Wohnsituation - Eltern "zurück lassen", "hier bleiben"?

Hallo zusammen :)

Ich habe aktuell ein wenig "Gewissensbisse".
Und zwar geht es um unsere Wohnsituation und die Zukunft meiner Familie und meiner Eltern.
Wir leben aktuell in meinem Elternhaus (1 Kind, Mann und ich mit Baby im Bauch)-meine Eltern leben "unten", wir "oben".

Nun hatten wir die Idee ein Haus (für uns) mit Einliegerwohnung (meine Eltern) zu bauen. Aber der Preis hat uns zu sehr abgeschreckt. Also fällt diese Variante flach.

Wir können aktuell gut in meinem Elternhaus leben. Uns fehlt allerdings, wenn das Baby da ist, irgendwann ein Zimmer. Dieses könnten wir von meinen Eltern abzwacken-wäre aber dann im Erdgeschoss, Rest im Obergeschoss.

Wir könnten aber auch neu bauen.
Meine Eltern würden dann hier bleiben. Das könnten sie aber nicht ewig, da das Grundstück zu groß wird, und es körperlich nicht ewig machbar sein wird...220qm Haus, 2500qm Grundstück.

Und nun kommt mein wesentliches Problem:
Ich weiß einfach nicht was wir machen sollen.
Gehen wir hier weg, sage ich ehrlich:habe ich ein schlechtes Gewissen. Obwohl wir nur im Nachbarort wären, 3km-5min Fahrtweg.
Meine Eltern, beide im Falle einer stirbt, nicht hier bleiben, sondern in eine Mietwohnung ziehen (wäre dann auch 5-10min entfernt von uns). Aber ich habe so "Angst", dass derjenige dort "vereinsamt".

Aber realistisch gesehen, wenn meine Eltern nicht mehr leben, würde mich persönlich hier nix mehr halten :(
Das Grundstück ist sehr groß und kann halt auch zur Belastung werden. Zudem wohnen im Ort so gut wie keine Kinder... Die Hauptstraße vor der Tür ist ok, aber natürliche nerven mich die viel zu schnellen Autos/Geräusche auch mal.

Wir könnten uns mit beiden Situationen gut anfreunden.
Hier würden wir halt mit ein paar Einschränkungen gut leben. Wir müssten uns um Geld wenig Sorgen machen...
Müssten aber noch ein wenig Geld investieren, um es uns etwas schöner zu machen...
Bauen wir, wäre das Geldthema natürlich etwas anders.
Kaufen wäre ja auch eine Option. Aber die letzten zwei Jahre hat sich hier leider gar nix angeboten, was in Frage kam.

Ich habe hier schon öfter über das Thema "Haus/Wohnen" geschrieben. Wir hatten die verschiedensten Varianten. Jedes mal dachte ich anfänglich:DAS ist es!
Aber letzten Endes mit längerem Nachdenken und dem "Kosten/Nutzen" Faktor kam es zu nix weiterem...
Mein Mann und ich sind nicht wirklich risikofreundlich und bedenken halt alles genau. Versuchen "Das Beste" raus zu holen.
Aber wir drehen uns letzten Endes seit 2 Jahren im Kreis und kommen zu keiner Entscheidung.
Vielleicht habt ihr ja noch Tips zur Entscheidungfindung oder mögt von euch berichten...

Wie lebt ihr denn mit solchen "Gewissensbissen" die Eltern "zurück zu lassen"?
Was war euch bei der Entscheidung wichtig?

Ich mag so langsam auch nicht mehr hier "nerven" und ständig eine andere Idee posten #augen
Weil ich zu jeder meiner Themen damals schon wirklich tolle und hilfreiche Antworten bekommen habe.
Aber ich freue mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt und noch mal auf die etwas emotionalere Frage meinerseits eingeht...


Vielen herzlichen Dank!
Mery

Für welche Wohnsituation würdet ihr euch entscheiden?

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Du redest von "zurücklassen", wenn es um drei Kilometer geht?

Du solltest dich dringend mal abnabeln. Es ist doch normal, dass "Kinder" sich irgendwann eine eigene Bleibe suchen.

Oder habt ihr nur Angst davor, aus dem elterlichen Nest zu gehen und eigenverantwortlich zu leben?

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Du verstehst meinen Beitrag vermutlich falsch.
Es geht nicht ums abnabeln.
Es geht mir darum,dass ich meine Eltern gut versorgt haben möchte.
Mein Vater hat starke körperliche Einschränkungen.
Und meine Mutter müsste sich dann alleine um Haus und Hof kümmern.
Ich kann es auch "ihr Problem" sein lassen. Ist mir klar.
Aber ich habe eben dieses Verantwortungsgefühl ihnen gegenüber.

Wir leben im Übrigen vollkommen eigenverantwortlich...

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Aber wenn ihr doch nur 3 Km weg seid, dann könnt ihr euch doch gut um deine Eltern kümmern.
Das ist doch keine Strecke, ihr könntet notfalls ja sogar morgens und abends vorbeischauen, wenn das nötig wäre.
Deine Mutter muss sich doch nicht um alles alleine kümmern, nur weil ihr nicht mehr direkt im Haus wohnt.

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Ich finde, ihr solltet das tun, was für Euch das Richtige ist.

Wie altersgerecht die Wohnsituation Deiner Eltern ist, dafür sind sie selbst verantwortlich. Und ihr seid dafür verantwortlich, eine Eurer familiären Situation angemessene Wohnsituation zu schaffen.
Natürlich finde ich es richtig, dass man sich im Alter um seine Eltern kümmert. Aber das kann man auch aus einer gewissen Distanz, der Nachbarort sollte da kein Problem sein.

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Also 3km ist ja nicht wirklich viel.

Meine Eltern sind recht pragmatisch was ihr Haus angeht, wenn einer von ihnen nicht mehr sein sollte oder sie es nicht mehr schaffen zu bewirtschaften, würden sie es verkaufen und zu uns ziehen. Wir wohnen fast 3h von ihnen entfernt.
Ich weiß nicht wie alt deine Eltern sind, oder wie sie es sehen. Wäre es für sie denkbar, ihr Haus zu verkaufen um ggf. die Einliegerwohnung in eurem neuen Haus damit zu finanzieren und hätten dann natürlich lebenslanges Wohnrecht?

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Wir wohnen aktuell alle zusammen im Elternhaus.
Sie wollen es ja auch verkaufen, wenn es hier nicht mehr geht.

Wie haben noch nicht gebaut. Wir wollten alle zusammen bauen. Für uns ein Haus und sie eine Einliegerwohnung nebenan.
Aber das ist finanziell einfach zu viel Geld!
Daher ist es nicht möglich.

Somit würden wir alleine bauen können/müssen.
Sie bleiben im Elternhaus so lange es geht unf dann zieht der der "übrig" bleibt in eine Mietwohnung.

Was du gedacht hast, wäre unsere Wunschvorstellung. Aber übersteigt leider die finanziellen Möglichkeiten!

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Ist die Wohnung Deiner Eltern größer als Eure? Käme da ein Tausch in Betracht? Ein Zimmer anbauen wäre ja im EG einfacher, als im 1. OG.

Oder gibt es eine Ausbaureserve unterm Dach und so die Möglichkeit, die obere Wohnung zu vergrößern?

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Ein Tausch käme in Anbetracht der körperlichen Einschränkungen meines Vaters nicht in Frage!
Dachausbau ist nicht möglich.

Wir könnten anbauen. Haben auch mit einem Architekten gesprochen.
Allerdings sind die Ideen nicjt optimal. Meine Eltern müssten dann zimmer abgeben (mehr als eines), was nicht das Hauptproblem wäre.
Allerdings wären wir dann preislich schon bei mindestens 130.000 Euro.
Dazu bräuchten wir hier ein weiteres Fenster, ein neues Badezimmer, neue Türen, neuen Zaun, Carport.
Letzten Endes ist es eben die frage, ob man hier so viel investiert, dass man für das Geld woanders schon fast neu bauen könnte...

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Naja, anscheinend ist der Neubau ja aufgrund des hohen Preises raus. Wie groß ist der Unterschied denn?

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Hallo,

ich finde es toll das du dir solche Gedanken um Deine Eltern machst. Habt ihr mal mit Ihnen gesprochen? Vielleicht hilft dir schon Ihre Meinung dazu weiter.

Alles Gute euch#winke

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Danke!
Wir sprechen ja regelmäßig.
Sie wollen nicht, dass wir ihretwegen bleiben. Sie standen vor so einer Situation mit meiner Oma und sind geblieben.

Mein Vater meint, wir sollten bauen.
Meine Mutter ist da "neutraler"...

Sie würden es auch nie verlangen...

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versteht ihr euch denn gut ? Großeltern für die Enkel in der Nähe zu haben sollte man nicht unterschätzen. Ich glaube ich würde bleiben. Wir wohnen in einem Ort ( war nicht immer so) und ich finde es toll. Mein Papa ist nun leider sehr krank und meine Eltern brauchen uns. 3 km wie bei euch dann wären sicher auch gut stemmbar aber wenn ihr sie bei euch habt ist es doch noch was anderes. Ich glaube auch im innersten tendierst du auch dazu zu bleiben.

kulo

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Ich denke, wenn ihr euch wirklich eine neue Bleibe sucht die nur wenige Kilometer entfernt ist, kannst du deinen Eltern noch immer unter die Arme greifen bei Haus und Hof.
Finde es aber sehr gut, dass ihr euch das genau überlegt und nichts übers Knie brecht.

Was sagen deine Eltern denn dazu, wenn ihr umziehen würdet?

Bei uns ist es so, dass mein Sohn und ich letztes Jahr zu meinen Partner gezogen sind. Sicher haben wir uns auch Gedanken gemacht wie es ist, wenn mal was ist. Meine Eltern sind auch schon etwas älter (63 und 76). Aber für alles gibt es eine Lösung. Jetzt ein Jahr später bin ich glücklich darüber diesen Schritt gegangen zu sein. Auch wenn wir fast 500 km voneinander entfernt wohnen.
Warum ich darüber glücklich bin hat aber andere Gründe. 😉
In den Ferien ist mein Sohn für 1-2 Wochen bei meinen Eltern und sie machen zusammen Urlaub usw.
(mein Thema ist zwar kein Vergleich zu euren, aber wollte dir mal meine eigene Sichtweise mitteilen )

Ich denke ihr werdet euren Weg gehen und die richtige Entscheidung für euch treffen.

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Danke für deinen Beitrag :)

Schön zu hören, dass du glücklich bist!
Dann habt ihr ja euren Weg gefunden...

Meine Eltern legen uns keine Steine in den Weg.
Mein Vater ist eher dafür, statt in dieses Haus zu investieren.
Sie selbst sind damals hier geblieben, als mein Opa starb um meine Oma zu unterstützen pflegen.
Meine Mutter wollte nie, dass ich sie pflegen muss, weil sie die Erfahrungen ja gemacht hat.
Aber so weit sind wir ja noch nicht...

Also würden die beiden eher sagen:wir sollen bauen.

Ich weiß, eine Lösung gibt es immer. Und es kommt auch immer anders als man denkt.
Vielleicht machen wir uns auch zu viele Gedanken.
Aber so sind wir (leider), nur fällt es uns so schwer eine Entscheidung zu treffen :(

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Deine Eltern sind keine kleinen Kinder! Macht ihr das was für euch am besten ist und deine Eltern müssen dann dementsprechend entscheiden, wie sie weiter verfahren!

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Hallo!

Ich habe dafür gestimmt, im Haus der Eltern zu bleiben. Für mich hätte das, so wie es sich anhört, die meisten Vorteile. Ihr hättet später immer einen Babysitter im Haus und könntet, wenn die Kids schlafen, in Ruhe Essen gehen etc., die Kinder hätten intensiven Großeltern-kontakt, du kannst Einkäufe etc. erledigen für deine Eltern, ohne dass das enorm belastet, denn für euch müsstest du ja eh einkaufen. das sind alles Punkte, die Gold wert sind, aber gegen Geld nicht aufzuwiegen sind!

Aber das Geld selbst ist für mich auch Argument genug. Für 200.000 Euro lässt sich total viel machen (anbauen, umbauen, renovieren etc.) das finde ich im Vergleich zu 650.000 schon einen deutlichen Unterschied, das man dann toll in die Kinder, Urlaub, Pflege was auch immer investieren kann!

Ich glaube, so ein Thema kann man locker JAHRE diskutieren, wird immer ein Pro oder Contra Argument finden und seine Meinung nochmal überdenken, plötzlich kommt eine Krankheit, Kind, Jobwechsel etc dazu und die Sache sieht anders aus und und und... oder man kann sich einfach mal entscheiden und die Diskussion beenden! Ich sage immer: einen Tod muss man halt sterben.

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Danke für deinen Beitrag!

Ja. Da hast du Recht. Man kann es letzten Endes auch tod denken und diskutieren.
Fakt ist, wir werden mit beiden Varianten leben können.
Und es wird überall vor- und Nachteile. Sicherlich auch welche an die wir noch nicht gedacht haben!

Ich finde es nur so "schlimm", dass mich nix zu 100% überzeugt.
Oder ich keine Tendenz habe.
Mein Mann ist da genauso unentscheidungsfreudig wie ich #augen
Wenn wenigstens einer eine Tendenz hätte jnd den anderen mitreißen würde...
Aber nix da #rofl

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Hallöchen,

Drei km wären für mich eigentlich noch „nebenan“, aber hier gehts ja nicht um mich sondern um euch 😄

Also, ich würde Tatsache das Geld (irgendwo hast du ca. 250.000 € geschrieben) und das Haus radikal umbauen.

Und zwar so, dass deine Eltern ihre Wohnung unten verkleinern -also quasi einliegerwohnung- und ihr irgendwo notfalls den Deckendurchbruch mit neuer Treppe macht für eine größere Wohnung für euch.

Warum? Weil es immer noch 100.000-150.000 € weniger als für den Neubau sind. Und so ein großes Grundstück gibts immer noch nicht dazu, dazu wärst du für deine Eltern weiterhin vor Ort (und sie auch für euch bspw Kinderbetreuung).

Zudem kennst du das Haus, weißt wo notfalls ein Fenster gesetzt werden könnte, im noch mehr Lichteinfall oder ähnliches zu bekommen.

Ja, ist viel Geld, und ja, es kann immer böse Überraschungen geben.
Die kann es aber auch beim Neubau geben oder beim Kauf....

Holt euch vielleicht nochmal andere Ideen für den Umbau! Wirklich vielleicht einfach mal den Grundriss schnappen und dann tragende Wände einzeichnen und dann einfach komplett neu loslegen! Wie würde es euch gefallen und dann mit dieser konkreten Idee zum Architekten und fragen: geht das?!

Alreebativ: fragt direkt bei der Gemeinde/ Stadt nach, ob das Grundstück für einen weiteren Neubau geteilt werden kann. Nicht auf Gerüchte hören sondern wirklich offiziell die Anfrage starten. Denn ab und an passiert es, dass die Stadt bei einer konkreten Nachfrage froh ist, eine Familie halten zu können bevor diese evtl weg zieht....

Alles Gute für euch