Oma und Opa

Ich weiß gar nicht so genau, was ich mir erhoffe. Ich glaube, ich muss mir einfach mal meinen Frust von der Seele schreiben.
Und zwar geht es um Oma und Opa meines Sohnes. Und es wird viel. Freut mich, wenn es jemand bis zum Ende schafft, wenn nicht, habe ich vielleicht bis zum Ende meine Gedanken sortiert.
Es sind meine Schwiegereltern und ich mochte sie eigentlich immer gerne. So gerne, dass ich lieber in deren Nähe gezogen wäre, als zu meiner Mutter. Hat sich nicht ergeben und so wohnen wir von allen ca. 3 Stunden entfernt und das wird auch so bleiben.
Es waren tolle Schwiegereltern. Gab manchmal etwas Differenzen, aber die gibt es überall. Ich hatte zwar schon länger gemerkt, dass es möglichst immer so laufen sollte, wie sie sich das ausgedacht haben (in allen Lebenslagen), aber wir waren und sind selbstbewusst genug um da auch dagegen zu halten, bzw uns auch zurück zu nehmen, wenn es uns nicht weh tat.
Leider hat dieses Selbstverständnis mittlerweile Ausmaße angenommen, dass wir (mein Mann und ich) und auch mein Schwager mit seiner Frau nur noch wütend werden.
Es fing damit an, dass sie ihren ersten Enkel vergöttern. Es ist der große meines Mannes, der aber nicht bei uns lebt. Die Mutter des Kindes ist leider, nennen wir es etwas anstrengend, eine narzisstische Person mit Hang zu Depressionen, also sehr sehr sehr schwierig im Umgang. Und dadurch war es immer irgendwie schwierig, wenn es um den großen geht.
Jetzt ist es so, dass sie sich mal wieder getrennt hat und quasi die zweite Familie zerstört hat, Geschwister (der große hat noch eine Halbschwester) getrennt hat und es nicht nachvollziehbar ist, warum wieso weshalb und der große tatsächlich in etwas merkwürdigen Verhältnissen lebt. Man kann ihn da leider nicht raus holen, da er ein absolutes Mamakind ist und immer war. Da würde man ihn zerbrechen.
Und seit dieser Trennung drehen Oma und Opa völlig am Rad. Es geht nur um den großen. Da wird jedesmal ein Fass aufgemacht, wenn sie ihn mal nicht abholen können, weil es andere Pläne gibt, weil die Mutter einfach blöd ist (aber das wissen wir alle und haben gelernt damit irgendwie umzugehen), weil es alle nicht richtig machen und er braucht doch und er muss doch. Das geht mittlerweile so weit, dass selbst mein Mann sich jetzt nicht mehr nur mit der Mutter auseinandersetzen muss, damit er mal zu uns kommen kann (wir wohnen etwas mehr als 2h weg) sondern auch noch mit seinen Eltern. Sie erzählen zwar immer, für den Papa würden sie immer zurück treten, aber davon merken wir seit anderthalb Jahren nichts mehr.
Jetzt waren die Osterferien und meine Schwiegereltern haben sich halt ausgedacht, dass sie eine Woche mit ihm in den Urlaub fahren und er eine Woche zu uns kommt. Die Rechnung ging nicht auf, weil die Mutter des Kindes für die zweite Woche Pläne hat.
Also habe ich, des lieben Friedens Willen, gesagt. Dann kommen wir ein paar Tage mit in den Urlaub (ist von uns nicht mehr allzu weit) und dann nehmen wir den großen mit zu uns. Damit alle mit dem großen Zeit verbringen können und er trotzdem wenigstens einmal im Viertel Jahr auch bei uns zu Hause ist.
Aber alles musste genau nach dem Plan der Schwiegereltern laufen. Wann wir wo hingehen und wie weit wir laufen und der große fand das doch letztes Jahr so schön. Nur, dass dem großen das mittlerweile relativ egal ist, Hauptsache er hat Zeit zum Fußball spielen und es gibt auch noch einen kleinen Enkel 14 Monate. Der hat überhaupt nicht interessiert. Mittagsschlaf, egal. Er muss irgendwann abends auch mal ins Bett, egal. Hunger, egal. Ich bin wirklich entspannt, wenn sich der Mittagsschlaf oder die Essenszeiten verschieben, aber irgendwann wird auch das entspannteste Kind unleidlich. Es ist auch egal, dass wir monatelang nicht geschlafen haben und es hilfreich gewesen wäre, zumindest einigermaßen zu schauen, dass er schläft.
Es ärgert mich mittlerweile einfach so, dass wir und auch mein Schwager mit Zwillingen es nicht mehr richtig machen können. Manchmal kommen eben die Kinder dazwischen, weil sie gerade einen moralischen haben, nicht so weit laufen können und keine Lust haben, den ganzen Tag im Wagen zu sitzen.
Dann war noch großes Geschimpfe, weil wir das Ostergeschenk nicht ins Auto bekommen haben. Kann man sich auch nicht denken, dass mit zwei Kindern und einem großen Hund und einem Fahrradanhänger (den wir als Strandbuggy nutzen), es vielleicht keinen Platz im Auto mehr gibt. Ich musste mir dann anhören, dass wir undankbar wären und wir uns nicht so anstellen sollten. Ich habe mich dann hingestellt und versucht das Auto so umzupacken, dass es irgendwie geht. Ging nicht, keine Chance. Aber das war auch nicht genug. Jetzt sind sie beleidigt, bei so etwas völlig sinnlosem. Mittlerweile haben wir, mein Mann und ich und auch sein Bruder mit seiner Frau überhaupt keine Lust mehr, in irgendeiner Form Zeit mit ihnen zu verbringen, weil nichts richtig ist. Und das Gezerre um den großen (der dafür überhaupt nichts kann) uns allen so auf die Nerven geht, dass man schon richtig aggressiv wird, da es um die 3 anderen Enkel überhaupt nicht mehr geht. Kein Nachfragen, wie es läuft, wie es geht. Ich habe immer die Großeltern mit Bildern und kleinen Geschichten auf dem laufenden gehalten. Als ich es nach so einer Aktion etwas reduziert hatte, weil ich wissen wollte, ob ich vielleicht überreagiere, aber nichts keine Fragen, nur wenn es um den großen geht.
Ich schicke trotzdem immer mal was rüber, damit ich mir nicht nachsagen lassen muss, von euch kommt ja nichts, aber das ist ein Bruchteil von dem, was wir meiner Familie schicken.
Vor knapp 3 Monaten habe ich mal ein richtiges Fass aufgemacht, weil sie Rituale, die für den Papa und den großen einfach wichtig waren (z.B. wenn er hier ist, macht er immer einmal Schnitzel, da freut er sich richtig drauf), dann eben auch für sich beanspruchen, weil er möglichst alles mit ihnen verbinden soll. Es ging so weit, dass ich ihm das Ei nicht richtig aufgeschlagen habe (weil ich der Meinung bin, dass ein 8 jähriger sich sein Ei allein aufschlagen kann), weil sie es immer so machen und er muss ja was von ihnen mitnehmen. Da ist mein Mann dann explodiert.
Aber es kommt überhaupt nicht bei Ihnen an, was das Problem ist. Es gibt eine Zeit, die ist er bei Ihnen, eine Zeit, die ist er bei uns. Wir müssen es nicht genau so machen, wie sie (der fand den Sternenhimmel so schön, ihr müsst ihm eine Sternenkarte aufhängen... Nur es interessiert ihn überhaupt nicht, er fand an dem abend nur den Sternenhimmel schön), sondern es so machen, dass er gerne bei uns ist und trotzdem auch im Rahmen etwas Alltag mitbekommt. Sie sind Oma und Opa, sie können es gerne anders machen. Aber Rituale, die sich hier eingebürgert haben, müssen nicht auf Zwang übernommen werden.
Ach man, ich hoffe unser Problem wurde etwas klar. Und ob es dafür eine Lösung gibt, weiß ich nicht. Wir wissen gerade nur, dass wir den Kontakt sehr reduzieren werden, weil es jedes Mal irgendwie ausartet.

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Ja, da gibt es eine Lösung - dein Mann setzt sich mit seinen Eltern zusammen, sagt ihnen, dass sie die Großeltern sind und den Großen gerne auch sehen können, die Beziehung zwischen Vater und Sohn aber Vorrang hat und sie ab jetzt etwas zurücktreten müssen. Falls sie böse werden, aushalten und ruhig bleiben, ggf mal eine Weile den Kontakt noch etwas reduzieren, aber bitte immer mit einer freundlichen Begründung. Vielleicht erinnern sie sich dann sogar an ihre anderen Enkel.
So oder so ist es an deinem Mann, für klare Verhältnisse zu sorgen. Ich denke, dass das auch seinem Sohn helfen wird, denn von dem Hin und Her und der angespannten Situation bekommt er sicherlich auch etwas mit und ich bin mir sicher, wenn man ihn fragen würde, ist ihm sein Vater vermutlich doch etwas wichtiger als seine Großeltern (wobei ich so etwas niemals fragen würde).

Gute Nerven und alles Liebe!

3

Das kommt vielleicht in dem Text so nicht durch, aber mein Mann hat schon mehrfach versucht mit seinen Eltern das Gespräch zu führen, aber da kommt er gar nicht durch. Bzw. Sehen sie gar nicht ein, wo sein/unser Problem liegt.
Selbst als mir der Kragen geplatzt ist, habe ich trotzdem die guten Seiten der Großeltern betont und gezeigt, aber auch da war es so, dass sie gar nicht das Problem sehen wollten. Auch mein Mann hat dann noch versucht, es ihnen mit einer Engelsgeduld (was eigentlich so gar nicht sein Charakterzug ist, aber in den richtigen Momenten hat er sie dann doch), das Problem begreiflich zu machen. Auch mein Schwager hat es schon versucht. Wir sind am Ende alle undankbar und nur sie sind die guten (ihre Wortwahl). Ich nehme ihnen tatsächlich ab, dass sie es gut meinen, aber gut gemeint, ist manchmal eben nicht gut gemacht.

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Naja. Dann wäre es eben an der Zeit für weitere Schritte. Sie nehmen ihren Sohn nicht ernst, das zeigen sie ja ganz deutlich und das tut mir für euch alle sehr leid :( Aber dann wäre es eben an der Zeit, eben nicht den schlechten Kompromiss mit einem fürchterlich stressigen Urlaub einzugehen (zu spät jetzt, ich weiß), sondern eben zu sagen, dass es euch leid tut, es aber schon so geplant ist und gut. Das wird bestimmt nicht leicht aber es scheint wirklich notwendig, dass ihr euch etwas abgrenzt und ganz klar Grenzen kommuniziert und auch einhaltet. Dafür euch viel Kraft.

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Ich sehe es wie meine Vorschreiberin: dein Mann sollte mal auf den Putz hauen und seinen Eltern klar machen, dass die Vater-Sohn Beziehung vorgeht und dass die anderen Enkel vernachlässigt werden.

Nur mal aus Neugierde: was war das für ein Ostergeschenk, das nicht ins Auto gepasst hat?

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Ich weiß es nicht. Es war eingepackt und eine riesige Kiste. Ca 100*70*30. Wäre unter normalen Umständen vielleicht irgendwie gegangen, aber mit dem Anhänger und dem ganzen Gepäck und Hund ging es einfach nicht mehr rein. Ich hätte mich falten müssen (hätte ich vielleicht sogar noch gemacht) und das kleine Kind hätte auch keinen Platz für die Beine gehabt (das Geschrei tu ich mir nicht an, vor allem nicht über 3h).

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Zitat:"Damit alle mit dem großen Zeit verbringen können und er trotzdem wenigstens einmal im Viertel Jahr auch bei uns zu Hause ist. "

Warum ist er denn nicht öfters bei Euch, in der Regel sind doch die Kids mindestens alle zwei Wochen beim Vater.
Oder hat dein Partner einfach viel weniger Kontakt zum eigenen Sohn als vielleicht seine Eltern?

Und das das erste Enkelkind verwöhnt wird, ist doch recht normal, erstrecht wenn man meint ihm nach dem chaotischen Familienverhältnissen nochmals mehr verwöhnen (...) muss. Und sollte dieses erste Enkelkind auch noch in der Nähe wohnen...sorry, ist es nochmals verständlicher.

Warum streitet ihr so, wenn ihr eh 3 Std. entfernt wohnt, da würde doch vieles ein Ohr rein, das andere Ohr raus gehen. Vieles würde sich doch eher über Telefon abspielen, oder seid ihr ständig da, das sie sich so einmischen können?

lg
lisa

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Weil wir zu weit weg wohnen. Und wir das eine ganze Weile gemacht haben, ihn alle 2 Wochen zu uns zu holen, mit dem Ergebnis, dass er er gar nicht mehr kommen wollte. Wir sehen ihn wesentlich öfter als alle 3 Monate, dann fahren wir allerdings zu den Schwiegereltern, weil sonst die Fahrerei einfach zu viel wird, oder wir fahren campen oder ähnliches.
Allerdings spielt der große auch noch Fußball und das mit Herz und Seele und Leidenschaft, dass er auch so nicht jedes zweite Wochenende bei uns sein kann und mein Mann fährt auch, trotz der Entfernung immer mal zu den Spielen, um ihn anzufeuern. Aber mit dem kleinen Kind (im Oktober zwei kleinen Kindern) ist die Fahrerei zu viel. Darunter haben am Ende alle gelitten.
Wir versuchen nur, dass er einmal im Viertel Jahr einfach länger hier ist. Unseren Alltag mitbekommt, mitbekommt, wie wir so gemeinsam leben.
Ja, sie sehen ihn sowieso öfter, einfach weil sie nur eine halbe Stunde weg wohnen. Aber genau deswegen wäre es schön, wenn sie ihrem Sohn die wertvolle gemeinsame Zeit gönnen und dann nicht auch noch an ihm ziehen.

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Tief durchatmen.....
Nein das wird nicht besser... ich hab das Theater seit 15 Jahren und es wird NICHT besser.
Meine Schwegis sind da auch in der Falle das !"arme Trennungskind"!!.......
Nur das der Enkel mittlerweile seinen Vorteil daraus zieht und sie es nicht sehen wollen seit 7 Jahren.
Ich habe damit gelernt zu leben mein Mann auch.
Die lassen sich nicht ändern und sie wollen es auch nicht.
Da kann man reden wie man will... es kommt nicht an. Ob man das der Wand erzählt oder seinen Eltern das Ergebnis ist das gleiche.
Deshalb werden Termin verbindlich mit der Mutter ausgemacht und SCHRIFTLICH mitgeteilt die diese auch Bestätigen muss!
Das das den Schwegis nicht schmeckt nunja den Frosch müssen die schlucken nicht ihr.
Gleichzeitig würde ich nicht mehr mir vorschreiben lassen wann ich was und wie zu tun und zu lassen habe.
Bilder schicken ? Nein wozu?
Ich habe mich selbst sehr weit von den Schwegis zurück gezogen... am Anfang war ich gern gesehen quasi die neue " verbündete " gegen die ach so üble Ex meines Mannes....habe mich an dem Gerede über die ex nicht beteiligt....wenn sie so bitterböse über die hergezogen sind....
Ich wurde aber dann ,als das zwischen meinem Mann und mir ernster wurde, zum neuen " Feindbild" und die Ex wird nun in den höchsten Tönen gelobt das man am liebsten brechen würde....wegen soviel Scheinheiligkeit.......
Ich habe gelernt damit zu leben und meine Energie in meine Kinder zu investieren anstatt mich über meine Schwegis zu ärgern. Erleichtert das Leben enorm.
Wenn das Kind bei Euch ist , macht das so wie sonst auch, Oma& Opa werden irgendwann merken das sie anderen Enkel keine starke Bindung zu ihnen haben und wenn sie fragen DANN kann man sagen selber Schuld....
Macht Euer Ding und gut ist das.

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Hallo.

Kurz und bündig: Ich denke, deine Schwiegereltern "vergöttern und verhätscheln" ihren Enkel so dermaßen, weil sie wissen, dass er es nicht leicht hat in seiner derzeitigen Lebenssituation. Und weil sie wissen, dass die anderen Enkel in geordneten Verhältnissen leben und geliebt werden, stellen sie diese unbewusst etwas zurück, da sie sich um diese nicht so sorgen müssen.

Steht drüber. Die Zeit arbeitet für euch.

Alles Gute! #winke

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Dass er es gerade nicht leicht hat, ist allen bewusst und deswegen versuchen alle, ihm eine schöne Zeit zu machen, wenn wir uns sehen. Aber es hilft ihm nicht, dass es wirklich nur um ihn geht. Das überfordert ihn zum einen und er ist ein Kind, was recht enge Grenzen braucht, an denen er sich "quasi abarbeiten kann". Diese Grenzenlosigkeit erfährt er offenbar schon daheim und fühlt sich sehr wohl, dass es bei uns diese Grenzen gibt. Auch wenn er im ersten Moment immer etwas irritiert ist. Und eigentlich wissen das die Großeltern und sollten auch wissen, dass ihn dieses ich entscheide alles und ich mache nur wozu ich Lust habe, unheimlich überfordert. Der Junge wird dieses Jahr erst 9.
Wir hatten auch gehofft, dass es besser wird, aber leider ist das Gegenteil der Fall. Es wird immer schlimmer.
Mich ärgert auch dieses Manipulative. Wir wissen auch genau, wie wir die Fragen stellen müssen, damit wir die Antworten bekommen, die wir hören wollen. Das ist aber nicht Sinn und Zweck der Sache.
Dieser Kurzurlaub war unser letzter Versuch und der Kontakt wird auf das Nötigste beschränkt. Fertig...