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Huhu #winke

Ich glaube, dieses "ein Kind gehört zur Mutter" ist einfach in vielen Köpfen noch starr verankert und daher wird es als unnormal angesehen, wenn bei einer Trennung die Kinder beim Vater bleiben. Ich glaube, das geht in eine ähnliche Richtung wie Elternzeit des Vaters (und ich meine nicht 1-2 Monate z.B. nach der Entbindung). Sooo selbstverständlich ist das immer noch nicht. Obwohl sich schon vieles geändert hat wird doch oft noch die Mutter als Hauptbezugsperson propagiert. Das sieht man doch auch daran, dass Mütter gefälligst ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie Vollzeit arbeiten und die Kinder nicht ständig sehen, bei Vätern hingegen ist das normal, da heißt es " er engagiert sich ja so, damit es seiner Familie gut geht..."

Ich bin selbst ein Scheidungskind, blieb damals bei meiner Mutter. Es gab keine Umgangsregelung, ich konnte meinen Papa sehen, wann ich wollte. Er war Fernfahrer, da hätte ich gar nicht bei ihm bleiben können. Und sollte es bei meinem Mann und mir mal soweit kommen, wird unsere Tochter vermutlich auch eher bei mir sein. Mein Mann arbeitet im 4-Schicht-System mit nur einem freien Wochenende im Monat. Hier wäre dann sowieso eine flexible Regelung nötig. Ob ich mir vorstellen kann, meine Tochter doch ganz beim Papa zu lassen, wenn es für sie besser wäre? Es würde mir vermutlich das Herz zerreißen, aber da wird es den vielen Papas auch nicht anders gehen.

Urteilen sollte man nicht, egal wie ein Betreuungsmodell nach einer Trennung aussieht. Die Eltern werden sich (hoffentlich) Gedanken gemacht haben und das Beste für die Kinder wollen. Was ich nicht verstehen kann ist einfach ganz zu gehen, mit wenig bis gar keinem Kontakt. Aber das gilt für Mütter und Väter!!!

LG
Jessi

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Ein gutes, gesundes Aufwachsen beim Vater gelingt nur, wenn dieser die nötige Zeit aufbrachte (um bereits ein enges Verhältnis aufbauen zu können) und künftig auch aufbringt (um es zu erhalten).

Das ist eben in den seltensten Fällen so, da meist beruflich als Hauptverdiener abwesend.

Somit ist die Mutter automatisch die stärkere Bezugsperson. Fällt diese plötzlich weg, und kann der Vater das nicht vernünftig auffangen - ist das für Kinder eine Katastrophe.

Väter sind nicht per se die schlechteren Bezugspersonen. Aber sie sind aus zeitlichen Gründen eben zu wenig präsent, als das sie das gleiche enge Verhältnis zu Kindern haben könnten.

Gruss
agostea

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Hier ist es auch so--unfreiwillig das klassische Hausfrau Modell. Ich bin rund um die Uhr für die Kinder da, mein Mann geht den ganzen Tag arbeiten. Nächste Woche ist er die ganze Woche auf Dienstreise...beim letzten Mal fiel es den Kindern erst am Dienstag auf, dass Papa nicht nach Hause kommt #schein
Er liebt seine Kinder, aber imFalle einer Scheidung wäre er jetzt nicht der Typ, der sich ums Sorgerecht kloppen würde-denke ich mal.

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In dem Beitrag kam nur zur Sprache, dass die Väter es beruflich einrichten können.
Aber einer sagte auch dass er nicht weiß ob er immer so für die Kinder da sein kann wie sie es brauchen.

Die Mütter arbeiteten aber auch alle Vollzeit, eine hattw sogar drei Jobs und noch nicht mal am Wochenende frei.
Und bei einer Trennung idtces doch so, dass die Frsurn meist auch arbeiten müssen und dann auch schauen müssen wie sie Arbeit und Kinder im Alltag unter einen Hut bringen.
D.h. zeitlich gesehen haben die Männer dann im Vergleich zu den Frauen gar keinen Nachteil mehr.
Ich sehe es außerdem auch nicht so, dass heure der Mann noch überall der Hauptverdiener ist.
Die meisten Frauen arbeiten und immer mehr auch Vollzeit.
Die Frauen, die Verantwortung übernehmen wollen und ehrgeizig im Beruf sind, sieht man dich immer häufiger.

In meinem Freundeskreis arbeiten alle Frauen Vollzeit, da gibt es einige Selbständige wie mich, aber auch Anwältinnen, Zahnärztin und Lehrerin.

Da wird die Familienarbeit zwischen den Eltern geteilt.
Ich habe immer mehr gearbeitet als mein Mann.
Wir haben uns die Betreuung unserer Tochter geteilt und auch großzügig auf Frendbetreuung zurück gegriffen.

Auch meine Mutter und mein Vater haben sich die Familienarbeit immer geteilt.

So wie du es beschreibst, sehe ich es in meinem Umfeld nicht.

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Hallo,

ich würde sagen, es gibt Mütter,(nennen wir das Kind mal A) die ihre Kinder beim Vater lassen, weil eben beide Elternteile der Meinung sind, daß dies für das Kind besser ist. Die Gründe dafür können vielseitig sein... vlt. bleibt das Kind dadurch in gewohnter Umgebung, es ist eine Oma vor Ort, die mit einspringen kann.....
Dann gibt es aber auch Mütter, die eines Tages entscheiden, daß sie nun keinen "Bock" mehr auf Familie, geschweige denn Kind haben, ihre Sachen packen und alles hinter sich lassen.

Ich habe im näheren Umfeld beide Konstellationen mehr oder weniger miterlebt: Die Kinder sind heute im jungen ERwachsenenalter.

Kind A hat ein gutes Verhältnis zum Vater und auch zur Mutter. Es lebt noch heute beim Vater, hat eine Ausbildung abgeschlossen nachdem er die erste Ausbildung abbrach, die Oma wohnt nebenan. Sie hat sich in all den Jahren auch immer viel um das Kind gekümmert, auch wenn sie dabei schon Zeiten hatte, wo sie an ihre Grenzen kam. Ist ein netter junger Mann geworden, der nun auch eine feste Freundin hat...

Für Kind B - deren Mutter einfach so gegangen ist, auch danach nichts mit dem Kind mehr zu tun haben wollte - lief es anders. Der Vater hat sich ziemlich bald nach der Trennung eine Asiatin "geholt" mit der er noch zwei weitere Kinder bekam. Die Große fühlte sich wohl immer als 5.tes RAd am Wagen, kam in der 7. KLasse weg in ein Erziehungsheim. Bis dahin hatte sie viel mitgemacht und auch viel Ärger verursacht. Heute macht sie eine Ausbildung, wohnt jedoch nicht mehr beim Vater... eine Tante hält noch Kontakt zu ihr, aber auch nur wenn sie keine zu großen Probleme macht. DAs Mädel ist größtenteils auf sich allein gestellt.

Der Vater hat sich übrigens mittlerweile von der zweiten FRau getrennt... er arbeitet viel, denn er hat eben Unterhaltsleistungen am Hals.

Mir würden dazu noch ganz viele Beispiele einfallen... was ich damit sagen will: Es ist nicht alles entscheidend, ob das Kind nun bei Vater oder Mutter bleibt, weitaus entscheidender ist doch, ob ein Kind sich auch nach der Trennung von beiden Eltern weiterhin geliebt fühlen darf.

LG

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Hallo,

für mich gehört ein Kind nach der Trennung zu beiden, weiterhin, aber mit klaren Absprachen.

Was ich immer sehr unverständlich finde ist, wenn Leute so unendlich weit voneinander wegziehen und es ihren Kindern unmöglich machen, auch mal spontan auf Besuch vorbeizukommen und sich über das Elternteil, bei dem sie wohnen, auszukotzen oder so. Klar gibt es manchmal Gründe, aber oft ist das so fadenscheiniges Wischi-Waschi.

Wir haben die absolute Bilderbuchtrennung in unserem Dorf und ich finde, das könnte ein Beispiel sein: Die Kinder leben zwar bei der Mutter, der Vater hat sie aber zweimal in der Woche mittags nach der Schule (er nimmt diese Mittage frei, sie arbeitet), kocht dann, schaut die Hausaufgaben an, etc. Die Wochenenden sind geteilt, so wie das Programm gerade ist (sehr flexibel, hat seine Mutter Geburtstag, gibt es auch mal zwei Vaterwochenenden, etc.). Die Kinder haben bei beiden ein Kinderzimmer und dürfen abends auch noch eine Stunde mit Papa raus und kicken ... zu schulischen Veranstaltungen gehen sie gemeinsam (obwohl sie inzwischen wieder neue Partner haben) und verhalten sich dort auch gegenüber ganz normal.

Was ich total schlimm finde sind Kinder, die nach der Scheidung nirgends mehr hingehören, weil keiner sie will. Gibt es bei uns auch einen Fall: Die Mutter fand unser Dorf schon immer Scheiße, der Vater zog weit weg und kann das Kind nicht nehmen, die Mutter zog in die nächste Großstadt und das arme Würstchen lebt bei der Oma. Du siehst dem Kind richtig an, wie verloren es ist (obwohl die Oma echt ihr bestes gibt).

GLG
Miss Mary

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Ich finde es ebenso ok, wenn Kinder beim VAter bleiben.
ABer ich würde dann niemals soweit wegziehen, daß ich sie nur einmal im Monat sehe

lg

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Wir wollten eigentlich zusammen gehen.
Ich hatte eine neue Stelle angenommen und es war so geplant dass wir alle drei gehen.

Mein Mann hat dann aber gesagt, dass er nicht mitkommen wird und hat seinen alten Vertrag verlängert.
Ich nin also nicht weggezogen, weil mir danach war, sondern weil es seit 1 Jahr fest geplant war.

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Ich hab mir als Kind sehr gewünscht, ich hätte bei meinem Vater aufwachsen dürfen und nicht bei meiner Mutter.

Als Mutter kann ich mir aber absolut keine Umstände ausser einer massiven Erkrankung vorstellen, unter denen ich freiwillig auf meine Kinder verzichten und gehen würde.

Bei uns ist auch klar, dass die Kinder im Trennungsfall (der hoffentlich nie eintreten wird) bei mir bleiben würden, weil beide Mamakinder sind. Ich weiß nicht, was ich täte, wenn eines lieber zum Papa wollen würde, vermutlich wäre es mein Untergang.

Vorwürfe bringen ja nun nie etwas, egal ob bei Männlein oder Weiblein. Aber ehrlich, für mich sind Menschen, die einfach so auf ihre Kinder verzichten so fremd wie Aliens.

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Ich finde es ganz toll, wenn man es schafft im Sinne der Kinder zu entscheiden und auch wenn man nicht mehr als Paar funktioniert, es noch als Eltern schafft zu funktionieren.

Es ist wohl traditionell so, dass die Kinder eher bei der Mutter bleiben. Wäre bei uns auch so, weil unser Leben so eingerichtet ist, dass ich das Kind abhole, weil ich kürzer arbeite. Für meinen Mann wäre es einfach schwerer sein Leben mit Beruf unter der Woche anzupassen. GsD steht bei uns aber keine Trennung an und ich bin sehr froh solche Entscheidungen nicht treffen zu müssen. Leider gehen viele Männer auch gerne alleine. Viele scheinen ihre Kinder auch zu "vergessen" und kein Problem damit zu haben sich zurück zu ziehen und der Mutter alles zu überlassen. Schön, dass es bei Euch nicht so war und ihr das gut gewuppt habt. Das sind optimale Bedingungen für Kinder.

Ich finde das mein Mann eine ganz wichtige Rolle hat und keineswegs unwichtiger als meine. Unser Sohn ist bei ihm genausogut aufgehoben wie bei mir und meim Mann kann auch alles so gut wie ich. Schon immer.

LG

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Ich denke, dass ist vor allem einfach ein von der Gesellschaft erzeugtes Vorurteil und Bild, an dem sich dann die Allgemeinheit aufhängt.
Und ja, ich zähle mich auch dazu. Ich würde im 1. und 2. Moment auch denken "wie kann die Mama nur"! Weil ich eben der Meinung bin, dass die Mutter etwas wichtiger ist. Das kann ich nicht argumentieren, ist einfach so ein subjektives Gefühlsding!
ABER, so lange die Entscheidung im Interesse des Kindes ist, ist es ganz egal, ob es bei Mama oder Papa lebt. Wenn die Entscheidung für alle tragbar und vertretbar ist, ist es genau das Richtige und nur das zählt!

Da aber eben die Variante - Mama zieht weg - eher selten ist, wird dagegen eben geschossen.