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Zögere keinen Moment und hilf dem Kind.
Deine Schwester wird vielleicht im ersten Moment sauer sein, aber wenn das JA eine Kindeswohlgefährdung sieht, solltest du unbedingt mit ihnen zusammenarbeiten.
Deine Schwester muss einsehen, dass es so nicht weitergeht. Im schlimmsten Fall wird ihr das Kind weggenommen. Spätestens dann hat deine Schwester keine andere Wahl als kooperativ zu werden, wenn sie ihr Kind wieder haben will.
Nicht wegsehen, sondern hinsehen.
Du hilfst deiner Nichte und deiner Schwester.
Würdest du für deine Schwester lügen, dann schadest du beiden.

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Hallo,

Da müsste man mehr Infos haben. Was schockiert dich an der Lebensweise von deiner Schwester? Sauft sie jeden Tag? Ist die Wohnung dreckig? Schlägt sie ihre Tochter? Man bräuchte echt mehr Infos um sich ein Bild machen zu können. Und falls es wirklich so schlimm wäre, würde ich es nicht dem Jugendamt erzählen sondern ihr helfen ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nicht dass das Jugendamt ihr ihre Tochter wegnimmt!

Baldmama1997

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Manchmal ist es besser, wenn das Jugendamt ein Kind zumindest für eine bestimmte Zeit aus der Familie raus nimmt! Das was du vorschlägst, funktioniert in diesem Fall wahrscheinlich nicht! Die TE schreibt doch, dass das JA schon einen Therapieplatz in einer Tagesklinik plus Betreunng für die Kleine organisiert hatte. Wenn die Betroffene das schon nicht annehmen will, dann wird sie aktuell wohl kaum was an ihrem Leben und dem ihres Kindes ändern wollen. Da bringt es auch nichts, wenn man als Schwester dem JA Dinge verschweigt und als LAIE (!) versucht einem kranken Menschen zu helfen! Selbst wenn die TE keine 600km entfernt wohnen würde, wäre es nicht gesagt, das die Schwester sich helfen lassen will.

Im Übrigen finde ich es unerheblich, was die Schwester der TE genau hat. Das Jugendamt wird nicht umsonst eine Kindeswohlgefährdung sehen, da muss die TE keine Details nennen um eventuelle Sensationslust zu füttern...

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Natürlich solltest du dem Jugendamt ganz sachlich deine Beobachtungen mitteilen! Alles andere wäre doch unterlassene Hilfeleistung, auch deiner Schwester gegenüber. Nur wenn das Jugendamt so viele Informationen wie möglich hat, kann es die richtigen Hilfen installieren. Als erstes wird immer versucht den Eltern zu helfen, damit dem Kind geholfen wird. Hilfsangebote können vielfältig sein. Familienhilfe, Therapieplatz für Mutter und Kind bzw Therapie für sie, Erziehungsberatung, auch Kita oder Tagesmutter etc ... Deine Schwester wird sicher Auflagen bekommen, um die Situation zu verbessern. Diese sollte sie auch annehmen, ich hoffe das kann sie. Wenn nicht wird es schwierig, denn ein Kind das ohne emotionale Nähe aufwächst...

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Das Wohl deiner Nichte geht vor!!!!!!!
Bei mir haben ALLE weggeschaut, nicht mal als ich um Hilfe gebeten habe, kam was. Die Narben sitzen verdammt tief und ich werde sie nie mehr los. HANDLE JETZT! Sie kann nicht weg, sie kann sich nicht wehren, sie ist unterlegen!

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Wenn du sogar als Verwandte die Augen nicht mehr zukneifen kannst und ggf sogar Dinge sehen könntest um alles zu relativieren. Wird der handlungsbedarf gerechtfertigt sein. Ein Kind ist nie grundlos verhaltensauffällig, sofern es selbst keine geistigen oder psychischen Erkrankungen hat.

In welcher Form sieht das Jugendamt denn handlungsbedarf? Im Sinne von Unterstützung, Haushaltshilfe, Therapie etc oder tatsächlich Hardcore - das unterbringen in einer Pflegefamilie?

Natürlich ist das nicht schön wenn du dich in dem Fall gegen deine Schwester wendest. Aber deine Schwester ist hilfsbedürftige und je kooperativer sie ist, desto weniger wahrscheinlich kommt es zum worstcase aus Sicht von Eltern.

Ich würde es aber nicht hintenherum machen sondern direkt sagen: "Wir haben uns am Wochenende ein Bild davon machen können und auch wenn es hart ist sich einzugestehen. Aber das Jugendamt solltest du nicht als Feind sehen. Die möchten dir helfen, damit dein Kind im Idealfall bei dir so groß werden kann. Lass dir helfen, uns ist auch aufgefallen das Hilfe benötigt wird. Und am Ende ist das wichtigste deine kleine auch wenn es bedeutet das sie zeitweise, bis du dein Leben wieder unter Kontrolle hast, in einer Pflegefamilie unternimmt." So oder so ist es hart diese Meinung von seiner Schwester zu hören. Aber härter ist es zu erfahren, wenn die Schwester vor einem so tut als wollte sie einem selbst helfen und hintenrum erfährt man das Gegenteil. Wenn du frontal gehst, wird das auch erstmal zeit zum verdauen brauchen. Aber hintenrum ist ein Vertrauensbruch. Das würde ich wirklich vermeiden.

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Also ich denke auch du hilfst wohl ehsten wenn du deiner Nichte auf Dauer hilfst und das richtige machst.
Aber was ich mich frage, wie sieht deine Schwester denn überhaupt die Lage? Sieht sie ein das sie was falsch macht? Sieht sie ein das sie Hilfe braucht? Sieht sie das es ihrem Kind offenbar nicht gut geht oder sucht sie die Schuld bei Anderen? Auch das spielt eine Rolle wie zugänglich sie dafür ist wenn ihr geholfen werden soll.

Ela

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Meine Schwester sieht alles als persönlichen Angriff gegen sich selbst. Das JA hat es nur auf sie abgesehen! Das ist schon fast wie ein Wahn!
Sie sieht nach stundenlangen Gesprächen zwar ein, dass ihr Kind im Verhalten schon sehr auffällig ist, dieses aber nicht an ihr liegen kann. Denn sie liebt sie ja schließlich udn tut alles für ihr Kind.

Das mag ich auch nicht in Abrede stellen, allerdings ist ihr Bild von Liebe eben ein anderes. Das bringt aber ihre Krankheit so mit.

Sie ist so kühl und abweisend zu ihr das es wirklich schmerzt!

Während der Taufe war die Kleine gar nicht zu bändigen von ihr. Doch immer wenn sie kam, hörte ich sie sagen " Du bist unmöglich, du bist echt unmöglich! " ...

Draußen lässt man auch das Kind einfach laufen trotz Hauptstraße. Ich meckerte dann etwas das sie nun mal endlich ihren Hintern bewegen soll.
Keine 5 Minuten später rannte das Kind auf den Parkplatz in ein fahrendes Auto. Er hielt zum Glück, so dass nur die Hände die Motorhaube berührten. Anstatt heil froh zu sein, das nichts passierte kam nur ein lautes " Das wäre es nun fast gewesen " !

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Also wenn ich deine Antwort lese stellt sich mir echt die Hutschnur. Aber nicht wegen dir sondern wegen deiner Schwester. Aber der Reihe nach.

Wenn deine Schwester eh alles als persönlichen Angriff sieht ohne mögliche Einsicht das sie etwas falsch macht dann wird es natürlich schwer bis unmöglich ihr mit Vernunft beizukommen. Nur wie will man dann dem Kind helfen wenn sie offenbar keine Hilfe zuläßt!
Und sie scheint auch die Fehler die sie macht nicht zu sehen oder nicht wahrzunehmen.
Du schreibst ja selbst das sie meint sie tut alles für ihr Kind. Auf ihre Weise mag das auch so sein aber wenn sie schon verhaltensauffällig ist ( mal egal aus welchem Grund) dann braucht sie auch Hilfe. Schließlich wird es dann auch nicht aus heiterem Himmel besser.

Da schadet sie auf Dauer dem Kind nicht nur ein bißchen sondern deutlich mehr. Und das Kind hat dann ja auch keine Chance sich vernünftig weiter zu entwickeln.

Das ihr Bild von Liebe ein anderes ist OK, aber wenns dem Kind schonmal so massiv schadet, bei allem Verständnis für die oder eine Krankheit, muss man trotzdem Hilfe von außen annehmen wenn das Kind nicht verkümmern soll.

Allerdings muss ich sagen das ich irgendwie versemmelt habe, oder vielleicht hast du auch nichts geschrieben, welche Krankheit deine Schwester hat.
In diesem Fall würde ich ehrlich gesagt dem Jugendamt auch die Wahrheit sagen was das Kind betrifft denn sonst scheint dem Kind nicht wirklich geholfen zu werden.
Oder man muss es aussitzen bis das Amt es selbst rausnimmt. Doch bis dahin kann viel Zeit vergehen wo das Kind weiterhin es nicht gut hat.
ICh denke aber man muss damit rechnen, wenn deine Schwester weiß von welcher Seite eine Info ans Amt kommt, das sie mit dir Probleme haben wird. Hast du dann noch die Chance weiterhin Kontakt zum Kind zu haben oder an die Angelegenheit ranzukommen? Gibt es keine Möglichkeit mit Hilfe von anderen Personen deine Schwester zur Einsicht oder zum Handeln zu bewegen? Dann würdest du nicht alleine den Hals hinhalten.

Gerade die Story mit dem Auto da kann einem schon die Hutschnur platzen muss ich sagen. Denn das Kind wäre wirklich fast überfahren worden. Schlimm fürs Kind, schlimm für den Autofahrer und zu deiner SChwester sag ich hier nichts. Die kratzte es offenbar wenig bis gar nicht.

Wie war deine Schwester als Kind? Ich frag eben auch wie ihr Verhalten da war, du schriebst ja von der Krankheit.

Liebe Grüße Ela

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Die Frage ist, ist das Kind aktuell in Gefahr? Sollte eine akute Gefahrensituatin für Leib und Leben bestehen solltest du nicht zögern.

Ich würde erstmal mit meiner Schwester reden, ihr sagen wie du dieses Wochenende wahrgenommen hast. Biete ihr evt. Hilfe an, in welcher Form auch immer. (Umzug in eure Nähe, Vereine, was auch immer, du hast das genaue Problem ja nicht exakt beschrieben.)

Das ihr die Kleine nehmen würdet finde ich nett aber das Ziel sollte ja erstmal immer sein, dass ein Kind in der eigenen Ursprungsfamilie gut versorgt wird.

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Nein, denn um es in den Worten meiner Schwester zu schreiben, sie kommt ihren pflichten ja nach, dass kind hat Essen und was zum Anziehen!

Glaube mir, reden bringt gar nichts. Wir sprachen stundenlang am Freitag mit ihr. Am Sonntag fängt sie an, als sei nie etwas besprichen worden!

Wir haben eine Wohnung für sie hier! Sie will aber nicht.

Ich kenne mich nicht gut genug damit aus, aber Schizophrenie ist eben sehr komplex und auch für mich sehr sehr schwer meine Schwester zu beschreiben.

Der einzige Grund warum ich jetzt noch zögere ist nur der, dass ich kein hin und her möchte für das Kind. Das stelle ich mir total schwierig vor.

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Okay von Schizophrenie hattest du in deinem ersten Post noch nicht direkt gesprochen oder ich habe es überlesen.

Das ist eine sehr gemeine Krankheit um ein Kind gut versorgen zu können.

Ich hoffe ihr alle findet einen Weg der für die kleine gut ist.

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Also ehrlich gesagt weiß ich garnicht, weshalb Du zögerst, Deine Beobachtungen und Eindrücke dem JA zu schildern, denn das war ja Deine Absicht und das hattest Du in dem Telefonat vereinbart.

Nun ist es so, dass das Ergebnis schlimmer ist, als gedacht, aber das kann doch bei der Schilderung des Gesundheitszustandes Deiner Schwester nicht wirklich eine Überraschung gewesen sein.
Immerhin ist im Verlaufe dieses Threads alles dabei. Von „psychisch labil“ über „geistig zurück“ und einer Persönlichkeitsstörung bis „schizophren“. Dazu lieblos, unglücklich, freudlos, hantiert mit Waffen und lebt im falschen Umfeld!

Du verpetzt Deine Schwester nicht, und fällst ihr auch nicht in den Rücken - Du hilfst ihr!

Also wenn Du wirklich für BEIDE das Beste willst, schilderst Du alles wahrheitsgemäß, dem Jugendamt und unterstützt Deine Schwester, einen Therapieplatz in Eurer Nähe zu finden. In der Zeit kümmerst Du Dich, sofern das JA einverstanden ist, um Deine Nichte!

Lass nicht noch mehr Zeit verstreichen!
Ruf das JA an, bitte OHNE Deine Schwester vorher zu informieren!
Holt erstmal das Kind aus der Schusslinie und dann fährst Du hin und erklärst ihr in Ruhe mit dem JA das Vorgehen!

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Ich habe mittlerweile einen Termin mit dem JA vereinbart. Unabhängig davon was richtig und was falsch ist, bekomme ich das WE einfach nicht mehr aus meinem Kopf!

Warum ich zögere kann ich dir aber sagen. Da meine Schwester sämtliche Hilfe ablehnte bei unseren Gesprächen und auch nicht bereit ist, mit dem JA zusammenzuarbeiten, hat mein Mann ihr mit einer engelsgeduld die Konsequenzen erörtert. Darauf kam dann nur, wenn die mir mein Kind wegnehmen, bring ich mich um.

Ich habe Angst vor Kurzschlusshandlungen die vielleicht sogar dann meine Nichte betreffen. Ich weiss eben nicht wie feinfühlig das JA sein kann.

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Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt.
Ich habe natürlich verstanden, dass es sich nunmal um Deine Schwester handelt und Du Angst vor den Folgen hast.

Da es aber in erster Linie um die Unversehrtheit eines Kindes geht, würde ich diese Angst erstmal ausblenden, denn Deine Nichte hat sonst niemanden, der sie schützt. Zögern kommt deshalb für mich nicht in Frage, denn offenbar ist es höchste Zeit. Einfach alles beim Alten lassen ist doch keine Option.

Und Du musst Dir vor Augen halten, dass auch Deine Schwester Hilfe braucht. Sie selbst sieht das natürlich momentan nicht so, aber wenn sie eine Therapie erfolgreich abschliesst, wird sie hoffentlich im Rückblick erkennen, das das der richtige Weg war.

Gut, dass Du jetzt einen Termin hast. Bring zunächst das Kind aus der Schusslinie und dann sei für sie und Deine Schwester da.

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Also ich hab ehrlich gesagt vorab schon mal überhaupt keine Ahnung von sowas !
Aber mein Standpunkt aus menschlicher Sicht wäre :
Deine Schwester ist offensichtlich alt genug um Kinder zu bekommen, also ist sie alt genug sich zu helfen ( bzw sich helfen zu lassen natürlich!) wenn sie also weiterhin akzeptiert das es so läuft ist das für keinen Beteiligten gut.
Deine Nichte kann sich nicht selbst helfen und das ist ganz furchtbar !
Auch wenn du deiner Schwester in den Rücken fällst solltest du für die sprechen die „NOCH“ keine Stimme haben !

Tut mir sooo leid für dich ! Fühl dich gedrückt

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Das wirklich schlimme an der Sache ist ja .... geht da irgendwas "schief", wird sie mir auf Lebzeiten wohll den Kontakt zu meiner Nichte versperren!

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Ja , das stimmt !
Allerdings bin ich mir ziemlich sicher wenn das JA schon solche Verdachtsmomente hat und du dich dann dazu negativ äußerst wird sie nicht mehr so viel tun können, oder ?
Ich denk sie muss auch dringend in Behandlung :(

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Irgendwie ist mir Dein Anliegen nicht aus dem Kopf gegangen.

Konntest Du mit dem JA sprechen?