21

Hallo,
deine Reaktionen finde ich nachvollziehbar und auch verständlich.
Warum muss ein Kind der Animateur für seine Mutter sein?
Deine Mutter ist nicht alt. Sie ist 60 Jahre, noch berufstätig und mobil.

Wenn sie selbst kein Interesse an Aktivitäten hat, ist das ihr Problem nicht deins.
Einmal die Woche hat sie bei euch den festen Termin. Super.
Alles andere kann spontan oder auch nicht mal verabredet werden.

Sag ihr nochmal, wenn es sein muss immer wieder, dass du sie lieb hast aber mehr Kontakt derzeit nicht möglich ist.
Ob du dafür, dass du genervt bist von deine Mütter eine Therapie brauchst weiß ich nicht.
Mütter sind manchmal anspruchsvoll. Wenn ich aber doch meine Wünsche und Bedürfnisse äußere,( Wunsch nach Ruhe und Auszeit für mich), kann ich erwarten das meine 60 jährige Mutter das versteht ohne beleidigt zu sein.
Ich würde nochmal das Gespräch suchen.
Gruß

23

Wie ich schon sagte: Das ist nur die Kurzform. Ich könnte jetzt noch weiter ausholen... wie meine Kindheit war... meine Jugend... der Versuch mal ein eigenständiges Leben zu führen... aber das mache ich jetzt nicht mehr. Das scheint hier auch kaum jemanden zu interessieren.

Ein paar Freundinnen von mir haben die gesamte Situation mitbekommen und können mich verstehen. Sie sehen wie mich die ganze Problematik belastet.

Ich habe mein ganzes Leben lang versucht es meiner Mutter recht zu machen, aber es war alles nicht gut genug. Wenn ich jetzt mal sagen muss "ich habe keine Zeit" wird direkt ein riesiges Drama daraus gemacht. Ich kann einfach nicht mehr...

Mich hat die Situation so belastet, dass ich vor ein paar Wochen mit einer Panikattacke im Krankenhaus gelandet bin.

Aber es ist natürlich einfacher nicht weiter zu hinterfragen, sondern mich direkt zu beschimpfen. Danke dafür.

Dass ich jetzt schon wieder weinend hier sitze und mit den Nerven runter bin, wird auch niemanden interessieren. Ich hätte den Beitrag gar nicht verfassen sollen.

25

Es tut mir leid für dich, dass du dich nicht verstanden fühlst oder aber auch Kritik bekommen hast.
Nur leider solltest du deine Erwartungshaltung an ein öffentliches Forum überdenken.
Am anderen Ende sitzen hier leider keine ausgebildeten Therapeuten, Seelsorger oder Beratungsstellen die dafür Geld bekommen professionell zu reagieren.

Wir sind alle überwiegend nur Laien mit unseren persönlichen Erfahrungen und Ansichten.
Ich wünsche dir alles Gute

26

Dann steht dein obiges Thema aber nur stellvertretend für eine ganz andere Problematik bei euch.
Das solltest du professionell aufarbeiten. Ein Forum kann dir da keine vernünftige Hilfe bieten.

Gruss
agostea

weitere Kommentare laden
27

Ich kann dich schon verstehen. Und es hat meiner Meinung auch nichts damit zu tun, dass man nicht wertschätzt, was die Eltern für einen getan haben. Es geht ja darum, dass es deine Mutter gut geht. und dir auch.

Wie war es denn bevor dein Vater gestorben ist? Hat sie da genauso oder weniger geklammert? Denn ich denke, dass es deiner Mutter nicht gut geht und sie deshalb so reagiert. Ihr einfach alles Recht machen kann da nicht die Lösung sein. Es ist ein schwieriges Thema über das ihr offen und ehrlich reden müsst. Sie darf deine Aufmerksamkeit verlangen, genauso wie du klar sagen darfst, wenn es dir zu viel ist. Und das muss euch beiden klar sein. Sie muss wissen, dass du sie im Zweifel nicht alleine lassen würdest, muss aber respektieren, dass du und deine Familie eben auch Euren Alltag habt und es eben auch manchmal zuviel ist. Das gilt ja im Übrigen nicht nur für die Eltern, sondern eben auch für Verwandte / Freunde etc.

So wie du deine Mutter beschreibst, ist sie meiner sehr ähnlich. Wenn man nicht innerhalb weniger Stunden auf eine Whatsapp reagiert, kommt die nächste. Wenn wir zweimal hintereinander bei meinen Schwiegereltern waren ohne sie zu besuchen, ist sie beleidigt. Und es ist sehr schwer ehrlich mit ihr zu reden. Sie schafft es mit einem Wort, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich musste erst lernen (und bin immer noch dabei) mit ihr umzugehen. Als Kind / Jugendliche war ich wie ein kleines Duckmäuschen vor ihr, ich habe keine Entscheidung alleine getroffen, sondern immer "herausgelesen" was sie möchte, und dann das getan. Aber das führt ihr zu weit.

Vielleicht schaffst du es, dass sie die therapeutische Hilfe doch annimmt. Das tust du nicht, weil du sie für "bekloppt" hälst, sondern aus Fürsorge.Mir hat eine Therapie sehr gut getan, die Dinge ein bisschen klarer zu sehen. vielleicht würde sie dir auch gut tun? Es gibt ja schon einiges, was ihr zu verarbeiten habt, seit dem Tod deines Vaters!

LG, Sahaa

28

----Er sagte, gefährlich wird es erst dann, wenn sie sich Ausreden einfallen lässt, um vorbei zu kommen, z.B. ich habe noch Essen übrig, ich bringe das mal schnell rum. Das macht sie aber schon seit Jahren so! ---

Inwiefern soll das gefährlich sein?#gruebel

Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie bald einen neuen Partner findet. In diesem Alter sollte niemand alleine und einsam sein.

106

In diesem Alter? Die Frau ist 60 und noch voll im Berufsleben. Meine Mutter ist über 70 und führt ein selbstbestimmtes Leben - ohne Partner. Sein Leben mit Inhalt füllen ist altersunabhängig. Partnerunabhängig sowieso.

30

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass Leute es hier normal finden können, dass der einzige Lebensinhalt einer gesunden, fitten 60-Jährigen ihre Tochter und ihre Enkel sind. Und dass sie die Tochter dann dafür verurteilen, dass sie das nicht sein möchte.

Nur einen einzigen Lebensinhalt zu haben, ist IMMER schlecht, ganz egal, wer es ist. Das Geschrei hier ist immer groß, wenn die Schwiegermutter so ist, oder wenn eine Frau hier postet, deren Lebensinhalt ihr Partner oder ihre kleinen Kinder sind. Dann heisst es immer "Löse dich, werde selbstständig, finde deinen eigenen Weg."
Aber wenn die "alte" Mutter sich so auf ihr erwachsenes Kind und die Enkel versteift, ist das plötzlich okay?

(Mit 60 ist man doch noch nicht alt... und das sage ich als 30-Jährige. Meine Eltern sind 60, und die empfinde ich nun wirklich noch nicht als alt, in keiner Hinsicht, ehrlich gesagt.)

Ich könnte das ja direkt nach dem Tod des Mannes verstehen, und das konnte die TE offensichtlich auch. Aber wenn das zum Dauerzustand wird, finde ich es ungesund, für alle Beteiligten.

Vor allem grade dann, wenn das eben in der Vergangenheit anders war. Wenn man schon immer ein sehr enges Verhältnis zu den Eltern hatte, ist das das eine. Aber wenn man das nicht gewöhnt ist, und es dann aufgezwungen bekommt, ist das etwas vollkommen anderes. Ich sehe meine Eltern einmal pro Woche, und ein weiteres Mal telefonieren wir. Bei allem anderen würde ich mir wahnsinnig eingesperrt vorkommen, und kontrolliert. Ich bin erwachsen, mein Gott, es geht meine Eltern in meinen Augen nichts an, wann ich abends daheim bin und wann nicht. (Nur mal so als Beispiel.)

31

Das Problem der TE scheint ein ganz anderes zu sein.

Die ganze Sache hat eine Vorgeschichte.

107

Ich sehe es genauso.

36

Hallo,

ich stehe da zwischen den Stühlen:
Ich selber habe vor knapp 6 Jahren meinen Vater verloren und meine Mutter (82) ist nach 54 Ehejahren alleine geblieben und ich habe keine Geschwister. Außerdem habe ich (60) vor 5,5 Jahren meinen Mann verloren nach 36 Jahren Ehe. Diese Trauer und das plötzliche Alleinsein kann nur begreifen wer es erlebt hat.
Ich habe zwei Kinder und zwei Enkel. Ich liebe meine Familie und normalerweise telefonieren wir auch alle untereinander bzw. mein Sohn grenzt sich da seit Neuerem aus. Ich bin für meine Mutter da, gehe mit ihr einkaufen usw. und ich rufe jeden Tag mind. 3x an bei ihr und mache mir Sorgen wenn sie nicht ans Telefon geht. Mit meiner Tochter spreche ich eigentlich auch mind. 1x am Tag.

Und ganz nebenbei: es ist verdammt schwer ab einem gewissen Alter sich einen neuen Partner "zu suchen" wie hier Jemand schrieb, denn als alleinstehende Frau geht man nicht einfach mal so in die Disco und wo sollen Frauen ab einem gewissen Alter denn Bekanntschaften machen?

Aber trotz Allem bin ich froh noch meine Mutter zu haben, auch wenn ich manchmal "die Augen verdrehe" wenn sie grad im unpassendem Moment anruft.

LG

39

Ihr habt in relativ kurzem Abstand beide den Partner verloren. Das ist schon mal eine Gemeinsamkeit. Und deine Mutter ist wesentlich älter und somit vermutlich auch nicht mehr so fit wie die Mutter der TE. Da sind die Voraussetzungen auch ganz andere, als bei einer 30jährigen mit Job, Haushalt, Schulkindern etc pp. Und vor allem auch die Notwendigkeit, allgegenwärtig greifbar zu sein.

LG

40

Mag sein das die Umstände etwas anders sind als bei der TE aber ich selber rufe eben auch mein Tochter zwischendurch mal an, einfach um mal Jemanden zum Reden zu haben. Meine Freundinnen sind auch alle (bis auf eine) erheblich älter und sind von SH, HH bis nach BaWü verteilt und dann "nimmt" man zum mal Reden einfach jemanden aus der Familie. Und das sollte dann auch toleriert werden.

LG

weitere Kommentare laden
63

Hallo

du bist so mit dir selbst beschäftigt, dass du dir gar nicht die Mühe machst dich in deine Mutter reinzuversetzen.

Du hast ihr versprochen sie zurückzurufen und hattest erst keine Zeit und dann keine Lust. Sie hat die ganze Zeit gewartet und dann kann man doch ihre Enttäuschung nachvollziehen. Statt am nächsten Tag etwas auf sie einzugehen überhäufst du sie noch mit Vorwürfen.

Aus dem was du geschrieben hast, sehe ich jetzt auch nicht, dass sie dir täglich die Bude einrennt. Sie betreut einen halben Tag deinen Sohn und darf anschließend noch etwas mit der Schwester spielen. Wie lange soll sie danach deiner Meinung weg bleiben? Sie fragt ob sie kommen kann und du speist sie wie jemand Fremden ab, dass ihr noch viel vorhabt. Mit so einer distanzierten Aussage wäre ich auch sauer.

Ich hoffe, dass meine Kinder mal etwas mehr Wärme zeigen.

71

Wenn du ihnen vorlebst, dass die Oma nicht ausgedient hat, weil du eigene Kinder hast, werden sie das hoffentlich übernehmen. Meine Eltern haben uns das auch vorgelebt und nun kümmern wir uns genauso um sie.

73

Hallo, meine Schwiegermutter nervt mich auch manchmal, wenn sie da ist. Ich hebe immer Nähsachen auf und andere handwerkliche Dinge, auf die ich wenig Lust habe.

Sie stürzt sich da begeistert drauf.

Mag deine Mutter nicht in deinem Haushalt helfen? Oder mischt sie sich zu sehr ein? Vielleicht mag sie gerne Gartenarbeit? Vielleicht war ihr Hobby immer Kinder und Familie?

Als meine Mutter noch lebte, haben wir übrigens täglich telefoniert, das fehlt mir heute auch nach 14 Jahren noch. Whatsapp gab es da noch nicht.

LG

74

Huhu
Ich kenn beide Varianten..
Nur andersherum.. ich hab die besten Schwiegereltern die man haben kann.. sie rufen jeden Tag an.. oft mehrmals.. kommen 1-2/Woche vorbei.. Sie unterstützen mich super.. und ich liebe sie dafür.. ABER wenn ich mal "vergesse" zurück zu rufen.. oder auch sie. Und wenn wir uns 3 Tage mal nicht hören. . Macht das kein Unterschied.. wir freuen uns , uns zu hören. JA manchmal nerven sie.. ich sicherlich aber auch; )

Zu meiner eigenen Mutter hab ich nur noch zu Feiertagen Kontakt.
Immer diese Vorwürfe.. nur schlechtes Gewissen..weil ich es IHR einfach nicht recht machen KANN! Sie ist genauso wie deine Mutter.. und das konnte ich irgendwann einfach nicht mehr..

Ich würde EUCH eine Therapie empfehlen.. wenn sie nicht will.. da eben nur du.. Er kann dir zeigen wie du besser mit ihr umgehen kannst..wie du ihr vielleicht besser helfen kannst. Meiner Meinung nach mach diese Fixierung auf einen Lebensinhalt krank.. Und Kranke müssen sich behandeln lassen WOLLEN. Rede mit deiner Mutter ganz ehrlich..

78

Irgendwann wird deine Mutter auch tot sein, da kann sie dir nicht mehr auf die Nerven gehen. Nie wieder. Stell dir vor wie das so ist.

Meine Mum wohnt weit weit weg, ich würde vieles dafür geben Sie so oft sehen zu dürfen!

K

84

>>Meine Mum wohnt weit weit weg, ich würde vieles dafür geben Sie so oft sehen zu dürfen!<<

Diese hintergründigen Vorwürfe bringen doch wirklich niemandem was. Dir könnte man nun auch sagen, dann soll halt einer umziehen damit ihr euch öfter sehen könnt. Macht ihr aber nicht und wird auch seine Gründe haben.

Das ist ein bisschen, wie wenn der Gelähmte zum Depressiven sagt, er möge seinen Arsch aus dem Bett bewegen und mal ne Runde laufen gehen - er wäre schliesslich froh, wenn er das noch könne. Das bringt dem Depressiven einfach mal rein gar nix - außer ein schlechtes Gewissen.

91

Hallo,
ich habe gestern schon auf so eine engstirnige Antwort wie deine meinen Kommentar dazu geschrieben.
Nur weil das Leben einmal endet, auch von den Eltern muss man sich als Kind nicht allem aussetzen und aushalten!

Das ist ein armseliges Argument was ja auf alles und jeden anzuwenden wäre!

Wichtig ist doch eine Beziehung in der sich alle Beteiligten wohl fühlen. Mutter und Kind!

Gruß