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Ich habe zu meiner Mutter noch nie ein besonders gutes Verhältnis gehabt und bis heute noch nicht.
Ich habe es relativ schnell geschafft mich nach dem Auszug abzugrenzen, wobei geholfen hat, dass ich in meinem Auslandsjahr nicht verfügbar war. Danach bin ich zum Studieren in eine andere Stadt gegangen und habe relativ schnell sehr deutlich gemacht, dass ich nicht jeden Tag auf einen Anruf warte, da ich ersteinmal an der Uni ankommen muss und dazu gehört auch ein gewisses Sozialleben und wenn ich jedesmal angerufen werde, wenn ich irgendwo bin oder Kommilitonen bei mir sind, nervt das doch sehr.
Ich habe mir auch nie Gedanken gemacht, wenn sie dann beleidigt war. Damit muss sie einfach leben. Und dann irgendwann hat sich das auf ein für uns beide gesundes Maß eingestellt. Was bedeutet, wenn irgendwas ist, kann man auch mal täglich telefonieren. Aber es ist auch ok, wenn man mal wochenlang nichts voneinander hört.
Wir sehen uns auch nicht so häufig, da wir 3h weg wohnen. Ich keine Lust habe permanent durch die Gegend zu fahren, schon gar nicht mit Kind(ern) und sie nicht gern zu uns kommt, weil die Gegend hässlich ist. Ist auch in Ordnung, aber dann habe ich kein schlechtes Gewissen, auch wenn sie gerne versucht es mir einzureden, dass wir uns nicht so häufig sehen.

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Das ist eine altersfrage und Erziehungsfrage denke ich. Nachdem ich gelesen habe, dass hier viele jeden Tag mit der Mutter telefonieren bin ich echt überrascht.
Was gibt es da zu erzählen? Wann ist Zeit dazu? Und hat man als erwachsener Mensch nicht das Recht auf eine gewissen Unabhängigkeit im Sinne von, nicht jeden Mist erzählen zu müssen?
Ich bin fast 40 und meine Mutter ist 67. Weder Ihr noch mir würden ansatzweise Themen einfallen. WhatsApp benutzt sie nicht. Der Alltag bei mir ist voll gestopft und ich bin froh, wenn ich mal NICHTS sagen muss. Wir telefonieren etwa einmal die Woche. Sehen uns etwa alle 2-3 Wochen. Das reicht für uns alle mal.
Meine Kinder werde ich hoffentlich später genauso nicht mit täglichen anrufen nerven. Wenn sie ihren Weg gehen und mir aus ihrem Alltag erzählen was sie möchten, dann habe ich alles richtig gemacht und hat definitiv nichts mit Desinteresse zu tun.
Bei dir würde scheinbar nie ein richtiger Abnabelungsprozess vollzogen. Irgendwie ist deine Mutter genauso präsent in deinem Leben wie als du 14 warst. Tja... ihr müsst da beide durch und lernen euch in gewisser weise abzugrenzen. Das gehört zum Leben dazu. Viel Glück!

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Laut Deiner VK bist Du 33?

Wann bist Du denn ausgezogen? Wenn Du wahrscheinlich seit 10 Jahren oder mehr täglich mit ihr telefonierst, dann ist es doch klar, dass sie beleidigt ist, wenn Du das plötzlich ändern willst.

Ich telefoniere auch nicht jeden zweiten Tag mit meiner Mutter. Wir fahren 1x wöchentlich hin, kaufen für sie ein und helfen das Eine oder Andere, was sie nicht mehr schafft. Wenn etwas außergewöhnliches passiert, dann ruft sie auch mal an.

Wenn ich nicht telefonieren möchte (egal mit wem) dann geh ich einfach nicht ans Telefon.

Ich kanns verstehen, dass Deine Mutter nicht vor Freude jubelt. Für sie wird Deine Schwangerschaft wohl ein Punkt sein, an dem Du Dich noch weiter entfernst, so dass sie nicht viel vom Enkel haben wird (rein emotional betrachtet, ob Du das wirklich so machst, sei mal dahingestellt).

Bevor Du Verständnis für Dich einforderst, wäre es vielleicht schön, wenn Du Verständnis für sie zeigen würdest. Oft bewirkt das beim Gegenüber weit mehr Bereitwilligkeit als das bloße Ziehen von Grenzen.

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Hallo

Mit meinem Vater haben ich gar keinen Kontakt und meine Mutter lebt schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Ein bisschen kann ich dich schon verstehen, dass jeden Tag telefonieren doof ist. Meine Mutter lebt nicht mehr, von daher würde ich viel darum geben, mit ihr telefonieren zu können. Man vermisst erst dann , wenn man jemanden/etwas nicht mehr hat.

Allerdings hätte ich mit jedem Tag telefonieren auch so meine Probleme. Wie alt ist denn deine Mutter? Ist sie eher eine Klette, will sie dich kontrollieren? Oder ist sie schon älter und weiß, dass sie irgendwann nicht mehr da sein wird und möchte jetzt zu viel?

Das ist traurig, dass sie sich nicht für dich/euch freuen konnte.
Zuerst war meine Mama auch geschockt, aber dann hat sie sich gefreut, sie war eine stolze Oma, auch wenn ihr nicht mehr viel Zeit blieb.
Mein Vater, der hat gar nichts gesagt, war mir aber egal, mag ihn eh nicht.

Tja wie du siehst, meine Familie war nicht besser. ;-) Ja manchmal ist es echt zum kotzen. :-D

Warte mal ab, bis dein Bauch wächst, oder bis das Baby da ist. Vielleicht kommt da die Freude.

Gruß Snaky

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Das kommt immer drauf an....

In der Regel telefonieren wir einmal am Tag und sehen uns 1-2 die Woche. Es sei denn, es sind Ferien und meine Eltern werden zur Kinderbetreuung gebraucht.

Im Moment sehen wir uns täglich (manchmal so gar 2x), mein Kind geht gern tagsüber zu ihnen (es sind ja gerade Ferien), möchte aber am Abend wieder heim. So wird es gebracht oder geholt (meist von uns manchmal auch von ihnen).

Und wenn nach Pfingsten die Schule wieder los geht, sehen wir uns eben nicht mehr ganz so oft. Es ist für alle in Ordnung so und ich finde es auch nicht schlimm, dass wir jeden Tag telefonieren. Manchmal haben wir uns nicht so sehr viel zu sagen, dann sprechen wir nur kurz, manchmal ist es mehr dann reden wir auch länger.

Du kannst nicht das eine wollen ohne das andere zu mögen. So ist das....

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Meine Mutter lebt (seitdem ich von Zuhause ausgezogen bin) 200km weit entfernt und wir haben normalerweise 2-3 Mal die Woche telefonischen Kontakt.
Seit meine Tochter (2,5 J.) "telefonieren" kann, skypen wir so 5-6 Mal die Woche. Aber da spricht wirklich eher meine Tochter.

Wenn etwas "gravierendes" los ist, telefonieren wir phasenweise auch mal täglich, aber im Regelfall würde mich das - wie dich auch - total nerven.
Bevor ich von Zuhause ausgezogen bin, war unser Verhältnis auch eher angespannt ... Uns tut also dieser "reduzierte" Kontakt sehr gut!

Wir versuchen einmal im Monat hoch zu fahren, das klappt meistens auch. Bleiben dann für 2,3 Tage und auch wenn es schön ist, bin ich meistens froh wieder weg zu sein 😜

Zum Rest meiner Familie habe ich weniger Kontakt (zB. zu meinem Papa, meinem Bruder oder meinen Großeltern). Nicht, dass wir ein schlechtes Verhältnis hätten oder ich es sonst irgendwie erklären könnte.... 🤷
Ich glaube, niemand hat Bedarf zu "mehr". Jeder hat sein eigenes Leben und da fehlt bestimmt auch oft die Zeit, bzw man (ich) bin froh, wenn ich abends auf dem Sofa liege und niemand mehr "etwas von mir will" 😉


Mein Mann hat jeden Tag telefonisch Kontakt (da sind durchaus mal 1-2 Stunden das Telefon blockiert) zu seiner Mutter, die auch noch maximal 5 Minuten entfernt wohnt.
Für die ist das irgendwie normal und auch da hat wohl keiner das Bedürfnis, das zu reduzieren ...


Ich denke, das ist einfach typabhängig.

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Meine Mutter und Schwiegermutter sind wie Feuer und Wasser nicht vergleichbar.

Das was bei der einen nervt ist bei der anderen angenehm/vorteilhaft und umgedreht.

Meine Mutter: Wir schreiben lieber WhatsAppnachrichten da wir telefonieren hassen. Persönlich besuchen kommt sie uns ca alle 2-3 Monate manchmal mit manchmal ohne Übernachtung. Jeder hat sein eigenes Leben und man lebt jeder für sich. Ist zwar da wenn Hilfe gesucht wird - wartet aber darauf, dass man um Hilfe bittet.

Schwiegermutter: Ist täglich present. Wenn nicht persönlich dann telefonisch und wenn es ist täglich mehrfach!!! Auch einfach nur um mittzuteilen "das sie jetzt nochmal zur Tanke läuft um sich Zigaretten zu kaufen, weil sie ihre bei uns liegen gelassen hat". Besitzt kein eigenes Leben und hat auch kein Interesse eines wirklich aufzubauen. Ihr Leben dreht sich seit ihrem Enkel nur noch um ihn. Kuba ist die Sonne in ihrem Leben und sie der Planet der fortwährend um die Sonne kreist ohne die Umlaufbahn zu verlassen. Sie neigt aber auch dazu sich helfend aufzudrängen obwohl wir deutlich sagen, dass wir keine haben wollen, dort wo sie es tuen will. (Wie im Haushalt.)

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Vielleicht mal ab und zu nicht ran gehen, nach dem Motto, du warst nicht da......hattest bkeine Zeit, wenn ein offenes, ehrliches Gespräch weniger gut ankommt.

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Hallo,

das kommt mir so bekannt vor. Als ich damals hunderte km weit weg zog, telefonierten meine Mutter und ich jeden Tag. Ok, sie hatte eine schwierige Zeit und ich war mit 20 ganz allein in der Fremde. Aber auch als die Jahre ins Land gingen, telefonierten wir noch täglich. Ich fand das normal. Trotzdem nervte es mich mit der Zeit. Während eines Telefonates hatte ich nicht gesagt: "Bis morgen." sondern: "Bis die Tage!" Da war die Hölle los! #klatsch Was das solle, warum ich nicht morgen auch mit ihr telefonieren wolle, etc pp. Ich meinte nur, dass ich gerade so viel zu tun hätte und es nicht mehr jeden Tag schaffen könnte. Sie heulte sogar. Wochenlang war sie mir beleidigt. Ich sage dir, das ist keine gesunde Mutter-Tochter-Beziehung gewesen.
Nach ein paar Wochen hatte sie sich wieder eingekriegt. Sich daran gewöhnt. Dann lernte ich eh meinen jetzigen Mann kennen und es verlief im Sande. Jetzt telefonieren wir alle ein bis zwei Wochen mal.

Bei meiner Mutter gab es damals keine Aussprache. Konflikte mit ihr sind sehr schwierig und lang. Ich hoffe deine Mama ist nicht so stur. Dann kannst ja noch mal zu ihr hin und fragen, was los ist. Vll bist du zu harsch rüber gekommen? Einfach sagen, hey, ich hab viel zu tun in nächster Zeit. Lass es uns doch reduzieren. War nicht so gemeint, dass du an meinem Leben nicht mehr teilhaben sollst. Vielleicht hast du mit einer solchen Ausrede mehr Glück, als ich damals. :-D

Viel Erfolg!

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Oh so ein Verhalten kenn ich. ICh bin weiter weg von meinen Eltern gezogen als ich 22 war. HAb damals aber schon 4 Jahre nicht mehr Daheim gewohnt. Tja trotzdem rief mein Vater täglich an, bis zu 3 mal und das wegen jedem Scheiß! Sorry da waren allerdings bei uns noch einige Dinge mehr. Und inzwischen hab ich seit fast 15 Jahren keinen Kontakt mehr!
Tut gut.

Ela