Schwiegermutterproblem...vorsicht lang

Hallo zusammen,

ich habe hier bislang still mit gelesen und habe nun selbst ein anliegen.
Ich finde es sehr positiv das zu den Themen häufig unterschiedliche Meinungen auftreten, die es dem Autor dann ermöglichen seine Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Und das erhoffe ich mir auch!

Also ich bin seit sieben Jahren mit meinem Mann zusammen. Mit meiner Schwiegermutter war es noch nie einfach... anfangs hat sie mich garnicht akzeptiert. Mein Mann lebte damals noch bei seinen Eltern (er war 20 Jahre alt)- ich durfte ihn dort nicht besuchen etc. Daraufhin zog mein Mann aus seinem Elternhaus aus und zu meinen Eltern (ich war 18 Jahre alt). Nachdem sie begriff, dass ihr Sohn und ich es ernst meinen wurde ich zwangsläufig akzeptiert, denn mein Mann zog klare Grenzen. Entweder wir fuhren sie zusammen besuchen oder garnicht...

Nunja, ich würde meine Schwiegermutter als eine sehr fürsorgliche, liebende Mutter bezeichnen. Die ihre beiden Kinder über alles liebt und sie nicht los lassen kann. Ihre Fürsorge ist manchmal erdrückend, manchmal grenzüberschreitend und kontrollierend. Ganz wichtig ist ihr, "was die Nachbarn denken", bei ihr im Haushalt ist immer alles perfekt. Sie hat wirklich eine Menge Kompetenzen, dass Problem was ich habe ist, dass sie dies ihren Gegenüber auch spüren lässt. Also sie verbessert und verändert alltägliche Dinge von Menschen in ihrem Umfeld ganz oft. Dummes Beispiel: Ihr Ehemann darf nicht selbst entscheiden was er anzieht, dass regelt sie. Mein Mann sagt auch er habe als Kind immer das Gefühl gehabt, Dinge nicht "gut genug" zu machen. Er ist dann als Jugendlicher eher in die Rebellion gegen seine Mutter gegangen. Er ist eigentlich der einzige, der sich mit ihr anlegt. Meine Rolle in der ganzen Sache war immer sehr zurückhaltend. Auch mich hat sie oft kritisiert, beispielsweise möchte sie das mein Mann seine Hemden bei ihr aufbewahrt damit "nichts dran kommt". Ja, dass hört sich total lächerlich an, aber es sind eben diese kleinen alltäglichen Dinge. Ihre Hilfe trängt sie förmlich auf... und dann gibt es zwei Muster:
1. man lehnt die Hilfe ab- sie ist sauer darüber
2. man nimmt die Hilfe an und bekommt sehr rasch vorgehalten wie undankbar man ist.

Dies hat bei uns immer mehr dazu geführt, dass wir Variante 1 gewählt haben. Demnach ist sie wenig in unser Leben integriert, was sie verständlicher Weise auch stört- aber bei Variante 2 gab es immer wieder heftige Streits weil sie mit ihrer Hilfe auch gleichzeitig Erwartungen an uns verknüpfte.

Tja, wenn es zwischen meinem Mann und ihr zum Streit kam (was häufig war), habe ich oft vermittelt und war bemüht dass wieder Frieden einkehrt.

Streit mit der Schwiegermutter ist eine Sache für sich... außer meinen Mann kenne ich niemanden der überhaupt mit ihr streitet...jeder (Schwiegervater, Schwägerin, ihre Schwestern etc.) sagen immer "Bringt eh nichts". Und mein Mann und sie werden meist laut und der Streit führt zu nichts. Seit gut einem Jahr arbeitet mein Mann da wirklich an sich, ruhig und sachlich zu bleiben... was ihm meist auch gelingt. Meine Schwiegermutter macht häufig Vorhaltungen und ihm ein schlechtes Gewissen, sie kann selten beim eigentlichen Streitthema bleiben sondern krammt Dinge aus der Vergangenheit hoch. Bislang habe ich das immer nur beobachtet und den Mund nicht aufgemacht....

Soooo :-) lange Rede, kurzer Sinn
Anfang des Jahres haben wir den Schwiegereltern vergündet das sie Großeltern werden... die Freude war groß, sie hat mir sogar vorgeschlagen gleich wieder arbeiten zu gehen damit sie aufs Kind aufpassen kann. An der Stelle muss ich noch erwähnen das sich meine Schwiegermutter ihre Bestätigung aus dem Umfeld über ihre "Aufopferung" holt, früher waren es ihre Kinder, heute ihr Vater den sie pflegt- obwohl er noch viel mehr könnte als sie ihm zutraut. Als wir ihr beispielsweise ans Herz gelegt haben, sich ein Hobby zu suchen, sich was gutes zutun und auch darauf verwiesen haben das ihr Vater nicht ewig ihre Zeit ausfüllen wird hat sie gesagt "bis dahin hab ich Enkelkinder und damit eine neue Aufgabe."

So, ihr Enkel ist da und damit auch der Ärger. Schon vom ersten Tag an hat sie mir Sorgen gemacht, dass ich mein Kind nur durchs stillen nicht satt bekäm (Gott sei Dank hatte ich eine tolle Hebamme). Immer wenn er geweint hat, war es ihrer Meinung nach Hunger (und das obwohl er garnicht erst abgenommen hat nach der Geburt und er schnell sichtlich Babyspeck angesetzt hat). Nach seiner Geburt hat sie zudem erwartet das sie, wann immer sie mag, ohne Ankündigung zu Besuch kommen kann. Als wir ihr dies untersagt haben war der Ärger groß... es fiel der Satz "dann habt ihr Pech, dann baue ich eben keine Bindung zu ihm auf." Allgemein fielen böse Worte, sie fühlte sich ungerecht behandelt (obwohl jeder Besucher, auch meine Mutter- kurz bevor sie kam flott angerufen hat und gefragt hat, obs passt).

So, dass ist dass Problem... Ganz oder garnicht, entweder ihre Regeln oder man hat Pech. Sie war so eingeschnappt...dass sie sich fünf Wochen garnicht gemeldet hat. Auch ihrem Mann hat sie verboten uns zu besuchen.

Und dann, aus heiterem Himmel, tauchte sie auf und tat so als sei nie etwas gewesen... ich war unglaublich überfordert.

Und heute kam sie erneut, unangemeldet und so, als sei alles in bester Ordnung. Mein Mann hat ihr daraufhin erklärt das wir jetzt nicht so tun als sei alles nie passiert und sie für Mittwoch zu einem klärenden Gespräch eingeladen... dass hat sie überhaupt nicht verstanden. Naja aber das Gespräch wird statt finden und ich habe echt Sorge... ich habe Angst das ich ihr nicht gewachsen bin und den Mund nicht auf kriege. Und ich weiss nicht welchen Gesprächsausgang ich mir wünsche...

Am meisten ärgert mich diese Aussage "Wenn ich mich vorher anmelden soll, baue ich eben keine Bindung zum Kind auf." Damit fühle ich mich unter Druck gesetzt und auch nicht respektiert... wir haben ja nichts unmenschliches von ihr verlangt...sogar ihr Mann hat ihre Reaktion nicht verstanden...

Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt?

Vorab, ganz lieben Dank!

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Wir haben auch keinen Kontakt zur Schwiegermutter da wir nicht nach ihren Regeln leben wollen. Sie hat unserre Tochter noch nie gesehen ( 10 Monate) sie war nicht auf unserer Hochzeit.

Wir haben sie damals zur Hochzeit eingeladen und haben sie auch genau so wie alle anderren direkt aus dem Kreissahl angerufen. Aber sie möchte uns nicht besuchen.

Wir haben für uns entschieden das wir uns nicht erpressen lassen. Es ist wie es ist.

Ihr habt euren Standpunkt, ihr verlangt nichts unmenschliches von ihr. Mach dir eine Liste wenn du dir unsicher bist.
Alles gute
Cloti

2

danke für deine Antwort. über diesen Schritt haben wir auch schon nach gedacht...
was uns daran hindert ist der Schwiegervater. Er leidet so unter der Situation,und leider hieße bei uns ein Kontaktabbruch zur Schwiegermutter auch ein Kontaktabbruch zum Schwiegervater....

3

Würde er alleine nicht kommen? Meine Schwiegereltern haben sich schon getrennt
als mein Mann noch ein Kind war. Mit Schwiergervater und neuer Frau ist es zum Glück leicht auszukommen. Sie leben ihr Leben und wir unser und die beiden freuen sich über das Enkelkind. Dann könnt ihr sie wohl nur immer wieder in die Schranken weisen. Ach mensch sowas ist einfach unbefriedigend und frustrierend. Wir hatten auch die Hoffnung das das Enkelkind ihr die Augen öffnet.

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Ich bin der Meinung das diese Frau extremst übergriffig ist und keine andere Meinung als die von ihr gelten läßt . Bei dem Gespräch, so schwierig es sein mag bleib bei deiner Meinung. Wenn sie dich überennen will sag ihr freundlich das hier zu- und abgegeben werden muß. Wenn sie das auch nicht gelten lassen will steh freundlich auf und verabschiede dich. Ich würde mich doch nicht so überfahren lassen. Du bist alt genug. Setz deine Meinung durch. Sollte sie eben der Meinung sein sie wird euer Kind nur sehen, wenn du nach ihrer Pfeife tanzt dann lass sie sitzen. Dann sieht sie ihn eben nicht. HIer ist es euer Kind und EURE REGELN!
Da würde ich mich in keinster Weise beirren lassen. Dein Mann steht ja offensichtlich hinter dir und somit bist du in besserer Position!

Ela

5

Hallo,

mach deine Schwiegermutter klar: die Einzige, die verlieren wird ist sie.

Denn SIE sieht ihren Enkel nicht aufwachsen, SIE wird nicht sehen, wie er anfängt zu laufen, zu sprechen usw.

Wir haben so einen Fall in der Familie und die anderen Großeltern wissen überhaupt nicht, was sie bisher schon verpasst haben.

Bleibe standhaft und wenn es nicht ander geht, hier mein Tipp: stelle dich vor einen Spiegel (ernst gemeint) und übe schonmal deine Ansprache oder Antworten, immer und immer wieder.

Viel Erfolg

LG

7

Hallo,

ich finde eigentlich, dass ihr das ganze richtig macht.

8

Zunächst mal: Du bist weder die erste noch die einzige in dieser $%&/( Situation. Es ist so hässlich wie normal und basiert immer auf dem Konfliktdreieck

-Schwiegermutter, die sich als Übermutter aufspielt
- Sohn/Umfeld, der zwar als Erwachsener darunter leidet, aber von Geburt an auch geprägt ist
- Schwiegertochter, die's allen recht zu machen versucht.

Merke: keiner von Euch ist ganz allein dafür verantwortlich, dass dis Situation verfahren ist, was den Schmerz verursacht ist die Konstellation an sich und an der kannst Du was ändern, indem Du aus der Rolle tanzt und Dein Mann Dich dabei unterstützt.

Quote SM "Wenn ich mich vorher anmelden soll, baue ich eben keine Bindung zum Kind auf."

Schlechte Nachrichten für eine Schwiegertochter, die es allen recht machen will und auch will, das ihr Kind von allen geliebt wird.

Gute Nachrichten für eine Schwiegertochter, die die Schwiegermutter aufgrund ihres schlechten Benehmens ernsthaft ablehnt.

Realisiere: Sie liebt Dich nicht und sie wird dich auch nicht zu lieben beginnen wenn Du nett zu ihr bist. Denn -aus ihrer Sicht - hast Du ihr die den Sohn weggenommen (den sie nie erwachsen werden lassen wollte) und nun stehst dazwischen wenn sie sich als Ausgleich den Enkel als Sohnersatz zu eigen machen will. Ihre Vorstellung von Familie ist übergriffig, krankhaft und unfair, aber das ist nicht Dein Problem!

Selbst wenn Du Dir ihre Sicht zu eigen machen würdest, wärst Du immer noch auf verlohrenem Posten, also tu es nicht! Schütze Dich, mach Dich nicht selbst noch fertig!

DEIN Problem ist lediglich, Grenzen zu ziehen und diese einzuhalten. Dabei ist es eine Riesenhilfe, dass Dein Mann offenbar zu Dir und seiner Kleinfamilie steht, wo er auch hingehört. Schaut doch schon viel besser aus, oder?

Wenn deine Schwiegermutter keine Grenzen akzeptieren möchte, sich drüber maßlos aufregt, intrigiert, lästert und lügt und sich aus kleinlicher Wut nichtmal mehr über ihren Enkel freuen kann, dann ist das ihr Verlust - nicht Deiner und auch nicht der des Enkels. Du hast absolut das Recht auf Frieden und Glück in Deiner Familie und Euer Sohn auch. Das hat die oberste Priorität!

Wenn die Schwiegermutter, die den Frieden mutwillig und grundlos gestört hat, nach allem plötzlich noch was will, dann muss sie sich zunächst bemühen, DICH davon zu überzeugen, dass sie DICH doch zu schätzen weis, denn ohne Dich gäb's überhaupt keinen Enkel.

So rum wird a Schuh draus.