Jugendamt-Drohung

Hallo ihr Lieben,
Ich lese hier schon lange mit, finde aber oft nur die andere Seite (also jene der Kindesmutter) - vielleicht könnt ihr mir mal helfen.
Mein Mann hat eine 12-jährige Tochter aus einer vorbeziehung. Ich kenne die Mutter kaum, sie bedankt sich hin und wieder wenn ich Kuchen mitgebe, soweit kann ich also nichts zur ihr sagen. Sie und er haben vereinbart, das er weniger Unterhalt zahlt (bisher statt 391€ hat er 350€ gezahlt) und er dafür immer wieder aushilft.
Er hat also letzte Woche 250€ Gewand ausgegeben, die skiwoche in der Schule (350€) wurde von uns bezahlt und sonst noch Kleinigkeiten (alles in allem zusammengerechnet - und das tue ich nur weil sie plötzlich so anfängt - 500€)

Nun schreibt sie plötzlich das sie zum Jugendamt gehen will, für ihre Tochter einfordern will was ihr zusteht und sie nicht ständig um Geld „betteln“ möchte.

Da haben wir beide erstmal geschluckt. Mein Mann hat seit wir zusammen sind NOCH NIE zu etwas nein gesagt und alles gekauft was die Mutter wollte. Es kam rüber, als würde mein Mann nie Unterhalt zahlen und ständig nein sagen. Ich muss zugeben ich bin ein gebrandmarktes Kind und hab in der Familie viele Unterhalts-gerichtstermine bei meinem Onkel mitbekommen und hatte schonmal angst, dass das uns nun auch passiert.
Es wird nun der Unterhalt nach seinem neuen Job bezahlt (hat er ab November) und zwar in Höhe von 423€ (wir wohnen in Österreich, falls sich jemand über die Zahlen wundert und bei Antritt des neuen Jobs hätten wir den Unterhalt natürlich von alleine erhöht)

Die Mutter hat zusätzlich noch einen kleinen Sohn, der Vater kümmert sich nicht, daher habe ich regelmäßig auch für den kleinen Dinge mitgegeben, aus Erzählungen tat er mir einfach leid. Sprich, Geschenke aus dem Urlaub, nesterl zu Ostern, Nikolaus-Geschenke kamen immer im Doppelpack, ich dachte echt, dass dies ein guter Schritt ist, damit alle glücklich sein können.

Dann kam eben die oben erwähnte Nachricht die mich sehr aus der Bahn geworfen hat und an der Ich noch immer zu knabbern habe. Sie hat sich Vorallem auch auf eine besondere Situation bezogen:

die Tochter hatte Geburtstag, zwei Tage vor dem Geburtstag schrieb sie meinem Mann eine E-Mail, dass die Tochter ein neues Fahrrad braucht und er dies bitte besorgen soll. Mein Mann schrieb, dass sie ja Geburtstag hätte und sie es von uns gerne zum Geburtstag bekommt. Sie meinte daraufhin, dass sie ihre Tochter bereits gefragt hat und sie sich das Fahrrad NICHT zum Geburtstag wünscht, sondern extra möchte. Als mein Freund klarstellte dass das so nicht geht, meinte sie er soll es lassen, sie wird sich alleine darum kümmern.
Genau auf diese Situation bezog sie sich nun - weil das Fahrrad hätte sie „alleine stemmen“ müssen - was eigentlich nicht richtig ist.

Meine Frage nach dem ewigen Text:
Wie würdet ihr reagieren? Hat mein Mann hier wirklich falsch agiert? Würdet ihr nun solche extra Dinge für den Sohn zb weitermachen? Und was wenn sie nun erneut wegen Kleidung/Schulwochen/etc anfragt, sie würde jetzt ungefähr 80€ im Monat mehr bekommen, genau das was ihr zusteht (ab November eigentlich erst), würdet ihr dann wieder mit zahlen?

Ich hab einfach das Gefühl sie hat versucht mehr rauszuholen mit einer Drohung, wo wirklich nicht sonderlich viel mehr ist. Und ich dachte das es gut läuft, sie all die zusätzlichen Dinge bekommt und die Mutter dadurch glücklich ist und nun das..

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Wenn das Kind nicht ne Tochter wäre, hätte ich darauf getippt, dass Du "die Neue" von Sandy Ex bist.

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Haha witzig, da hab ich auch kurz überlegt.
Ich hatte da auch schon meine Verbindungen gezogen, einige Dinge passen dann aber oft so gar nicht ins Bild :-)
ZB was ich leider noch nie in Bali (leider!)

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...und ganz ehrlich es würde mich erschrecken, wenn sie so über mich denken würde.
Ich mache diese Dinge damit wir gut miteinander auskommen, nicht das jemand zusätzlich Wut auf mich hat. Und mein Mann ist konfliktscheu und sagt dadurch sowieso zu allem ja und Amen was die Mutter verlangt..

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Hallo!

Ich finde, dass dein Freund und du vor dem Hintergrund der aktuellen Regelungen, soweit du sie schilderst, richtig reagiert habt. Die Unterhaltsgeschichte sollte meiner Meinung nach juristisch geklärt werden, damit Erpressungen und Vorwürfe mit Forderungen vom Tisch sind.

Deine Gesten gegenüber der Tochter deines Freundes und ihrem Bruder finde ich ganz toll. Sie sind für die Kinder gedacht und wenn du daran Freude hast, ihr euch das leisten könnt und wollt, würde ich damit nicht aufhören. Natürlich ist immer die Frage, wie bei der anderen Mutter diese Gesten/Geschenke ankommen, ob sie eifersüchtig ist und deine Geschenke für sie zum Problem werden weil sie sie zum Beispiel als Geste des „sich beliebt machen Wollens“ interpretiert oder so ähnlich. Wenn daraufhin die Kinder leiden, müsste das Ganze überdacht werden.

LG Judith

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Hallo Judith,

Danke für deine Antwort!
Genau das ist es, was mich so schockiert. Ich war bis jetzt so froh, dass wir ohne Jugendamt und Gericht auskommen, dachte es passt soweit alles und dann das. Und ich sehe den Auslöser dafür nicht, die 80€ die sie jetzt mehr bekommt waren um einiges mehr sonst ausgeglichen...
Betreffend der Geschenke hast du recht: sie sind und waren immer für die Kinder. Den kleinen hab ich noch nie kennengelernt, daher dürfte ein „einschleimen“ für alle auszuschließen sein..

Danke nochmal und liebe Grüße!

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Hi,

ich kenne mich leider überhaupt nicht mit dieser Thematik aus, aber aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass der Knackpunkt bei der selbstentschiedenen Kürzung des Unterhalts liegt. Das muss doch gemeinsam entschieden werden, dass man zwar weniger Unterhalt bezahlt, aber dafür andere Kosten trägt.
Er soll den gerichtlich festgelegten Unterhalt zahlen und sich ansonsten zu 50 % an anfallenden Kosten beteiligen. Die Mitbringsel für den kleinen Bruder haben damit nichts zu tun, die würde ich auch weiterhin mitgeben--die Kinder können ja nichts dafür.

lg

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Danke für deine Antwort!

Natürlich war das nicht selbstentschieden, sondern mit der Mutter einvernehmlich abgesprochen. Das jetzt dieser Sinneswandel kommt ist daher überraschend. Sie wird nun bekommen was der süßen zusteht.

Wo ich nochmal nachhaken möchte: was meinst du, wo sollte er sich zu 50% beteiligen? Mit dem Unterhalt, den er nun in genauer Höhe zahlt (laut offiziellen Rechner) ist doch bis auf Arzt/Prozesskosten und Nachhilfe alles abgedeckt?
Oder bist du der Meinung Kleidung, skiwochen, etc. sollten dennoch zu 50% gezahlt werden?

Liebe Grüße

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Also wenn ich an meine Kinder denke, wäre mit 300-400 Euro max. Miete und Essen abgedeckt. Teenager essen SEHR VIEL! #schwitz
Die Skifreizeit meines Großen wird 500 Euro kosten und da würde ich vom KV schon eine Beteiligung von 50 % erwarten--genau wie die dazu benötigten Skiklamotten (als Beispiel)
Wie da jetzt rechtlich aussieht-da habe ich echt 0 Ahnung von.

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Gerade Frauen neigen häufig dazu den Hals nicht zu zu kriegen wenn's um Geld geht. Und glauben den Expartner ausschlachten müssen wie ne Weihnachtsgans fürs Kind und sehen gar nicht. Das neben dem unterhalt noch zich andere Dinge bezahlt werden. Denn der Unterhaltung dient ja dazu neben dem Essen auch Kleidung zu zahlen und schulkosten etc.

Allein die Sache mit dem Fahrrad. So große Dinge sind ideal als Geburtstagsgeschenk. Zumal ich auch der Auffassung bin das solche grosausgaben nicht erst unmittelbar vorher hingeworfen werden sollten. Sondern das man etwas vorlaufzeit gibt. Man entwächst einem Fahrrad ja nicht binne 2 Tage.

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Ja das mit dem Fahrrad.. sie hat es deshalb so kurzfristig mitgeteilt weil sie eh nicht wollte, dass es zum Geburtstag geschenkt wird (da die kleine es zusätzlich wollte und nicht als Geschenk 🤦🏻‍♀️)
Danke für deine Antwort, bis jetzt hatten wir eigentlich nicht das Gefühl sie versucht auszunehmen. Jetzt nach diesem Nachrichtenverlauf kommt aber schon ein ungutes Gefühl dazu, da wir wirklich IMMER darauf geachtet haben, dass es der kleinen gut geht und alles bezahlt haben, worum die Mutter gebeten hatte. Naja..

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Vielleicht möchte sie einfach nicht FRAGEN oder BITTEN müssen, um überhaupt auf den regulären Unterhalt zu kommen, den Dein Mann ohnehin zahlen müsste?
Mich würde das an ihrer Stelle auch stören, rein vom Gefühl her, ständig betteln zu müssen.
Dass der reguläre Unterhalt als absolutes Minimum gezahlt wird, sollte doch sowieso selbstverständlich sein und Dinge darüber hinaus wie teure Klassenfahrten usw. dann eher "Verhandlungssache"...

Gruß
W

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Kann tusnelda nur zustimmen. Den Unterhalt zu kürzen war keine gute Idee, auch von der Tatsache ausgehend dass man Unterhalt nicht einfach „absprechen“ kann da es das Geld ist was dem gemeinsamen Kind gesetzlich (!) zusteht und man da nicht dranrumfeilschen darf. Nachzahlen, demnächst den vorgeschriebenen Betrag zahlen und weiteren Diskussionen um Geschenke und Extras einen Riegel vorschieben.

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Danke für deine Antwort!

Ja sie haben das irgendwann mal vereinbart (da gab es mich noch lange nicht), weil sie eben auch Dinge wie Schulsachen, reisen, Kleidung teilen wollte. Und es ging in Wirklichkeit grad in den letzten Jahren um unter 40€... das wurde also um sehr viel mehr ausgeglichen.
Mein Mann hat nun den Unterhalt natürlich umgestellt! Eine Vorrednerin meinte jedoch, das sie dennoch weiterhin bei Kleidung, schulreifen etc 50/50 teilen würde - bist du der Meinung auch?

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Das kann ich als Außenstehende nicht beurteilen. Ich würde da als Vater nach Gefühl gehen. Alles Gute!

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Kleines Update: als mein Mann gestern fragte ob die kleine in den Semesterferien Zeit hätte mit uns fortzufliegen, meinte die Mutter, dass es ihr lieber wäre wir würden weniger auf Urlaub fahren und dafür mehr Unterhalt zahlen...
So eine Aussage kam in den letzten Jahren noch nie in die Richtung.
Ist es nicht schön wenn man mit Kindern wohin fährt? Ich bin verzweifelt...

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Ich würde das so werten, dass durch Zuwendungen außer der Reihe und eben die Vereinbarung, weniger Unterhalt zu zahlen, die Dinge des täglichen Lebens zu kurz kommen. Oder anders ausgedrückt: Ein schicker Urlaub in den Sommerferien und Lebensmittel von der Tafel passen nicht gut zusammen.


Obs so krass ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich würde es in die Richtung interpretieren.

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Es ging hier um einen Betrag von unter 50€. Alles andere wurde dafür zusätzlich bezahlt (sprich Kleidung, Schulsachen, schulreisen). Sie musste sicher nie von der Tafel leben.

Also ja. Das mit dem Unterhalt fand ich von Anfang an falsch aber es war ihre Aufmachung. Wirzigerweise wollte sie auch nach diesem „Ausbruch“ nicht die ihr zustehende Summe sondern nur 410€, dafür soll er weiterhin mitzählen bei anderen dingen (darauf ging er nicht ein!)