8-jähriger Sohn schämt sich-warum?

Hallo, brauche mal euren Rat: wollte heute mit meinem Sohn in eine neue Sportart (taek won do) reinschnuppern aber er wollte auf keinen Fall dort hin. Er hat einen großen Aufstand gemacht u auf dem Weg dorthin sogar das weinen angefangen. Dann habe ich es gelassen und im Nachhinein aber nochmal mit ihm geredet weil ich wissen wollte warum er es sich nicht mal anschauen wollte. Er meinte dann dass er sich schämt u denkt die anderen lachen weil er es noch nicht kann. Habt ihr einen tip für mich, wie er diese Scham verlieren kann u lockerer wird. Vor allem nicht immer denkt, dass über ihn gelacht wird. Ist das ein Zeichen für fehlendes Selbstbewusstsein? Kann ich ihn da irgendwie stärken?
Dachte ja diese Sportart wäre gut für ihn aber ob ich ihn da jemals hin bekomme

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War diese Sportart sein Wunsch? Ist er generell schüchtern oder nur in diesem Moment so verschämt?

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Nein, es war nicht sein Wünsche diese Sportart auszuüben. Er kann sich aber auch nicht direkt was darunter vorstellen, daher sollte er es sich einfach mal anschauen, um dann entscheiden zu können. Habe ihm natürlich auch erklärt, dass er gerne erst mal nur zuschauen kann und es noch ein paar mehr Kinder gibt die erst angefangen hat. Und natürlich, dass da keiner lachen wird. Aber nichts konnte ihn dazu bewegen.
Er ist irgendwie so ein Misch Masch, als wirklich schüchtern würde ich ihn nicht bezeichnen. Er hat z.B. Keine Probleme sich allein ein Eis zu kaufen, im Schwimmbad zum Kiosk zu gehen usw. Im Spiel ist er eher laut u wild. Es gibt dann aber einfach auch wieder Situationen wo er sich viel zu viel Gedanken macht u sich nichts zutraut weil er denkt andere sind besser und über ihn wird gelacht. Da würde ich ihn einfach gern stärken damit er das ablegt u sich nicht mehr selbst im Weg steht. Ich weiß aber auch nicht so recht wie.

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Das nachfolgende ist kein Angriff an dir, sondern könnte vielleicht lediglich helfen diese oder zukünftige Situationen dieser Art mal etwas anders zu betrachten.

Kinder wollen ihren Eltern gefallen, also tun sie das, was sie denke, das von ihren Eltern gewünscht wird. Dies muss nicht immer wirklich stimmen, aber im Kinderkopf kann es sein. Dein Sohn weiß, dass du dir wünscht, dass er diesen Sport macht. Er setzt sich deshalb selbst unter Druck und verzweifelt schließlich daran. Hättest du einen eingeschüchterten Sohn, würde er alles stumm über sich ergehen lassen, weil es sinnlos ist Mama/Papa zu widersprechen sie wissen es ja besser. Er scheint gefestigt zu sein, weiß aber, dass er gerade seine Mutter enttäuscht, das bringt ihn zum verzweifelten Weinen, welches du ja respektiert hast. Darüber reden könnte dein Sohn als die Kritik an seinem von ihm definierten Fehlverhalten verstehen (was von dir ja nicht beabsichtigt ist). Kinder denken anders als Erwachsene und manchmal auch verquer. Ich weiß, dass du mit ihm darüber reden wolltest, um die Situation zu klären, er sagt auch jetzt, dass er sich nicht lächerlich machen will, eventuell ist die Wahrheit eher, dass er dich nicht enttäuschen will, das traut er sich aber nicht zu sagen, weil er dich ja dann doppelt enttäuschen würde. Das war so zumindest in meiner Kindheit, was ich als Erwachsene erst so richtig verstehen konnte, nur machten sich meine Eltern wenig Gedanken, über meine Wünsche und mein Verhalten.

Will er denn Sport machen? Lass ihn selbst wählen, falls ja. Zeige ihm diverse Optionen und auch wie solch ein Unterricht aussehen kann z.B. durch YouTube-Videos. Bespreche mit ihm alles, was vorfallen kann und dass er mindestens dreimal am Unterricht teilnehmen muss, bevor er sich dafür/dagegen entscheiden kann, so hat er mehr Eindrücke gesammelt für eine sicherer Entscheidung. Es ist seine Entscheidung, ob er das will oder eben nicht.

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ich würde nicht sagen, das er sich schämt, sondern das er Angst hat.
Du kannst ihm diese nehmen, indem er z.b. nur mal zuschaut, und das da noch andere Anfänger sind. Vielleicht gibt es auch einen Schnuppertag, wo er andere Beginner kennenlernen kann.

oder zähle auf, wo er z.B. Anfänger war und es jetzt prima kann. Das er davor keine Angst haben muss, was neues zu lernen....
Ich gehe mal davon aus, der er vielleicht auch bei anderen neuen Situationen eher änglstlich ist?

lg
lisa

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Hallo,

ich würde mich an seinen Bedenken orientieren, diese sind nicht aus der Luft gegriffen.
Er hat sich Gedanken gemacht und es ist vllt. mit seinem Selbstvertrauen nicht vereinbar, sich eventuell lächerlich zu machen.
Könnte auch sein, dass er ein Kind ist, das genau wissen muss, was auf ihn zukommt.

Ich würde mit ihm noch einmal ein Gespräch führen, was ihn erwarten könnte und ihn einen neuen Versuch starten lassen, sich das Ganze mal unverbindlich anzuschauen.
Ein guter Trainer wird das Kind einbinden und die allermeisten Kinder sind sowieso zu beschäftigt, sich über andere zu amüsieren.
Außerdem ist doch Taekwondo eine Sportart, wo Teamgeist und Fairness viel Raum haben.

VG, midnatsol

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Hallo, hast du ihn evtl. Mal gefragt welche Sportart er gerne mal machen möchte? Vielleicht ist er dann da nicht so gehemmt wenn er was machen kann was er sich vorstellen kann. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit das du dich mit ihn da hinstellt und das Probetraining absolvierst.

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Eine Mutter unter lauter 7-9Jährigen, die unbeholfen mit herumhampelt? Dann gibt es dann tatsächlich Gelächter.
Ich denke, sie kann nur anbieten, ihn hinzubringen (wohin auch immer) mehr nicht. Selbst zugucken können Eltern oft nicht.

@TE: Gibt es eine Sportart, die ein Freund von ihm ausübt, wo er gerne mal mitkommen würde? Mit Kumpel ist das etwas ganz anderes aks mit Mama ;-)

VG

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Ja mag sein aber dann lachen sie über die Mutter nicht über ihn. Wäre dann nur die Frage ob ihr Sohn das versteht. Sie könnte ihm dadurch auch zeigen das man darüber stehen kann und vielleicht auch mal selbst über sich lachen kann. Ausserdem kann man den Kindern auch sagen das die Mutter da jetzt mitmacht weil das Kind noch etwas unsicher ist und etwas Unterstützung braucht. Ich wüsste nicht was daran schlimm ist. Man muss nur mit den Kindern reden.

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Es sollte ja erstmal nur darum gehen, es deinem Sohn zu zeigen, damit er weiß, was er sich darunter vorstellen kann.
Vielleicht gehst du da mit ihm hin und sagst ihm, dass du es dir angucken möchtest, weil du Mal sehen möchtest, was das eigentlich genau ist. Er kann auch nur da sitzen und kann woanders hin gucken, aber du möchtest es dir gern ansehen. Und es geht gerade nur mit ihm, weil du ihn ja nicht allein zu Hause lassen kannst.

Dann kann er unvoreingenommen hingehen und wird mit Sicherheit auch hinschauen^^ dann weiß er, was er sich darunter vorstellen kann und du wirst schnell merken, ob er interessiert ist, das selber mal zu machen oder nicht.

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"weil du ihn ja nicht allein zu Hause lassen kannst."
Mit 8 Jahren??

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Kommt aufs Kind an und wie lang so was dauert.

Man kann sich ja auch noch was anderes ausdenken 🤷 geht ja nur ums Prinzip.

Aber du hast Recht, ich war gerade in einer falschen Schiene beim Denken.
Nachbarskind acht Jahre war neulich extrem verzweifelt am Heulen, bis ich da irgendwann geklingelt habe und der Junge sagte, er sei allein zu Hause usw.

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Hallo,
Wir hatten vor genau einem Jahr ganz genau die gleiche Situation.

Dazu kam, dass meiner tatsächlich Taekwondo machen wollte und schon die ganze Ferien sich gefreut hatte auf diesen 1. Trainingstag. Ein Mal da, war es genauso wie du das beschreibst.

Es fingt damit an, dass fast alle andere schon einen richtigen Anzug hatten (wobei noch 2 Kinder mit ganz normalen Sportklamotten da waren), dann konnten die meisten schon die erste Bewegungsabfolge,... Er hat sich komplett geweigert mitzumachen, heulte, wenn ich vorschlug, doch ein bisschen mitzumachen, und bockte nur rum.

So ging das bis zum 3. Training (denn er wollte trotzdem jedes Mal hin): wir saßen den ganzen Training auf der Bank un beobachteten. Am 2. Training machte er schon beim Aufwärmen mit (irgendwelche Ballspiele), aber weigert sich nach wie vor vehement beim Training mitzumachen.

Ich habe ihn ganz deutlich gesagt: einen Anzug, den er unbedingt haben wollte, gibt es erst, wenn er beim Training mitmacht.

Tja, jetzt ist er begeistert dabei und es ist Folter, wenn er mal eine Trainingseinheit verpasst. In Dezember macht er den grünen Gürtel und nächste Woche hat er sein erstes Turnier :-)

LG

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Hallo,

wieso muss er zu einer Sportart zu der er keine Lust hat sondern du willst das er sie macht?

Ich bring doch nicht meine Kinder zum Reiten nur weil ich es als Kind toll fand.

An deiner Stelle würde ich ihn fragen was er gerne machen möchte und ihn dort erstmal zum Zugucken und dann zum Ausprobieren bringen. Aber auf die Idee die Kinder irgendwo einzubringen, weil ich den Sport für gut befinde, würde ich nie kommen. Entweder sie sagen sie wollen XY machen oder sie wollen nichts machen.

Gruß

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Sie sagte doch, er solle es sich erstmal anschauen!
Erst dann kann er doch wirklich sagen, ob er es möchte oder nicht.

Hin und wieder muss man seinen Kindern auch etwas Neues zeigen, um ihnen neue Möglichkeiten zu eröffnen. Ob sie diese annehmen, ist es anderes.
Die TE hat aber nirgendwo geschrieben, dass sie ihn dazu zwingen wird, wenn er es nicht machen möchte.

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In ihrem 2. Beitrag (Antwort auf die erste Antwort) schrieb sie es war NICHT sein Wunsch sich das anzugucken sondern ihrer.

Ja was denn nun?

Also ich gehe mit meinen Kindern nicht zu Sportarten wo sich nicht selbst Interesse für zeigen.

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Schau mal, ob es bei euch gemischte Taekwondo Gruppen gibt... Wir haben hier 4 verschiedene Gruppen, davon sind zwei gemischt von 6 Jahren bis open end, da geht mein Mann mit unseren beiden Großen hin...

Unser Sohn stand beim ersten Training allein, trotz Freund, auch sehr unbeholfen in der Halle... Am Anfang beim Aufwärmen wurde er noch mit eingebunden, bei den ersten Übungen hat sich der Trainer noch neben ihn gestellt und hat ihm alles gezeigt... Dann wurde die große Gruppe allerdings nach Gurtfarbe aufgeteilt und das war zuviel für unseren Sohn... Er hat erst noch versucht, halbherzig mitzumachen, brach dann aber irgendwann in Tränen aus und das war ihm dann erst Recht hochpeinlich...

Da die Gruppe gemischt ist, haben wir ihm vorgeschlagen, dass mein Mann einfach mitmacht... Nach dem nächsten Training kam unser Sohn freudestrahlend nach Hause und mittlerweile hat er richtig Spaß daran und freut sich drauf...

Also nein, es ist gar nicht so abwegig, dass die Eltern mitmachen, auch wenn das hier als furchtbar und peinlich abgetan wird... Was für den einen peinlich ist, hilft dem anderen vielleicht ungemein weiter...

LG

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Das sollte das Kind entscheiden dürfen, ob es ihm peinlich ist. Zudem haben Trainer meist sehr viel Erfahrung und wissen schon auch, wie sie motivieren können. Mütter, womöglich gleich mehrere, sind da wirklich nicht immer hilfreich - ich hab's erlebt - mehrfach - beim Taekwondo genauso wie beim Jazztanz, bei dem die Mütter in die Tanzfläche flitzten und der Tanzlehrerin den Tanz zeigten, wie sie sich das vorstellten #gruebel Ab da war dann Mütterverbot bis zum Ende der Stunde ;-)
Wenn alles nicht klappt, lieber mal sein lassen und evtl. eine andere Sportart suchen - oder später nochmal einen Anlauf nehmen.
LG

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Warum? Der Sohn möchte doch gar nicht Taekwondo machen. Hat er doch ganz deutlich kommuniziert.. Ich verstehe den Sinn und Zweck nicht, wenn der Sohn es einfach nicht möchte..

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Ich würde niemals mein Kind ein Hobby vorschlagen, warum? Interesse für ein Hobby kommt meistens von alleine. Man kann niemanden eine Interesse aufzwingen oder vorschlagen finde Ich..

Ich hätte einfach gefragt ob ihn irgendeinen Sportart interessiert, das Ich ihn gerne ermöglichen würde, einen Sport zu betreiben. Manche Kinder brauchen kein Sportart, ein Verein oder sonstiges. Manche Kinder spielen lieber mit Freunden oder machen was ganz anders. Vielleicht ein Instrument spielen etc., auf die Idee müssen die aber selbst kommen..

Hat es einen Grund warum Du unbedingt möchte das dein Sohn zum Sport geht? Ist er einsam, hat er keine Freunde, findet er kein Anschluss etc.?? Vielleicht möchte er lieber einfach spielen mit andere Kinder.. Eines ist sicher, Du solltest nicht mitgehen, das ist einfach peinlich und eines ist sicher, dann wird gelästert. Dein Kind ist keine 3 Jahre alt mehr..

Ich finde generell das der Alltag von Kinder viel zu verplant ist. Viele Eltern finden das es extrem wichtig ist, dass mehrmals in der Woche irgendwas im Kalender steht. Turnen, Klavier etc. etc. Wo bleibt die Zeit für gemeinsames Spielen, draußen wie drinnen?
Warum dürfen Kinder Heut zu Tage nicht einfach Kinder sein und selbst entscheiden ob sie überhaupt Lust auf Vereinssport etc, haben..? Ständig bekommen die Angebote und Vorschläge, was die machen können.

Ich bin in den USA groß geworden und Ich war wirklich erstaunt, wie wenig Zeit Kinder in Deutschland für gemeinsames Spielen haben, als Ich hierher kam..

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"Viele Eltern finden das es extrem wichtig ist, dass mehrmals in der Woche irgendwas im Kalender steht. Turnen, Klavier etc. etc. Wo bleibt die Zeit für gemeinsames Spielen, draußen wie drinnen?
Warum dürfen Kinder Heut zu Tage nicht einfach Kinder sein und selbst entscheiden ob sie überhaupt Lust auf Vereinssport etc, haben..? Ständig bekommen die Angebote und Vorschläge, was die machen können."
Wie kommst du darauf, dass das eine (Sport, Musik) das andere (Freizeit) ausschließt #kratz?
Meine 3 Kinder haben alle Termine, selbst gewählte selbstverständlich, treiben Sport, musizieren etc., das ist AUCH Freizeit - Freizeit ohne irgenwas gibt es trotzdem zu genüge, da wird gelesen, sich verabredet, musiziert etc. pp.!
Es gibt mehr als nur Schwarz und Weiß!

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Wenn ich meinen Sohn frage welche Sportart er machen möchte, ist ihm alles zu anstrengend. Ich finde es aber wichtig, dass er sich auspowert weil ich einfach merke, dass er recht aufgedreht ist wenn er zu wenig Bewegung hat.
Er spielt Fußball im Verein, das aber auch nicht mit allzu großer Leidenschaft. Dort habe ich bemerkt, dass er sich nicht so aus sich raus traut, denkt die anderen sind besser als er usw. Daher dachte ich wäre es doch eine gute Idee wenn er sich mal Kampfsport anschaut da dort ja bekanntlich das Selbstbewusstsein gestärkt wird. Wie gesagt, er sollte es sich lediglich anschauen, einfach um zu wissen was da überhaupt gemacht wird. Hätte er danach gesagt, dass es ihm nicht gefällt hätte ich ihn natürlich nicht gezwungen da beizutreten. Aber ich dachte halt anschauen schadet nicht. Nur wenn er schon vorab nein sagt, muss ich wohl andere Wege finden, sein Selbstbewusstsein zu stärken. Tipps?

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