Soldatin ja oder nein

Hallo

Mich würde mal eure Meinung und Sichtweise zu meiner Situation interessieren.

Also zu mir ich bin 21, habe einen Sohn (11 Monate) und bin verheiratet.

Da ich schon als Jugendliche davon "geträumt" habe bei der Bundeswehr als Soldatin zu arbeiten, kommen mir jetzt immer mehr Gedanken ob ich es vielleicht immer noch tun könnte.
Irgendwie bin ich mir aber total unsicher, da ich die ersten 3 Monate komplett von meiner Familie getrennt wäre. Das heißt, ich wäre nur am Wochenende Zuhause. Würde ich mich verpflichten lassen, würde ich höchst wahrscheinlich Heimat nah versetzt werden. Also würde ich immer nach der Arbeit nach Hause fahren.

Vor der Geburt meines Sohnes habe ich mal hier und mal da gearbeitet. Habe auch leider keine Ausbildung.

Ich fühle mich meinem Sohn und meinem Mann schlecht gegenüber, da ich die beiden ja so zu sagen "alleine" lasse.

Falls ich mich dazu entscheide, steht mein Mann natürlich voll und ganz hinter mir. Und ist immer bei unseren Sohn. Er arbeitet denn Halbtags.

Ist es von mir egoistisch meinen Traum eventuell zu verwirklichen oder wie würdet ihr damit umgehen?

Entschuldigt mich bitte für dieses hin und her im Text und vielen Dank fürs lesen.

LG

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1. Soldatin zu sein ist kein Traum sondern ein knallharter Job, bei dem Du auch in Lebensgefahr kommen kannst/wirst.
2. Eine Kserne ist kein Ponyhof, die Männer dort sind keine Kavaliere - im besten Fall sind sie kameradschaftlich. Mit Nachsicht und Verständnis rechne lieber nicht.
3. Du kannst bei Problemen nicht immer auf Unterstützung rechnen, und wenn Du noch so sehr "Mobbing" schreist.
4. Du kannst auch nicht bei jedem schweinischen Witz oder sexistischen Anmerkung gleich wegen "sexueller Belästigung" losjammern.......Deine Witze müssen dann einfach die besseren sein.
5. Du wirst Kameradinnen kriegen, die Dir jede bessere sportliche Leistung oder gute Note neiden werden. Frauensolidarität? Eher nicht, es ist immer noch vorwiegend ein Männerbetrieb.
6. Warst Du schon bei einem Wehrdienstberater? Das ist Dein erster Weg.

Ich war 40 Jahre beim Bund, mitten in der Truppe. Ich hab das Aufgeben und Gejammer vieler Frauen erlebt; aber ich kenne auch Soldatinnen, die mit ihren Leistungen vielen Männern was vormachten, kameradschaftlich und taff - und voll anerkannt. Auch im Auslandseinsatz voll akzeptiert und verlässlich. Allerdings hatten die, die ich kenne, da noch keine Kinder.....
Verlass Dich nicht auf dieses Forum, geh zu einem Tag der offenen Tür in eine Kaserne und unterhalte Dich dort mit Soldatinnen.

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Uuuppps, zu schnell abgeschickt, aber ein Gruß muss schon noch sein:-)
LG Moni

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Was du mir geschrieben hast ist mir natürlich bewusst. Das es dort kein Katzenschlecken ist, das ist mir schon klar und genau das möchte ich. Die Herausforderung. Etwas ausprobieren und wenn es nicht klappt denn habe ich es wenigstens versucht und sage nicht in 10 Jahren, hättest du mal.

Verpflichten muss ich mich ja nicht gleich für 12 Jahre.
Es geht ja auch "probeweise".

Einen Beratungstermin werde ich mir gleich am Montag holen, darüber habe ich mich gerade informiert.

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Meinung.

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Hallo,
ich könnte mir nicht vorstellen, Menschen absichtlich zu töten, alleine deshalb würde ich nie sowas in Betracht ziehen.
VG

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Danke für deine Meinung und Sichtweise.

Ich denke darüber ein bisschen anders.

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Du solltest dich erstmal besser über die Bundeswehr informieren, bevor du so etwas schreibst. Die Bundeswehr hilft den Menschen und tötet nur schlechte Menschen wenn diese angreifen. Ohne Soldaten und Polizei hätten wir ein ernsthaftes Problem. In Amerika werden Soldaten gefeiert und selbst beim Bäcker bedanken sich die Menschen bei einem, wenn sie wissen dass du ein Soldat bist. Und in Deutschland bist du ein Mörder?! Unfassbar diese Einstellung. Auch wenn du das nicht genau so geschrieben hast, lese ich das aus deinem Text.

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Hallo
Meine Schwester ist mittlerweile schon einige Jahre bei der Bundeswehr. Es war eigentlich schon immer ihr Wunsch gewesen, aus unterschiedlichen Gründen hat sie dann aber eine Ausbildung gemacht und einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet.

Dann hat sie sich entschieden, jetzt oder nie.

Mit ihr gemeinsam haben ein paar andere Frauen angefangen. Laut ihr war eigentlich schon an Tag 1 klar wer definitiv früher oder später gehen wird (Männlein UND Weiblein). Den von fruehchenomi beschriebenen Neid gab es bei ihr nicht. Im Gegenteil, die übrig gebliebenen Damen und sie kamen sehr gut miteinander klar weil sie einfach vom selben Typ waren.
Mit den Männern haben/hatten sie es aber nicht immer leicht. Unglaublich wie sich auch heute noch Männer benehmen können wenn eine FRAU #schock etwas besser kann als sie.

Man muss schon tough sein. Ich könnte und wollte es ehrlich gesagt nicht.

Liebe Grüße

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Vielen Dank für die tolle Erläuterung.

Darf ich fragen ob deine Schwester schon Kinder hatte oder eine feste Partnerschaft bzw sogar Ehe? Wenn ja wie ging sie damit um?

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Oh jaaa, da hast Du recht, Männer können zu beleidigten kleinen Jungs werden, wenn die Kameradin schon unter der Dusche steht, während sie nach dem Leistungsmarsch erst ins Kasernengelände einbiegen #rofl Sicher kommt es immer auch auf den einzelnen Menschen/die Frau an, wie sie miteinander umgehen. Ganz sicher gibt es Unterschiede, aber in unserer Kaserne sind Klopse passiert mit Mädels, dass sich die Spieße oft genug die verbliebenen Haare rauften. Haltlose Denunzierungen, Zickenkrieg, Heulkrämpfe, alles dabei. LG

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Hallo,

also ich bin ja immer dafür, dass man seine Träume, soweit möglich, verwirklichen sollte. Insofern, warum nicht? Ich finde die Idee gut, dass du dich mal beraten lässt und dir das genau anschaust und dich dann entscheidest. Bestimmt werden die 3 Monate hart, wenn du nur am Wochenende heimkommst und das wird ja höchstwahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein ... Aber ich denke, das könnt nur ihr entscheiden. Für mich wäre das nichts, weder der Beruf an sich noch das Wegsein von der Familie, aber das war ja auch nciht deine Frage ;-) Wenn dein Mann hinter dir steht, ist das doch schon mal sehr gut, er scheint das ja gut zu finden, oder?

Alles Gute

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Mein Mann hat selbst für einige Monate der Bundeswehr gedient. Wollte er auch jetzt, hat sich aber doch dagegen entschieden. Mein Mann würde, trotzdem voll und ganz hinter mir stehen. Allerdings sagt er ich muss es für mich entscheiden und ich muss wissen ob ich es wirklich will.

Die 3 Monate Grundausbildung werden für mich sicherlich sehr hart. Aber ich weiß auch das ich es für meine Familie mache und auch für mich selbst.

Ob es was für mich ist oder nicht kann ich ja nicht zu 100% wissen, wenn ich es nicht probiere oder?

LG

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Ich stelle mir das mit einem Kind sehr schwierig vor.
Wahrscheinlich muss Dein Mann Teilzeit arbeiten, wenn Du nicht vor Ort bist.
Wie soll das anders gehen?

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Das wäre klar, habe ich aber auch im Text geschrieben gehabt.
Mein Mann würde mich, wenn ich mich dazu entscheide, voll und ganz unterstützen.

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Hallo,

Meine Meinung: dein Sohn braucht dich! Er ist noch so klein! Und bevor jetzt wieder alle schreien: ja der Papa ist zwar da aber ich finde es genauso schlimm wenn der Papa selten da ist. Manchmal geht es nicht anders. Aber wenn man eine Wahl hat würde ich mich immer für Zeit mit dem Kind entscheiden!

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Ich denke auch das ich es nur ein Job bei der zivilen Bundeswehr in Erwägung ziehen werde.

Danke für deine Meinung

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Für mich persönlich wäre das nichts besonders mit einem Kind. Später kommen ja eventuell auch Auslandseinsätze dazu...sobald dein Kind älter ist und versteht das du in Gefahr bist... nein das wäre nichts für mich.

Auch ein kleines Kind über 3 Monat nur am Wochenende zu sehen käme für mich nie in Frage. Wenn das alles für dich kein Problem ist solltest du es versuchen.

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Hallo

Entgegen der Meinung der meisten hier möchte ich dich darin bestärken, deinem Berufswunsch nachzugeben. Dein Sohn ist 11 Monate. Ein Auswahlverfahren dauert auch bei der Bundeswehr immer noch ein paar Monate. Von daher, es wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.... Außerdem spricht ja nix dagegen, mit der Bewerbung zu warten, bis dein Sohn einen Kita-Platz hat. Es gibt genug berufstätige Mütter (hin und wieder findet man sogar bei urbia welche ;-) ) und die haben auch kleine Kinder und schaffen es. Große Bundeswehrstandorte haben mittlerweile sogar eigene Kindertagesstätten auf dem Kasernengelände.

Wenn du deinem Traum nachtrauerst und vielleicht gar keinen Job hast oder irgendwann mal einen Job den du haßt, dann führt das zu Unzufriedenheit. Und eine unzufriedene Mutter ist für ein Kind jetzt auch nicht unbedingt toll.

Alternativ kannst du dich aber auch mal nach anderen Berufen umschauen. Vielleicht wäre ja auch Polizei etwas für dich. Oder wenn es denn unbedingt die Bundeswehr sein soll... es gibt auch zivile Berufe (sowohl im Arbeitnehmer- als auch im Beamtenbereich). Der Vorteil hierbei ist, dass du dann nicht in Auslandseinsätze musst. (du kannst dich für so etwas dann allerdings freiwillig melden, da es auch in den Einsatzgebieten Verwaltung gibt. Diese Jobs im Ausland übernehmen dann die zivilen Bediensteten der Bw, dann jedoch im Soldatenstatus).

Zum Beruf Soldatin und wie die Ausbildung abläuft bzw. wie das Verhältnis der Soldaten untereinander ist kann ich dir nicht so wahnsinnig viel sagen, da ich keine Soldatin bin, aber was mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, ist die Kameradschaft untereinander.

Und falls du mit Sprüchen konfrontiert wirst wie z.B. "wie kann man nur etwas machen wollen, bei dem man freiwillig Menschen erschießt", dann steh einfach drüber. Es handelt sich bei so etwas leider um eine ignorante Meinung. Im SOldatenberuf geht es nämlich tatsächlich um mehr, als darum Menschen zu erschießen. Schade, dass bestimmte Berufe verunglimpft werden, vor allem von Menschen die sich gar kein Urteil bilden können, weil sie sich überhaupt nicht mit dem Thema befasst haben. Hauptsache man kann mal wieder eine Parole loswerden.

Ich kann dir nur sagen, mach das, was dich glücklich macht und was du mit deinem Gewissen dir selbst und deiner Familie gegenüber vereinbaren kannst. Und hast du dann eine Entscheidung getroffen, dann sei stark genug, um dazu zustehen.

Sicher hat jeder Beruf Vor- und Nachteile und kaum ein Beruf ist so sehr negativ behaftet, wie der des Soldaten, zumindest in Deutschland. Darauf musst du dich definitiv einstellen.

LG und alles Gute!

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Vielen Dank für deine tollen Worte.
Ich werde mir das ganz bestimmt für ein Jahr angucken und da muss ich denn durch die 3 Monate Grundausbildung durch ob ich will oder nicht. Und wenn ich da schon merke es geht mir, meinem Sohn oder meinem Mann sehr schlecht dabei denn werde ich meine Berufswahl nochmal überdenken. Für mich ist dieses eine Jahr der Probelauf für den weiteren Werdegang.

Na klar ist es für meinen Sohn ein schwerer Zeit wenn ich nicht da bin und denn für so lange. Aber es schaffen ja auch irgendwie andere Eltern. Und dazu möchte ich ja dieses 1 Jahr sagen wir mal als Probe machen.

LG

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Obwohl ich Respekt vor dem Beruf des Soldaten habe, und es toll finde dass du so ehrgeizige Ziele hast, würde ich dir davon abraten.

Monatelang nur am Wochenende zu Hause zu sein, fände ich für dein Kind sehr schade. Ich finde egal ob Mann oder Frau weg ist, die ersten Jahre sind etwas besonderes und man verpasst extrem viel wenn man das Kind nur zweimal die Woche sieht. Das Familien Leben würde mir zu sehr fehlen.

Dann ist es ja auch nicht sicher, ob du wirklich Heimatnah eingesetzt wirst.
Und was passiert nach der Probezeit? Wenn es dir so gut gefällt, dass du dich jahrelang verpflichten lässt und dann doch zum AuslandEinsatz musst?

Ich könnte es meiner Familie nicht antun ein halbes jahr oder länger nicht da zu sein. Vorallem mit der unglaublichen Gefahr im Hintergrund. Das wäre tatsächlich egoistisch wie ICH finde.

Wie gesagt: ich habe Respekt vor diesem Beruf. Mein Mann war im Kosovo bevor ich ihn kennenlernte. Und obwohl ich unglaublich stolz auf ihn bin, dass er sich dazu sogar freiwillig gemeldet hat, bin sehr froh, dass ich ihn da noch nicht kannte. Ich wäre gestorben vor Sorge.

Und nochmal aus einem anderen Blickwinkel:

Vielleicht solltest du dich fragen, ob du in ein paar Jahren bereuen könntest, deine Familie monatelang so selten gesehen zu haben. Berufliche Ziele in allen Ehren; aber mir wäre mir die Familie wichtiger als meine berufliche Vorstellung.
Und würdest du einen risikoärmeren Beruf in Vollzeit ausüben wollen, wäre das meiner Meinung nach vollkommen ok. Nicht dass du denkst ich habe etwas gegen ehrgeizige Mütter.

Mir geht es um die "Monatelange" Abwesenheit und die gefährlichen Einsätze.

Alles Gute für Euch!

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Klar ist es nicht toll. Und ich weiß auch das meine Familie sich sorgen um mich machen würde.

Wenn es mir nach der Probezeit so gut gefällt und ich merke das es meinem Sohn dadurch nicht schlechter geht und meinem Mann auch nicht, denn spricht für mich nichts dagegen. Es muss in erster Linie meinem Sohn, meinem Mann und mir dabei gut geht. Und wenn das gegeben ist, denn kann man darüber nachdenken sich länger verpflichten zu lassen.
Aber danke für deine Meinung. Ich muss sagen ich sehe einiges genauso.