Drogen.. Sucht.. Versprechen.. ?

Ich weiss Grad echt nicht mir weiter zu helfen und suche dringend nach Ratschlägen...

Wir sind seit 6 Jahren ein Paar. Seit 4 jahren verheiratet und haben 2 Kinder (alter 3 und 1).
Mein Mann arbeitet im Schichtbetrieb als Chemikant.
Ich wusste bereits (da ich ihn seit 10 Jahren kenne) dass er in seiner Vergangenheit Drogen konsumiert hat ( von a bis z alles probiert aber dann nur noch Hasch geraucht, er meinte aber das er clean geworden ist und nichts mehr damit zutun hat. )

Vor 3 Jahren habe ich mitbekommen das er leider wie in seiner Vergangenheit Drogen konsumierte, jedes mal Aggresionen, fressattacken, rote Augen, Geruch.. wir hatten ein sehr langes und intensives Gespräch und er bot mir sogar an das er gerne zum Arzt möchte und aufhören will weil er merkt das es weder mir noch den Kindern gut tut..
Gesagt getan, arzttermin vereinbart und uber alles gesprochen es kam raus das er depressionen hat und bekam tabletten die auch die sucht befriedigen würde..

Letztes Jahr hatte er ein Rückschlag und vergriff sich durch falschen Freundeskreis wieder nach Drogen.. das gleiche Spiel von vorn und ich gab ihm die letzte Chance weil ich es einfach nicht fur richtig halte und ich mich davor ekel und auch im Bekanntenkreis viele Menschen kenne die leider ein grausames Leben dadurch haben.

Tzjaaa..seit einer woche habe ich gemerkt das wieder etwas nicht stimmt und heute als ich seine Tasche packte für die Arbeit kam mir ein Päckchen Gras in die Hand... ich bin wirklich am Ende mit den Nerven. Ich habe ihn in diesem Moment nicht angesprochen und getan als ob nichts sei weil beide Kinder wach waren und neben uns standen..
Als er auf die Arbeit ging schrieb ich ihn über Whatsapp und er hat sofort sich entschuldigt und mir direkt gesagt das er zum Arzt und zur Beratungsstelle gehen möchte..

Ich habe aber keine Kraft mehr, ich bin wirklich fix und fertig...

Was soll ich tun?

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Es klingt für mich eigentlich so, als stünde dein Entschluss bereits fest. Du sagst, dass du ihm mehrere Chancen gegeben hast und dass du nun nicht mehr kannst.
Das klingt für mich so, als wäre dir schon klar, dass das Versprechen deines Mannes wahrscheinlich nicht hält und für dich der Schlussstrich gezogen ist.
Aber weil es ein tiefgreifender schritt ist, zögerst du verständlicherweise.
Ich würde dir raten, dich an eine suchtberatungsstelle zu wenden, denn die sind nicht nur für die Konsumenten da, sondern auch für die Angehörigen. Dort bekommst du bestimmt kompetenten Rat und Unterstützung.
Ich wünsche dir alles gute!

2

Hat er denn wirklich auch Therapie gemacht?

Als er die Tabletten bekam, bekam er dazu auch richtige Therapie?
Sowohl wegen der Depression
als auch wegen der Drogen
als auch wegen der Kombination?

Versprechen sind schön und gut, aber bringen nur wenig.

Wenn er wirklich zum Arzt und zur Beratungsstelle geht, zeigt, dass er Interesse hat, etwas zu ändern.
Allerdings wird das vermutlich nicht ausreichen. Nur der erste Schritt.


Therapieren kannst du ihn nicht. Das müssen Fachleute machen.

Ja, ich würde vermutlich gehen.
Den Kindern ein sicheres Umfeld bieten und aufbauen.
Ihn vielleicht als Freund unterstützen. In erster Linie Verantwortung für die Kinder übernehmen. Die eigentliche schon bestehende, seinen Part vorübergehend (dauerhaft?) mit und die Verantwortung für die Kinder durch die Situation.

Und dann Therapieschritt für Therapieschritt weiter entscheiden. Mit etwas Abstand um selbst bei Kräften zu bleiben.

3

Hallo,

Du steckst in einer richtig blöden Situation. Aber: Du hast ihm "eine letzte Chance" eingeräumt. Die hat er vertan, jetzt musst Du konsequent sein. Bist Du es nicht, geht dieses Spielchen immer genau so weiter. Ist auch logisch: Warum soll er etwas ändern, wenn sein Handeln immer ohne Folgen bleibt - er muss ja nur Dir gegenüber kleine Brötchen backen, sich entschuldigen und Gras über die Sache wachsen lassen.

Übrigens: Die Diagnose "Depressionen" im Zusammenhang mit Drogen ist so eine Sache. Manche Drogen können Depressionen auslösen, unbehandelte Depressionen können aber auch zu Drogenkonsum führen.

Mein Weg wäre räumliche Trennung - Therapie für ihn - nach Abschluss UND Erfolg der Therapie Entscheidung über die Beziehung (kannst Du wieder Vertrauen aufbauen?).

Viel Kraft und LG, Andiamo

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Jemanden ein Versprechen abzuverlangen, der selbst nicht aufhören will zu konsumieren, bringt rein gar nichts. Ihn damit zu erpressen, daß er sonst seine Familie verliert ist ganz schön hart. Ausserdem ist Droge nicht gleich Droge. Viele Menschen benutzen Gras als Einschlafhilfe, ist auf jeden Fall besser als Schlaftabletten. Vorallem weil dein Mann im Schicht arbeitet, gerät sein Tag/Nacht Rhythmus durcheinander. Solange es sich um gemäßigten Konsum handelt und sich nicht negativ auf das Familienleben auswirkt, würde es mich nicht weiter stören. Wir sind alle erwachsen und jeder darf darüber selbst entscheiden mit welchen Substanzen er seine Synapsen bearbeitet. Nur weil irgendjemand bestimmt hat was legal ist und was nicht, verteufeln die meisten von "bösen" Drogen, anstatt sich eine eigene Meinung dazu zu bilden. Ich will nichts verherrlichen, Drogen bringen viele Gefahren mit sich, es ist nur schade daß es nach wie vor ein Tabuthema ist und man schnell als Süchtig oder Assoziall abgestempelt wird.
Frage deinen Mann warum er es braucht. Es gibt nicht nur Konsument oder Abstinent - auch dazwischen gibt es bewussten gemäßigten Konsum.

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Wenn eine Person mind 3 Joints am Tag raucht. Sobald er 5 Std nichts geraucht hat aggressiv wird gegenüber der Frau, die Kinder nicht ertragen kann und brüllt finde ich schon das es NEGATIV für die Familie ist und auch ein sehr schlechtes Verhalten gegenüber den Kindern..
Ich Rede hier von Sucht.
Davon, dass das Kindergeld für so einen scheiss weggeht.
Davon, dass die Kinder Angst vor Papa haben...
Davon, dass ich mich unwohl fühle.. muss ich mehr sagen?

6

Das hört sich nicht nach einem gemäßigten Konsum an...
Die Aggression und Wut wird aber nicht durch Gras ausgelöst, sondern dadurch nur verstärkt. Wenn er nichts raucht, kann er die Emotionen unterdrücken, nach dem Joint kommt alles hoch.
Abstinenz allein würde zwar bewirken daß er sich unter Kontrolle hat, die Gründe für seine negativen Emotionen bleiben.
Ist schon heftig, da scheint viel Unausgeglichenes, das braucht viel Kraft um es anzugehen.
Eine Beratungsstelle kann manchmal helfen. Ansonsten gaaaanz viel Geduld und Ausdauer

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Ohje.. weiß genau wie du dich fühlst. Mein Mann und ich haben ein Kind 7 Monate, er raucht seit 1 bis 2 Jahren Gras, wollte eigentlich damit aufhören sobald der kleine auf der Welt ist. Aber nichts hat sich gebessert. Er raucht immer noch aber denkt, ich weiß nichts. Hab ihn in den Monaten schon öfter was gefunden und ihn drauf angesprochen ob er sich nicht schämen würde da er eine Vorbildfunktion hat. Er antwortet immer mit "ich weiß". Mittlerweile hab ich die Hoffnung aufgegeben. Er will sich nicht helfen lassen. Habe ihm geraten zusammen zur Drogen Beratung zu gehen aber er will nicht. Ich weiß nicht wie ich in Zukunft damit weiter leben kann. Von aussen scheint alles perfekt, aber ist es leider nicht. Ich kann dir bei diesem Problem nicht weiter helfen.. Aber ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft!!