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Ich finde es schon seltsam, wie ihr es auch bisher gemacht habt.
Strickt halbe halbe - aber der Punkt Miete wurde immer ausgespart?

Als eine Freundin von mir zu ihren Freund mit Eigenheim zog, wollte er keine "Miete" von ihr. Ihr war das total unangenehm.... so kam es zu dem Kompromiss, dass sie jeden Monat Summe X (weniger als Miete, aber auch nicht wenig) weg spart, und von diesem Geld Urlaube, Konzerte etc gezahlt werden.
Find ich total gut.

Aber da bei euch jetzt Nachwuchs ansteht, macht natürlich alles komplizierter....
Es kann ja nicht sein, dass du jetzt auch erstmal beruflich zurück steckst, um dich um den Nachwuchs zu kümmern, und er weiter Kohle scheffelt.... Ich finde auch Buch, dass Kinder anfangs so günstig sind.
Kinderwagen, Bettchen, Klamotten... Hochstuhl, Babywippe... man braucht ständig was.

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Ich will ja nicht unken, aber die Mehrzahl aller geschiedenen Ehen geht an Geldfragen zugrunde.

Er IST sparsam/ geizig (= zwei Seiten der gleichen Medaille), war das aber sicher schon immer, hätte dir dir also klar sein müssen, dass das nicht zu deiner "leichten"/ bequemen (= ebenfalls zwei Seiten der gleichen Medaille) Lebenseinstellung passt. Da nun schon ein Kind unterwegs ist bleibt nur: reden, reden, reden. Bis ihr eine Lösung habt, die beide als gerecht empfinden.

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Ja, er war sicher schon immer sehr sparsam, aber anfangs ist das wenig aufgefallen, da wir viel ausgegangen sind und alles geteilt haben. Allerdings hatte ich da noch einen Vollzeitjob mit ganz moderater Bezahlung, da habe ich gar nicht darüber nachgedacht. Das hat sich aber geändert und mir gefällt es auch nicht, dass ich wenig zur Verfügung hab.
Früher bei meinem Ex war es andersherum, da hab ich besser verdient und oft bezahlt und ihn eingeladen, aber das hat mich nicht gestört.

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Aber habt Ihr nicht vor Deinem Start in die Selbständigkeit über die Finanzen geredet? In einer Beziehung kündigt man ja nicht einfach seinen Vollzeitjob und macht sich mit seinem Hobby selbständig, wenn nicht mit dem Partner geklärt ist, wie die laufenden Kosten weiter bestritten werden können.

Deinen Anspruch, dass er den Lebensunterhalt verdient und Du das Geld verwaltest, finde ich übrigens sehr seltsam. Das mag grad noch so gehen, wenn man sich innerhalb der Familie auf eine "klassische Rollenverteilung" geeinigt hat und einer sich um die häusliche Arbeit kümmert, während der andere den Lebensunterhalt verdient. Aber bei Eurem Levensmodell finde ich das unangebracht.

Davon ab: Es muss sichergestellt sein, dass für notwendige Reparaturen am Haus Rücklagen vorhanden sind. Wenn er seine Ersparnisse dafür einsetzen würde, würde ich das mit der Mietzahlung an Dich auch entspannt sehen. Kostenfrei wohnen und dann von Dir erwarten, dass Du die Heizung auf Deine Kosten erneuerst, das geht natürlich nicht.

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Ich finde deinen Freund sehr geizig, für mich ein absolutes NoGo in einer Partnerschaft. Aber das bringt dir ja nix das zu wissen wie andere das finden. Er ist es ja nicht erst seit gestern und du hast dich trotzdem dafür entschieden mit ihm eine Familie zu gründen.
Das Thema Geld ist leider keine Kleinigkeit in einer Partnerschaft, daran sind schon viele Beziehungen zugrunde gegangen. Ich hoffe ihr könnt das klären bevor das Kind kommt, aber wirklich ändern kann man solche Menschen nicht, das „Sparen“ bzw. der Geiz liegt in seinem Blut so wie du das beschreibst. Was du tun kannst ist mit ihm definitiv über die Wohnsituation zu reden, das ist nicht fair wie es gerade läuft, da könnte man ansetzen.

Bei uns verdient mein Mann doppelt so viel wie ich, weil ich wegen unserem Kind nur 60% arbeite. Wir haben beide unsere eigenen Konten und ein gemeinsames Sparkonto, das er verwaltet. Ich bekomme das Kindergeld und kaufe fast alles für unser Kind, was es täglich so braucht einfach weil ich einen besseren Überblick habe. Sparen kann ich nichts am Ende des Monats, oft bin ich eher im Minus. Aber mein Mann zahlt alles was bei ihm am Ende des Monats übrig bleibt auf das gemeinsame Sparkonto ein (so um die 1200 Euro), Weihnachtsgeld und Bonus gehen auch auf das Sparkonto.
Wenn ich dann mal shoppen will oder wir in Urlaub fahren oder jetzt die ganzen Anschaffungen für das Baby, wird das Geld vom Sparkonto genommen.
Wir sind beide nicht besonders sparsam, weil wir es nicht sein müssen, ein geiziger Mann käme für mich nie in Frage weil das einfach unglaublich viel Streit- und Frustpotential bietet. Aber wie gesagt, es bringt Dir nichts zu wissen wie es bei anderen läuft.
Rede offen mit ihm und äußere deine Bedenken bezüglich der Elternzeit.
Alles Gute!

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Ich finde bei solchen Konstellationen kommt, wenn man es mal ausrechnet, sehr häufig raus, dass der besserverdienende Partner tatsächlich den größeren finanziellen Nutzen hat.

Tu mal so als würdet ihr euch nicht kennen und beide Single sein.
Schreibe Dein Gehalt auf.
Würdest Du als Single auch im Eigentum wohnen oder das eventuell sogar vermieten und günstig zur Miete wohnen und sogar mit dem Eigenheim Gewinn machen? Oder eine Mitbewohnerin haben? Dann schätze was Du monatlich an Mieteinnahmen übrig hättest und addiere das zu Deinem Gehalt.

Ziehe nun alles ab was Du an Fixkosten hättest. Gas, Wasser, Auto, Telefon, Bahnticket usw. Dabei bleibt eine Summe übrig. Nun vergleichst Du es mit der Summe die Du jetzt mit Partner pro Monat übrig hättest. Dadurch, dass ihr Kosten wie Telefon, Gas, Wasser als Paar zum Teil gemeinsam hättet wird dabei vermutlich rauskommen, dass Du unterm Strich MIT Partner etwas mehr übrig hast. Du also in der jetzigen Situation einen finanziellen Vorteil durch das Zusammenleben mit ihm hast.

Interessant wird es aber, wenn Du das gleiche für ihn durchrechnest. Als Miete wählst Du einfach einen normalen Mietpreis einer Singlewohnung. Vor allem die gesparte Miete wird da ziemlich ins Gewicht fallen. Und es wird vermutlich rauskommen, dass er einen deutlich höheren finanziellen Vorteil pro Monat durch das Zusammenleben mit Dir hat als umgekehrt.

Das würde ich ihm dann vorrechnen und zumindest erwarten, dass er es so ausgleicht, dass ihr den gleichen Vorteil habt. Und die Rechnung ist vollkommen unabhängig davon wie viel Du arbeitest und verdienst. Denn selbst, wenn Du 3000€ im Monat mehr verdienen würdest würde bei Dir unterm Strich mit ihm und ohne ihn die gleiche Summe stehen.

Ich war selber mal mit einem Geizhals zusammen der wesentlich mehr verdiente und immer halbe/halbe machen wollte. Dass er sich dabei an mir bereicherte hat er allerdings nicht verstanden. Ich hoffe Dein Freund ist da einsichtiger und schlauer.

Viel Glück!

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Das ist mal eine gute Idee, ich hab neulich angefangen, das alles aufzuschreiben (wer wann was eingezahlt hat usw). Finde ich eigentlich fruchtbar, das so penibel aufzuzählen, aber er ist nun mal so und ich brauche Fakten für das Gespräch mit ihm. Er ist da eher Stratege, während ich solche Dinge lockerer sehe (was sicher auch viele nicht verstehen können).

Unterm Strich kommt er ziemlich gut weg, denn wir wohnen in einer recht überteuerten Gegend, die er sich zwar selbst jederzeit leisten könnte, es aber nie tun würde, wenn er es alles selbst zahlen müsste!

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Der Mann ist doch nicht erst seit der Schwangerschaft so?
Er hat in meinen Augen ach recht,auch betreibe ein Kleingewerbe und gehe zusätzlich arbeiten.
War es ein Wunschkind?
Es ist doch abzusehen gewesen wie sich dies entwickelt.
Geizig ist für mich ein absoluter Beziehungskiller und Bequemlichkeit mit Erwartungshaltung auch....
War es ein Unfall oder warum erst jetzt die Bauchschmerzen?

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Nein, wir basteln sogar schon länger am Kinderwunsch herum und dann hat es endlich geklappt, aber es war gar nicht sicher, ob wir jemals Eltern werden würden! Der Ärger ums Geld hat erst mit meiner Selbstständigkeit und dem Umzug ins Eigenheim angefangen, denn vorher hab ich mehr verdient und einfach 50:50 bezahlt und mich nie dran gestört. Jetzt sind die Dinge aber anders. Mein langfristiges Ziel ist natürlich, mit meinem Kleingewerbe mehr zu verdienen als jetzt! Aber mit Baby wird das erstmal schwierig. Die ersten Kinderjahre müssen wir überbrücken.

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Ich sehe beide Seiten und würde dringend raten, das vor dem Kind zu klären!

Dass du so wenig ohne Kind arbeitest und dort auch noch schlecht verdienst, sehe ich schon als großen Luxus, den mal nicht dein Partner finanzieren muss.
Im Gegenzug würde ich aber sehr wohl Miete verlangen.

Mit Kind wird das aber alles anders. Wenn du dich hauptsächlich kümmerst, hast du Verdienstentgang und weniger Rente. Da müsst ihr auf jeden Fall reden.

Die Einstellung, dass es einem durch den Partner finanziell besser gehen soll, finde ich aber nicht fair und keinen Mann geizig, der darauf keine Lust hat.

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ich würde sagen, sowohl als auch. ihr müsst unbedingt reden. ich finde ja, sein Hobby zum Beruf machen und nur ein Bruchteil der Arbeitszeit zu arbeiten, ist reiner Luxus, den man sich leisten können sollte. das ist allein dein Ding. dennoch sollte er einen gewissen mietteil oder Wohngeld (wie du auch) zurücklegen, an einem eigenen Haus fallen auch ab und zu größere Investitionen an, dafür solltet ihr gerüstet sein. wenn das Kind dann da ist, solltet ihr mal den Unterhalt berechnen, der steht dir dann auch zu. so wäre meine denke. aber ehrlich, so eine Konstellation wie bei euch wäre für mein Leben nichts.

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Sprecht miteinander. Macht eine Finanzübersicht. Wir hatten immer wieder schlechte Zeiten. Ich musste beim ersten Kind sofort nach 12 Wochen wieder arbeiten gehen (gab noch kein Elterngeld).
Da hat die Übersicht geholfen. Erst haben wir die Konten zusammengetan, weil es so eng war, aber nun wieder getrennt, damit jeder seinen Freiraum hat.
Es gibt ein Haushaltskonto.

Da kommt auch das Kindergeld drauf. Das Kindergeld darf für Anschaffungen, Klamotten, vereinsgebühren, ..... genutzt werden. Geht etwas darüber hinaus, dann wird gesprochen - zum bespiel für ein teures Bett, und für ein gutes Fahrrad.

Haushaltskonto umfasst alles rund um Nebenkosten, Auto, Lebensmittel, Kitakosten, Schule (essen), Versicherung....

Der Rest der übrig blieb, das ist das, was jeder geteilt durch 2 behalten darf. Ihr müsstest das etwas anders machen, da er ja was für die Firma zurücklegen möchte.


Aber damit darf jeder machen was er will: Klamotten für mich, Sportgeräte, wettkampfgebühren, Laptop, ..... Essen gehen mit Freunden. Da darf der andere nicht reinreden. Das Geld ist knapp: neue Klamotten - das überlege ich mir gut, Essen gehen mit den Kollegen - höchstens jeden dritten Monat.

Ich muss auch arbeiten gehen, zwar nicht volle Stelle. .....

Versucht euch zu einigen wie auch euer Betreuungsmodell aussieht. Wie viel Luxus ist es ihm wert, dass du zu Hause mit Kind bist.
Hier war bei Kind 2 und 3 nach einem Jahr (gab dann Elterngeld) Schluss mit „Mama zu Hause“

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*hust* mit Trennung und Unterhalt für Dich und das Kind kämst Du wohl deutlich besser weg^^

Ich sehe es auch so, dass Du aus einer schwachen Position argumentierst und es wäre wohl sicherlich klug gewesen, wenn ihr damals über Deinen Wechsel von angestellt zu Gewerbe auch geredet und er das befürwortet hätte. Wenn nicht... dann schwächt es Deine Position noch mehr.

Beginnen würde ich das Gespräch wohl mit "Wie machen wir das eigentlich wenn UNSER Kind da ist? Von dem was ich dann noch habe, kann ich das nicht bestreiten und ich leiste ja auch die Betreuung." im späteren Verlauf würde ich noch einstreuen, dass Du Rücklagen für die Wohnung bilden willst/musst.

Bei uns geht alles in einen Topf. Meine Umschulung/selbst zu zahlende Ausbildung die bald beginnt, befürwortet mein Mann und natürlich muss er dann wieder mehr finanzieren. Als wir uns kennenlernten habe ich ihn sehr bald mit finanzieren müssen und habe das nie hinterfragt, als ich krank war, er mich - im Moment verdient er zwar mehr aber wir arbeiten beide gleich viel.

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Das ist eine verzwickte Situation bei euch. Ich sehe da zwei Knackpunkte: 1. Ihr wohnt dank dir mietfrei. Das sollte irgendwie schon mit berücksichtigt werden. 2. Du verdienst sehr wenig und noch entscheidender - du gehst sehr wenig arbeiten...
Ich kann verstehen, dass er wegen Punkt 2 etwas knausrig ist. Ich hätte auch keine Lust, den Luxus des wenig arbeitens meines Partners mitzufinanzieren. Allerdings könnte man auch voraussetzen, dass ER von sich aus auf den Gedanken kommt, etwas Kaltmiete an dich zu zahlen. Die Neben- und anderen laufenden Kosten sollten dann prozentual gleich gezahlt werden.
Dazu könntet ihr ein Gemeinschaftskonto anlegen. Jeder zahlt z.B. 50% seines Gehalts darauf ein und ihr zahlt NK, Lebensmittel, Reparaturen, Möbel, Haushaltsgeräte etc. davon. Den Rest des Gehalts behält jeder für sich und kann davon Hobbys, Kleidung etc. finanzieren. Dann musst du mit der Tatsache klarkommen, dass du weniger hast, weil du weniger arbeitest. Er sollte aber dir wenigstens die Kaltmiete zusätzlich überweisen...
So sehe für mich spontan sie fairste Lösung aus...

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Er verdient doch aber wohl so gut, dass 50% seines Einkommens deutlich mehr als die halben Nebenkosten wären....oder hast Du da schon die Kaltmiete, die er zahlen sollte, mit berücksichtigt?

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Die Prozentzahl war nur ein Beispiel. Das kann man natürlich beliebig erweitern / kürzen. Vom Gemeinschaftskonto könnten ja alle Kosten gedeckt werden, die beide betreffen. Wenn es prozentual zum Gehalt ist, empfinde ich es als sehr fair.
Die Hälfte der imaginären Kaltmiete müsste, wenn dann direkt an dich, denn dir gehört ja das Haus. Du zahlst also nichts (da geerbt) und er die Hälfte der angenommenen Miete.