Welche nachhaltige Wirkungen haben MukiKur auf euch gehabt?

Liebe Forengemeinde,

ich bin am überlegen, ob ich eine Muki-kur bzw. ElternKindkur (mit meinem Mann zusammen) mache. Wir haben einen behinderten Sohn, der einen auch richtig fordert.
Er hat hat Pflegegrad. Jetzt könnte man natürlich denken, warum schicken wir ihn nicht auf Kurzzeitpflege und machen ordentlich Urlaub. Uns wurde der Aufenthalt dort gekürzt, weil auch dort Pflegenotstand herrscht. Statt 14 Tage war der Aufenthalt 11 Tage. Konnten gerade mal 8 Tage zusammen Urlaub machen. Über längere Zeit mit meinem Mann alleine in Urlaub fahren, ist Roulettespiel. Deswegen meine Idee mit
der Kur. Unser Sohn wird im nächsten Monat 15 Jahre alt, deshalb fällt die Altersbeschränkung wegen der Schwerbehinderung zur Mitnahme zur Kur weg


Habt ihr nach der Kur zu Hause etwas verändert im Leben? Oder ging es wie gehabt weiter mit dem Trott, den man vielleicht nicht unbedingt haben möchte, weil es weiterhin stressig ist aus irgendwelchen Gründen? Habe nicht nur Vorteile über die Kur gelesen.
Ich möchte gerne mal eure Erfahrungen hören.


LG Hinzwife

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Hallo!

Ich war dieses Jahr zum 5. Mal in einer Kur.
Mein ältester Sohn ist ebenfalls behindert.

Es gibt halt solche und solche Kliniken. Es gibt Kliniken, in denen die Kinder super betreut werden und man selbst Erholung erfährt. Es gibt aber auch Kliniken, in denen die Hälfte der Betreuer fehlt und man nachher selbst die Kinder betreut.

Insofern sollte man vorher sehr sehr gut sich informieren, insbesondere an aktuellsten Klinikbewertungen.
Außerdem sollte man überlegen, was einem wichtig ist. Möglichst viele Anwendungen? Möglichst viel Ruhe? Separates Zimmer für's Kind? Mahlzeiten getrennt?

Ich genieße die Zeit in der Kur jedes Mal sehr. Aber so wahnsinnig nachhaltig ist es bei mir nicht. Natürlich habe ich Impulse mitbekommen, die ich umgesetzt habe. Aber es ist endlich, was ich ändern kann. 4 Kinder und Vollzeitjob....da is nix mit Entspannung und Entschleunigen.
Um so wichtiger sind diese 3 Wochen Pause in der Kur für mich.
Bei der letzten Kur war mein Mann mit. Das war auch schön, wobei ich es echt mag mal ganz konzentriert Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.

Viele Grüße!

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Mir haben die Kuren sehr viel gebracht.

- Raus aus dem Trott
- mit therapeutischer Begleitung - mit Abstand!!! - die eigenen Probleme von außen!!! zu betrachten

- reflektieren, durchatmen, an Strategien arbeiten, durchatmen
- gelernte Ideen umsetzen

zu Hause gelerntes Umsetzen.

Was ich mir mal angewöhnt habe, werde ich nicht so schnell los. (Kur gewöhnen, zu Hause weitermachen)

Zu Hause hätte nicht die Zeit/Nerven/Kraft gehabt, das zu lernen

- keine Zeit für zusätzliche Termine (auch wenn sie zur Hilfe sind)
- keine Kraft noch zusätzliches Organisieren
- keine Nerven ständig herumtelefonieren um vielleicht in 5 Richtungen verstreut Hilfe zu bekommen, die dann ausfällt oder nur dann Zeit hat, wenn ich keine habe usw.

Kur: alles notwendige vor Ort
+ therapeutische Begleitung
+ Unterstützung das Hamsterrad mal zu durchleuchten, OHNE darin weiter zu rennen

Zu Hause ist das Hamsterrad weiterhin da. Aber geflickt, verbessert, mit Bremsfunktion, mit Futterstation und festen Pausen etc. ;-)


Allerdings war das auch mein Ziel, von Anfang an. Lernen, wie ich zu Hause besser damit klar kommen kann.
Lernen mit dem zu Leben, was ich habe - und so organisieren, dass es mich nicht mehr (so sehr) fertig macht. Weniger verbrauchte Energie ist auch schon viel wert #schein

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<<Mir haben die Kuren sehr viel gebracht.

- Raus aus dem Trott
- mit therapeutischer Begleitung - mit Abstand!!! - die eigenen Probleme von außen!!! zu betrachten

- reflektieren, durchatmen, an Strategien arbeiten, durchatmen
- gelernte Ideen umsetzen

zu Hause gelerntes Umsetzen.

Was ich mir mal angewöhnt habe, werde ich nicht so schnell los. (Kur gewöhnen, zu Hause weitermachen)

Zu Hause hätte nicht die Zeit/Nerven/Kraft gehabt, das zu lernen

- keine Zeit für zusätzliche Termine (auch wenn sie zur Hilfe sind)
- keine Kraft noch zusätzliches Organisieren
- keine Nerven ständig herumtelefonieren um vielleicht in 5 Richtungen verstreut Hilfe zu bekommen, die dann ausfällt oder nur dann Zeit hat, wenn ich keine habe usw.

Kur: alles notwendige vor Ort
+ therapeutische Begleitung
+ Unterstützung das Hamsterrad mal zu durchleuchten, OHNE darin weiter zu rennen

Zu Hause ist das Hamsterrad weiterhin da. Aber geflickt, verbessert, mit Bremsfunktion, mit Futterstation und festen Pausen etc. <<


Da stimme ich dir voll zu. Sicher habe ich schon ein einigen Stellschrauben herumgedreht wie Familieentlastenden Dienst, Einsatz eines privaten Betreuers und Kurzzeitpflege für unseren behinderten Sohn (Kannerautist) heranschaffen. Sowie
Reduzierung der Therapien. Auch private Belastungen durch Familienmitglied, die immer meine schon sehr knappe Zeit einfordern (ja ich spreche sogar von Zwang) wollte. Kontakt abgebrochen, was doch im Endeffekt gut tat. Aber ich merke es reicht einfach nicht. Ich schaffe es gerade mal meine Arzttermine wie Vorsorge auf die Reihe zu bekommen. Aber so wie z.B manuelle Therapie (tut mir übrigens ganz gut, habe ich schon 2x gemacht), wo soll ich denn bitte die Zeit hernehmen. Schaffe es nicht mal für unseren Autisten eine vernünftige Sportart zu organisieren zeitlich, wo der Betreuer mit ihm hinfahren kann. Das ist meine Aufgabe, hinfahren die des Betreuers.

Ich bin privat und beihilfeversichert, meine beiden Männer gesetzlich. Ob wir da gemeinsam etwas auf die Reihe bekommen.

Ich danke Euch beiden (zipfel und Zahnweh) für eure Antworten

LG Hinzwife