Häusliches Chaos, mangelnde Hygiene usw.

Hallo Ihr Lieben,

habe gerade den Thread unten gelesen, zwecks Hygiene und Ordnung im Haushalt. Hatte schon länger mal überlegt, hier zu posten, da ich mir mal so einiges von der Seele reden muss.

Also, mein Mann hatte im Alter von 20 Jahren einen ONS, wie das halt so ist, Disco, Alkohol, Mädel abschleppen und keine Kondome. Selbst schuld, aber Fehler macht halt jeder. Ca. knappe 2 Jahre später bekam er Post vom JA, er sollte sich einem Vaterschaftstest unterziehen, da noch 2 andere Männer in Frage kommen könnten. Bingo, er wars. Keine Problem, Vaterschaft anerkannt, Unterhalt wir regelmäßig bezahlt. Am Anfang besuchte er die Kleine noch regelmäßig, ca. bis sie 2 Jahre war, dann wollte es die KM nicht mehr, da ihr neuer Partner die Vaterstelle eingenommen hat und mittlerweile noch ein Kind geboren war. Schön und gut, die Beiden haben sich geeinigt und um ehrlich zu sein, war mein Mann eigentlich schon froh, da die sozialen und häuslichen Verhältnisse dort echt nicht so gut waren.
Voriges Jahr dann wollte die KM gerne wieder den Kontakt zwischen Vater und Tochter, vom Partner hatte sie sich gerade wegen Schlägerei und Sauferei getrennt. Sie hatte dem Kind (die Kleine wird jetzt 13) erzählt, wer ihr richtiger Vater ist, na ja, und so kam es wieder zum Kontakt. Ist ja auch kein Problem. Erst hat mein Mann allein viel mit ihr unternommen, damit sie sich erstmal wieder etwas kennen lernen und nun sind wir immer zusammen unterwegs. Die Kleine ist aber echt schwierig. Frech, vorlaut, sie ist stets am motzen. Man kann sich Mühe geben, wie man will. Nix ist richtig. Letztens waren wir im Spielhaus unterwegs und es war echt schön. Danach hatten wir noch einen Stop bei Burgerking geplant. Da ging das Theater los. Entweder wir gingen zu Mac oder sie will nichts fressen. Bei Burgerking muss sie kotzen usw. Ich war so satt. Musste mich richtig zurück halten. Hab ihr dann gesagt, dass sie halt garnichts bekommt. Schluss-PUNKT. Im Endeffekt sprudelten ihre Esswünsche nur so raus, als wir am Drive standen. Sie hat natürlich alles bekommen, nur damit wir nicht noch diskutieren mussten, da eine Autoschlange hinter uns war. Innerlich hab ich vor Wut gekocht. Vorher habe ich Ihr noch Stiefeln gekauft, die sie sich gewünscht hat und Klamotten, was dringend nötig war. Meine Freundin und ich haben von unseren Töchtern schon Säckeweise aussortiert, ihre Kleider waren ´ne Katastrophe. War vor 3 Wochen zum ersten Mal bei der Kindesmutter der unehelichen Tochter meines Mannes.:-%:-% Sorry, aber das ging ja garnicht. Hatten unsere Kleine mit. Schon als wir im Treppenhaus vor der Wohnungstür standen, alles Mülltüten, gelbe Säcke, Skateboard, altes Fahrrad usw. Dann wurde die Wohnungstür geöffnet, mich hebt es heut noch, wenn ich dran denke. Muffig, kalter Qualm und penetrander Katzenurin- und Kotgeruch. Ich konnte garnix sagen, weil es mich immer gehoben hat. Dann bin ich mit rein in die "Bude", alles dreckig, süffig, der Boden wurde sicher in den letzten Woch nicht gesaugt, Kinderzimmer verwahrlost, staubig und die Wachstuchdecke auf dem Esstisch hatte sich mit Ketchup, Marmelade, Nutella usw. und Staub so verschmiert, bäh. Ich sollte mich dann setzen#schock, hab mich dann auf eine kleine Ecke der Eckbank gesetzt. Die roch wie (sorry) tagelang ungewaschene Frau. Mir war so übel. Das Katzenklo stand in der Küche zwischen Kühlschrank und Küchenschrank und noch eins im Korridor. Es stank erbärmlich. Ich wollte eigentlich nur noch raus. Und ich gehe dort nie wieder mit hin. Leider hatten wir uns zur Problemlösung zusammen gefunden, da das Mädel im Moment bzw. seit fast 1 1/2 Jahr am Rad dreht. Schulisch, Benehmen usw. Muss dazu sagen, dass ich ein persönlich gutes und nettes Verhältnis zu KM habe und sie mir alle Probleme erzählt. Natürlich möchte ich ihr gerne helfen, da ich merke, dass die Probleme tiefgreifender sind. Schon allein das Elternhaus war nicht so schön. Es sind so viele Dinge passiert in ihrem Leben und sie hat viel nicht gelernt. Ich möchte die Frau nicht verurteilen, ich möchte ihr helfen, da sie mir leid tut. Die Tochter ist ja regelmäßig bei uns und stinkt, hat dreckige und kaputte Sachen an. Ihr Mund ist immer wund und rot. Seit wir das Mädel regelmäßig bei uns haben, versuche ich sachte dem Kind etwas Ordnung und Hygiene beizubringen. Na ja, mittlerweile nimmt die KM professionelle Hilfe an. Ich hatte ihr damals zur Erziehungshilfe im Sozialdienst des JA geraten, die Frau dort ist wirklich ganz lieb, ich kenne sie durch meine Tätigkeit als Jugendbetreuerin, und ich habe auch schon ein Gespräch mit ihr unter vier Augen geführt. Zu den Gespächsterminen geh ich immer mit, da die KM mich gebeten hat. Man da liegt soviel im Argen, aber die hygienischen Verhältnisse, nee. Nun versuche ich immer ganz vorsichtig in Gesprächen das Thema Sauberkeit ect. mit einzubringen, aber irgendwie stoss ich da auf taube Ohren. Sie ist ja auch den ganzen Tag daheim, da sie eine Rente bezieht. Ich würde ja auch mit helfen, dort mal Grundordnung reinzubringen, aber mein Ekel ist so schlimm. Leider würde ich das nicht packen. Dort hilft warscheinlich nur noch eine Entkernung. Bin nun gespannt, was beim Sozialdienst nach deren Hausbesuch raus kommt. Eventuell gibt es ja da auch ´ne Hilfe. Im Moment nervt mich jedes Besuchswochenende. Man möchte alles so schön machen und das Mädel hat nur die große Klappe. Wir trauen uns garnicht mehr, sie irgendwo hin mit zu Besuch zu nehmen, da sie so auffällig ist. Die KM bemüht sich schon, leider mangelt es da an Konsequenz und sie ist im Endeffekt nur noch am Brüllen.
Nun sind wir auch noch zum Geburtstagskaffee eingeladen, aber das hab ich gleich abgeblockt. Nie und nimmer könnte ich da Essen oder Trinken. Ach, ich könnte noch soviel schreiben, naja, ist auch so lang genug geworden. Musste halt auch mal mein Herz ausschütten, auch wenn alles bissel durcheinander ist. Vielen Dank!

lg animagus!

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Hallo, liebe animagus,

habe Deinen Beitrag gelesen und konnte mich genau in Dich hinein versetzen. Ich denke mal, wenn Du der KM helfen würdest, die Wohnung zu "entkeimen", würde dies nicht lange vorhalten. Sie kennt es eben nicht anders und sieht wahrscheinlich den Dreck gar nicht mehr. Vielleicht verhält sich die Tochter Deines Mannes so, weil sie unsicher ist und erst einmal lernen muss, in einer anderen (sauberen) "Welt" klar zu kommen. Ich denke schon, dass es ihr gefällt, dass es jedoch schwer für sie ist von einem Extrem ins nächste zu kommen und sich umzustellen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass Du nicht aufgibst!

LG

18055

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Hallo,
da weiß man ja gar nicht, wo anfangen.....
ich wollte Dir aber sagen, wie toll ich es finde, dass Du erstens die Kleine akzeptierst, und Dir zweitens Gedanken darüber machst, wie Du helfen kannst.
Könnt ihr das Mädchen mal für längere Zeit (in der ferien z.B.) zu euch nehmen? Das würde ihr bestimmt guttun, um auch einmal für längere Zeit ein anderes Umfeld kennen zu lernen. Da könntet ihr richtig loslegen mit Erziehen (Hygiene, Umgangston etc.) - bzw. sie wird ja auch von euch durch beobachten lernen. Und diese besseren Maßstäbe und Methoden später beibehalten wollen. Und sie der Mutter beibringen?
Viele Grüße
Paule

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Oh je, oh je! Das ist ja eine ganz schlimme Geschichte.......
Ich hoffe für die kleine Maus, dass sich das JA zu einer sozialpädagogischen Familienhilfe entschließt, die die Mutti dazu befähigt, ihren Haushalt ordentlich zu führen, hygienische Verhältnisse innerhalb der Wohnung zu schaffen und vor allem sich ihrer Elternverantwortung gegenüber ihrer Tochter bewußt zu werden.
Das Mädel zeigt meiner Meinung nach in ihrem Verhalten nur eine Reaktion auf ihre Lebensumstände. Bis zum 2. Lebensjahr hatte sie einen Papa, zu dem sie sicher eine enge Beziehung aufgebaut hat. Dann war er mit einem Mal nicht mehr da. Kinder sind doch gerade in den ersten Lebensjahren sehr empfindlich was Beziehungsabbrüche angeht. Dann war da mit einem Mal ein anderer Lebenspartner und durch Gewalt und Alkoholmißbrauch entstanden mit der Zeit äußerst schlechte Bedingungen für Kinder. Und mit einem Mal war der Lebenspartner dann auch wieder weg und der Kontakt zum leiblichen Vater wurde wiederhergestellt. Dass das Kind verstört reagiert und nicht weiß, wie es sich verhalten soll, war eigentlich vorauszusehen. Außerdem merkt sie bei den Besuchen bei Euch, dass es in anderen Familien anders abläuft und ihr Zuhause "nicht normal" ist.
Dem Kind ausreichende Körperhygiene anzugewöhnen, wird ein Stück harte Arbeit werden, denn sie kennt es ja nicht anders. Für sie ist ihre "Sauberkeit" normal. 13 ist auch ein schwieriges Alter. Die Pubertät hat schon eingesetzt oder steht kurz bevor. Da wird sicher noch einiges auf Euch zukommen......
Ich wünsche Euch die Kraft, diese Probleme gemeinsam durchzustehen und hoffe, dass das Mädchen mit Eurer Hilfe irgendwann ein halbwegs normales Leben führen kann.
Alles Liebe Momi