Funkstille zur Schwiegermutter

Wir haben einen derben Konflikt und ich habe keine Ahnung, wie sich das wieder bessern soll.

zusammen gefasst: Ich bin jetzt mit meinem Partner 10 Jahre zusammen. Anfangs bin ich ganz ordentlich mit seiner Familie mütterlicherseits ausgekommen. Nach sechs Jahren gab es einen Riesen Streit, es bestand kein Kontakt zur Mutter und zur Oma meines Partners. Eine Kleinigkeit ist eskaliert - ich hatte drum gebeten, dass sie, bevor sie mich besuchen, einfach kurz durchrufen, ich mag keinen Überraschungsbesuch, da ich gerne nackig zu Hause rum laufe. Wir wohnen in einem Haus, die Familie hatte natürlich einen Schlüssel und hätte mich ein ums andere Mal "erwischen" können ... Ich hatte auch drum gebeten nicht einfach ins Haus (wenn niemand zu Haus ist) zu gehen um bspw abzuwaschen oder durchzusaugen, das ginge für mich nicht. Für mich keine große Sache, kam aber so richtig falsch an! Dann wurde ich schwanger ...... und wir näherten uns langsam wieder an. Aber das war definitiv auch der einzige Grund. Ich bin überzeugt davon, dass sie heute noch kein Wort mit mir reden würde! Sie ist ein sehr nachtragender, skeptischer Mensch, vermutet hinter allem eine Intrige.
Jedenfalls kam vor zwei Jahren unsere Tochter zur Welt. Sie hatte von Anfang an einen festen Omatag, von 10-17 Uhr war sie dann mit Tochter bei uns. Dann kam die Kita und sie hat sie nach dem Mittagsschlaf abgeholt und abends wieder heim gebracht, sie dürfte mit ihr hinfahren und machen was sie für richtig und spaßig hält, ich wollte halt nur wissen, was sie machen. Im November letzten Jahres kam dann unser Sohn zur Welt. Die Euphorie am Anfang war groß, sie nutzte nun die eine Hälfte des Tages für unseren Sohn und wenn er dann Mittagsschlaf machte holte sie meine Tochter an ihrem Omatag ab ... soweit so gut. Ich habe schon früh gemerkt, dass wir in einigem Themen unterschiedliche Meinungen haben (Impfen, Ernährung, einschlafen etc.) und war teilweise echt genervt, gerade als ich zum zweiten Mal schwanger war. Sie möchte einem immer ihre Meinung aufdrängen, meint es dabei sicher auch nur gut, aber wenn man nicht für sie ist, ist man gegen sie. Andere Meinungen KANN sie einfach nicht akzeptieren! Irgendwann wurde es mir Zuviel mit den "gut gemeinten Ratschlägen" die auch echt schön Übergriffig waren (teilweise hat sie ihren Sohn per WhatsApp gebeten zu gucken, ob ich meine Tochter auch wirklich warm genug angezogen habe) und ich habe sie bestimmend aber freundlich darauf hingewiesen, dass wir als Eltern entscheiden, welche Windelcreme (darum ging es in der Diskussion) wir verwenden und sie sich sicher sein kann, dass wir nur das beste im Sinn haben. Das hat für sie anscheinend auch das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie muss das alles ebenso genervt haben wie mich, dass wir uns ihre Ratschläge nicht angenommen haben oder ich "ständig an ihr rum nörgele". Das stimmt vielleicht auch sogar, aber nur, weil mir gewisse Sachen halt wichtig sind und ich schon etwas verärgert bin, wenn diese nicht eingehalten werden (Schlafenszeiten, Essgewohnheiten zB). Aber vor meinen Kindern habe ich mich nie im Ton vergriffen, gerade weil ich wusste, dass sie die Sache in den falschen Hals bekommen würde. Jetzt ätzt sie in ihrer Familie über mich rum, erzählt jedem, was ich für ein schlechter Mensch bin und tut so, als würde ich ihr die Enkel vorenthalten. Sie wünschte sich mehr Zeit mit meiner Tochter, die ich ihr trotz allem gewährte. Bei Oma dürfen ruhig ein paar Sachen anders laufen, das geht jetzt auch in Ordnung für mich. Als frisch gebackene Mutter konnte ich das noch nicht so und habe mich nicht ernst genommen gefühlt. auch jetzt habe ich kein gutes Gefühl sie dort hinzugeben, aber das Kindswohl ist nicht gefährdet, also schlucke ich runter und trage es nicht auf dem Rücken meiner Tochter aus. Sie ist ja eine wirklich liebe Omi, manchmal etwas drüber, aber das ist nur meine Meinung.
Mit mir sprechen möchte sie nicht, da ich Ihrer Meinung nach psychisch krank bin (schwieriges Elternhaus, ich müsste lernen loszulassen), da nützt eine Aussprache nichts. Sie betritt nicht mal mehr unser Grundstück wenn ich daheim bin, mein Kind soll nach ihrem Omatag immer von meinem Mann abgeholt werden, mir würde sie nicht mehr unter die Augen treten. Was natürlich zur Folge hat, dass Sie unseren Sohn seit Monaten nicht gesehen hat. Das nimmt sie so in Kauf! Auch damit kann ich ganz schlecht umgehen - jetzt merkt er es noch nicht, aber irgendwann wird er mitbekommen, dass die Tochter wie eine Prinzessin behandelt wird und er für sie gar nicht existent ist.
Aber einfach so weiter laufen lassen geht doch auch nicht?! Wie stellt sie sich das vor? Töchterchen wird zum Omatag abgeholt und Sohnemann fahre ich in die Kita?? Ich will doch auch, dass er eine Oma hat ... wie kann ich taktisch klug und diplomatisch an die Sache ran gehen?

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist.

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Hallo,
das ist ja verzwickt. Echt blöd, dass sie nicht mit dir sprechen möchte. Ist doch nur verständlich, dass man das Kind anders erziehen möchte bzw so, wie man es selbst für richtig hält.
Kann sein Mann denn da nicht mal was regeln? Hält er sich da komplett raus oder stärkt er dir den Rücken? Ich finde deine Schwiemu sollte wissen, dass ihr als Eltern da an einem Strang zieht. Teilt ihr auch die positiven Dinge mit, bringt ihr Wertschätzung entgegen und macht ihr gleichzeitig Grenzen klar.
Ist doch blöd, wenn man nicht mal mehr nen Kaffee zusammen trinken kann oder so... die Kinder werden das doch auch irgendwann merken, dass etwas nicht stimmt.
LG

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Hallo,

als erstes würde mich mal interessieren, wie dein Mann dazu steht? Sieht er es genauso wie du oder ist er anderer Meinung?

Das du die Sache nicht auf dem Rücken deiner Tochter austrägst finde ich gut, aber wie du schon selbst sagst, ist es für deinen Sohn einfach unfair.

Ich würde sie um ein Gespräch beten, stelle vorher klar, dass jeder erstmal seine Meinung sagt und dann wird quasi diskutiert. Manchmal ist es gut, wenn man die Karten offen auf den Tisch legt, Kritik ist gut, solange es nicht überhand nimmt und man eben nicht persönlich wird. Sag ihr, dass es okay ist, wenn sie am Omatag einige Sachen anders macht, aber schlussendlich du/ihr die Kinder erzieht und bestimmte Sachen eben einfach so laufen müssen wie ihr das wollt.

Sollte sie zu keinem Gespräch bereit sein, würde ich ehrlich gesagt darüber nachdenken den Oma Tag zu streichen, was natürlich für deine Tochter totaler Mist ist, aber sie hat nunmal 2 Enkelkinder. Ich drück euch die Daumen, dass es nicht soweit kommt #klee.

Lg

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Erstmal danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

Also zu meinem Mann: er fühlt sich sehr für seine Mutter verantwortlich, sie hat keine Freunde, keinen Mann, kein Hobby- eben nur ihre Enkelkinder. Er steht voll auf meiner Seite, hat ihr auch mehrmals seine Meinung gesagt und dass sie so nicht über mich reden darf. Ihn nervt das ganze, was ich auch verstehen kann. Manchmal denkt er bestimmt auch "mein Gott, lass sie doch". Aber das kann ich in gewissen Dingen einfach nicht ... es herrschte dann eine Woche Schweigen zwischen den beiden, aber mittlerweile schickt er ihr wieder Fotos und Videos von beiden Kindern. Ich habe ihm schon gesagt, dass sie es wohl nur auf die "harte Tour" lernt und wir sie dann eben weitesgehend ausschließen müssen, damit sie sieht was sie bei unserem Sohn alles verpasst. Aber das findet er nicht so sinnvoll, er kennt sie ja schon lange und meint, dass sie so stur ist, sie wird nie nachgeben! Heute ist es übrigens wieder soweit, meine Maus wird nachher abgeholt und ich bin immer richtig kribbelig, wenn ich dran denke sie zu sehen! Auch ärgert mich, dass sie in der Familie dieses falsche Bild von mir darstellt! Das macht mich soooo wütend!!! Sie wirft sich selbst viele Fehler bei ihrem Sohn vor und versucht das jetzt an meiner Tochter "wieder gut zu machen".

Aber wenn sie keine Zeit mit meinem Sohn verbringen möchte, soll ich sie dann so dazu zwingen? Dann wäre es doch eigentlich besser erst gar nicht den Kontakt zu so einer Person zu haben oder??

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Ach so: diese Gespräche in Form von "wir machen es so, mach du es bitte auch so" hatten wir bereits. Aber sie kann wie gesagt keine andere Meinung akzeptieren und sagt dann "ja ja" und macht es am Ende doch nach ihren Kopf. Und wenn ich dann etwas sage ist sie tödlichst gekränkt und sagt Dinge wie "sie ist grausam zu ihren Kindern und ich soll das auch machen?! Nein da tragen sie ja ein Trauma davon" Als Beispiel das Einschlafen. Ich habe ewig gebraucht, bis ich meine Tochter nicht mehr im Arm wiegen musste zum einschlafen, ich war zu dem Zeitpunkt in 7. Monat schwanger und war froh, dass es mit streicheln geklappt hat, aber ich saß nicht daneben bis sie einschlief sondern mit raus und sie hat das ganz toll allein hinbekommen. Und als sie sie einmal ins Bett brachte, hat sie es wieder nach ihrem Kopf gemacht ... ich bin dann zu ihr hoch und habe gesagt, dass ich jetzt übernehme, weil sie nach 1 Stunde immer noch nicht geschlafen hat und schon völlig überm Punkt war. Das war dann auch wieder nicht richtig von mir! Aber ich wollte einfach nur meine Ruhe, dass mein Kind schläft und sie endlich nach hause fährt! Es ist schön anstrengend den ganzen Tag zu schlucken und sich auf der Nase rumtanzen zu lassen ..... da wollte ich einfach nur den Tag beenden.

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Moin,

was mir auffällt:
Ihr habt keine klare Linie. Die SM hat einen Schlüssel zum Haus (hat meine nie) muss sich aber telefonisch vorher bitte anmelden? Ich kenne es dass man klingelt und nicht selber aufmacht, aber vorher anrufen? Du gibtst ihr stundenlang Deine Tochter, bist aber angepisst wenn Dinge anders gemacht werden. Wer jemanden so in sein Leben lässt darf sich nicht beschweren wenn die andere sich "Sachen rausnimmt". Je mehr Stunden ein Kind bei einer Oma ist umso mehr muss man der auch zugestehen "das eigene Ding" durchzuziehen. Wenn Dir das nicht passt, mach es selber, und wenn dann klare Linie und nicht zulassen dass Oma sie ins Bett bringt und dann nach ner Stunde eingreifen sondern wenn dann gleich sagen "will ich nicht geht mir zuweit".

Ja ich denke du musst eine klarere Sprache sprechen, auch mit Deinem Handeln! Man kann niemandem ein Kind 7 h am Tag überlassen und dann erwarten dass Dinge so eingehalten werden wie man es will, wenn man das nicht will muss man eben Konsequenzen ziehen. Und der Sohn sollte genauso Omazeit haben wie die Tochter, dieses ungleich behandeln geht gar nicht.
Du wirfst ihr vor, nicht mit anderern Meinungen umgehen zu können ... tust es aber selber nicht.

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Den Schlüssel hatte nicht meine Schwiegermutter, sondern seine Oma und wurde dort für Notfälle platziert (mal ausgesperrt oder ähnliches), da sie in der Nähe wohnt. Das haben wir untereinander so abgesprochen. Und dass durchgesaugt werden muss oder mal ein Teller in der Spüle steht, ist für mich kein Notfall 😏 Somit habe ich schon eine klare Linie gesetzt, welche aber nicht eingehalten wurde.
Ich habe ja bereits gesagt, dass ich ihr viele Dinge auch einfach so "durchgehen lasse", eben weil es so ist, wie du sagst. Bei Oma kann es ruhig anders laufen! Da wird genascht und auch mal beim Essen ferngesehen. Ist für mich ja auch kein Problem mehr! Ich bin ja auch froh gewesen über die Auszeiten und dachte mir halt "na gut, Probier sie mal ins Bett zu bringen". Aber es kann ja nicht sein, dass wenn es nicht klappt, ich eingreife, sie dann beleidigt ist und mir solche Sachen an den Kopf wirft. Ich habe sie weder persönlich angegriffen, noch bin ich ausfallend geworden, wie sie so schön sagt. Ich habe dann auch meine Konsequenzen gezogen und habe ihr dann unseren Sohn zum Spielen in die Hand gedrückt und die tochter ins Bett gebracht. Schon kam abends der Anruf zu meinem Mann "jetzt darf ich gar nichts mehr machen". Und mit anderen Meinungen kann ich sehr gut umgehen. Ich habe mir jeden Ratschlag ihrerseits angehört, beim Thema Impfen zB auch viel nachgelesen, da ich mich ohne sie gar nicht mit dem Thema befasst hätte. Als ich mich dann aber anders entschieden habe, gegen ihre Ratschläge, hat sie noch neun oder zehnmal auf mich eingeredet und hat sich richtig in Rage geredet 😳 Das meinte ich jetzt bzgl anderer Meinungen. Leben und leben lassen, das kann sie nicht.
Ich habe jetzt aufgrund eurer Ratschläge folgendes vor: ich werde ihr anbieten, den nächsten Omatag bei uns zu verbringen, damit eine Annährung zu unserem Sohn möglich ist. Ich werde ihr sagen, dass ich mich zurück ziehen werde solange sie da ist, damit sie sich nicht kontrolliert fühlt und nebenbei Haushalt oder sowas machen. Und wenn sie das dann ablehnt, mit welcher Begründung auch immer, dann war es das erstmal ...

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Ach, ich glaube jetzt hab ich das erst richtig verstanden was du mit "... kannst es selber nicht" gemeint hast 😅
Ich denke, wenn sie hier zu Haus von uns klare Vorgaben bekommt, zB dass das Kind nicht weiter essen muss, wenn es satt ist, dann hat sie das auch so zu machen! Zumindest hier bei uns. Wenn sie mit ihr allein ist, hab ich ja eh keinen Einfluss drauf ....