Wie erklärt man einem Kleinkind den Unterschied zwischen Papa und Erzeuger?

Hallo alle da draußen. Wir haben einen 3 Jährigen Sohn. Ich habe ihn kennen gelernt da war er ein halbes Jahr alt. Nun ist er 3. Der Erzeuger kommt alle 2 bis 8 Wochen mal an einem Sonntag für 2 Stunden vorbei. Bisher zumindest. Irgendwann wir unser Sohn aber größer sein und sein Erzeuger vielleicht mal mehr present sein oder ihn sogar mal ein Wochenende zu sich nehmen wollen. Ich will ihn von Anfang an nicht belügen. Aber ich weiß nicht wie ich es ihm erklären soll das ich der Vater bin der immer für ihn da ist und der andere derjenige ist der nur irgendwann die Trophäen ernten möchte. Ich habe Verlustängste. Und ich habe Angst um meinen Sohn. Wie soll ich es anpacken?

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Du bist aber nicht sein Vater. Du kannst nicht deine Verlustängste auf das Kind projiezieren und den eigentlichen Vater schlecht machen. Das gibt für das Kind ein völlig falsches Bild.

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Du bist nicht der Vater, das solltest du dir klar machen.
Und dann kann man dem Kind irgendwann erklären wie Babys gemacht werden und das sein Vater der Besucher ist.
Du dich aber wie sein Papa siehst, weil du ihn erziehst und immer für ihn da bist.

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Hallo.
Was weiß dein Sohn denn bis jetzt über die Situation? Was sagt er zu dir und was zu dem anderen Mann? Ich würde von mir aus erstmal nichts zu der Situation sagen und ihn von sich aus fragen lassen. Wenn er fragt würde ich versuchen so offen wie möglich zu erklären ohne dabei abwerten über den leiblichen Vater zu sprechen. Das bringt deinen Sohn in eine ganz blöde Position und erzeugt im schlechten Fall genau das Gegenteil - eine Verteidigungshaltung. Was ich genau sagen würde käme wahrscheinlich auf die Situation drauf an vermutlich etwas in der Art, dass du ihn sehr lieb hast und leider nicht das Glück hattest sein leiblicher Vater zu sein. Das du ihn immer lieben und für ihn da sein wirst und das das das eigentlich wichtige an einem Vater ist.
Ich bin selbst als Trennungen und aufgewachsen und würde meine leiblichen Vater auch nicht als meinen richtigen Vater ansehen. Der Mann der mich mit großgezogen hat war ein anderer. Und zur Vaterrolle gehört für mich schlicht mehr als ein bisschen Genetik.
Bin gespannt wie ich das meiner Tochter mit ihrem Opa erkläre, wenn sie etwas größer ist. Denn auch diese Rolle wird nicht mein leiblicher Vater übernehmen. Ich lese also mal gespannt mit.
Liebe Grüße

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gar nicht so viel erklären
nur Fragen beantworten

Es gibt einen biologischen Vater
und einen sozialen Vater

ob er dann beide Papa nennt oder einen Papa und einen Vater
oder einen Papa und einen *du kümmerst dich nie*
oder einen Papa und einen *Geschenke-Papa*
oder beide mit Vornamen

wirst du dann sehen.

Schwierig finde ich es, wenn dem Kind vorgegeben wird, wie er sagen soll.
Onkel x, Onkel y etc. oder eben Erzeuger.

Meine weiß, dass sie einen Vater hat. Zumindest einen biologischen.
Es gab eine Zeit, da hat sie viel gefragt: wo komme ich her, wer hat mich gemacht, wie bin ich in deinen Bauch gekommen? Darauf habe ich geantwortet.

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Das finde ich eine wirklich wertvolle und sinnvolle antwort 👍

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Die meisten antworten hier find ich echt dumm. Mmn kommt die meist von leuten aus intakten bilderbuchfamilien. Deins ist hier wohl die einzig produktive. Top 👍

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Indem du dem Kind aufrichtig sagst, dass der X sein Papa ist und du ihn ebenso lieb hast, wie ein Papa seinen Sohn.

Du solltest dir bei allem Verständnis für deine Emotionen klar machen, dass der Andere der Papa ist und immer bleiben wird.

Und Erzeuger ist nebenbei bemerkt ein ziemlich abwertender Begriff. Auch für einen, der vielleicht nicht das größte Geschenk unter der Sonne ist.

LG

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Theoretisch ist hier vieles richtig. Aber deine Art und Weise geht wirklich unter die Gürtellinie.

Ich habe übrigens den Vater meiner großen Tochter auch verlassen, als sie ein paar Monate alt war und das nach 7Jahren Ehe! Er hat sich das Familienleben einfach anders vorgestellt und ein Junggesellendasein geführt und mich mit dem Kind sitzen lassen. Zum Vorzeigen waren wir aber noch gut genug. Das war mir dann zu dumm. Kümmern tut er sich bis heute nicht. Sie sieht ihn ca 6-8x im Jahr für 1-2h...wann er es einrichten kann und ihm einfällt, dass er ein Kind hat. Was wiederum nicht bedeutet, dass er sie liebt! Das tut er ganz sicher.er ist sich selbst nur näher und dann kommt lange nichts. :-(

Wie kommst du also darauf, dass das Kind aus Dummheit zum Verhüten oder eine kurzen Beziehung entstanden ist? Ich finde dich da echt anmaßend!

An den TE:
Unsere Tochter hat, als ich mit Nummer zwei schwanger war, natürlich auch danach gefragt, wie Kinder entstehen. Bei der Gelegenheit haben wir ihr erklärt, dass X ihr leiblicher Vater ist, aber Y der Papa, der immer für Sie da ist und ihr Fahrrad fahren beibringt und abends die lieblingspuppe sucht, ihr Tee kocht, wenn sie krank ist usw. Sie hat schon immer zu beiden Papa gesagt, da Siemens lange eine Phase hatte, in der alle Männer Papa hiessen. Bei den beiden ist es relativ lange so geblieben. Mittlerweile nennt sie ihren leiblichen Vater beim Vornamen und sagt, er ist ihr erwachsener Freund, der manchmal vorbeikommt. Sie weiß auch, dass sie einen anderen Nachnamen hat, als die Kleine. Ob sie wirklich tatsächlich realisiert was das bedeutet: leiblicher Vater und sozialer Vater, weiß ich nicht. Kann ich ja auch schlecht fragen. Aber so ist unsere Situation

LG

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Ich wollte natürlich schreiben: was natürlich nicht bedeutet, dass er sie nicht liebt

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Da brauchst du gar nichts erklären. Bei meinem Stiefsohn, der nicht bei uns lebt, war es so, dass er eben einfach zwei Papas hatte. Und auch jetzt, wo sich seine Mutter auch von dem "zweiten Papa" getrennt hat, ist er dort auch noch regelmäßig, weil er eben auch ein Papa ist.
Der mittlerweile 3. Mann an der Seite der Mutter ist dann jetzt Papa F. Was nicht cool ist, aber für den großen offensichtlich wichtig.
Wichtig ist, dass ihr "Väter" euch nicht gegenseitig schlecht macht und dann kommt der kleine mit Papa und Papa klar. Das macht für den Kleinen erstmal keinen Unterschied, wer jetzt der "richtige" Papa ist. Wenn er sich wundert, dann wird er fragen und dann kann man Antworten geben. Aber bei solchen Themen muss man den Kindern keine Antwort geben, wenn sie nicht danach gefragt haben.
Der große von meinem Mann fragte auch irgendwann, warum er eigentlich noch einen Papa hat, den seine Schwester offenbar nicht hat. Dann haben wir es ihm einfach gesagt. Ohne Wertung. Ihm zwar schon gesagt, dass Papa damals traurig war, weil ihn die Mama nicht mehr lieb hatte, aber eben trotzdem zu verstehen gegeben, dass das manchmal einfach passiert. Die ganze hässliche Geschichte drumherum geht ihn (noch) nichts an, bis heute zu seinen 9 Jahren nicht. Und er wird es auch nicht erfahren, wenn er nicht danach fragt, wenn er versteht, was Beziehungen und Liebe bedeuten. So gibt es ja keinen Grund für ihn diese Fragen zu stellen.

Also einfach ganz klar sagen, Papa und Papa haben dich beide lieb und wenn er fragt warum es zwei gibt, dann kindgerecht ohne Wertung erzählen.

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Warum solltest du irgendwas anpacken?
Oder deinem Kind irgendwas erklären?

Der Junge merkt doch selbst, dass du immer da bist. Er erlebt ständig, dass sein Vater ihm tolle zwei Stunden bereitet, aber nicht da ist, wenn er müde ist oder sich das Knie aufgeschlagen hat.

Mach es doch nicht so kompliziert: sei für dein Kind da, wenn du da bist. Hab ihn lieb und zeig ihm das. Und dann habt ihr ja die Chance auf eine tolle Beziehung.
Warum muß das jetzt einen ganz klassischen Namen haben?

Übrigens kann man Kindern sehr früh erklären, dass Babys aus einem kleinen Ei im Bauch der Mama entstehen wenn ein Samenkorn von einem Mann dazu kommt. Den genauen Vorgang muß man nicht detailliert ausführen. Wenn euer Kind mal fragt, warum dieser andere Mann ihn immer einlädt kann man das erklären. Aber dich selbst würde ich da raus lassen. Du hast die Mama eben erst danach kennengelernt. Aber du bist froh, daß sie xy (das Kind) hatte, denn den hast du ja auch so lieb.

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Ich rate Dir dringend da nichts erklären zu wollen sondern nur Fragen zu beantworten. Sollte er Fragen kannst du ihm sagen das es zwei Arten von Väter gibt, einmal den biologischen Erzeuger und den sozialen Vater der das Kind an der Seite der Mutter großzieht. Keinesfalls darfst du deine Verlustängste auf das Kind projezieren. Der kleine Mann wird von ganz alleine mitbekommen wer wer für ihn ist und wer dann und dann da ist. Lass ihn sich ein eigenes Bild machen.