Eltern, Schwiegereltern und Co...

Hallo zusammen,

eigentlich wird das ein Silopo, aber das brennt mir schon lang unter den Nägeln und aufgrund der aktuellsten Eltern/Schwiegerelternposts muss ich es jetzt mal los werden. Und vorab: das Post richtet sich nicht an diejenigen, die Gewalt, Missbrauch etc in der Familie erfahren haben!

Ich lebe mit meiner Schwiegermutter in einem Haus, getrennte Wohnungen. Und ja verflixt, manchmal geht sie mir über die Maßen auf den Senkel. Sie ist viel älter als meine eigene Mutter, hat manchmal wunderliche Ansichten und früher hat man vieles anders gemacht. Manchmal schüttel ich den Kopf und frag mich, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat.

Umgekehrt übrigens genauso. Manchmal völliges Unverständnis, warum wir wie Handeln, wie wir unsern Tag gestalten etc...

Ich für meinen Teil wollte niemals mit irgendeinem Eltern- oder Schwiegerelternteil zusammen leben - aber Leben ist bekanntlich das was passiert, während man andere Pläne macht. Und so sehr ich mich manchmal ärgere - ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Und das, obwohl wir uns noch nicht mal sonderlich gut verstanden haben. Das größte Kompliment an mich war, als sie am Telefon zu einer Bekannten sagte, dass wir uns inzwischen doch ganz gut verstehen.

Aber: sie liebt unsere Söhne, unterstützt uns nach allen ihren Kräften, passt auf die Kinder auf, wenn man sie drum bittet. Macht mir seit Nr. 2 auf der Welt ist meine ganze Wäsche - früher hätte ich gesagt never ever, heute bin ich einfach dankbar um die Hilfe und darum, dass ich sie annehmen kann.

Dafür koche ich oft für sie mit, wir essen in der Regel gemeinsam zu Mittag, ich bringe ihr was vom Einkaufen mit und erledige Dinge online, für die sie lange hätte in der Gegend rumfahren müssen.

Wir sagen uns, was und nicht passt,, nicht immer zum richtigen Zeitpunkt und nicht immer im richtigen Ton - aber wir vertragen uns wieder.

Ich finde es schade, dass gefühlt jeder zweite den Kontakt zu Eltern/Schwiegereltern abbricht, auch wenn's mal anstrengend ist, die jeweils andere Seite nervt und man sie mal auf den Mond schießen möchte. Man kann mal mehr, mal weniger Kontakt haben, sich besser und schlechter verstehen ' aber immer einen auf beleidigt machen und den Kontakt abbrechen?

Hat für mich sowas von Wegwerfgesellschaft...

Wie gesagt, das wollte ich einfach mal los werden.

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Hallo
Ich verstehe was du generell meinst und sehe einiges ähnlich, ich denke auf der anderen Seite aber auch das der Kontakt in vielen Familien zwanghaft irgendwie erhalten wird weil man es halt so macht, sind ja die Eltern,Geschwister,... Es braucht dafür ja nichtmal richtig schlimme Sachen wie Gewalt etc. Oft sind es doch auch viel längere Geschichten die Außenstehende überhaupt nicht ins Detail kennen. Und ganz ehrlich, da finde ich es besser den Arsch in der Hose zu haben und zu schauen was Sinn macht (kenne zB. eine Familie in denen sich der Kontakt auf die Enkelkinder beschränkt, es sind tolle Großeltern aber was zwischen Kindern und Eltern vorgefallen ist...) bevor auf Schein Friede Freude Eierkuchen Familie gemacht wird die nichts anderes als "Pflicht" ist.
Manchmal muss so eine Entscheidung auch getroffen werden um die Kinder und sich selbst zu schützen. Meine noch Schwiegereltern haben ihre Enkel sicher lieb, sie haben weder geschlagen noch sonst was, sie haben aber einen Wandel durch gemacht den wir als gefährlich ansehen und wollen/können nicht verantworten was sie abziehen. Es ist schade, wir haben uns immer gut verstanden aber so ist das Leben wohl.
Es war für uns alle ein Befreiungsschlag einen Schlussstrich zu ziehen. "Wenn's mal anstrengend wird..." ist also ziemlich leicht gesagt find ich. Ich persönlich kenne auch niemanden der den Kontakt abgebrochen hat weil es Süßigkeiten gab,etwas kritisiert wurde,...

LG

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Ich finde es sehr schön auch mal sowas zu lesen :-)

Auch ich habe meine Problemchen mit meiner Schwiegermutter, aber sie ist trotzdem die Mutter meines Mannes und ohne sie wäre mein Mann nicht mal auf der Welt. Deshalb sollte man auch einfach mal dankbar sein.

Ganz liebe Grüße #blume

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Hallo!

Ich weiß was du meinst und finde es gut, wenn du es so kannst.

Viele Leute sind in meinem Leben gekommen und gegangen. Und manchmal hat es weh getan. Allerdings bin ich der Meinungr, dass wenn ich mit jemandem nicht zurecht komme, egal ob Familie oder nicht, meide ich diese Personen eher.

Ja, es ist Familie aber deshalb muss ich mir das nicht geben, wenn ich damit nicht klar komme.

Wenn es fremde wären, würde ich auch gehen. Daher sehe ich da nicht zwingend einen Unterschied zwischen Familie oder sonst irgendwelchen Personen die ich kennenlerne. Ich finde das Leben zu kurz und zu kostbar um mich mit Menschen zu umgeben die ich nicht mag. Das muss ich im Berufsleben und kann es mir daher im Privatleben zum Glück selber aussuchen.

Schont meine und die Nerven der anderen ;-)

LG
Helgs

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Da muss ich wirklich mal nachfragen, ob Du hier bei Urbia das Gefühl hast, dass jeder zweite den Kontakt abbricht oder ist das bei Dir auch im Reallife so?

Ich erlebe das ehrlich gesagt nur hier so extrem. Bei mir im Umfeld ist der komplette Kontaktabbruch eher selten bis gar nicht.

Mir ist aber auch bewusst, dass sich hier nur diejenigen melden, die Probleme haben und das aus mindestens drei Ländern. Also sehr grob geschätzt ist das prozentual auch nur ein verschwindend geringer Teil. Da gleich von Wegwerfgesellschaft zu sprechen, halte ich für sehr dramatisierend.

Freut Dich doch einfach, dass Du und Deine Schwiegermutter ein ganz normales Verhältnis habt.

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Eines Tages stirbt dann die Mutter/der Vater. Ist man dann als Tochter/Sohn wirklich glücklich, das sie endlich weg sind? Oder bleibt doch Bitterkeit darüber, dass man unversöhnt auseinandergegangen ist? Das sind dann die Kinder, die mit den grössten Gebinden am Friedhof stehen und man sich denkt, hättest du sie/ihn lieber mal früher besucht. Hab ich alles schon erlebt, und nicht nur einmal. LG Moni

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Für meinen Vater tut es mir auch leid, aber an ihn ist kein rankommen, dazu hat er zuviel gehirnwäsche durch meine mutter erhalten. zum schluß hat er nur noch nachgeplappert, was meine mutter ihm vorgehetzt hat.
meine mutter ist eine bösartige hexe...ich trauere um meine mutter, wie sie in den seltenen augenblicken war und um ein "mutterbild", was ich so einfach nicht haben kann.

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Ich gehe dabei (wie die TE) auch nicht von wirklich schweren Fällen aus, die es unbestritten gibt, sondern von denen, wo recht schnell und unbekümmert Kontakte einfach abgebrochen werden(oder dazu geraten wird), nur weil man mal anderer Meinung ist oder die Oma dem Enkelchen "zu früh" einen Löffel Pudding füttert oder ähnliche "Verbrechen". Ich habe in den 10 Jahren meines Hierseins schon Dinge gelesen, die kein normaler Mensch nachvollziehen kann. Standardbegriffe wie "übergriffig" und "sofort Kontakt abbrechen" kann man manchmal kaum ertragen.
Man fragt sich dann, wie die heutige Elterngeneration eigentlich gesund großwerden konnte bei der offenbar mörderischen Aufzucht der heutigen Großelterngeneration #klatsch(Ironie off)

Aber die heute Dreißigjährigen werden (mit viel Glück) auch mal 60 #freu
LG Moni

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Hallo,

grundsätzlich stimme ich dir in vielen überein.

Dennoch: Auch ich wohne hier mit Schwiegermutter Haus an Haus, seit 23 Jahren und ich hätte nicht gedacht, daß es sich mal so anfühlt, wie es das mittlerweile tut.

Vieles lief ähnlich wie du es beschreibst, man sagt was einem nicht passt... doch das Leben geht weiter, muß ja auch. Ich habe mich immer um sie gekümmert wenn es ihr nicht gut ging, Besorgungen, Mittagessen, Hilfe bei allen technischen Fragen etc. Auch hat sie einige Jahre einmal die Woche für uns gekocht, als die Kinder noch zur Grundschule gingen - ich vormittag berufstätig.

All die Jahre hat sie mir zu verstehen gegeben, daß ich eben nur die (einzige) Schwiegertochter bin und ihre drei Töchter eben leibliche Töchter - das konnte ich sogar manchmal i-wie nachvollziehen oder "schlucken" - Blut ist eben dicker als Wasser und sie ist ja auch nur meine Schwiegermutter, nicht meine Mutter. Doch ganz klar war der Unterschied bei den Enkeln: an erster Stelle kommen bis heute die Enkelinnen, dann die Enkelsöhne ihrer Töchter... und dann die Enkelsöhne ihrer Schwiegertochter und IHRES Sohnes.

Vor zwei Jahren kamen dann ein paar "Vorkommnisse" hinzu - seither muß ich sagen: diese Frau ist mir egal. Sie ist hier für mich die Nachbarin, um die ich mich zwar manchmal zu kümmern habe, jedoch ohne Wertschätzung. Meine Söhne wohnen zwar noch hier, doch sie sind erwachsen und können Oma besuchen wann, wie und ob sie wollen, ebenso kann das mein Mann mit seiner Mutter handhaben. Ich werde mich mit dieser Frau nicht mehr zu einer Tasse Kaffee an den Tisch setzen - leider!
Erwähnenswert ist für mich dabei noch: 20 Jahre habe ich sie z. B. an Hl. Abend zu uns eingeladen, das war für mich i-wie selbstverständlich, daß man sie nicht allein zuhause sitzen lässt. Die letzten zwei Weihnachten habe ich sie nicht mehr eingeladen, aber auch keine meine Schwägerinnen (ihrer Töchter) ist auf diese Idee gekommen - sie haben ihr eingespieltes Ritual an Weihnachten... das lässt sich nicht so leicht ändern!
LG

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hi,

du hast in vielem recht...aber ich glaube kaum, dass irgendjemand leichtfertig zu den eigenen eltern den kontakt abbricht! also nix mit "wegwerfgesellschaft"...
mein großer wird nächsten monat 14 jahre alt....seitdem ist das verhältnis zu meinen eltern zerrüttet. meine kindheit war schon sehr durchwachsen, aber da hätte ich einen haken hinter gemacht. wo es dann bei mir echt aufgehört hat, war als mein sohn offen abgelehnt wurde, all meine sachen schlecht gemacht wurden (haus, auto, ehemann, berufstätigkeit etc.) und ich in der ganzen familie von meinen eltern mit fiesen lügen diffamiert worden bin.

als krönung waren meine eltern in den schwärzesten stunden meines lebens nicht für meine kinder da (für meinen mann eh nicht).

als sie sich dann noch den ganzen schmuck meiner geliebten oma erheult hat von ihren brüdern, um sie dann bei ebay zu verticken war für uns alle (brüder meiner mutter und mich) der ofen aus! die frau hat ein für alle mal bekommen, was sie schon seit jahrzehnten verdient hat mit ihrer falschen und gehässigen art....einen mächtigen tritt in den hintern!
man muss im endeffekt jede geschichte einzeln beleuchten, bevor man pauschale watschen verteilt.

lg

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Ich war auch jemand, der nicht unbedingt mit Schwiegereltern oder Eltern Tür an Tür leben wollte, habe das auch vermieden.

Bei meiner Seite der Familie hatte ich volles Verständnis, das Verhältnis war trotzdem gut.
Schwiegereltern hätten es gerne anders gehabt, mußten sich aber damit abfinden, das bewußt etwas Entfernung zwischen sie und meine kleine Familie gelegt wurde. Nur so konnte ich mit Mühe das Verhältnis entspannt halten. Wenn jemand zu aufdringlich ist, zu sehr auf die Pelle rückt ist das für mich nur schwer erträglich, über lange Zeit garnicht.

Mittlerweile bin ich selbst mehrfacher Schwiegervater, und meine Erfahrungen lassen mich Abstand wahren. So bin ich da, wenn ich gebraucht werde, quatsche aber nicht mit ungefragten, guten Ratschlägen dazwischen. Ich bin auch nicht in jeder Woche zu Besuch da.
Ich bin der Meinung, jeder sollte seine Erfahrungen sammeln dürfen, auch, wenn es manchmal nicht gute sind. Daraus lernt man besser, als wenn ständig gesagt wird, Du mußt das so oder so machen.
Ich habe schon das Gefühl, manchmal ins Hintertreffen zu geraten gegenüber Menschen, die den Abstand nicht wahren können. Das nehme ich aber gerne in Kauf mit dem Bewußtsein, wie sehr es mich genervt hat, wenn mir dauernd jemand auf der Pelle sitzt.

Ich bin der Meinung, wenn Eltern oder Schwiegereltern nicht nebenan wohnen, tut das dem Verhältnis zwischen den Familien nur gut. Wir, besser gesagt, vor allem meine Frau, haben

auch unsere Kinder soweit gekriegt, dass sie alleine lebensfähig geworden sind.

Die Belohnung: Praktisch keine Konflikte innerhalb der Familie.

Gruß Bernd

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Der Text könnte von mir sein :-).

>>>Ich habe schon das Gefühl, manchmal ins Hintertreffen zu geraten gegenüber Menschen, die den Abstand nicht wahren können.<<<

Das Gefühl hatte ich auch manchmal, aber meine Töchter haben mir zu verstehen gegeben, dass sie meine Art schätzen.

>>>Das nehme ich aber gerne in Kauf mit dem Bewußtsein, wie sehr es mich genervt hat, wenn mir dauernd jemand auf der Pelle sitzt.<<<

Mir ist das am Anfang manchmal schwergefallen, da kam gelegentlich so etwas wie Eifersucht hoch, denn die jeweiligen Schwiegeltern haben Besuche "eingefordert", was ich nie gemacht habe.
Meine beste Freundin hat mir dazu ein paar Takte gesagt und dann konnte ich damit umgehen.

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Einfach schön so was zu lesen. Ich bin in der selben Situation...manchmal genervt, aber viiiiel öfters einfach nur unendlich dankbar. Ich glaube, viele vergessen, das die Grosseltern einfach nur das aller Beste für die Enkel wollen....und es bei Ihnen, so machen, wie sie es bei uns nicht konnten.

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"Einfach schön so was zu lesen. Ich bin in der selben Situation...manchmal genervt, aber viiiiel öfters einfach nur unendlich dankbar. Ich glaube, viele vergessen, das die Grosseltern einfach nur das aller Beste für die Enkel wollen....und es bei Ihnen, so machen, wie sie es bei uns nicht konnten. "

Aber ich hab doch ein Kind nicht bekommen, damit die Großeltern was haben, woran sie eventuelle Fehler ausbügeln können...#aerger

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Liebevolle Großeltern die sich kümmern wollen und es auch tun sind aber so wichtig für ein Kind. Ich hatte welche und würde nie auf die Zeit/gemeinsamen Urlaube usw verzichten wollen. Es war immer so schön bei Ihnen und ich bin froh das meine Tochter genauso auswachsen kann. Mit Großeltern die es (manchmal zu) gut mit ihr meinen und sich kümmern.

Man bekommt im besten Fall auch kein Kind für sich sondern als Familie und da gehören für mich Großeltern dazu...genau wie Tanten usw.

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