So habe ich meine Erwachsene Tochter nicht erzogen

Hallo,
ich komme mal gleich zum Thema.
Meine Tochter (34) ist glücklich liiert mit ihrem Partner. Er ist Zahnarzt und Sie ist Marketing-Chefin einer Firma. Beide verdienen richtig gut Geld. was ich ihnen natürlich sehr gönne. Sie haben ein tolles neues Haus, schicke Autos und machen immer teure Urlaube. Im August kam mein erstes Enkelkind auf die Welt und alle sind super glücklich.
Jetzt mag sich mancher fragen, wo ist das Problem?
Ich stelle immer mehr fest, das beide nicht mehr in der Realität leben. Sie haben genug Geld, um sich alles zu leisten. Und ihre Freunde leben genauso. Ich mache mir Gedanken um den Kleinen. Er wird überschüttet von Geschenken. Es war gerade Weihnachten. Er bekam Geld in Höhe von 500 Euro. Von meinem Ex-Mann, meinen Ex-Schwiegereltern, von den anderen Großeltern. Ich habe ihm ganz "normale" Geschenke gemacht. Und wurde von meinem Schwiegersohn leicht verspottet. Er fragte gleich: was hatr das denn gekostet? Oder..... "das ist aber nicht schön..." Das tat mir so weh. Ich frage mich, merkt er nicht, wie er mich damit verletzt?
Ich bin und bleibe bei meiner Meinung: Mit Liebe schenken ist mehr Wert als Geld.
Ich würde gerne mit meiner Tochter darüber reden, aber ich weiß, sie erzählt ihm das alles. Ich habe meine Tochter mit Liebe erzogen und wir haben schon ein gutes Verhältnis. Aber ich komme damit nicht klar, das auch sie sich immer mehr verändert. Ich war und bin immer für sie unWie würdetd für den Kleinen da, helfe ihr, wo es nur geht. Aber ich erwarte einfach etwas mehr Respekt. Sicher sind sie eine eigenständige Familie. Aber ich bin traurig, wenn ich als Mutter so verletzt werde. Wie würdet ihr damit umgehen?#baby

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Mein Mann sagte mal "wenn ein neuer Kopf in die Familie kommt, wird alles anders - und nicht immer besser". Stimmt. Ich musste nach 13 Jahren guten Verhältnisses zu meiner Schwiegertochter (hab ich mir auf alle Fälle eingebildet) erfahren, dass ich nach der Geburt des Kindes von heute auf morgen nichts mehr richtig machte. Alle Geschenke waren zu wenig, falsch, zu klein, zu groß (größenmäßig...Kleidung, die sie sich zuerst für ihren Sohn gewünscht hatte).
Was ich gesagt habe, war falsch und mein Sohn schloß sich an. Nein ich habe ihn auch nicht zum materiellen Egoisten erzogen, ging finanziell garnicht.
Aber als er statusmäßig eeeeendlich mal einen besseren Job hatte, veränderte sich der Freundeskreis, das Leben, die Ansprüche. Tauchurlaub auf den Malediven, zwei teure Autos - und alles, was von uns kam, war zu wenig - angeblich schenkten wir meiner Tochterfamilie viel mehr - ein hanebüchener Blödsinn. Eine unerfreuliche Auseinandersetzung kurz nach dem Tod meines Mannes mit meiner Schwiegertochter, als ich ohnehin am Ende war, nahmen sie dann zum Anlass, den Kontakt zu mir und seiner Schwester komplett abzubrechen. Wir waren alle monatelang fix und fertig, einschließlich deren Patenkind, die die beiden so liebte. Ich hatte mich vorher mehrfach bemüht, das Verhältnis zu verbessern - es war sinnlos. Ich habe die Familie seit 3 1/2 Jahren nicht mehr gesehen, einen Enkel habe ich auch nicht mehr- vielleicht kam noch ein Kind - ich weiß es ja nicht.
Du wirst nichts ausrichten können - wenn die Familie auf so hohem Level lebt, dann ist das so. Entweder Du findest Dich damit ab und schluckst alles runter, um den Kontakt nicht zu verlieren - oder Du riskierst eine Auseinandersetzung, bei der Du nur verlieren kannst. Traurig, aber wahr. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder einen Sohn zu haben. Kommt aber öfter vor, als man denkt - leider.
Liebe Grüße von Moni

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Ach Moni, deine Geschichte tut mir jedesmal so weh... wenn ich mir meinen süßen Dreijährigen anschaue und mir vorstelle, dass er mich in 25 Jahren mal wegen einer Meinungsverschiedenheit verstoßen wird, könnte ich heulen. Das muss unglaublich schmerzhaft für dich als Mama sein.
Fühl dich umarmt, wenn du magst.

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Das merkt man vielen Deiner Beiträge an, liebe Moni.
Sobald Schwiegertöchter ihr Leid klagen klopfst Du ziemlich hart drauf. Wenn man Deine Geschichte kennt weiss man wo es herkommt. Verstehe ich Dein Leid(en).

Meine persönliche Erfahrung mit familiären Konflikten - und bei uns redet auch nicht mehr jeder mit jedem - ist, dass es dort wo die Kommunikationsmuster gesund sind nicht zu Abbrüchen kommt. Da schafft man die Klärungen. Nur da wo miteinander reden nicht klappt. Und da ist es manchmal besser ohne einander.

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Versuche nicht, deine Tochter oder deinen Schwiegersohn zu verändern. Das kommt nie gut an, sondern führt immer zu sinnlosem Streit. Deinem Enkel tut das dann auch nicht gut...
Du kannst aber schon sagen, wenn dich bestimmte Kommentare verletzen.
Sei deinem Enkel eine gute Oma, da hat er am Meisten von.

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Lass sie in zukunft Geschenke selbst aussuchen und gib ihnen das geld (mach es bei deiner Tochter am besten genauso). Geschmäcker sind verschieden und nur die familie weiß was benötigt wird und passt. Ansonsten ist diese Entwicklung natürlich schade, aber ändern kannst du es nicht.

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Seh ich anders. Kinder möchten Geschenke und kein Geld. Nachfragen was man schenken könnte wäre passender. Aber wenn es eh nie teuer genug sein kann, wird auch das schwer sein. Würde schon kontern das die Kommentare verletztend sind und das Geschenk gut gemeint. Aber ausrichten wird man damit keine große Veränderung fürchte ich.

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Sorry falsch gelesen du meintest Geld zum einkaufen das trifft es auch was ich meinte

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Was die Geschenke angeht kamen ja bereits die Rückmeldungen, dass du einfach fragen kannst was sie sich wünschen. Das mögen eh die meisten Leute, egal ob viel oder wenig Geld.

Aber letztendlich habt ihr ja ein anderes Problem. Nämlich, dass sie einige Dinge an der Einstellung oder dem Lebensstil deiner Tochter missfallen. Ändern kannst du sie nicht - das wäre auch nicht gut, aber die Situation von Weihnachten ansprechen würde ich. Und auch wenn sie es ihrem Mann erzählt, na und? Der Ton macht die Musik. Du musst dir vorher genau überlegen wie du es sagst, damit es nicht als Angriff rüber kommt. Sprich aus deiner Position, so wie du es hier formuliert hast.
Ich hab mich verletzt gefühlt.....
Ich hatte das Gefühl ich hab was falsch gemacht, dabei war es nicht meine Absicht....
Und dann lass deine Tochter einfach mal antworten und erwähn nicht, dass du nicht möchtest, dass dein Enkel verzogen wird. Das kommt sonst als Angriff rüber.

Vielleicht kannst du mal einen ruhigen Nachmittag mit deiner Tochter verbringen und dabei das Thema ansprechen und wie es in Zukunft besser laufen kann.

Passt du eigentlich auf deinen Enkel auf, unterstützt deine Tochter? Und tun das die anderen Großeltern auch? Damit kann man langfristig oft viel mehr erreichen als mit Geschenken.

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Danke für eure vielen Meinungen.
Ja, ich unterstütze meine Tochter und komme immer, wenn sie mich braucht.Den Kleinen sehe ich regelmäßig 1x die Woche oder wenn meine Tochter Termine hat. Die anderen Großeltern sind aber auch oft da. Im übrigen sind sie auch Zahnärzte, also wurde mein Schwiegersohn schon groß, ohne dass er jemals was vermisst hat...Sie haben ihm das vorgelebt.
Es ist ja nicht so, das ich finanzielle Probleme hätte. Ich habe auch einen guten Job und lebe sehr gut damit. Aber trotzdem zählen für mich andere Werte. Meine Tochter hat früher auch nichts vermisst, sie wurde mit Liebe erzogen, hatte ein tolles Hobby, wobei wir sie immer unterstützt haben.

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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen! Es ist immer sehr schwierig wenn sich die Wertvorstellungen in so verschiedene Richtungen entwickeln.

Meistens "passt" es dann irgendwie einfach nicht mehr.

Kann es sein das du dich unterlegen fühlst weil sie mehr Geld haben?
Oft ist es ja so das man sich einfach unwohl fühlt, Angst hat nicht mithalten zu können usw.
Das ist dann halt einfach etwas, an dem du selbst arbeiten kannst.
Nur weil sie mehr Geld haben, macht sie das nicht zu wertvolleren Menschen - oft ja leider im Gegenteil.

Wenn dein Schwiegersohn über "günstigere" Geschenke lacht, ist er ein Idiot. Aber tut er das wirklich, oder fühlst du dich leichter angreifbar?

Ansonsten kümmer dich einfach um deinen Enkel, er wird schon merken, das es bei Oma was gibt, was man mit Geld eben nicht haben kann. Und das kannst eben nur du ihm bieten.

Viele Grüße

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Nein, ich fühle mich nicht unterlegen. Im Gegenteil. Ich werde alles so weiter machen wie bisher. Ich stehe zu meiner Meinung. Und wie ihr schon schreibt, ein Kind erinnert sich mehr an Unternehmungen als an Geld. Genau so sehe ich das auch.

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Vielleicht musst du lernen, deinem Schwiegersohn gegenüber freundlich zu kontern. "Da wo ich her komme, sucht man Geschenke mit dem Herzen und nicht nach dem Preis aus. Mach du es so, wie du es kennst und lass es mich so machen, wie ich es kenne." Damit ziehst du eine Grenze und sagst gleichzeitig, dass du es akzeptierst, wie er es handhabt.

Was deine Tochter betrifft: der würde ich schon sagen, dass es dich verletzt / ärgert, wenn man Dinge, die du gibst und tust, nach ihrem materiellen Wert begutachtet und bewertet werden. Wenn deine Tochter nicht dumm ist, wird das schon ihre Denkprozesse in Gang bringen. Grundsätzlich würde ich auch ihr versuchen klarzumachen, dass so wie ihr "way of life" akzeptiert werden soll, auch deiner akzeptiert werden soll.

Und was deinen Enkel betrifft: sofern du "Zugriff" auf ihn hast, würde ich ganz konsequent während eurer Zeit nichtmaterielle Dinge tun, die ihn emotional berühren und die sonst vielleicht keiner macht. Ob das jetzt toben ist oder ein toller Ausflug, Kekse backen oder später mal eine Nachtwanderung mit Taschenlampen oder ein Lagerfeuer im Garten. Dass er mit 5 ein sauteures Spielzeug bekommen hat, vergisst er. Was er mit dir erlebt hat, nicht. Ich weiß das, denn eine meiner wichtigsten Erlebnisse mit meiner 1998 verstorbenen Omi ist, wie ich mit fünf Jahren in eine dicke Decke gewickelt nachts mit ihr auf dem Balkon saß und mit ihr Sterne geguckt habe und es ganz "geheim" war, dass ich so spät noch wach war. Und das ist jetzt fast 40 Jahre her... Geschenke von damals... habe ich alle vergessen :)

LG

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Ich finde das sehr traurig. Bei sowas frage ich mich immer, was man seinem Kind für Werte mitgeben will.
Ich glaube ehrlich, du kannst dabei nur verlieren, so leid mir das tut. Mein erster Ansatz wäre jetzt auch gewesen, mit deiner Tochter ehrlich zu reden, aber wenn sie ihrem Mann alles erzählt, ist das wohl müßig.

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Ich würde ihn fragen warum er mich so behandelt!

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Sonst kann ich über ihn eigentlich nichts schlechtes sagen. Wir verstehen uns ganz gut. Wenn dann eben nicht solche Sachen passieren würden.

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Was auch widersprüchlich ist....Es wurden vor Weihnachten klare Ansagen gemacht, das der Kleine von jedem nir 1 Geschenk bekommen soll. Damit er nicht überhäuft wird. Wahrscheinlich habe nur ich mich dran gehalten. Mir wird bissel flau im Magen, wenn ich daran denke, wenn er mal größer ist. Dann gibt es fette Urlaubsreisen mit den anderen Großeltern, einen Elektroporsche und ein Sparbuch. Was a die anderen Großeltern schon eingerichtet haben. Ich empfinde da keinen Neid....ich finde das einfach nur maßlos.

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Also ich kann deine Sorgen verstehen. Sicherlich ist es deren Sache wenn sie den Jungen mit soviel Kohle überhäufen und ob er das braucht? Tja das steht wohl auf einem anderen Blatt. Aaaaaaaaaaaaaber ich muss auch sagen was ich schlimmer finde: Die Fragen an dich was es kostete und dich zu verspotten weil du nicht Unmengen Geld auf den Tisch gelegt hast. Das finde ich traurig weil das für mich stark in die Richtung geht das nur teure Sachen wichtig sind.
Ich würde aber deswegen nicht von meiner Meinung abweichen die du hast. Meckert er wieder würde ich sagen: Nicht jeder muss ne Menge Geld auf den Tisch legen um zu beweisen das einem etwas wichtig ist. Denn ehrlich solche Leute die nur materialistisch drauf sind kann ich auch nicht ab. Aber ich weiß nicht ob sich hier was ändern wird auf Dauer?

Ela