Meine Eltern waren und sind immer für uns da. Noch sind sie fit aber bei meinem Papa merkt man es langsam. Meine Schwester und ich werden Ihnen das zurückgeben was sie uns jahrelang gegeben haben. Mein Mann hat immer gesagt dass er keinen finger für seine Eltern rühren wird. Ab ins Pflegeheim und einmal im Monat besuchen. Früher fand ich das krass, jetzt kann ich ihn verstehen.
Hallo!
Wenn es einen guten familiären Zusammenhalt gibt, dann liegt es Nahe, im Alter zu helfen. Zum guten familiären Zusammenhalt gehört natürlich auch Hilfe mit den Kindern.
Es gibt aber auch pflegende Angehörige, die kein so gutes Verhältnis zu der Person hatten, sich aber dennoch aus moralischem Empfinden heraus dazu verpflichtet fühlen - so ging es mir mit meinem Vater, der hatte sich nämlich etwa ab meinem 10. Lebensjahr praktisch nicht mehr für mich interessiert. Aber ich habe ihn für mich, mein Gefühl dabei, mein Gewissen, dennoch jahrelang gepflegt. Sonst hätte es niemand gemacht und er wäre einfach sich selbst überlassen gewesen mit seiner Verweigerung gegenüber Hilfe von Außen.
Meine Mutter baut schon vor für den Fall, dass sie später Hilfe brauchen könnte und will explizit nicht von mir gepflegt werden, sondern dass ich endlich an mich denke. Das finde ich eine sehr gute Einstellung. Schließlich ist Pflege auch eine große Belastung.
Hi
Ich habe mir nicht alle Antworten durchgelesen aber die meisten scheinen ja die ehrenvolle Absicht zu haben, ihren Eltern im Alter zu helfen.
Meine Eltern sind noch nicht so alt und fit. Sie wollen nicht von mir gepflegt werden. Wenn es was gibt was ich bereits jetzt für sie tun kann (Fremdsprachen, Technik, Ratschläge auf meinem Berufsfeld) tue ich das natürlich gerne für sie.
Ich antworte dir eher wegen den Erfahrungen mit meiner Großmutter .
Mein Vater war ihr jüngstes Kind und lief immer so mit. Er hat nie Probleme gemacht, sie hat sich nie besonders engagiert.
Der älteste Sohn war eine Enttäuschung (falsche Freundin, die auch noch unverheiratet geschwängert) und die mittlere das große Los.
Das setzte sich dann bei den Enkeln fort. Die Kinder vom ersten Sohn wurden kritisiert, die KInder der Tochter waren Engelchen und wir liefen halt so mit. Nix was wir machten war besonders toll, klar, wir waren die jüngsten und die anderen hatten das ja alles schon mal gemacht.
Als die Söhne der Tochter Ausbildungen anfingen gab es kein Taschengeld mehr...sind ja jetzt alle groß. Zeugnisse waren uninteressant.... Schule ist ja vorbei. Hobbies sind jetzt nicht mehr wichtig...das wahre Leben fängt ja jetzt an. Das die jüngste Enkelin gerade mal in der 7. Klasse war, wurde übersehen.
Wir haben uns daran gewöhnt, hatten noch andere Großeltern.
Jahre später komme ich aus der Uni für ein WE und besuche sie wie immer bevor ich wieder zurück muss, da fängt sie an zu weinen, dass sich niemand um sie kümmert.
Der älteste Sohn und Frau kümmern sich zwar um Versicherungen usw, aber mehr nicht. Jahrzehntelanges Kritisieren führt zu so etwas. Die Enkel haben nie eine besondere Bindung aufgebaut.
Mittlere Tochter hilft einmal die Woche im Haushalt, das wars. Ist jetzt bald selber Oma. Musste nie mehr Verantwortung übernehmen...war ja immer das Goldkind.
Söhne von ihr weggezogen.
Meine Eltern fahren 2-3 die Woche vorbei und wir kommen wenn wir da sind auch immer vorbei. Aber es ist einfach keine herzliche Beziehung da.
Woher auch?
Deine Oma weiß gar nicht, wie gut sie es hat. Da kümmern sich viele leute reichlich. Dass keine große Herzlichkeit vorhanden ist, bedeutet ja nicht, dass sich niemand um sie kümmern würde.
Hallo,
ich habe da ganz klare Grenzen und das hat wenig damit zu tun, wie mein Verhältnis zu meinen (Schwieger-)Eltern ist.
Zum Beispiel würde ich sie nicht pflegen, das kann ich einfach nicht und dazu zwinge ich mich auch nicht. Im Fall der Fälle müssten sie also in ein Heim. Ich bin außerdem berufstätig und habe ein eigenes Leben. Das würde ich nicht auf den Kopf stellen, mich kaputt machen und aufopfern. Ich finde auch nicht, dass man das von seinen Kindern verlangen kann, nur weil man sie geboren und aufgezogen hat.
Natürlich würden wir die Großeltern weiter besuchen, hier und da helfen, so wie jetzt auch, aber alles in einem Rahmen, bei dem wir als Familie gesund bleiben und noch Zeit für uns haben. Das brauche ich als Kraftquelle auch einfach.
LG
Hallo, ich wohne viel zu weit entfernt von meiner Herkunfstfamilie, kümmern ist da schwierig.
Meine Schwiegermutter wohnt in der Nähe und hat den Kontaktabbruch selbst verschuldet. Pflege kann sie vergessen.
Gruß Sol
Meine Schwiegermutter bevorzugt ihre Tochter und deren Kinder dermassen und ihr Sohn (mein Mann) und unsere Kinder (ihre Enkel) werden links liegen gelassen. Ich habe mich lange darüber aufgeregt, habe mich dann aber für folgendes entschieden: Sollte sie im Alter jemals Hilfe benötigen, bekommt sie diese garantiert nicht von uns. Ich verweise sie höflich an ihre bevorzugte Tochter.
Grundsätzlich denke ich, dass alles irgendwie zurück kommt. Bemüht sich die Grossmutter um die Enkel, werden diese ihr später auch helfen, wenn sie mal Hilfe braucht. Wenn eine Grossmutter sich nicht um die Enkel kümmern will, ist das ihr gutes Recht. Sie muss sich aber auch im Klaren sein, dass sie irgendwann nicht mehr so selbständig sein wird wie heute und sie dann auch nichts erwarten darf.
Ich finde schon, dass man ein Stück wieder zurück geben sollte, was uns unsere Eltern gegeben haben. Auch sie haben auf vieles verzichtet und gegebenenfalls ein härteres leben geführt, eben weil sie uns hatten. Warum sollte man, wenn die Beziehung intakt ist, nicht etwas zurück geben? Natürlich ist das gewiss nicht einfach und vielleicht kann es auch nicht jeder, das ist aber jedem selbst überlassen.
Bei uns werde ich meine Eltern übernehmen, wenn es soweit ist, das sie nicht mehr können. Noch sind sie recht „jung“ und noch fit. Aber meine Geschwister und ich haben uns da schon abgesprochen, um irgendwann einfach vorbereitet zu sein. Da ich selbstständig bin und recht gut verdiene und daher auch nicht länger als 6 Stunden täglich arbeite, werde ich den größten Part übernehmen. Wir haben auch den Platz. Meine Geschwister sind dafür bereit zu unterstützen, wenn wir z.b mal im Urlaub sind oder ich mal nicht kann oder auch mal für Arztbesuch etc. Verdienstausfälle würden mir alle 3 anteilig bezahlen, bzw. Bist zu meinen Regelsatz aufstocken, damit mir keine finanziellen Nachteile drohen. Sollte es zum Pflegefall kommen, denken wir über einen ambulanten Pflegedienst nach, der neben unserem Anteil den Rest macht... so der Plan bisher. Mein Mann findet das vollkommen ok so.
Bei meinen Schwiegereltern wird mein Schwager den „Hauptanteil“ übernehmen, da er seit über 20 Jahren, mietfrei in ihrer Anliegerwohnung lebt und sie 60 km von uns entfernt sind, es für uns also im Alltag umständlicher ist, als für ihn. Außerdem haben wir noch kleine Kinder, eins unter drei und sein Sohn ist bereits 23... mein Schwager ist eine Ecke älter, als mein Mann. Da werden wir dann am Rande mithelfen. Da seine Frau sowieso Hausfrau ist und seit der Geburt meines Neffen nicht arbeitet, hat sie auch die Zeit sich um meine Schwiegereltern zu kümmern.
Meine Schwiegereltern sind mittlerweile über 70 und man merkt, dass sie so langsam. Ich mehr können. Wir fahren alle zwei Wochen zu ihnen und schauen, was gemacht werden muss. Ich putze vierteljährlich die Fenster und putze das Haus mal gründlich und übernehme die Steuererklärung. Mein Mann mäht den rasen, schneidet die Hecke etc. Meine Schwiegereltern sind nicht die einfachsten Menschen, nörgeln ständig rum und gerade meine Schwiegermutter ist sehr übergriffig. Dennoch unterstütze ich sie, wo ich kann. Sie war meinem Mann eine liebevolle Mutter, die für ihn auf so einiges verzichtet hat. Sie hat sich nie beklagt und auch für unsere Kinder hat sie reges und liebevolles Interesse, auch wenn sie gern mal über das Ziel hinausschießt und nicht immer mit unseren modernen Erziehungsmethoden einverstanden ist. Ich nehme beide wie sie sind, das ist für mich kein Grund sie nicht zu unterstützen. Dabei haben sie meinem Schwager z.b schon immer alles in den Allerwertesten geschoben, während wir nie etwas bekommen haben. Wollten wir auch nie, ist auch ein anderes Thema. Aber deshalb darf er dann auch jetzt die intensivere Arbeit leisten, was ihm nicht so ganz schmeckt, aber wer das Fleisch frisst, muss auch die Knochen entsorgen oder, wie heißt es so schön. Ich weiß zwar, dass es meinen Schwiegereltern lieber wäre, wenn wir sie versorgen, sie kommen mit meiner Schwägerin nicht gut klar, aber so ist es nun einmal.
Das ist der grobe Plan. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Aber ich bin davon überzeugt, das Familie mehr ist, als nur ein angeborener Titel. Mir ist meine Familie sehr wichtig, selbst meine Tante und mein Onkel, die leider kinderlos blieben und jetzt schon älter sind, werden von uns unterstützt. Auch da schaue ich regelmäßig vorbei und sehe nach dem rechten. Erledige Papierkram oder was sonst so anfällt. Finde ich völlig normal, dass man sich unterstützt, wenn man kann. Natürlich Ist es manchmal etwas anstrengend, aber man bekommt auch immer was zurück. Wenn ich mal in Not bin und nicht weiß wohin mit meinen Kindern oder etwas brauche, sind alle da und helfen oder packen mit an. Ich brauche mir keine Gedanken machen, wie ich was machen soll, weil ich weiß, dass ich auf meine Familie zählen kann. Ich denke, man bekommt immer wieder etwas zurück...
Man soll gleiches nicht mit gleichen vergelten.
Als meine Eltern jung waren gab es die Antibabypille noch nicht also mussten Sie wohl oder übel die Kinder behalten.
Sie haben sich um uns gekümmert was in ihrer macht steht,natürlich haben Sie uns auch geliebt,aber Beruf und Kariere stand ganz oben auf der Liste.
Wir wurden von de Großeltern Ganztagsbetreut, das Wochenende wollten Sie für sich haben und zwei Stunden war Familienzeit ,wir wurden rausgeputzt und es ging spazieren um gesehen zu werden.
Als die ersten Enkel kamen waren sie gerade mal Anfang 40 da waren Sie noch voll im Berufsleben hatten selbst noch Kinder zu Hause und auch noch ihr Leben. die Enkel die mal betreut werden mussten wurden von uns Kindern betreut.
Als ich ,die letzte dann Kinder bekam hatten Sie immer noch kein Interesse an Kindern, Mal ne Stunde mit einem Kind verbringen aber mehr nicht.Unsere Kinder wurden von denen auch nie betreut, ich habe immer gesagt lieber keine Großeltern als schlechte.
Sie lieben ihre Enkel können aber nicht damit umgehen.Überhäufen Sie dann eben mit Geschenken.
Meine Schwiegereltern waren Vollzeit im Schichten arbeiten , deren Kinder in einer Wochenkrippe, Wochenkindergarten somit nur am Wochenende zu Hause.Wenn Sie Frei hatten haben Sie die Enkel betreut Sie sind auch super Kinderlieb.
Auch dort waren unsere Kinder nur im Notfall.
Alle können nichts dafür das Sie so sind wie Sie sind.Mein Mann und Ich sind Familienmenschen und ich habe immer gesagt ich Pflege alle soweit wie ich es kann.In meiner Erziehungszeit habe ich Lehrgänge für Altenpflege gemacht damit ich denen auch gerecht werde.
Heute ist es so das meine Omi bei uns wohnt. Sie kann noch gut ,aber benötigt viel Hilfe.Wären wir nicht würde es für Sie heißen.Sie sitzt den ganzen Tag in ihrer Wohnung 3x würde der Pflegedienst kommen und einmal jemand der das Mittagessen bringt.Und das finde ich schon Menschenunwürdig.Sie kann allein nicht mehr raus, braucht immer jemanden bei sich.
Mein Vater hat stark mit den Bandscheiben kann also nicht viel machen, meine Mutter hat Demenz (noch im Rahmen) mein Schwiegervater mit den Beine nur Schwiegermutter ist relativ gesund.
Ich kann nicht alle aufnehmen, Sie teilen sich ein Haus 5 min Fußweg von uns entfernt, kommen zum Frühstück zu uns und bleiben bis nach dem Abendbrot.
So helfen wir uns alle gegenseitig keiner ist allein.
Ob ich mal alle Pflegen kann glaube ich nicht,Solange es uns aber möglich ist ersparen wir ihnen das Heim.
Was mal unsere Kinder machen weiß ich nicht.Eins weiß ich aber wir bekommen zum Glück keine Schwiegertochter und das ist schon mal viel Wert
Die große Tochter möchte hier im halben Haus wohnen bleiben, die beiden anderen können hier bauen, ob Sie es machen weiß ich nicht.Vielleicht ziehen Sie auch mal weit weg.
Hi!
Ich finde „kümmern“ ist ein weiter Begriff.
Persönlich denke ich, dass man sich kümmert, weil man so sozialisiert wurde und /oder es dem eigenen Menschenbild / Wertvorstellungen entspricht.
Wie sich das gestaltet hängt dann bestimmt auch vom Verhältnis und den Umständen ab.
In meinem Teil der Familie haben wir da ganz offen drüber gesprochen.
Wenn Not an Mann ist, dann ist immer sofort jemand zur Stelle. Ganz klar.
Und dann findet man gemeinsam eine langfristige Lösung, die für alle machbar ist.
Aufgerechnet wird nicht. Aber möglichst gleichmäßig verteilt.
Gleichzeitig sind wir aber alle so selbstständig und ehrgeizig erzogen, dass jeder selbst soviel macht wie möglich.
Konkret gestaltet es sich so, dass zB im akuten Notfall die (Ur)oma pflege brauchte. Zunächst wechselten sich ihre Kinder mit der Pflege (24h) ab. Erst hochschwanger und dann mit Baby war ich wenig hilfe und übernahm die „Bespassung“ oder Telefonate. Jeder so, wie es Job und eigene Familie zuliessen. Parallel suchten wir eine Haushaltshilfe und eine Wohnung im Betreuten Wohnen und zur Überbrückung einen Pflegedienst, der mit fortschreitender Genesung reduziert wurde.
Damit reduzierten sich die Besuche in der intensität, sodass immer weniger Hilfe und immer mehr „nur zum Kaffee und Quatschen“ bei jedem Besuch war. Und das hat jeder gerne gemacht, denn das Verhältnis war schon immer gut.
Da es meinen Eltern finanziell möglich war, haben sie sich schon mit 40 eine Wohnung im Seniorenstift gekauft. (Investment) Das konnten sie selbst aussuchen und freuen sich, dass es dort viele Angebote gibt. Denn wir haben drüber gesprochen: sie haben mich recht spät bekommen und wenn sie mit 80 Pflege und Hilfe brauchen habe ich einen Job (finanziell notwendig) und hoffentlich 2 Grundschulkinder. Unser Stadthaus ist nicht behindertengerecht umbaubar. Da kann ich nichtmal temporär 24h-Hilfe leisten.
Zu meinen Schwiegereltern ist das Verhältnis nicht gut. Wir haben versucht mit ihnen zu sprechen und sie ignorieren ihr Alter (mitte 70) und haben sich ihr Ferienhaus und ihre Wohnung 600km von uns umgebaut ohne auf ihr Alter zu achten. (Wohnung im 2.OG ohne Aufzug bezogen, am Haus Wintergarten mit Stufen angebaut und Bäder hübsch aber nicht altersgerecht umgebaut.
Wir werden uns kümmern, indem wir sie ab und zu besuchen und bei der Orga von Pflegediensten und zB Verkauf der Immobilien helfen. Tägliche oder wöchentliche Besuche sind aber nicht möglich.
Sie bei uns aufnehmen werden wir nicht. Das haben wir auch kommuniziert.
So finde ich das „logisch“.
Alles Gute!!!
Sehr spannende und gute Diskussion!
Wir wohnen von unseren eltern 450 km weg, konnten nie hilfe bekommen, wenn wir es gebraucht hätten. Aber da können ja unsere eltern nix dafür! Ich bin mir sicher wirklich pflegen könnten wir sie nicht, jedoch würden wir wieder in die nähe ziehen oder sie zu uns holen, wenn es nötig wäre (je nachdem was dann möglich und von beiden seiten gewünscht ist). Wir werden unsere eltern begleiten und für sie da sein, wie gesagt, wirkliche pflege bin ich mir fast sicher, dass ich (und ich denke mein mann ebenso) das nicht leisten kann.
Allerdings ist das genauso ein thema wie abtreibung nach einer behinderungs-diagnose, organspende bei einem angehörigen, geräte abstellen nach einrm unfall... ich denke wirklich entscheiden kann man das erst wenn man in der situation ist. Ich urteile da über niemanden und kann auch nicht sagen "wenn wir in die situation kommen, wird das soundso".
LG Bianca