12

Hallo,

meine Kinder sind nun 15, 12 und 9. Ich habe die Belastung immer als sehr unterschiedlich empfunden (muss allerdings sagen, dass ich fast immer Vollzeit gearbeitet habe, was wirklich auch einen großen Belastungsfaktor darstellte):

Im Kleinkindalter kamen wir ziemlich gut klar, allerdings waren wir eben sehr gefordert (wie mit zwei Kindern eben auch) - einer wachte um 5 auf und konnte nicht mehr schlafen, der andere schlief abends nicht ein. Die üblichen Wehwehchen halt x3. Die dritte Schwangerschaft lief so "nebenher" - unser drittes Kind war im ersten Jahr kaum eine Belastung. Ich war zweimal wegen einer Blutung krank geschrieben und musste viel liegen und habe mich in der Zeit auch nochmal prima erholt.

Die Große wurde sehr selbstständig und alle hatten das gleiche Programm. Wir haben viel gemeinsam unternommen (Zoo, Schwimmbad, Waldspaziergänge mit Stockbrot, etc.). Die Planung in der Zeit war "einfach" und wir waren sehr flexibel, ich war allerdings immer müde und hatte kaum Zeit für mich, weil immer irgendwer Aufsicht brauchte. Es gab schon viele Termine (Kindergartenfeiern, Kindergeburtstage, Laternelaufen), aber wir haben die oft als Familie absolviert. In der Zeit konnte ich mir ein viertes Kind vorstellen, bin aber heute ganz froh, dass es nicht geklappt hat. #schein Ich habe aber auch viel Druck gespürt, gerade als arbeitetende Mama (das war damals ja sehr unüblich) und ich habe vielleicht auch den Fehler gemacht, dass ich immer bei allen Veranstaltungen präsent sein wollte.

Mit Eintritt der Großen in die Grundschule wurde es dann etwas schwieriger, weil alle meine kinder am Anfang sehr viel Unterstützung beim Schulstoff und den Hausaufgaben brauchten. Ich kam also um 13 Uhr von der Arbeit, aß kurz (mein Mann kocht) und dann hatte ich zwei kleinere, die spielen wollten und sie. Wir haben uns mittags dann oft aufgeteilt. Zuerst wurden dann die Hausaufgaben gemacht, dann gespielt und oft musste ich noch für ein bis drei Stunden in die Arbeit, damit ich auf meine Stunden kam (und ich bin in der absolut glücklichen Lage, dass ich einen Teil flexibel gestalten darf). Weil ich selbst ein sehr schlechtes Gewissen hatte, lief es bald so ab, dass ich von 7 Uhr - 13 Uhr arbeitete, heimging, Hausaufgaben mit dem Kind erledigte, mit den Kleinen spielte und nach dem Abendessen um 18 Uhr nochmals zwei - drei Stunden arbeitete. So hatte ich beides - ich war als Mutter präsent zu einer Zeit, wo die Kinder wach waren und konnte voll arbeiten - allerdings kam ich selbst voll zu kurz. Ich war abends einfach müde. Ich hätte mir mehr Entlastung holen sollen, aber es war finanziell nicht drin, weniger zu arbeiten, weil wir gerade da viel ins Haus investierten.

Die Grundschulzeit habe ich wirklich am Anstrengensten gefunden, da zumindest bei uns die Grundschule wirklich darauf ausgelegt ist, dass du als Eltern immer einen Überblick hast, was gerade gefordert ist, etc, mit dem Kind übst, liest, bei Referaten unterstützt, ... das ist dann eine spezifische Fragestellung, die das eine Kind betrifft, die anderen beiden schauen in die Röhre und man selbst ist zeitlich einfach "am Limit". Ein konkretes Beispiel: Bis der Mittlere (eigenständig) sein Plakat für die Buchpräsentation nach Maßgaben der Schule erstellt hatte, waren acht (!) Stunden vergangen. Wir haben es dann doch vorbesprochen und waren dann auf Abruf bereit. Das ist dann eben wieder ein Samstag/ Sonntag, den man nicht wirklich flexibel gestalten kann. Unsere Grundschule schafft es auch, Dinge sehr kurzfristig zu fordern. Bei uns ist die Grundschule wirklich darauf ausgelegt, dass die Eltern aktiv ins Geschehen eingreifen und üben - mit dem, was sie in der Schule lernen, kann man keinen Blumentopf gewinnen, die Klassenarbeiten sind aber absolut happig. Meine Kids hätten keine Klassenarbeit besser als 3 geschrieben, wenn man daheim nicht noch eine Übungssession gestartet hätte. Bei meinem Mittleren war die Lehrerin in Klasse 3 und 4 oft krank, der Unterricht wurde wenn überhaupt miserabel vertreten und die Lücken mussten daheim mühsam geschlossen werden, bevor er ins Gymnasium kam. Von Schulseite kam nur "machen Sie sich keine Sorgen" - hätten wir nicht aktiv eingegriffen, hätte es gleich in Klasse 5 massiv Probleme gegeben, v.a. in Mathe (da hat die Schule z.B. die schriftliche Division nicht mehr "geschafft", im Gymnasium war das natürlich Grundvoraussetzung - das ist nur eins von vielen Beispielen.

Das war auch die Zeit, wo jedes Kind ein Instrument lernte, im Sportverein war und man eben noh viele "Fahrtermine" hatte, weil wir darauf achteten, dass jeder das tut, was ihm Spaß macht - mit dem Erfolg, dass jeder andere Hobbys hatte. Mittags saß ich oft zwei - drei Stunden mit den Kindern an den Hausaufaufgaben (erst mit dem einen, dann ...) und hatte immer das Gefühl, dass ich dem nicht so gerecht werde (einer sollte Lesen üben, der andere hatte sein Arbeitsblatt vergessen, ....).

Heute würde ich sagen, dass ich "zeitlich aus dem Gröbsten" raus bin, bis auf den Kleinen, da ist die Grundschule eine Katastrophe #augen - ich habe auch wieder Zeit für mich. Heute sind eher Finanzen ein Thema: wir fahren ein großes Auto, Urlaub zur Hochsaison zu fünft - schwierig (es sei denn, du nimmst ein Ferienhaus, aber dann bleibt wieder viel an dir hängen), Kleider x3, Eintritte x3, sonstige Ausgaben x3. Du musst finanziell immer und ständig vorausplanen, weil schon die kleinste Abweichung teuer wird. Es kommen eben Klassenfahrten x3 (v.a. nun in der 10ten Klasse teuer), Markenklamotten, Handy etc. Die Große zählt sehr oft schon als Erwachsene und orientiert sich auch daran, was andere haben. Mitunter komme ich mir nun WG mäßig vor - wir brauchen Sonntag den Spagat nicht mehr machen, wen was interessiert, da die Große nun sowieso nicht mehr mitgeht.

Es gibt solche "Stoßzeiten" - z.B. 3x Elternabend im September, 3x Weihnachtsfeier in der Schule, irre viele Extratermine vor Weihnachten (Feiern im Sportverein, etc. etc. etc.), da ist man mitunter nicht mal einen Abend die Woche daheim. Vor Weihnachten hatten wir dieses Jahr alle von den Kindern 17 (!) Extratermine. Also da ist nichts mit "das dritte läuft so nebenher".

Ich möchte meinen Kleinen nicht mehr missen und habe ihn als große Bereicherung für unsere Familie empfunden. Dennoch war bei mir (allerdings mit Vollzeitjob) oft auch die Grenze der Belastbarkeit ausgereizt.

GLG
Miss Mary

13

Ich habe ein drittes Kind bekommen. Es ist drei Monate alt und zur Zeit ist alles recht negativ. Obwohl die anderen schon 6 und 8 sind. Das Baby schreit ständig und ist super anstrengend. Wir sind müde und kommen zu nix mehr. Einer muss immer aufpassen. Drei Kinder sind der Oma auch zuviel. Das Schreien nervt einfach nur noch. Und natürlich hat man noch die anderen Kinder und das Schlimmste ist der Haushalt. Man wird nie fertig. Arbeit hat man den ganzen Tag. Es ist doch frustrierend. Das hätte ich nicht gedacht.
Natürlich bereichert der Kleine auch und wird auch groß. Aber aus jetziger Sicht sind die Einschränkungen so groß, dass ich ganz ehrlich sage: nochmal hätte ich ihn nicht bekommen. Gleichzeitig bricht mir das auch das Herz. Aber ich bin ehrlich. Schön ist es zur Zeit nicht und wir gehen alle auf dem Zahnfleisch.
Aber andere haben oft mehr Glück und haben ein pflegeleichtes Baby. Wenn man von Geburt an nur Gebrüll hat, obwohl man nix falsch gemacht hat. Das frustriert einfach.

14

Hey!
So ging es mir beim Kleinen. Er hat auch nur geschrien und ist bis heute (fast3) sehr anstrengend. Es ist alles laut und doll bei ihm. Und die jetzige Trotzphase ist im Vergleich zu der von dem Großen damals viel länger und er liegt wesentlich mehr auf dem Boden. Eigentlich ist er immer unzufrieden. Wenn er der erste gewesen wäre, hätte ich noch kein 2. Kind. Sehr wahrscheinlich wird es aufgrund dieser Anstrengung auch kein 3. geben. Dennoch ist es jetzt leichter als zur Babyzeit. Daher halte durch! Ihr werdet ganz sicher bald auch unheimlich schöne Phasen zu 5. haben. Und wenn sich das letzte Kind auch anfängt alleine zu verabreden, wird es sicher (in meiner unwissenden Fantasie) nochmal besser.
Liebe Grüße!

15

Das ist mir bewusst. Die anderen Beiden waren auch anstrengend. Aber der Kleine topt alles! Ein Organ, dass die Wände wackeln. Ein Babyfone brauche ich eigentlich nicht. Man hört ihn hunderte Meter weit. Er kann auch lieb sein. Lacht unterwegs bevorzugt mit alten Leuten.
Kann aber in der nächsten Minute ausrasten. So, dass man denkt, er schnappt jetzt über, hält die Luft an etc.

Da ist Streit vorprogrammiert und die älteren Kinder müssen viel zurück stecken. Ich bin heilfroh, dass meine Mädels sich haben und sich super allein beschäftigen und auch mithelfen. Trotzdem lieben sie ihren Bruder sehr.
Gott sei Dank haben wir keine Nachbarn. Sonst hätten wir sicher schon das Jugendamt vor der Tür....

weiteren Kommentar laden