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Ich denke, dass Du einfach unrealistisch Erwartungen an dein Leben hast. Solche Vorraussetzung haben die Mehrheit der Menschen in Deutschland nicht und wenn erst nach vielen Arbeitsjahren. Und schaut man nur ein bisschen links und rechts von Deutschland dann haben es noch weniger Menschen. Ihr habt schon viel erreicht. Ein Baby interessiert ein Haus überhaupt nicht. Ein Kleinkind interessiert ein Haus überhaupt nicht. Ein Kind interessiert ein Haus überhaupt nicht. Ein Kind interessiert die Liebe und Aufmerksamkeit seiner Eltern, die Forderung seiner Talente, die Unterstützung und Ausbildung seiner Fähigkeiten, eine schöne Umgebung, Kleidung Essen. Aber dazu brauche man wahrlich keine Statussymbole. Das Herz bei der Sache ist so viel wichtiger. Bis etwa zur Grundschule sind Kinder geldtechnisch nicht kostenintensiv. Sie freuen sich auch über Seifenblasen, Matschpfützen und Sand. So richtig ins Geld gehen Kinder erst weiterführend mit der Schule, den wachsenden Interesse für Marken ubd Hobbys und wenn ihre Ausbildung ansteht z.b. ein Studium finanziert werden muss, eine eigene Wohnung etc.

Ab etwa der Vorpubertät braucht ein Kind einen eigenen Rückzugsraum und Privatsphäre von Eltern und Geschwistern. Wenn sich Kinder davor ein Zimmer teilen, geht das auch. Und bis etwa 3 mit im Zimmer der Eltern, ist bei einem hohen Prozentsatz der Familien absolute Realität. Die Kinder wollen in der Nähe der Eltern sein und nicht alleine in ihr Zimmer geschickt werden.

Es ist ein großes Problem unserer Generation, dass wir theoretisch die Möglichkeit zu sehr viel Wohlstand haben und trotzdem keine Zufriedenheit in uns finden, weil es immer etwas gibt das noch nicht perfekt genug ist. Warum bekommen Frauen ihre Kinder so spät? Weil sie sich ein permanent schlechtes Gewissen einreden ihren Kindern vorher nichts bieten zu können. Sie unterschätzen sich selbst maßlos. Kinder brauchen keinen großen Wohlstand. Sie brauchen Liebe und eine vernünftige materielle Grundlage, aber dazu tut es auch eine Mietwohnung mit gebrauchten Möbeln. Liebevoll eingerichtet kann es trotzdem sein. Den Kindern ist das egal, solange sie später, wenn die älter werden, Chancen auf eine gute Bildung und Bildungsunterstützung durch die Eltern haben und dann eben die Möglichkeit da ist ihren Werdegang zu unterstützen. Und bis es so weit ist, seit auch ihr schon viel weiter. Ihr werdet alle in diese Situation wachsen und der Zeitpunkt jetzt ist eigentlich ideal. Ihr habt euch eine solide Basis geschaffen und ihr seid noch nicht zu alt.

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Deine Aussagen über die Bedürfnisse eines Kleinkindes beruhigen mich auf jeden Fall.

"Ich denke, dass Du einfach unrealistisch Erwartungen an dein Leben hast. Solche Vorraussetzung haben die Mehrheit der Menschen in Deutschland nicht und wenn erst nach vielen Arbeitsjahren"
Dies stimmt eben für mein direktes Umfeld nicht. Fast alle meine Freunde und Bekannten haben (auch noch zu Lebzeiten) sehr viel von den eigenen Eltern bekommen - vom eigenen Auto bis hin zu mehreren 100.000 Eigenkapital zum Hausbau. Mein Mann und ich sind die einzigen, von deren 4 Eltern die einen kein Geld haben und die anderen sogar Millionäre sind und nichts rausrücken wollen...Erste Autos, teure Hochzeit, erste Möbel haben wir alles selbst bezahlt.

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Hallo

Und nun? Neidisch?

Wir haben auch nichts bekommen.

Wir haben fünf Kinder und kein Eigentum.

Es gibt immer die mehr haben. Nach einigen schicksalsschlägen geniesse ich meine selbstgewählte Armut. 😅😅😅

Ich vergleiche aber auch nicht. Mir egal. Wir sind gesund, haben Freunde und können uns das ein oder andere leisten.

Meinen Kindern ist es egal ob sie im Eigenheim oder zur Miete wohnen.

LG Sandra

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Weisst Du, woran die meisten Menschen im Leben frustrieren und verzweifeln, obwohl eigentlich alles völlig normal läuft? An ihrer übertrieben hohen Erwartungshaltung.

Genieß Deine Schwangerschaft und sei dankbar, dass es Dir, Deiner Familie und Deinem Baby gut geht! Ein Kind braucht kein edles Eigenheim zum Glück, sondern zufriedene Eltern, die es lieben. Euer Haus läuft nicht weg! Entspann Dich und schätze Dich glücklich für das, was Du hast - das ist bereits viel mehr, als viele sich wünschen 😉 ich

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Ich versuche es mehr zu genießen ☺️

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Tja, wir haben erst unser Traumhaus saniert, inkl zweier schöner Kinderzimmer, und dann hat das Schwangerwerden nach eine FG nicht mehr geklappt. Reproduktionsmedizin ist teuer, wenn die Kasse nicht (mehr) zahlt, aber wir hätten zusätzlich zum Darlehen für das Haus keinen Kredit mehr aufnehmen können/wollen. Und dann stehste da mi Deinem Plan fürs Leben.....

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Das tut mir sehr leid ☹️so herum ists natürlich besonders hart und ich wünsche dir von Herzen, dass es für euch doch noch klappt🍀🍀🍀

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Danke, inzwischen sind wir Eltern zweier wunderbarer Jungs (auch wenn der eine so langsam mal ins Bett gehen könnte).

Dein Beitrag ist leider ein trauriges Beispiel dafür, dass Glück nicht von den äußeren Umständen abhängt, sondern vor allem aus einem selbst kommt.
Du hast so viel von dem erreicht, was Du wolltest. Durch gute Planung und viel Arbeit. Und das ist ja was, worauf man stolz sein kann: Dich Dinge selbst erarbeitet haben und nicht nur von den Eltern das Geld in den Boppes geschoben bekommen.
Auch das Kind zu diesem Zeitpunkt war ja eine bewußte Entscheidung. Es läuft toll!

Trotzdem kannst Du Dich nicht darüber freuen, siehst nur die 10% Deines Jungmädchentraumes, die sich nicht erfüllt haben, anstatt Dich über die 90% Erfolg zu freuen.

Es wird immer jemand geben, dem es vermeintlich besser geht und ganz viele, denen es schlechter geht. Ob Du mit Deinem Leben und den Entscheidungen, die zu diesem Leben geführt haben glücklich werden kannst, liegt ganz allein in Dir.

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Moin,

Dein Baby sieht in den ersten Wochen gerade mal 30 cm weit, hat 3 Bedürfnisse: Wärme, Liebe, Schlafen. Und das für die nächsten Wochen, wenn nicht Monate. Was meinst Du ab wann es überhaupt mal erfassen kann dass es in nem schönen Eigenheim wohnt?

Wir haben unser Eigenheim auch erst gekauft als Lütte 1 Jahr alt war, fertig ist der Umbau jetzt mit 4 immer noch nicht, aber es ist für ihn das Tollste, die Vorfreude, dass er aktiv sein Kinderzimmer mitplanen kann, dass er selber die Farbe aussucht, das er beim Türensetzen hilft.

LG
WuschElke

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Mir kommt auch manchmal der Verdacht, dass ich die Bedürfnisse meines Kindes mit der Außenwirkung verwechsle...

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Das ist doch eine wunderschöne Reflexionsleistung

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Hey! Kann deine Situation gut verstehen! Mein Mann und ich sind Lehrer, auch promoviert und haben lange auf ein Baby gewartet aus ähnlichen beruflichen Gründen. Dann hätten wir uns zwischendurch noch im Bundesland geirrt, was wieder Verzögerung brachte. Wir wollen auch bauen, haben uns im Sommer aber entschlossen, den Kinder Wunsch umzusetzen, denn fruchtbar ist man auch nicht ewig. Alles Gute!

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Eben diese Überlegung war uns wichtig.

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Nein so perfektionistisch bin ich nicht obwohl ich Perfektion in der Küche kenne. Wenn es beim kochen und backen mal nicht so läuft wie ich will... steh ich schon mal heulend in der Küche. Mein Mann belächelt dies zwar aber nimmt mich dann in den Arm und hat meist gute Vorschläge eine Situation doch noch zu retten. Ich bin ein absolut planender und kalkulierender Mensch und sehr auf Sicherheit fixiert. Weshalb ich nur überschaubare Risiken aufnehme. So ne richtige Langweilerin und dann bin ich total paradox auf der anderen Seite. Hab Momente von Spontanität und Tage wo ich plötzlich risikoreich werde und für andere Tage betrachtet am Limit lebe.^^

Du hast doch die perfekte Grundlage geschaffen. Ein Haus gekauft zu haben ist hierbei eher unrelevant und hat nichts mit idealer Grundlage für eine glückliche Kindheit haben zu tun. Obwohl es natürlich das Sahnehäubchen auf jedes spießbürgerliche Leben setzt. Und ich bin die Spieserin in Reinkultur. Weil Spießerleben irgendwie Sicherheit schafft. Natürlich nie ne 100% aber man weiß was man hat und so Pi mal Daumen was auf einen zu kommt.

Allerdings möchte ich dir eines ans Herz legen. Sobald du Mutter wirst... wird nichts mehr wie man geplant hat. Weil dein Kind wird garantiert anders als du es dir in der Vorstellung ausgemalt hast. Selbst die Geburt wird garantiert anders! Solange du Allein bist oder nur den Partner gefunden hast der dich ideal ergänzt und deine Wertvorstellungen teilt. Ab der Schwangerschaft wird nie mehr etwas wirklich geplant laufen und erst recht nicht perfekt. Also bevor du wie ich heulend in der Küche stehst weil dir deine macarons an der Silikonmatte kleben bleiben und sie nur noch für die Tonne sind weil sie kaputt gehen beim lösen. Versuche deine Einstellung zu lockern. Nicht aufzugeben. Aber zu lockern. Wenn der Hauskauf erst mit 30 oder 35 klappt... klappt er dann und wird das perfekte Haus sein. Weil du dann schon Mutter bist und im Gegensatz zu jetzt weißt worauf du achten musst um später nicht zu sagen "hätte ich das vorher gewusst hätte ich das beim bauen berücksichtigt". Das ist genauso wie dein Kind dir fortan deine weiteren Pläne torpedieren wird. Vielleicht ist es noch nicht fähig fremdbetreut zu werden wenn du es geplant hast... vielleicht bekommst du nicht einmal einen Kitaplatz... dann hast du an einem Wochenende eine Weiterbildung und kannst sie nicht wahrnehmen weil dein Kind krank ist. Du wirst mit deinem Partner und auch seiner Mutter oder Schwiegermutter Konflikte haben die du nie gedacht hast sie haben zu werden und die wird ständig irgendwer einreden was nicht gut genug zu machen. Perfektionismus und Elternschaft kann fast nur Burnout ergeben. Lockere seine Maßstäbe sonst wirst du dich unnötig selbst kaputt machen. Du wirst Mama! Kinder passen strenggenommen niemals ins Leben weil sie immer irgendwas torpedieren! Man kann sich nur dafür oder dagegen entscheiden. Und ein Kind wird seine Kindheit nicht als glücklich definieren in einem eigenheim groß geworden zu sein. Sondern wenn du für dein Kind da bist wenn es dieses braucht und wenn es so wenig als möglich Sorgen mitbekommt.

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Vielen Dank für deinen langen Post, der mich gleichzeitig zum lachen und zum Nachdenken angeregt hat😃💕
Besonders das mit den Sorgen ist so wahr...Kenn ich aus meiner eigenen Kindheit!

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Zwei Punkte:
1. Jammern auf hohem Niveau
2. Hormone

Ich war in der ersten Schwangerschaft auch regelrecht verzweifelt und hab viel geweint, weil ich vor der geburt unbedingt in eine größere Wohnung umziehen wollte.das hatte aber auch den Grund das die Oma meines Mannes, die unter uns wohnte, mich mittlerweile sehr störte und auch alle anderen Familienmitglieder, die sie besuchten - die kamen nämlich oft ohne zu fragen einfach die Treppe hoch gestiefelt. Ständig gab's solche Situationen, das ich grade nur mit Handtuch aus dem Bad kam und dann z.b. die Tante dastand. Oder der Bruder meines Mannes... oder oder oder. Ich war extrem genervt davon! Wollte unbedingt raus. Schlussendlich ist das erst acht Monate nach Geburt unseres ersten Sohnes passiert und auch mehr zufällig. Nach der Geburt war das aber fürs erste auch kein Thema wir für mich, ich hab einfach dafür gesorgt, das wirklich niemand mehr es wagt, ungefragt die Treppe raufzukommen.

Man will es natürlich perfekt haben, aber man sollte nicht vergessen, dass man auch dankbar für das sein sollte, was man zu dem Zeitpunkt hat und man auch mit dem arbeiten kann. Auch so kannst du deinem Kind ein gemütliches, schönes heim schaffen, das braucht nicht viel Platz. Bedenke, das es Familien auf der Welt gibt, die haben nicht mal die Größe einer besenkammer für ihre Familie zur Verfügung und trocken und warm ist das dann auch nicht.