Hallo alle miteinander!
Ich heiße Claudia bin 32 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Jungs im Alter von 5 und 7 Jahren.
Nun zu meinem Anliegen und meiner Frage.
Also, alles hat ca. vor 6 Monaten begonnen. Unser Sohn (5 Jahre alt) sagte plötzlich, er wolle kein Junge mehr sein, sondern ein Mädchen. Erst einmal habe ich es so zur Kenntnis genommen und dachte, es wäre nur eine einmalige Bemerkung. Allerdings wiederholte er es in den darauffolgenden Tagen immer wieder. Auch Kleidung (ganz besonders von Hello Kitty) bzw. sonstige Sachen für Mädchen fand bzw. findet er ganz toll und wollte sie haben. Wir wollten bzw. wir unterstützen ihn in seiner "Phase" und sehten hinter ihm. Deshalb haben wir ihm auch nach ca. 2 Wochen die erste Mädchenkleidung (kurze Shorts von Hello Kitty und T-Shirt gekauft). Seine Reaktion: "Endlich Mädchensachen!" So ging es dann weiter. Auch im Kindergarten und im Privaten trägt "er" die Kleidung und fühlt sich offensichtlich auch ganz wohl damit. Seit ein paar Wochen will er auch nicht mehr zum Friseur gehen und trägt manchmal Haarspangen. Auch kommen viele Fragen bzw. Frau bzw. Mädchen sein. Seine Meinung, er möchte ein Mädchen sein, hat sich bid heute noch nicht geändert. Er möchte irgendwann mal Brüste haben und fragte auch, ob man den Piesel abschneiden könne. Als wir "ihn" fragten, ob er lieber mit einem Mädchennamen oder Jungennamen angesprochen werden möchte, sagte er: "mit einem Mädchennamen."
Und da wissen wir jetzt nicht so ganz weiter. Wir stehen hinter "ihm" - keine Frage - und wollen ihn auch unterstützen. Aber wir sind uns nicht sicher, ob wir seinem Wunsch nach der Vornamenänderung jetzt schon nachkommen sollen. Eigentlich würde es ja dazugehören, wenn wir "ihn" komplett mit der Situation akzeptieren würden. Es wäre jetzt keine auch Problem mit der Veränderung, weil unser Sohn Alexander heißt. Man könnte dann zu "ihr" Alexandra" sagen. Denn die Abkürzung "Alex" würde ja bleiben.
Was meint Ihr dazu? Wie habt Ihr das bei euren Kinder gemacht. Für Antworten wäre ich euch sehr dankbar....
Liebe Grüße,
koalagirl
Mein Sohn (evtl. transsexuell) möchte mit einem Mädchennamen angesprochen werden!
Hallo Koalagir,
liest sich als könnte es beides sein, entweder ein kleiner Junge der eine Phase hat in der er sich extrem mit den Geschlechern beschäftigt, oder aber ein kleiner Junge der jetzt schon merkt das er im "falschen" Körper geboren wurde.
Viele "Männer" die diese Neigung haben erzählen ja das sie oft schon sehr früh bemerkt haben das sie lieber das andere Geschlecht gehabt hätten und sich unwohl in ihrem fühlten.
Sprich mal mit eurem Kinderarzt und evtl einer Kinderpsychologin.
Ich finde es schön das ihr ihn so bedingungslos liebt.
Dennoch wird es erhebliche Probleme spätestens in der Schule für ihn geben wenn ihr die Schiene so weiter fahrt.
Ihn nicht zu lassen halte ich aber auch nicht für richtig.
Da ich kein Experte bin kann ich euch nur raten genau so einen aufzusuchen.
Von Herzen alles erdenklich Liebe und Gute
Gsme
Guten Morgen,
erst dachte ich: ist doch völlig übetrieben, unser Sohn (3,5) hatt auch immer wieder solche "Phasen" in denen er mir sagt, er möchte irgendwann mal ein Mädchen sein und meine Haarspangen klaut und auch schon mal meine Ketten haben will. Im Frühjahr spielte er auch immer wieder mal, dass er Julia oder Carla heisst. Aber das hatten wir auch schon wahlweise mit Mama, Papa und Oma. Und sogar mit den Hunden meiner Mutter.
Aber als ich dann deinen Text gelesen habe, dachte ich mir:nein, dass ist doch nicht wie bei uns...unser Sohn stellt uns zur Zeit genaue Fragen zu den Unterschieden von Mädchen / Frau und Mann / Junge. (Warumm haben Mädchen eine Spalte? Wo kommt bei dir das Pipi raus, Mama? Warum schminken sich Mama's? usw.) Wir beantworten sie ihm möglichst ehrlich, wenn natürlich auch nicht bis ins kleinste Detail.
Ich finde den Tipp, der in der ersten Antwort steht ganz gut und wollte dir dasselbe schreiben. vielleicht sprecht ihr mal euren Kinderarzt darauf an? Er wird denk ich mal auch einschätzen können, ob es sinnvoll ist eine Kinderpsychologin aufzusuchen. Was sagen denn die Betreuerinnen in der Kita?
Und ich finde es wirklich toll, dass ihr so hinter ihm steht!!! Es gibt bestimmt auch in unseren Zeiten noch viele Eltern, denen das peinlich wäre und die es zumindest versuchen würden zu unterdrücken!
Hallo,
schön, das Ihr hinter ihm steht, aber ich würde der ganzen Sache nicht immer wieder "Futter" geben und dieses Thema in den Mittelpunkt stellen. Was ihr ja macht, wenn ihr ihn fragt, ob er lieber als Mädchen oder Jungen angesprochen werden will.
Nenn ihn Alex, das könnte beides sein und gut.
Ansonsten würde ich ihn ausprobieren lassen und gut.
LG Mimi
Einen Rat kann ich dir leider nicht geben, aber ich möchte dir mal ein ganz dickes Lob aussprechen! Nicht alle Eltern reagieren so klasse wie du! Euer Sohn kann sich wirklich glücklich schätzen solche super verständnisvolle Eltern haben zu dürfen!
Hallo,
also im Netz zeigt sich, viele haben wohl das "Problem"...
http://www.9monate.de/Sprechstunde/Erziehungsprobleme/10640279
http://www.transx.at/Pub/Kinder.php
LG Cordu
Alle wollen hier offen und tolerant sein. Dann wendet sich eine Userin mit "Richtigem Problem" an euch und man versucht doch irgendwie ein "heikles" Thema zu umgehen bzw als übertreiben darzustellen.
Gut an der zweiten Antwort zu sehen.
Ich denke, an der Transsexualität kann was dran sein. Um das zu bestätigen, brauch man aber einen guten Fachmann/frau.
Vielleicht können dir diese Leute bei der Suche behilflich sein: http://atme-ev.de/
Und das Kinder schon merken, das sie im falschen Körper sind, ist auch nicht so ungewöhnlich. Guck mal hier:
http://www.stern.de/tv/sterntv/transsexuelle-kinder-von-jason-zu-jasina-1704035.html
http://www.stern.de/tv/sterntv/transsexuelle-kinder-von-christin-zu-chris-1784045.html
Bis feststeht ob es eine Phase ist (was ich nicht glaube, sagt mir mein Bauchgefühl) oder ob Alex eben doch ein Mädchen ist, würde ich ihr/ihm erklären, das ihr sie eben dann Alex nennt und ihr herausfinden werdet ob er/sie ein Mädchen ist und euch Leute die da ganz viel von wissen bei helfen werdet. Und das ihr sie/ihn bis dahin Alex nennt, weil das ein Jungen- sowie Mädchenname sein kann.
Wenn er/sie fragt wieso denn nicht Alexandra oder anders, sagt ihr offen und ehrlich das das eben erst dann geht, wenn ihr wisst ob sie/er ein Junge oder Mädchen ist.
Und steht hinter eurem Kind, weiter so wie bisher. Euer Kind kann so verdammt stolz auf euch sein, das es so ein Glück hat so tolle tolerante Eltern zu haben.
Hallo!
Das sehe ich ganz genau so.
Der TE würde ich auch empfehlen, sich Rat beim Kinderarzt und/oder -psychologen zu holen.
Beste Grüße!
Hallo!
Ich will nicht tolerant und offen sein.
Das habe ich garantiert nie gesagt.
Ich will meine Meinung haben und vertreten können. Manchmal dieselbe wie andere und manchmal auch nicht. Meinungsfreiheit.
Lg,eva
Hallo!
Hm, schwierig.
Es kann natürlich sein, dass er ganz tief drinnen spürt, dass er "kein Junge ist" bzw. "im falschen Körper geboren wurde". Aber das würde ich nicht alleine vom Verhalten eines Kindes abhängig machen und zu sehr drauf eingehen. Um zu wissen, ob da was dran ist, würde ich eher den KiA und v.a. einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen, wenn die Phase länger anhält.
Was ich jetzt schreibe, sind einfach mal meine spontanen Gedanken dazu.
Ich würde eher überlegen, ob im KiGa vielleicht etwas vorgefallen ist. Vielleicht ist das Spielverhalten der Jungs oder einiger Jungs zu "rüpelig" und er mag die Spiele der Mädchen lieber. Vielleicht ist ihm die "typische" Jungenkleidung zu trist und er hätte gerne richtig bunte Kleidung. Anstatt Hello-Kitty würde ich dann vielleicht rote, orangene, gelbe Pullis usw. kaufen, die vom Motiv und Schnitt her aber neutral sind. Sowas tragen ja auch Mädchen. Die "echte Mädchenkleidung" und Haarspangen kann er ja zuhause tragen. Es gibt ja auch etwas längere Frisuren für Jungs. Denn ansonsten kann es passieren, dass er im Kindergarten ausgelacht wird und das kann es für die Zunkunft schwierig machen. Ein Kind ist noch nicht so reflektiert, dass es darüber nachdenken kann.
Oder ist im KiGa mal etwas vorgefallen, worüber Du nichts weißt? Die Kinder kommen in ein Alter, in dem sie sich für die Geschlechtsteile interessieren. Ist ihm vielleicht mal im KiGa die Hose runter gezogen worden und ein Kind hat irgendwie über seinen Penis gelacht oder blöde Sprüche gekloppt? Ist er von anderen Kindern am Penis angefasst worden?
Ein Gespräch (mit Termin und nicht zwischen Tür und Angel) wäre jetzt mein erster Schritt um zu erfahren, wie sein Verhalten im KiGa ist.
Den Namen würde ich keinesfalls ändern! Nennt ihn vielleicht Alex, denn das ist ja letztendlich neutral. Sonst kann es passieren, dass Ihr ihn in eine "Schiene" drückt, die möglicherweise überhaupt nicht stimmt sondern wirklich nur eine Phase ist.
Wenn Du das Gefühl hast, dass an einer möglichen Transsexualität etwas dran ist, kontaktiere einen Kinderpsychologen - nicht um etwas an seiner Einstellung zu ändern, sondern damit ggf. herausgefunden werden kann, wie "ernst" es ihm ist. Sollte sich dann herausstellen, dass wirklich etwas dran ist, würde ich Kontakt zu erwachsenen Transsexuellen suchen (ggf. Selbsthilfegruppe) um einfach Tipps zu bekommen, wie man damit im Alltag umgehen kann, ohne dass Dein Sohn irgendwie bloßgestellt wird. Denn andere Kinder können so ein Verhalten nicht einschätzen und das kann für Deinen Sohn zu großen Problemem führen.
LG Silvia
Haha, bei Antwort 5 bin ich ja fast versucht Dir zu raten eine Operation in die Wege zu leiten
Aber ich stimme eher mit den anderen überein. Ihr solltet erst einmal herausfinden wie viel Ernsthaftigkeit an der Sache wirklich dran ist. Und ich wäre auch vorsichtig damit ihn mit zu viel Verständnis in eine Rolle zu drängen, die er dann vielleicht nicht mehr aufgeben kann. Gerade in dem Alter (ne, eigentlich in jedem Alter!) finden es kids spannend etwas Besonderes zu sein. Je mehr Nahrung Ihr dem gebt, desto mehr wird er sich in der Rolle wohlfühlen.
Wenn Ihr Euch diese Beurteilung nicht selber zutraut, dann ist der Gang zum Kinderpsychologen sicherlich der beste. Der kann ihm auf den Zahn fühlen und Euch genauer sagen, wie viel da wirklich dran ist.
Natürlich ist es toll, dass Ihr so verständnisvoll mit der Möglichkeit umgeht, dass er vielleicht "anders" sein könnte. Aber wie gesagt, hier kann "selbst herumdoktern" auch genau in die falsche Richtung gehen und irgendwann kann er aus seiner Rolle nicht mehr raus.
Und sollte Euer Sohn tatsächlich transsexuell sein, dann kann Euch der Psychologe auch darin beraten wie Ihr damit umgehen könnt. Auch um eine Stigmatisierung zu vermeiden.
Wie geht denn Euer Grosser damit um? Der wird das wohl nicht unkommentiert hinnehmen.
Im Moment fällt es mir noch schwer zu glauben, dass ein Junge mit Hello Kitty Klamotten und Haarspangen im Kindergarten nicht angemacht wird...