Taufpatin möchte nicht mehr

Hallo Ihr Lieben
Ich weiß garnicht so recht wo ich anfangen soll da das alles sehr verwirrend für uns ist.
Mal etwas von vorne:
Mein Mann ist seit ca.10 Jahren sehr gut mit der jetzigen Taufpatin unseres Sohnes befreundet.Sie haben sich damals auf seiner Kur kennengelernt und wir waren auch in den letzten Jahren zu Besuch bei ihr oder sie bei uns.(Uns trennen ca 300km)
Als dann unser Sohn auf die Welt kam wusste mein Mann sofort wer Taufpatin werden sollte,wir haben sie gefragt und die Freude war riesig !Sie hat sofort zugesagt und bis zum 2.Geb war auch alles okay.
So mit der Zeit wurde der Kontakt immer weniger (ich muss dazu sagen dass ich selber nicht sooo Kontakt hatte,eher mein Mann).Wir wussten nicht wieso und weshalb und wir haben oft nachgefragt wieso sie sich nimmer meldete.
Es kam fast nie eine Antwort und wir vermuteten dass vllt eine Art Depression oder sowas dahinter steckt.
Mein Mann hat dann vor ca nem halben Jahr Telefoniert mit ihr und gesagt wenn sie momentan in einer Krise steckt,wir sind immer da für sie und sie kann sich dann melden sobald sie dafür wieder fit ist.
Soweit So gut.Gestern kam ein Brief an von ihr,in dem steht (Kurzfassung jetzt)dass sie sich von der Verpflichtung Taufpatin zurück zieht und wir jemanden anderen suchen sollen da sie bemerkt hat dass sie Kinder in ihrem Leben keine grosse Rolle zuordnen möchte.Auch die Freundschaft mit meinem Mann bzw uns legt sie ab weil sie der Meinung ist man hätte sich mit der Zeit auseinander gelebt und es passt nicht mehr...Wir wissen dass sie sich immer Kinder gewünscht hat aber selber nie den Partner dazu hatte und wir überlegen jetzt wirklich ob da vllt was vorgefallen ist (Fehlgeburt,Unfruchtbarkeit) da sie keine Erklärung dazu abgegeben hat.
Mein Mann ist sehr niedergeschlagen und weiß nicht ob er sich darauf nochmal melden soll oder es einfach belassen ?
Man kommt doch nicht einfach so darauf ne Freundschaft zu kündigen?Sie meinte noch wir hätten keine Fehler gemacht es liegt an ihr,weitere/andere Entwicklung etc...
Meint ihr wir sollen da nochmal nachhaken??
Unser Sohn ist jetzt 3 und hat nicht wirklich eine Verbindung zu ihr aufbauen können,das wollten wir eigentlich alles vertrauter machen da wir jetzt auch näher wohnen.
Ich verstehe nix mehr...Sorry für den langen Text vllt hat ja jemand einen Rat ?
Liebe Grüsse

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Ich weiß nicht mal, wer meine Taufpatin war und die Patin meiner Tochter war irgendwann auch mal mit ihren eigenen Problemen so beschäftigt, dass sie sich nicht mehr meldete. Man kann ohne Paten leben, muss meine Enkelin auch, nachdem Onkel und Tante den Kontakt zur Familie schon vor über 3 Jahren abbrachen.
Es gibt sicher andere Familie, Freunde usw. denen ihr wichtig seid. Ich würde mich nicht mehr melden, der Brief hat was Endgültiges. LG Moni

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Das könnt ihr nur abhaken. Ich würde jemanden anderen fragen, ob er/sie Pate sein möchte. So weh wie es tut, aber Menschen kommen und gehen. Wenn sie auf Nachfrage nicht reagiert hat, bringt es jetzt erst recht nichts nachzuhaken. Das tut weh und man fragt sich was passiert ist, aber sie wird euch offenbar keine Antwort liefern. Tut mir leid für euch.

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Hallo
Ja das ist immer so ne Sache mit den Paten...War ja damals schon schwer wen zu finden und wir dachten wirklich nie an die jetzige einzutretende Situation.
Mal schauen...Danke dir

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Was willste da schon machen als den Wünschen der Patin zu entsprechen? Ihr könnt eure Türen offen halten und und die Patin einladen, zu einem anderen Zeitpunkt wieder an eurem Leben teilhaben zu können (Falls ihr das wollt) Aber mehr könnt ihr wohl nicht machen.

Es ist ja nicht so, als ob eine Patenschaft irgendwelche Garantieren bieten. Eine Patin meines Großen kümmert sich einen Scheiß um meinen Sohn. Auch da kann man nur mit dem Istzustand umgehen. Ich persönlich habe mich bei meinem Kind mal für diese Wahl entschuldigt...

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Hallo
Ne klar Garantier nicht aber man denkt halt nicht an sowas,das sowas mal eintrifft.
Das tut mir leid mit der Patin...

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Ich verstehe, dass ihr das schade findet, aber ich denke, man sollte es akzeptieren.
Ich persönlich würde ihr einen Brief schreiben, in dem ich ihr meine Gefühle dazu schreibe...dass ich das sehr schade finde, ich oder ihr in dem fall immer für sie da seid, wenn sie reden möchte, aber ihr auch ihre Entscheidung respektiert.

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Das klingt wirklich nach einer Krise. Aber bei 300km und sporadischem Kontakt ist es wirklich schwierig.

Je nachdem wie gut ihr sie kennt, würde ich zwischen zwei Varianten wählen

1. Verständnis zeigen. Antworten, dass ihr das so akzeptiert, sie aber jederzeit wieder auf euch zukommen kann. Und ihr sie bezüglich des Taufpatenamtes entlastet. Schade finden ok, aber sie da auch nicht weiter bedrängen werdet.

2. eure Gefühle ausdrücken. Nicht bohren, aber auch nicht nachlassen.
Aber dann solltet ihr euch auch bewusst sein, ob ihr ihr dann wirklich!!! eine Stütze sein könnt.

Bei manchen Freunden würde ich 1. wählen, weil ich weiß, dass sie Zeit brauchen, dass sie mit ihrer eigentlichen Situation überfordert sind. Aber auch, dass sie sich jemandem anvertrauen! Dass sie sich Hilfe suchen. Dass sie sich auf dieejnigen stüzen, die vor Ort sind. Die sie tragen können. Dass mir vertrauen, aber mich nicht damit belasten wollen und froh sind, wenn sie selbst Entlasung bekommen. Sie selbst wollen das, was sie zugesagt haben, gerne einhalten, können es nicht und sind dankbar, wenn ich sie sozusagen "frei spreche", weil ihr Gewissen mehr nagt, als es mir wichtig ist (also die Sache an sich. Da ist mir wichtiger, dass es ihnen gut geht)

Bei anderen Freunden würde ich vor der Türe stehen. Dann aber nicht wieder gehen oder nach einem Gespräch - ich weiß jetzt was los ist - wieder zurück zu meinem Alltag kehren, sondern dann auch den langen Weg mit ihnen gehen und soweit es geht meinen Alltag umstellen, damit es möglich ist. So dass ich selbst nicht daran zu Grunde gehe! Aber durchaus so, dass ich ihnen wirklich eine Stütze sein kann. Dann, wenn sie es brauchen und nicht erst Wochen später!
Alternativ frage ich sie, wen sie kennen, wem sie sich anvertrauen würden und versuche sie bei der Organisation von sinnvoller Hilfe zu unterstützen. Besonders dann, wenn ich nicht so einfach vor Ort sein kann.


Fragen worum es geht, erfahren was los ist und dann sagen ... nö ist nicht ... ich kann dir nicht helfen, finde ich gemein. Da käme ich mir dann ausgehorcht vor. Solche hatte ich während meiner Krankheitszeit.
Sag was los ist, mit dir stimmt doch was nicht. Ich seh doch, dass was ist. Erzähl ruhig
und dann ein .... kann ich nicht mit umgehen, such dir was anderes :-[

Da fand ich diejenigen besser, die sagten. Ist ok. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Wenn du reden möchtest, ok. Wenn nicht auch ok. Ich wäre gerne für dich da, kann es aber leider nicht leisten.
Falls du ...... brauchst .... versuche ich es möglich zu machen (konkrete Anhaltspunkte)

oder einfach ein: ich bin in Gedanken bei dir. Mehr kann ich leider selbst nicht leisten. Natürlich habe ich Verständnis wenn deine Aufgaben/sich treffen etc. nicht möglich sind. Das ist schade, aber ich denke an dich. Hoffentlich geht es dir bald wieder besser. Das ist ehrlicher und fand ich irgendwie angenehmer.

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Und dem Kind erklären kann man das später auch sehr gut.

Deine Patin hat dich sehr lieb. Aber ihr ging es gesundheitlich/persönlich nicht gut. Ein Kind braucht keine genauen Erklärungen.

Manchmal ist ein: hat mich sehr lieb, aber kann nicht, angenehmer als ein - ist immer da, aber kann mich nicht leiden / macht das Amt nur aus Tradition nicht des Kindes wegen.

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<<<Und dem Kind erklären kann man das später auch sehr gut.>>>

Er wird gar nicht danach fragen, denn er kennt sie ja nicht. Also würde ich es dabei lassen und nichts erzählen.

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Hallo.

a) Das Amt des Taufpaten einfach "abzulegen" geht nicht. Den Kontakt kann sie natürlich abbrechen, aber aus dem Taufregister streichen lassen geht meines Wissens nach nicht.

b) Jemanden anderen als Taufpaten einsetzen? Wie sollte das denn bitte ablaufen? Sollt ihr den Jungen nochmal taufen lassen - dann mit einem anderen Paten? #zitter

c) Nochmal nachhaken würde ich keinesfalls. Sie hat deinem Mann telefonisch Auskunft erteilt und es euch auch noch schriftlich gegeben, dass sie nichts mehr mit euch zu tun haben möchte. Akzeptiert das einfach und aus.

d) Dein Sohn kennt sie nicht und wenn er irgendwann mal nach seiner Taufpatin fragt, dann sagt ihr ihm einfach die Wahrheit. Man braucht keine Taufpaten, um eine behütete Kindheit zu erleben. Und im Todesfall der Eltern kümmert sich nicht automatisch die Taufpatin um das minderjährige Kind.

e) Was habt ihr euch überhaupt von dieser Patin erwartet, wenn der Kontakt eh nie sooo innig war?

LG

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Hallo ☺
Ne streichen wollen wir sie ja auch garnicht,das lassen wir alles so wie es ist.
Auf den Fotos ist sie ja auch drauf.
Ich weiß auch nicht wie sie sich das gedacht hat mit dem ersetzen eines neuen Taufpaten.
Also mir fällt es auch leichter damit abzuschließen nur mein Mann tut sich da echt schwer mit.Deswegen haben wir ja überlegt nochmal Stellung dazu zu nehmen auch wenn's wahrscheinlich nichts bringt 🤷‍♀️
Naja die Erwartung war wahrscheinlich einfach dass man sich vllt durch die Patenschaft auch öfters sieht weil wir noch bis vor einem Jahr viel weiter weg gewohnt haben als jetzt und sie hat sich ja auch total gefreut als wir sie gefragt haben.Wir haben auch gedacht dass wir Ihr eben ne Grosse Freude machen damit.
Lg

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Hey,

das ist doch sehr umsichtig und fair von ihr, euch das ehrlich zu schreiben.
Ich würde mich für die Ehrlichkeit bedanken.

Nochmal nachhaken würd ich nicht. Sie hat eure Nummer und eure Adresse.

Schöne Grüße:)

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Welche Aufgaben hat dann einer Patin bei Euch? Es muss ganz schön viel sein, wenn die Patin sich rechtfertigen muss und euch mittteilen muss, das Sie keine Zeit mehr dafür hat.. Ich finde es irgendwie befremdlich das man als Patin in 2018 ,sich zu irgendwas verpflichtet. Taufpatin ist ein Überbleibsel aus früheren Zeiten, wo die Patin für die christliche Erzeihung das Patenkindes sorgen müsste. Dazu kam auch noch das die Patin früher das Kind bei sich aufnahm, falls die Eltern plötzlich vor das 18. Lebensjahr sterben sollte. So ist es schon längst nichts mehr. Eine Patin hat rein rechtlich weder Rechte oder Pflichten. Ist halt ein „ Amt“ das die Kirche noch verlangt, bei einer kirchliche Taufe.Es wird sehr heiß diskutiert in der evangelische Kirche, ob in Zukunft eine Patin überhaupt verlangt werden darf.

Viele nehmen halt eine Freundin als Patin, die oft selbst noch keine Kinder hat. Dann bekommt die Freundin selber Kinder und kümmern sich dann natürlich lieber um die eigene Kinder, oder haben einfach keine Lust mehr so oft als Babysitter, Schokoladentante etc. zu funktionieren.

Ich finde es auch irgendwie komisch das die Eltern eine Person als Bezugsperson für das Kind aussuchen. Warum? Idealerweise haben kleine Kinder Oma und Opa, Onkel und Tante etc. Warum braucht man dann eine Patin bzw. Pate? Nur weil man selber eine Person nett findet, muss es ja nicht heißen dass das Kind es auch so sieht. Für mich ist es irgendwas gezwungenes, das überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist.

Vergiss es doch einfach. Hat Eure Kind keine Großeltern, Onkle, Tante etc.? Warum ist eine Patin für euch so wichtig? Falls ihr gläubig seid, könnt ihr doch selbst Eure Kind euren Religion beibringen. Ich verstehe das Problem irgendwie gar nicht#kratz

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Hallo Mumle
Das sehen wir halt etwas anders.
Ich finde man sollte sehr wohl Bescheid sagen wenn man als Taufpatin nicht mehr zur Verfügung stehen möchte,so wie sie es ja auch getan hat.Immerhin erzählt man ja sobald das Kind soweit ist von seiner Taufpatin und schaut sich die Bilder der Taufe an etc.
Zumindest war das bei uns so und auch bei meinem Mann.Wir haben heute noch Kontakt zu unseren Paten,kennen es auch nicht anders.Also war unsklar dass wir auf jeden Fall auch eine Patin für unseren Sohn wollen...Sie hat um Gottes Willen keine "Aufgaben " aber ist doch schön wenn ma Patin sein darf :)
Wenn dann plötzlich eben ein Brief kommt dass man beides zurückzieht dann ist das erstmal sehr enttäuschend.Zudem geht es ja auch um die Freundschaft und nicht nur um das Patenamt.
Nein wir haben beide Omas leider sehr weit wegwohnen und Tante/Onkel gibt's nicht.
Liebe Grüsse

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Liebe Janine-Betty,
mein Vorschlag wäre - schreib Ihr einen Brief und bedanke Dich sehr herzlich bei Ihr für ihre Patenschaft über die Zeit bis jetzt. Drücke Dein Bedauern aus, dass Sie es nicht mehr tun kann, aber signalisiere, dass Du das akzeptieren kannst, weil sie ja ganz offensichtlich wichtige persönliche Gründe dafür hat. Wünsche Ihr alles Gute. Schreibe Ihr auch, dass Ihr Euch freuen würdet, wenn sie irgendwann wieder den Kontakt zu Euch aufnehmen kann.
Für Dein Kind kannst du einen Person in der Nähe suchen, die die Patenfunktion inoffiziell übernimmt.
Lieben Gruß,
Thea (Kirchenbotschafterin)

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Hallo Thea
Danke dir für deine Antwort :)
So haben wir es dann schlussendlich auch gemacht.Für die Patenfunktion haben wir noch keinen gefunden aber das ist jetzt auch nicht so schlimm.
Wir haben jetzt damit abgeschlossen und schauen was die Zeit bringt.
Liebe Grüsse Janine