Kinderwunsch vs. Vernunft

Hallo!

Eine Freundin erzählte mir kürzlich, dass sie schwanger ist.

Das gab mir irgendwie nen Stich... Ich habe meinen Mann schon vor ein paar wochen angedeutet, dass ich gern noch ein Kind hätte, aber er möchte nicht.
Das kann ich auch gut verstehen.
Es gibt gute Gründe dagegen. Ich fühle mich zu alt. Unsere Jungs sind schon 10 und 4 und es ist toll, dass sie so selbstständig sind. Ich erinnere mich nicht gern an das erste Jahr der Kleinen. Das war anstrengend und aufreibend. Ich muss das nicht noch mal haben...
Ich habe nach langem ringen und suchen beruflich fuß gefasst. Wir sind erst seit 1, 5 Jahren unabhängig von Sozialleistungen.
Zwei Kinder können wir schnell mal bei schwiegermutti abgeben, aber nicht drei. Es ist auch nicht so, dass ich von Leib und Seele her Mutter bin. Ich erfreue mich momentan sehr an der steigenden Selbstständigkeit unserer Söhne und gehe gern meinem Hobby nach.

Mir ist das vom Kopf her ganz klar, dass es kein weiteres Kind mehr geben wird und dass ich mich nächstes jahr sterilisieren lassen sollte, aber dem Herz gibt es einen Stich, wenn das Thema auf Babys kommt.

Gibt es unter euch auch jemanden, dem es auch so geht? Und wie lange geht es euch schon so? Ich hoffe, das wächst sich bald aus... es ist manchmal schon belastend...

Liebe Grüße
Faltblatt

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Hallo,

ich glaube, irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man zwischen echtem Kinderwunsch und Nachtrauern nach alten Zeiten unterscheiden muss.

Mir gibt es auch immer einen Stich, wenn ich höre, dass jemand schwanger ist, oder ein Baby bekommen hat. Aber wirklich von vorne anfangen wollt ich ganz ehrlich nicht. Aber da setzt bei mir manchmal die Vernunft aus und das Nachtrauern wird größer.

Ich persönlich glaube auch nicht, dass dieses Gefühl nach dem 3., 4., 5. Kind aufhören würde. Irgendwann muss jede Frau Abschied vom Kinderwunsch nehmen. Die Eine früher, die Andere später! Das Ganze ist nun mal ein toller Lebensabschnitt und die zu beenden fällt einem immer schwer.

Ich genieße die Selbständigkeit meiner Kinder, ich mag es mit ihnen in den Urlaub zu fahren, ohne abhängig vom Kind zu sein (wann und wo hat es als nächstes Hunger, die Windel voll.. braucht es Schlaf, etc. pp)

Außerdem finde ich den sozialen Aspekt von 2 auf 3 Kinder nicht unerheblich, da sich da doch in der Regel mehr ändert, als vom 1. auf das 2. Kind. Die Meisten brauchen ein neues Auto, eine andere Wohnung usw..

lg

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>>>ich glaube, irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man zwischen echtem Kinderwunsch und Nachtrauern nach alten Zeiten unterscheiden muss.<<<

So sehe ich das auch. Man bekommt das erste Kind, das zweite Kind, eventuell noch ein drittes und irgendwann wird einem klar, dass es das war mit dem "Mutterwerden". Damit endet unwiederbringlich ein wichtiger und schöner Lebensabschnitt. Ein wenig trauern darf man dann schon...

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Hallo,

ich dachte gerade ich lese von mir. Mir geht es ähnlich. Meine Kids sind 8 und 10 also sogar noch selbständiger als deine beiden. Ich habe die Zeit mit den Kids genutzt meine Abi nachzuholen und bin jetzt im (hoffentlich) letzten Semester meines Studiums, so dass ich im nächsten Jahr auch endlich wieder auf Jobsuche gehen kann und endlich wieder anständig Geld verdiene. Ich genieße es, dass die Kids auch mal alleine bleiben und wir dann sparen könne um vielleicht doch noch irgendwann ein eigenes kleines Häuschen zu haben... aber jedes mal wenn ich irgendwo höre, dass x oder y Schwager ist, denke ich "oh... eigentlich will ich auch nochmal" aber die Vernunft und mein Mann sagen hier auch definitiv NEIN. Es wird wohl bei zweien bleiben und ich denke das ist auch gut so.

Also, du bist nicht alleine mit deinen Gedanken.

Gruß
Mona

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Danke für deine Antwort! :-)

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Ich habe drei Kinder, wenn du möchtest, kann ich dir Sachen erzählen, damit du froh bist, nur zwei zu haben.;-)

Im Ernst, wenn ich damals den Kinderwunsch widerstanden hätte, wäre heute vieles einfacher.

Vielleicht hilft dir das ja etwas.#blume

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Hi Faltblatt,
ich traure dem schwanger sein, stillen und den ersten 18 Monaten hinterher.

Ich bin mehr ne Baby Mutter.

Meine sind 10 und 6,5 Jahre alt und mehr als nur anstrengend.

Noch ein Kind mehr, daß wäre mein Untergang.

Aber noch eines austragen und bißchen stillen, und dann abgeben, an die, die mit Babys nicht soviel anfangen können, das wäre toll.

Ich wollte bis ich 30 Jahre alt war, keine Kinder, und im nach hinein, mit einem anstrengenden Kind, das hätte gereicht. Aber jetzt ist es so, und da muß ich durch.

Gruß Claudia

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Hallo,der Wunsch nach einem dritten Kind hat mir den Kopf verdreht,lässt mich nicht los und macht mir täglich Kopfzerbrechen.

Mache ich in meinem Kopf einen Haken dahinter ,zerbricht mir das Herz und ich fühle leere.
Denkt mein Kopf an das dritte Kind, macht mein Herz purzelbäume.

Mir ist also bewusst, dass ich aus der Nummer so schnell nicht wieder raus komme.

Klar mein Mann und CH sind erst Ende 20.
Haben "nur" ein gemeinsames Kind,meine Tochter hat trotzdem dem Platz in seinem Herzen,als wenns das eigene wäre.

Ja demnach haben wir schon andere "Grundvoraussetzungen" und ich finde mit 28 muss man noch nichts anschließen!

Dennoch ändert e nichts an den Unkosten, die 3 Kinder mit sich bringen. Daran das wir unserern derzeitigen Lebensstandard evtl.nicht mehr ganz so halten können.
Alles wird teurer... Jetzt schon zu viert ist Urlaub Luxus wenn man mehrere 1000,- für 1-2Wochen im Jahr hinblättert.

"Herz sagt zu Kopf ja,dann schüttelt er sich...." sing*
Alles Gute allen.#schwitz

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Dein ganzer Text liest sich eigentlich nicht so, als ob du noch ein Kind bekommen solltest. Es klingt nicht so, als hättest du einen tiefen Wunsch danach, es klingt mehr nach einem Hirngespinst oder wie Torschlusspanik.

Ich würde es lassen. Wenn ihr erst seit 1,5 Jahren keine Sozialleistungen mehr beansprucht, du (endlich) einen Job hast, deine Hobbys genießen kannst und du dich eher mit Grausen an das erste Babyjahr erinnerst, klingt es definitiv nicht danach, als dass du noch ein Kind haben möchtest.

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hi du :-),
mit 91 (einundneunzig!!) jahren nochmal über ein 3. kind nachzudenken ist - ähm - ziemlich mutig-riskant............VERRÜCKT #rofl.
da denken andere über ur-ur-enkel nach oder "das leben danach" ;-).
ich vermute, den pieks gibt dir der gedanke "baby", aber nicht der des kreischenden, wütenden kleinkindes während durchwachter nächte, wunden pos und während des zahnens oder gar des frechen teenagers.
und ich vermute, das könnte die sog. "torschlusspanik" sein. jetzt noch, wenn überhaupt- oder nie mehr.
mein tipp: freu dich über deine freiheiten, deine wiedergewonnene unabhängigkeit, deinen job - und denk an die weniger schönen dinge mit kleinkind, dann fühlst du dich gleich besser :-).
glg

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Hallo,

die "Phase" hatte ich auch...da waren meine beiden so 3 und 7 Jahre alt. Mein Mann wollte aber kein Kind mehr. Er argumentierte, er fühle sich zu alt, jetzt nochmal von vorn zu beginnen und glaubt selbst, jetzt die nötigen Nerven für durchwachte Nächte nicht mehr zu haben. Außerdem war die zweite Schwangerschaft problematisch und hätte fast in einer Fehlgeburt geendet, so dass er auch das Glück nicht nochmal herausfordern wollte...
...und ich hätte niemals gegen den Willen meines Mannes die Pille abgesetzt und meine Ehe unter Umständen aufs Spiel.

Mein jetziger Job hilft mir über diese Kinderwunschgedanken hinweg - ich arbeite seit fast 3 Jahren in einer Mutter-Kind-Einrichtung und habe daher in meinen Diensten oft Neugeborene auf dem Arm und leite die jungen Mütter an, wenn sie Unterstützung benötigen oder Fragen haben. Tauschen möchte ich jetzt aber nicht mehr - meine Jungs sind inzwischen 7 und 10;-)

LG

a79

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Hallo!
Schön von dir zu lesen!

Ich hoffe auch, dass dieser wunsch mit fortschreitender beruflicher entwicklung verschwindet.
Im Moment weiß ich nicht wohin mit mir - beruflich gesehen. Momentan läuft eine quali - mein Chef hat auch einen wunsch geäußert, aber ich fühle mich noch nicht ganz heimisch in dem Berufsfeld... #kratz

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Hallo, wir haben sechs Jahre wegen eines dritten Kindes überlegt, da der Moment nie ganz passte.
Ich kenne dieses Hin und Her also sehr gut.
Für mich klingt es ganz klar danach, dass du kein drittes Kind haben möchtest, sondern nur den Gedanken daran schön findest. Du schreibst ja auch, dass du das erste Jahr nicht noch mal haben musst, das sagt doch alles.
Genieß die neue Freiheit und vor allen Dingen die finanzielle Unabhängigkeit.
So ein drittes Kind läuft nicht nebenbei, das macht viel Arbeit und erfordert viel Kraft und Organisation.
Ich bin sehr glücklich, dass er bei uns ist. Wir fangen von vorn an, da unsere Mädchen schon größer sind, aber das ist es uns wert.
Aber rückblickend sehe ich es nach wie vor so, dass es erst jetzt mit dem dritten Kind passte. Früher wären die Voraussetzungen in der Familie nicht passend gewesen bei uns. LG