Jobangebot und Familienleben...

Hallo zusammen,

Heute mal in grau. Bin total verwirrt.
Mein Erstgeborenes ist 20 Monate alt, mein Jüngstes 6 Wochen. Ich bin verheiratet. Mein Mann hat einen unbefristeten Vertrag als Handwerker und verdient untertariflich mit vielen Überstunden und wenig Planungssicherheit. Er ist unzufrieden. Ich bin befristet, verdiene ordentlich in leitender Position und derzeit in Elternzeit.
Gestern dann der Schockmoment: ein Headhunter kam auf mich zu und bot mir einen ziemlich guten Job an, ein Riesensprung in Sachen Karriere. Geschäftsführung einer kleineren Gesellschaft.
Ich war nie auf Karriere aus, aber irgendwie kommt sie mir zugeflogen. Inhaltlich spannend und herausfordernd, Gehalt verführerisch. Mein Mann könnte bequem aufhören zu arbeiten und sich in aller Ruhe neu orientieren.
Jetzt bin ich total überfordert.

Habt ihr Anregungen oder Anmerkungen oder Fragen, die mir helfen, meine Gedanken zu sortieren?

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Ich frage mich gerade, wie die Antworten ausgesehen hätten bei folgender Konstellation:
"Mein Mann hat gerade eine Stelle als Geschäftsführer angeboten bekommen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob er sie annehmen soll. Ich will bald wieder in meine Stelle einsteigen und mein Mann wollte dann Elternzeit nehmen. Leider ist meine Stelle zwar unbefristet, aber ich verdiene nicht viel und muss sehr viel Überstunden machen. Jetzt sind wir am überlegen, dass ich erst einmal zu Hause bleibe und mir dann in Ruhe was Neues suche. Der Beruf, den ich mache ist derzeit eigentlich extrem gesucht und wird aller Vorausssicht nach auch weiter gesucht sein."

Sofern ihr euch es erlauben könnt, dass erst einmal nur du arbeitest wäre meine Variante:
- du nimmst die Stelle an
- dein Mann nimmt erst einmal Elternzeit und behält die ungekündigte Stellung
- während der Elternzeit hat dein Mann Zeit sich zu überlegen ob er die Stelle soäter wieder aufnimmt oder nach was neuen zu suchen oder sich sogar zu überlegen, ob er sich evtl. auch im geringen Umfang als Handwerker selbstständig macht.

LG

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Richtig. Zumal ja auch noch die Kündigungsfrist einzuhalten ist und dann ist das jüngere Kind gerne auch schon 6 Monate alt.

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Wann sollst du anfangen?
Was sagt Dein Mann zu dem Angebot und zu seiner Perspektive in Bezug auf Neuorietierung?
Habt ihr für Kind 1 eine Betreuung?
Könntest Du Dir vorstellen jetzt schon wieder arbeiten zu gehen?
Wie sind Deine Vertragsbedingungen in Sachen Geschäftsführung?

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Und das stellst du dir wie vor mit einem Säugling und ne einem Kleinkind ?!

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indem der Mann Zuhause bei den Kindern bleibt?

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Sie schreibt doch, dass ihr Mann dann aufhören könnte zu arbeiten.

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Wenn du jetzt wieder arbeitest soll dein Mann vermutlich erst mal die Betreuung übernehmen?

Ein Kleinkind und ein Neugeborenes... bleibt die Frage WANN er sich neu orientieren kann wenn er erst mal die volle Betreuung übernimmt ?!

Eine Umorientierung mit Schulungen, evtl. Ausbildung etc erfordert meist ebenfalls Vollzeit Einsatz.

WANN soll das alles denn starten? Für wann hast du das Job Angebot ?

So ein zwei Gedanken ob man jetzt eine große Karriere möchte oder 2 Kinder knapp nacheinander sollte man sich schon vorher machen.
Jetzt sind die Kinder da, das Job Angebot winkt und die Kinder sollen „abgestellt“ werden.

Es spricht nichts dagegen Karriere UND Familie zu haben aber dein Baby ist gerade neu geboren 🤷🏼‍♀️

Wenn man sich für 2 Kleinkinder nacheinander entscheidet steht Karriere halt erst mal hinten an.

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Umorientierung kann auch heissen, im erlernten Beruf eine Anstellung in einer anderen Firma zu suchen, sich in Ruhe bewerben zu können, ohne Druck das nächstschlechteste Angebot annehmen zu müssen.
Du interpretierst sehr viel und ziehst wertende, übergriffige Schlüsse.

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Du schreibst ja eingangs selbst, dass der Mann vermutlich die Betreuung übernimmt. Wieso interpretierst du das als "abgestellt werden"? Warum genau sollte das schlechter sein als wenn die Mutter sich kümmert?

Wenn ich wüsste, dass meine Kinder gut betreut sind (und beim Vater meiner Kinder wären sie das absolut), würde ich wohl annehmen, wahrscheinlich nicht sofort mit sechs-Wochen-Baby, aber in absehbarer Zeit, warum nicht?

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Hi
Wenn du und dein Mann euch von dem traditionellen Rollenbild lösen könnt: Macht es!
Ich denke mir immer in den meisten Fällen würde der Mann gar nicht zweifeln wenn seien Frau ein solches Angebot bekommen würde.
VG

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Ja, genau das dachte ich auch.

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Also wenn er. Ich hatte noch keinen Kaffee 😂

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Erstens: macht die Entscheidung nicht von Geschlechterfragen und Rollenverständnis eurer Umgebung abhängig. Tausch dich mit deinem Mann aus, und wenn für euch beide die Option die sich euch stellt passend ist, dann greift zu. Als gemeinsames Familienprojekt.

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Die Antworten hier sind ja teilweiße der Hammer. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Warum um alles in der Welt soll ein Papa schlechter als Betreuungsperson sein als die Mama?

Liebe TE,

ich denke, wenn dein Mann und du euch das zutraut, dass klassische Rollenbild zu verlassen, dann nur zu.
Ich kenne eine Familie, da ists ähnlich wie bei euch. Aber da war das so geplant.
Beim ersten war sie zu Hause, hat das Studium 1 Jahr pausiert. Beim zweiten Kind ist sie wegen viel besserem, höherbezahltem Job arbeiten gegangen, Papa hat wundervoll dir beiden Kinder betreut. Knapp 2 Jahre altersunterschied.
Jetzt ist das Dritte Kind auf die Welt gekommen. Das große Kind ist jetzt 4,5 Jahre, das mittlere 2,5 fast 3. Und wieder wird Papa die Kinderbetreuung übernehmen.

Wenn es dich reizt, dein Mann dahinter steht, dann macht es.

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Danke!

Mein Mann hat bereits beim ersten einen Teil der Elternzeit übernommen und das fantastisch gemacht. Und ich denke mir auch irgendwie, dass sogar alle mehr davon haben, wenn er erstmal für ein oder zwei Jahre ganz zu Hause ist als wenn ich zum 1. Geburtstag unseres Frischlings wieder los gehe.

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Mein Mann ist seit 16 Jahren bei unserem Sohn Zuhause und ich arbeite Vollzeit. Bereut haben wir das nie, obwohl unser Umfeld immer der Meinung war, mein Mann muss arbeiten & Karriere machen.

Unserem Sohn hat es gut getan, dass der Papa sich gekümmert hat und ich kann nicht behaupten, dass ich es besser hin bekommen hätte.

Nutze Deine Chance! Als Handwerker wird Dein Mann immer und auch recht schnell Arbeit finden, wenn er in den alten Job nicht zurückkehren will.

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Ich liebe meine Kinder und will sie keinesfalls "abstellen". Beim Vater wären sie das auch keinesfalls. Er ist genauso Elternteil, wie ich auch und kann seine Kinder toll betreuen.
Aber nur Familie und Haushalt (letzterer schonmal gar nicht) füllen mich einfach nicht aus. Mein Mann hingegen schon. Für mich unverständlich ;)
Wir klären mal Details und schauen dann weiter.

Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!

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Die Frage die ihr euch auch stellen solltet ist wie es es nach der Elternzeit weiter gehen soll?
Als Geschäftsführerin wirst du sicher auch mehr als 40 Stunden/Woche eingespannt sein.
Wenn dein Mann dann auch im Handwerk wieder anfangen will dann doch sicher in Vollzeit? Teilzeit-Handwerker kenne ich tatsächlich nicht.
Also, was passiert mit der Betreuung der Kinder wenn ihr beide in 2 Jahren Vollzeit arbeitet?

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Mach doch... klingt super. Dein Mann könnte zu Hause bleiben und die Elternzeit übernehmen und ihr hättet dadurch ein höheres Gesamteinkommen und dein Mann wäre vermutlich auch froh darüber.

Als Handwerker kann er sich ja nach der Elternzeit auch super wieder bewerben.... evtl. noch eine Weiterbildung machen, damit er im Job auch vorankommt.

ich finde, es klingt toll.

Was sind deine Bedenken? Wärst/Bist du gerne als Mutter daheim? Magst du deinen Job/Unternehemn sehr gern? Immerhin bist du ja auch nur befristet angestellt.