Wie sieht guter Klavierunterricht aus ?

Hallo,

dieser Beitrag richtet sich an alle Eltern, dessen Kind bereits 3 - 4 Jahre lang Klavier spielt.

Aktuell bin ich nicht sonderlich zufrieden mit der Klavierlehrerin und dem Unterricht. Sie ist sehr kritisch und es wird auf kleinste Kleinigkeiten geachtet. Die Stücke werden ständig wiederholt. Alles muss super-perfekt sein. Manchmal ist unsere Tochter richtig frustriert darüber, dass es ihr es nicht perfekt genug war. Sie übt wirklich viel - 6 Tage die Woche, jeden Tag eine halbe Stunde, aber eher mehr. Es wird genau auf die Handhaltung geachtet, etc..

Im Unterrichtsraum hängen gemalte Bilder von den Kindern. Unsere Tochter hat ein Bild für diese Wand gemalt und mitgebracht. Ihr war es nicht gut genug und sie hat gesagt, dass sie noch etwas mehr mit Buntstiften malen soll und hat das Bild wieder mitgegeben. HÄh, ich hab gedacht, dass ich im falschen Film bin.

Ich bin als Elternteil immer noch dabei, da ich die Hausaufgaben notiere. Das kommt von der Suzuki-Methode, wo der Klavierunterricht von den Eltern unterstützt wird. Ich bin auch beim täglichen Üben dabei. Es geht da viel ums Hören, was ja eigentlich nicht schlecht ist.

Trotzdem frage ich mich, was andere Kinder so üben ? Wieviel am Tag die Kinder üben? Wie so die Klavierstunde abläuft ?

Bin am Überlegen, ob wir den Lehrer wechseln soll (ist bei der Musikschule).

Vielen Dank für Eure Antworten.

Liebe Grüße
Gotschie

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hallo,

das klingt ja furchtbar!

ich habe selbst jahrelang klavier und gitarrenunterricht bekommen. mein gitarrenlehrer war locker und cool. die klavierlehrer.... die erste war eine vom ganz alten schlag. hätte die gedurft, ich glaube, sie hätte auch mal mit nem stock auf unsere hände gehauen- sie hatte immer einen gaaaanz spitzen belistift, den sie uns für die richtige handhaltung unter die hände hielt. da ich aber unbedingt klavier spielen wollte, hab ichs durchgestanden. und da die eltern damals auch beim unterricht nicht dabei waren, a war das dann eben so;-) die zweite war nicht so streng, aber ein wenig eigenartig. sie hat immer enttäuscht geguckt und geseufzt, wenn man nicht gut geübt hatte#schein außerdem wollte sie,, da sie auch gesangslehrerin war, das man mit singt, fand ich total kacke.
mein sohn spielt und lernt gitarre. er ist 12. wir haben einen privaten gutarrenlehrer, keine musikschule, da man da den lehrer nicht aussuchen kann. ich wollte, dass er spaß am spielen hat und so haben wir 3 prbestunden bei 3 lehrern gemacht.
unser sohn ist talentiert, aber nicht so interessiert#schmoll
er übt 3mal die woche ne halbe stunde und kommt damit durch. solange ihm das reicht, reichts mir auch. mir ist einfach wichtig, dass er musikalisch gebildet wird und bin froh, dass er nun schon 2 jahre dabei ist. vielleicht wird er irgendwann mal feuer und flamme dafür. mal sehen. wenn nicht, dann ist das auch ok.
ich war ehrgeiziger, aber das ist nicht die messlatte.

lg

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Hallo,

Menne Tochter hat mittlerweile seit 3 Jahren Unterricht. Allerdings ganz klassisch nach Noten. Ich bleibe beim Unterricht auch nicht da. Die Hausaufgaben werden in ein Buch geschrieben.
Jule übt 5 mal die Woche ca. 20 Minuten. Manchmal hat sie auch schriftliche Aufgaben. Die Lieder spielt sie in der Regel 1 Woche, manchmal 2.
Ich kann gute Fortschritte erkennen. Natürlich achtet auch unsere Lehrerin auf Körperhaltung und Fingerhaltung.
Meiner Tochter macht es Spaß, sie geht gern hin.

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ja, das ist hart, aber ich habe den Eindruck, dass diese Härte nötig ist um das ganze auf das beste level zu hieven.

Die Tochter eine Freundin hat eine sehr srenge russische Klavierlehrerin für ihr Kind und das Kind lernt sehr diszipliniert.

und man merkt den Unterschied natürlich auch, wenn man dagegen die Kinder von mir und einer anderen Freundin hört mit ihren netten Musiklehrern, die sich schon freuen, wenn das Kind die Woche über ein bisschen geübt haben.

Wir haben den zweiten Weg gewählt, mit dem Wissen, dass die Chance auf eine Profikarriere damit gering sind.

Das muss jeder für sich entscheiden.

Hätte ich ein Kind, dass einfach nur immer Geige spielen möchte, hätte ich auch einen strengeren Lehrer gewählt.

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Hallo,
das mit dem Bild ist natürlich nicht so schön, das fänd ich auch schrecklich, wenn mein Kind es wieder mitbekommt.

Was den Unterricht angeht: ich selbst spiele kein Klavier, habe aber 13 Jahre Violinenunterricht gehabt.
Die Musikstunden sind nicht günstig und da du immer noch mit dabei bist usw scheint dir der Unterricht auch wichtig zu sein.
Ich persönlich finde es auch wichtig, ein Instrumwnt richtig zu lernen und nur mit einer „perfekten“ Haltung ist das eben möglich wegen zB der Schnelligkeit etc.

Zu streng sollte es natürlich nicht ablaufen, aber viele Wiederholungen gehören beim erlernen eines Instrumentes eben dazu. Ich habe einige Lieder damals zB 2 Monate oder länger geübt, dafür gab es immer 2-3 Lieder gleichzeitig zur Abwechslung und eines stand im Fokus. So blieb auch der Spaß.

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Hallo,

meine Tochter spielt Klavier. Ihrem Lehrer war es von vorn herein wichtig, dass das Kind Spaß am Instrument hat und der Musikunterricht nicht zur Qual wird. Es ist ja schließlich ein Hobby. Hier kommen wöchentlich neue Stücke dazu, die alten werden aber immer wiederholt. Geübt wird ca. eine Viertelstunde täglich. Wenn das Stück sitzt auch mal gar nicht. Der Klavierlehrer motiviert eher anstatt mit dem Kind zu meckern. Ist eine Hausaufgabe mal nicht perfekt, ist es auch kein Drama. Ich finde es, genau wie der Lehrer auch, wichtig, dass das Kind Spaß daran hat und sich auch freiwillig ans Instrument setzt. Was bringt Musikunterricht wenn das Kind das Instrument nur nutzt weil es üben muss. Meine setzt sich auch zwischendurch dran und spielt verschiedene Stücke. Ich finde die Methoden eurer Musiklehrerin seltsam. Wahrscheinlich kommt sie von der alten Schule, war mal Pianistin und überträgt den Drill auf die Schüler. Ich hatte als Kind mal eine Ballettlehrerin, die genauso war. Sie war früher Profitänzerin und meinte, aus uns Profiballerinas machen zu müssen. Der war nichts gut genug und ich war da auch ganz schnell wieder weg. Weil es mit Spaß nichts mehr zu tun hat. Man sollte sich halt überlegen ob das Hobby ein Hobby bleiben soll oder ob das Kind damit Karriere machen soll. Es gibt durchaus talentierte Kinder, denen eine solche Förderung von Vorteil ist. Mein Mittlerer ist talentiert was Fußball betrifft. Er spielte erst normal hier im Dorfverein unter ehrenamtlichen Trainern, dann im DFB Stützpunkt hier in der Nähe und jetzt trainiert er im Jugendfußballleistungszentrum. Da gibt es auch einen gewaltigen Unterschied vom normalen Sportverein zum Leistungszentrum und ich war auch anfangs erschrocken. Aber mein Sohn will es mit aller Gewalt so und ihm gefällt das. Mein Großer z.B. spielt normal Fußball und ihm reicht der Sportverein vor Ort. Er hätte zum einen nie den Ehrgeiz und zum anderen auch nicht den Biss. Meiner Tochter geht es beim Klavier genauso. Sie ist keine übertalentierte Spielerin. Sie spielt nicht schlecht, aber es ist dann doch eher für den Hausgebrauch. Sie hätte garantiert schon das Handtuch geschmissen, wenn sie die von dir beschriebene Lehrerin hätte.

LG
Michaela

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Hey, ganz anders hier! Unsere Kinder spielen 4 bzw. 6 Jahre lang Klavier. Der Lehrer kommt ins Haus, es wird ein älteres Stück oder auch Lieblingsstück zum Einspielen gespielt, dann geht es ans aktuelle Stück. 3 Fehler oder Verzögerungen sind erlaubt, dann wird das Stück abgehakt, aber immer mal wieder gespielt. Bis ein Stück abgehakt ist, vergehen Wochen.
Geübt wird täglich 10-15 min, selbstständig. Ich hocke da auch nicht dabei. Während des Unterrichts bin ich auch nicht anwesend.
So, wie du es beschreibst, wäre das nichts für uns, GAR NICHTS. Qualitativ ist euer Unterricht sicher super, aber die Faktoren "kindgerecht" und "mit viel Spaß" fehlen total. Grüsse!

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Hallo,

mein Kind ist auch in der Musikschule und hat eine ganz tolle Klavierlehrerin. Sie ist zwar sehr streng, aber das stört mein Kind garnicht und ich finde das auch gut so. Für sie ist ein Stück auch erst abgehakt, wenn er es richtig spielt, das heißt das Tempo muss zu 100% eingehalten werden, die Noten müssen perfekt gespielt werden über das ganze Stück. Ich wüsste jetzt auch nicht, warum was anderes erwartet werden sollte! Wenn man ein Gedicht lernt, muss es doch schließlich auch perfekt sitzen und man ist nicht zufrieden, wenn es nur so ungefähr richtig ist, oder?
Mein Sohn ist sehr begabt, dadurch übt er leider nicht so oft in der Woche. Meistens übt er gerade mal 1-2x in der Woche jeweils maximal eine halbe Stunde, dennoch beherrscht er die Lieder, so kommt nahezu Wöchentlich ein neues Lied zum üben dran. Beherrscht er mal das Lied nicht zu 100% muss er weiter daran arbeiten, das kommt aber nicht so oft vor. Die Lehrerin kann meinen Sohn super einschätzen und fördert ihn entsprechend, sie weiß wann sie streng sein muss und wann sie einfach mal auf seine Wünsche eingehen kann.
Bei uns wurden schon seit der ersten Unterrichtstunde die Noten mitgelernt und Anfangs von der Lehrerin immer abgefragt. Er spielt nach Noten und lernt sämtliche Begriffe, ab und an muss er auch Tests machen als Hausaufgabe, die sind in seinem Klavierbuch mit dabei. Unsere Klavierlehrerin achtet sehr darauf, dass die Kinder nach Noten spielen lernen und ich finde das auch sehr gut so! Ich habe eine Bekannte, die zwar Klavier spielen kann, sie kommt sogar aus einer Musikerfamilie, aber die Noten hat sie nie richtig gelernt. Sie hat mir auch schon bestätigt, dass das sehr gut ist, dass unsere Klavierlehrerin es gleich mit Noten macht, sie selbst brauch für ein Stück einfach länger bis es sitzt, da sie eben nicht so gut die Noten lesen kann.

Die Geschichte mit dem Bild finde ich ehrlich gesagt ganz schön daneben, das hätte mich auch geärgert! An deiner Stelle würde ich mal mit deiner Tochter reden, ob sie wechseln will wenn sie so frustriert ist, allerdings solltet ihr 2 Dinge bedenken, ihr könnt wieder an einen Lehrer geraten, der ein genaues Spielen verlangt (was ich wie gesagt auch richtig finde!) und ihr müsst dann natürlich auch darauf achten nach welcher Methode der neue Lehrer unterrichtet. ICH wäre immer für spielen nach Noten, da das in meinen Augen zur Musik einfach dazu gehört allerdings müsste sich da deine Tochter auch wieder umstellen.

#winke

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"Mein Sohn ist sehr begabt, dadurch übt er leider nicht so oft in der Woche. Meistens übt er gerade mal 1-2x in der Woche jeweils maximal eine halbe Stunde, dennoch beherrscht er die Lieder, so kommt nahezu Wöchentlich ein neues Lied zum üben dran. Beherrscht er mal das Lied nicht zu 100% muss er weiter daran arbeiten, das kommt aber nicht so oft vor."

Wie alt ist dein Sohn und was sind das für Stücke, die er in einer Woche beherrscht? Ich will meinen, mein Sohn ist auch recht begabt, aber er sitzt oft Wochen/Monaten an einem Stück. Er spielt jetzt das 3. Jahr Klavier.

Seine Lehrerin ist aber echt streng und sucht auch sehr anspruchsvolle klassische Stücke aus.

LG,
Natalia

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Ja, das würde mich auch interessieren.

Das geht dann alles mit Feinheiten wie piano und forte, gleichmäßig im Tempo und auswendig?

So einen Anspruch hat die Lehrerin bei uns. Und wehe nach 2 Monaten funktioniert es nicht mehr so gut, weil wir an einem anderen Stück gearbeitet haben.

Liebe Grüße
Gotschie

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Von einer Suzuki-Methode habe ich noch nie gehört. Kann die Klavierlehrerin die Hausaufgaben nicht in ein Aufgabenbüchlein schreiben?

Ich habe mit 4Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Unterricht hatte ich 12 Jahre lang. Ich finde es gut, wenn die Klavierlehrerin anspruchsvoll und fordernd ist und auf das kleinste Detail achtet.

Allerdings ist diese Aktion mit dem Bild menschlich ganz schön daneben. Was sagt deine Tochter überhaupt zum Unterricht? Ist sie glücklich damit oder nicht? Ist es ihr nicht zu viel Druck, wenn du auch veim Üben dabei bist?

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Hallo,
die Suzuki Methode findest du im Internet. Dann hast du eine Vorstellung davon.

Aktuell ist es so, dass ich beim Üben dabei bin. Die Hausaufgaben sind zu anspruchsvoll, dass sie selbst bewältigen könnte. Viel hören. Wenn ich sie alleine lassen würde, dann würde sie das Stück 2 mal spielen und fertig. Auch mit. Metronom würde es nicht gehen.

Aktuell spielt sie Sonaten von Beethoven und Clementi.

Das Bild lassen wir zuhause. Falls die Klavier Lehrerin danach fragt, bekommt sie die passende Antwort von mir.

Liebe Grüße
Gotschie

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Wie alt ist sie?

Unser ist sehr ehrgeizig und weiß, er kommt nur weiter, wenn er übt. Also muss ich mich um nichts kümmern.

Beim Kleinen (Oboe) muss ich eher hinterher sein.

LG,
Natalia

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