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Hallo!

Ich weiß nicht, was in Deinem Bereich ein angemessenes Einstiegsgehalt ist. Ich weiß nur, dass sich heutzutage ein Studium nicht immer lohnt bzw. dass man davon ausgehen kann direkt mehr zu verdienen als nach einer Ausbildung.

Ich habe vor 12 Jahren nach dem Studium mit ca. 2000 Brutto angefangen. Da gab es allerdings den Bachelor noch nicht. Mir war tatsächlich wichtig, schnell nach dem Abschluss einen Job zu haben. Hab bei anderen gesehen, die sich auf den Dipl. ausgeruht haben, dass sie locker ein Jahr zu Hause waren, weil sie sich ja nicht unter Wert verkaufen wollten.
Mir gelang nach entsprechend langer Zeit und internem Aufstieg im Unternehmen, bei dem ich nach dem Studium angefangen hatte, der komplette Wechsel. Mittlerweile mache ich das, was mir Spaß macht zu einem überdurchschnittlichen Gehalt.

Ich würde mich an Deiner Stelle bundesweit bewerben. Auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Du mit Deinen Vorstellungen richtig liegst. Je mehr Gespräche, umso mehr Training.
Häufig ergibt sich der Traumjob aber durch Berufserfahrung und dafür musst Du erstmal irgendwo anfangen, auch wenn Du anfangs Kompromisse machen musst.

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Es gibt also nicht so viele Jobs in deiner Gegend die auf die Ausbildung passen? Wie viele Einladungen zu Gesprächen erhältst du pro Bewerbung denn? Wie finanzierst du dich im Moment und wie lange würde das noch gehen?

Also Frisch von der Uni? Bakk oder Master?

2200 brutto sind je nach Studium und Gegend nicht viel - aber das ist nicht in allen Fällen so.

Und bedenke auch die Lücke im Lebenslauf...

Ich bin bei dem Thema ja ein gebranntes Kind.

Warum? Mein Mann hat sich auch mal gedacht: sind ja nur ein paar Monate, es wird sich schnell was ergeben bla bla... Nix da, 1,5 Jahre hat es dann gedauert...

Und noch viel schlimmer: als er dann nochmal arbeitslos wurde ist ihm genau diese Lücke dann massiv auf den Kopf gefallen! Kein Job, nur Absagen, kein Geld, Laune unterirdisch...

Wer hat gezahlt? ICH. In Geld und mit Nerven und meiner Lebensplanung. Wenn ich mich zurück beamen könnte, dann müsste ich mir selbst den Rat geben: setzt ihm sofort die Pistole auf die Brust: egal welchen Job annehmen oder aus meinem Leben verschwinden...

LG

PS Wir als Paar haben es überlebt, aber nur ganz knapp. Und nicht ohne Schaden.

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Ich habe nach dem Studium auch erstmal einen Job mit ähnlichem Gehalt angenommen. Auch das Tätigkeitsfeld sagte mir nicht 100%ig zu. Es war mir aber erstmal wichtiger, Praxiserfahrung zu sammeln und Geld zu verdienen. Ich wollte nicht direkt nach dem Studium arbeitslos werden. Nebenbei habe ich aber immer weiter nach Stellen gesucht und habe letztendlich einen tollen Job mit unbefristetem Vertrag bekommen (den ich vermutlich ohne vorherige Berufserfahrung direkt nach dem Studium nicht bekommen hätte).

Du hast ja noch ein paar Bewerbungen ausstehen, wenn ich das richtig gelesen habe, aber ich finde man nicht davon ausgehen, dass man direkt nach dem Studium, DEN perfekten Job findet, bei dem Gehalt und Tätigkeitsbereich passen.

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Hallo,

ja, ich finde, Du übertreibst. Manchmal bedarf es einen kleinen Tritt in den Hintern, was Dein Freund getan hat. Da Du Berufseinsteiger bist kannst Du nicht gleich mit der Faust auf den Tisch hauen. Ich würde runter gehen, klein anfangen, mich hoch arbeiten oder währende der Stelle weiter suchen. 4 Monate zu Hause sollten Deinem Freund schon Recht geben.

LG