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Ich habe 3 Kinder. Kind 1 musste nie auch nur eine Minute weinen. Kind 2 schon ab und zu. Kind 3 muss jeden Tag warten, Ausnahme: Wenn sie sich richtig weh getan hat.
Kind 1 hat absolut keine Frustrationstoleranz. Kind 2 und 3 sind viel ruhiger und ausgeglichener. Ob es daran liegt, weiß ich natürlich nicht, aber es könnte mit ein Grund sein.

Man sollte sich nichtnso verrückt machen. Eine solide Bindung hält es aus, dass das Kind mal kurz weinen muss.

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Das ist eine wirklich gute Frage!

Was ist z.B., wenn das Kind während des Autofahrens schreit? Manche Kinder mögen Autofahren nicht. Aber man MUSS ja ein paar Wege auch ohne Partner machen... Zählt das nicht als "schreien lassen"?

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Nein. Im Normalfall redet man ja mit dem Kind und signalisiert ihm Anteilnahme, Nähe, durch die Stimmlage Trost und Verständnis.

Weinen lassen ist für mich z.B.: Kind liegt im Bett und weint und man geht raus und macht die Tür zu. Also vom Prinzip, man entzieht ihm alle menschliche Kommunikation durch sehen, hören, anfassen.

Spreche ich mit dem Kind oder halte es, lasse ich es nicht weinen.

Ich verstehe zB unter "nicht schreien lassen" nicht, dass es das Ziel ist, das Schreien sofort abzustellen.

LG

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Für mich zählt auch die Intention. Du musst kurz weinen, weil es nicht anders geht vs. Ich lasse dich weinen, weil ich ein Erziehungsziel habe.

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Schreien lassen heißt Phase 4 (Kind schreit) und es nicht beruhigen, versorgen, sondern einfach liegen lassen.

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Ich finde, es gibt durchaus auch noch weitere Stufen. Bei meinen Kindern könnte ich immer schon recht früh ein Trotz-gebrüll (zb ich will was haben, dass ich nicht haben kann/darf) und richtigem weinen (Hunger, Schmerz etc) unterscheiden. Ersteres habe ich weitgehend ignoriert und damit auch erzieherische Erfolge erziehlt, denn auch schimpfen ist eine Form der aufmerksamkeit. Im zweiten Fall war ich stets schnellstmöglich zur stelle.

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Schreien lassen bedeutet für mich ein Kind das Schrei alleine zu lassen.

Es macht aber einen erheblichen Unterschied weshalb geschriehen wird und wie alt das Kind ist. Geht es um ein Baby (unter einem Jahr) sollte man umgehend bzw so schnell als möglich reagieren. Das bedeutet nicht während man pieselt vom Klo zu springen. Aber unmittelbar danach zum Kind zu gehen und nicht vorher noch nen Kaffee aufzusetzen. Ein Baby kann nicht reden und sich nur durch weinende, jammernde und schreiende Geräusche bemerkbar machen. Sie sind auch noch nicht rational in der Lage zu wissen das, aus dem Raum sein nicht weg sein bedeutet.

Ein Kleinkind das in der Trotzphase schreit weil der Wille nicht erfüllt wird oder etwas nicht klappt. Muss das schreien hingegen aushalten. Nicht allein gelassen und ignoriert. Aber nicht indem man beruhigt, weil man das Bedürfnis stillt sich dem willen zu beugen. Man bleibt da, man erklärt warum das kein Grund zu schreien ist und tröstet aber das muss man nicht indem man alles liegen lässt. Ich kann zb weiterhin kochen und meinem auf dem Boden liegenden und schreiende Kind erklären, warum ich es jetzt nicht hochnehmen kann oder nicht spielen kann weil ich koche. Ich ignoriere nicht, spring aber nicht.

Wenn mein Kind aufgrund von Angst oder Schmerzen weint reagier ich hingegen umgehend/as soon as possible. Egal wie alt! Aufmerksam kann kurzfristig ab dem 1. Jahr auch mal warten gelassen werden, aber sollte umgesetzt werden sobald das wieder möglich ist... und Wut und Frust, muss zwar begleitet aber gleichzeitig auch ertragen werden sonst wird es langfristig zum gefürchteten druckmittel und heulen auf Knopfdruck.

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Bei uns war es beim ersten Sohn schon so, das wir nicht direkt gesprungen sind. Liegt aber wohl daran, weil ich es durch meinen kleinen Bruder gewöhnt war und mein Mann durch seine jüngeren Cousinen. Direktes aufspringen gab's nie, aber unser Sohn musste niemals lange warten. Am ca. 8/9 Monaten bekommen Kinder ein Gefühl für Zeit, das kommt noch hinzu.
Jetzt beim zweiten ist es, wie schon mehrfach hier erwähnt, einfach so, dass Mini auch mal einen Moment länger warten muss, wenn wir mit dem großen zugange sind. Aber ich finde das nicht schlimm. Wir können nicht zaubern! Und was sollen denn erst mehrlingsmamas machen?

Zudem hatte unser großer z.b. Anfangs eine Phase von gut 8 Wochen, in denen er jeden Abend konsequent von 20 bis 22 ihr gebrüllt hat. Und sich nicht beruhigen ließ. Er lag dann abwechselnd einen Abend bei Papa, einen Abend bei mir im Arm und brüllte, was das Zeug hielt. Und wir haben ihn machen lassen. Ich finde es vollkommen okay, wenn man dem Baby gestattet, seinen Kummer Ausdruck zu verleihen. Gerade am Anfang prasseln so viele Eindrücke auf das Kind, das will verarbeitet werden. Begleitetes schreien finde ich in dem Sinne so gar wichtig, damit Kind merkt, Mama und Papa akzeptieren, das ich gerade mit amused bin und ich darf es auch sein, ohne das man mich mit anderen Dingen zur Ablenkung zusätzlich reizüberflutet.

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Hallo,

In der Regel erst bei Stufe 4.

Vorher rede ich mit ihm und versuche ihn zu besänftigen. Einfach das er merkt das er nicht allein ist.

Aber unser kleiner erreicht nur bei Hunger Stufe 4. Und dann aber richtig. 😂

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Hallo


Bei meinen Kindern ist das schwierig zu sagen. Es gab ca 3 Stufen.

Erzählen
Meckern
Brüllen

Es ist immer Situationsabhängig und auch ältere abhängig. Und natürlich auch von Kind zu Kind.

Beispiel.
Unsere kleinste kam ziemlich zügig zur Welt und war von Beginn an unruhig und viel am weinen was zunehmend mehr wurde.

Irgendwann hat das Kind gute 14 std am Tag geschrien. Egal ob im arm. Auf meinem Bauch. Alleine im Bettchen etc.

Und ja ich hab sie immer mal wieder einen Moment alleine brüllen lassen. Ich muss einfach mal raus. Grad mal 5 min an die Luft und tief durchatmen.

Aber das ist ja in den meisten Fällen nicht üblich das ein Baby so viel brüllt.


Unsere beiden großen haben sich überwiegend im Babysitter in Stufe 1 und 2 befunden. Aber klar wenn die Zähne drücken. Die Windel voll ist oder sie mal länger geschlafen haben als üblich und dann drrrrringrnd Hunger hatten wurde auch gebrüllt.

In Sachen Hunger haben hab sie brüllen lassen und nebenher mit ihnen gesprochen. Flasche machen mit Baby auf dem Arm ist halt auch iwie umständlich. Zumal das das brüllen nicht abgestellt hätte sondern es sich einfach nur verzögert hätte bis die Flasche fertig ist.


Es gab im groben und ganzen immer mal Phasen wo sie gebrüllt haben.
Nachts wache ich nicht bei jedem quäck auf. Wenn ich duschen war höre ich auch nicht zwangsläufig jedes weinen. Oder wenn ich Grad den Müll rausbringe nehm ich auch kein Babyphone mit da kann es schonmal sein das die kleinen ne Minute oder auch 2 schon am weinen war.


Aber ganz ehrlich? Wenn mein Baby grade beginnt zu brüllen weil es wach geworden ist und raus will springe ich nicht vom klo und renne los! Hab ich bei meinem der 3 Kinder gemacht und alle 3 leben noch und wir haben eine gesunde vertrauensbasis.


Ich finde auch es gibt verschiedene Arten von brüllen. Meine Kinder brüllen anderes Wenn sie sich weh getan haben als wenn sie übermüdet sind.


In Falle von übermüdet ertrage ich dann das gebrüll. Es bringt bei meinen nichts sich ans Bett zu setzen und sie zu streicheln. Sie schlafen seit jeher von alleine ein. Auf dem Arm schunkeln, Lied singen oder was vorlesen bis es schläft puscht sie nur auf. Wenn sie überdreht sind brüllten sie schonmal bis zu 5 min ehe sie dann etwas runter gefahren sind.
Aber sie noch 3 Std auf dem Arm umher zu schleppen bis sie vor lauter brüllen vor Erschöpfung eingeschlafen wären hätte auch niemandem was gebracht.
Das klingt total herzlos sie ins Bett zu legen und dann zu gehen und sie meckern oder brüllen zu lassen, dennoch denke ich das eine Mutter ihr Kind ganz gut einschätzen kann.


Meiner Oma hat man damals erklärt ein Baby muss um xx Uhr essen um yy immer ins Bett und wenn es dann 2 Std schreit schreit es halt 2 Std. Irgendwann gewöhnt es sich an den Rhythmus.
Sowas könnte ich nicht. 5 min bei übermüdung ist schon echt grenzwertig für mich aber wenn ich dann nach 2-3 min merke das brüllen flacht ab und es wandelt sich in gemotze und weiter 3 min später ist Ruhe, weiß ich, auch wenn es so böse klingt es war Grad die beste Entscheidung.

In meinen Augen ist es sehr situationsabhängig und auch Kind abhängig.
Man bekommt da einfach ein feeling für wie "dringend" ein weinen ist.


LG