger sein (allein die Schulferien....puhhh).

Ohne die Rahmenbedingungen näher zu kennen: ich vote für "jetzt arbeiten - alles weitere später". Manchmal wird man auch ein wenig... wie drücke ich es aus... egoistischer, wenn man wieder arbeitet. Es ist wirklich sehr schön, auch etwas für sich selbst zu haben. Ob man dann noch einmal in die sehr "gebende" Situation als Mutter eines Säuglings möchte... hm. Mir fällt genau das derzeit auch noch etwas schwer (war zwischen dem 1. und 2. Kind auch eine Weile so, vielleicht vergeht das?).

Viel Erfolg bei der Jobsuche!
Curacao

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Natürlich entscheidet die Praxis, allerdings habe ich in dem Bereich, in dem ich gerne arbeiten würde, bereits 5 JAhre ehrenamtlich gearbeitet. Von daher habe ich auch eine gewisse Berufserfahrung.

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Hallo,
ich finde das eine schließt das andere aus. Wie stormkite schon schreibt, bei so vielen Kindern ist immer etwas. Mit Schulbeginn kommt auch noch der Druck von aussen, wo immer irgend etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt werden muss.

Mit Studium wirst du vermutlich nicht stundenweise an irgendeiner Kasse sitzen wollen. Das heißt du wirst Vollzeit mit viel Einsatz arbeiten müssen. Schon mit drei wirst du da an deine Grenzen kommen. Die Grundvoraussetzung für viele Kinder ist, dass ein Elternteil die Kinder vor seinen beruflichen Interessen stellt.

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"Mit Studium wirst du vermutlich nicht stundenweise an irgendeiner Kasse sitzen wollen."

Doch, wenns sich ergibt, würde ich auch das machen.

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Ich habe 4 Kinder und arbeite ca. 30 Stunden in der Woche. Einfach ist es echt nicht. Mein Mann hat nur einen Aushilfsjob, da wir keine Verwandten in der Nähe haben. Wenn er angerufen wird und ich bin nicht da, kann er nicht arbeiten. Gestern mußte er die Kleine früher aus dem Kindergarten abholen, weil sie krank wurde. Tja jetzt ist sie hier, aber ich muß gleich arbeiten. Die Logopäden Termine von meiner Großen muß ich auch immer hin und herschieben, weil sie bis 16 Uhr Schule hat und wir nur 1 Auto haben, daß ich aber für die Arbeit brauche.
Ich hoffe, es wird besser, wenn die Kleinste in die Schule kommt. Nächste Woche geht der Kindergarten Ostereier suchen und ich kann zum ersten Mal nicht mit. Echt blöd. #schmoll

LG Susanne mit 4 Kids (12,10,5,3)

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Kann mir gut vorstellen, dass es nicht einfach ist. Das Gute ist, dass meine Schwiegereltern direkt nebenan wohnen und im Notfall auch mal Kinder abholen oder eines im Krankheitsfall versorgen könnten.

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Hi,

wir haben vier Kinder zwischen 9 und 2 und ich geh auch wieder arbeiten ... und bin auch "zwischen" den Kindern immer arbeiten gewesen, allerdings nie Vollzeit. Auch jetzt "nur" 50 % ...es geht gut, die beiden Großen sind in der Schule, die Kleinen in Krippe und Kindergarten und an meinem freien Tag hab ich hier Zeit zum "klar-Schiff-machen". Außerdem bin ich mittags zuhaus und mach dann meine Vorbereitungen / Korrekturen abends, wenn die Kinder im Bett sind. Da mein Mann beruflich 2-3 Tage / Woche nicht daheim übernachtet, leidet auch unsere Zweisamkeit bzw. unser Familienleben nicht drunter, dass ich die Abende am Schreibtisch verbringe. Ich hab aber in meinem Beruf auch schon vor den Kindern gearbeitet und bin einfach immer wieder eingestiegen. Machbar ist es, es wird allerdings schwer werden, einen AG zu finden, der dich mit mehreren kleinen Kindern einstellt

LG Mimi

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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Wenn ich wirklich arbeiten gehe, würde das noch 2 Jahre dauern, bis der Kleinste im Kiga ist, denn die ersten 3 Jahre möchte ich meine Kinder zu Hause betreuen. Manchmal hat man Glück und erwischt einen AG, der einem hinsichtl. der Kinder wohlgesonnen ist.

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Hallo,
wir haben keine Großfamilie - wollen wir auch nicht ;-) Aber immerhin haben wir bald 2 Kinder.

Bei uns ist es auch so, daß ich studiert habe (Theol und Gesch. auf Magister) und dann kam ein karrierebedingter Wohnortwechsel meines Mannes. Ich habe versucht nebeher meine Dissertaton zu sschreiben, aber die ruht erstmal. Parrallel habe ich freiberuflich als Journalistin gearbeitet - also, auch alles nicht so richtig mit der großen Berufserfahrung, die man sammeln konnte - wobei, das kommt eben sehr auf das Studium an. Bei uns ändert sich ja erstmal fachlich nicht soo viel und man kann auch freiberuflich versuchen, sich etwas aufzubauen.

Wir wollen aber eben immer auch Kinder und diese auch bis 3 selbst betreuen. Auf unser erstes mußten wir recht lange warten und das zweite kommt nun etwas schneller - aber trotzdem haben sie fast 3 Jahre Abstand. Ich habe da eigentlich nur kurz überlegt, was ich später "bereuen" würde: kein 2. Kind oder keine "Karriere". So bin ich auch auf die nächsten Jahre gesehen "nur" Haufrau und Mutter. ;-)

Das haben wir für unsere Familie so entschieden - allerding auch, daß es gewisse Rahmenbedingungen geben muß: private Altersvorsorge für mich, Absicherung im Todesfall etc. Scheiden lassen wir uns vermutlich nicht - ja, da bin ich sicher ;-)

Vielleicht unabhängig vom Logistischen etc mit so vielen Kindern (das kann ich nun natürlich nicht einschätzen), hilft euch vielleicht die frage, was ihr vermutlich eher später bereut und ob du auch so abgesichert bist etc. Bei mir spielt auch eine Rolle, daß wirkliche Stellen sehr dünn gesät sind und mein Mann einfach bessere Aussichten auf "Karriere" hat und wir zusammen diese verfolgen - als Team. Aber das ist eben sooo individuell....

Ich würde vermutlich eher die Familienplanung verfolgen....aber bei uns stellt sich diese Frage so nicht mehr ;-)

(Ach ja, auch ein Aspekt - auch bei vielen Kollegen meines Mannes in ähnlicher Lebenssituation: wie deckt man die Ferien ab??? Das ist ja nahezu unmöglich, wenn beide arbeiten gehen und man so keine Familie vor Ort hat.)

Ich wünsche euch Zufriedenheit mit eurer Entscheidung - viell schreibst du mal, was du studiert hast - dann läßt sich das besser einschätzen.

LG,
Anne

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Danke für deine Antwort. Ich denke, in naher zukunft wird sich zeigen, welche Richtung ich einschlagen werde.

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ich habe fünf Kinder gehe aber nicht arbeiten und könnte es mir momentan auch ehrlich gesagt nur schwer vorstellen bzw. nur unter der Voraussetzung eine flexible Oma zu haben die gerne einspringt . Ganztags arbeiten ginge sowieso schon überhaupt gar nicht , würde ich aber ohnehin auch nicht mehr wollen , wenn dann nur halbtags 1-2 Tage die Woche .

Nach 4 Kindern dachte ich auch noch wenn alle soweit in der Schule und das jüngste im Kindergarten sind könnte ich evt. wieder ein paar Stunden arbeiten gehen aber vergiss es die Schule ist nur ein paar Stunden , Hort würde sich a nicht rechnen und b merke ich wie sehr ich als Mama doch gefordert bin was der Hort niemals auffangen könnte. Und was wenn ein Kind mal krank wird und dann alle anderen reium hinterher und das öfter vorkommt ? Ja und den Haushalt den gibt es ja auch noch + die Nachmittage sind mit Taxidiensten gut ausgefüllt , das würde ohne Haushaltshilfe über kurz oder lang wahrscheinlich jetzt alles im Chaos enden . Rechnen würde es sich ohnehin schon mal gar nicht . Deswegen sage ich mittlerweile das ich frühestens wenn das jüngste Kind quasi durch die Grundschule ist mit dem Gedanken spielen wieder arbeiten zu gehen oder doch noch ein Studium zu machen allerdings alles nur rein für mich um rauszukommen / als Abwechslung und nicht um mich selbst zu verwirklichen oder aus finanziellen Aspekten etc.