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Wir leben auch 700km von den Schwiegereltern entfernt.
Ich habe damals gebeten dass sie entweder zur Geburt anreisen und uns sofort besuchen während wir noch im Krankenhaus sind oder nach dem Wochenbett kommen. Für die erste Zeit daheim wollte ich eine gewisse besuchsfreie Zeit und keinen direkt nachm Krankenhaus da haben. Auch nicht im Hotel. Das war gold wert rückblickend. Sie kamen dann früher. Nach knapp 4 Wochen und da ich einen Notkaiserschnitt hatte ging das gerade so vom laufen und von der Anstrengung her. Sie waren 3 volle Tage da (auch Hotel) was grenzgängig viel war.
Mein Mann war noch daheim. Ohne wäre es zu viel gewesen. Die Besuche danach waren länger. Das war dann aber ok.
Ich hatte alle gebeten dass sie nicht fest buchen bevor das Kind nicht da ist. Man weiss ja nie ob man überträgt, einen Kaiserschnitt hat... Das würde ich auch wieder so halten.
Wir hatten einige im Freundeskreis die sich sehr schnell sehr hartnäckig einladen wollten. Bin froh dass ich hart geblieben bin dass keiner vor der Geburt was bucht, die Familie kam nämlich beidseits sehr eng getaktet. Dh alle 2-3 Wochenenden war jemand da. Das war schon anstrengend genug.

Beim nächsten Kind an dem wir gerade arbeiten werde ich die Schwiegereltern bitten dass sie wirklich erst nach den 6 Wochen kommen, für den ersten Besuch wieder nur 3 Tage bleiben und wieder schauen dass mein Mann da daheim ist.

Wir haben Weihnachten alle zu uns eingeladen und so die Fahrerei umgangen. Es kamen allerdings nicht alle. Auch die Schwiegereltern nicht.
Eigentlich war der Plan dass wir Ostern hinfahren. Bisher sind wir noch nicht hin da unser Sohn Autofahren hasst. Er brüllt sobald er wach ist, muss brechen. Das tun wir uns uns va ihm nicht an... Wir haben das erklärt und um Verständnis deswegen gebeten und laden deswegenauch kommende Weihnachten wieder zu uns ein.

Ggf hilft dir das ein wenig weiter mit ein paar Ideen.

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PS. Weil du nach "Wie habt ihr erklärt" gefragt hast.
Wir haben vorher gesagt "Wer es gar nicht aushalten mag kommt bitte sofort ins Krankenhaus und sagt unmittelbar Hallo zum Baby. Ansonsten bitten wir Euch dass ihr nicht sofort einlauft wenn wir aus dem Krankenhaus daheim sind. Wir vermuten dass wir das Wochenbett als solches wirklich brauchen zur Erholung und es wäre super wenn ihr uns die Zeit als Familie lasst und danach kommt.
Lasst uns doch die genauen Termine absprechen wenn das Kind da ist und wir sehen wie es uns geht."

Das haben fast alle verstanden.
Meine Mutter wollte bei uns daheim 3-4 Tage wohnen während ich im Krankenhaus bin mit dem Kind und war sauer als ich das abgelehnt habe. Sie war mit mir 10 Tage dort da sie eine Infektion hatte. Das hat sich erst geklärt als sie verstanden hat dass man heute nach 3 bzw 4 Tagen bei Kaiserschnitt ausm Krankenhaus rausgeschmissen wird. Wir haben es dann so gelöst dass sie für einen Nachmittagsbesuch nach 10 Tagen kam. Da hat sie es dann vollends verstanden als sie gesehen hat dass ich immer noch schlecht zu Fuss unterwegs war.

Weihnachten ist niemandem aufgestoßen. Das war für alle ok.

Mein Rat. Frühzeitig reden. Erwartungen klären. Sie haben ja noch andere Enkel die Weihnachten da sind....

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Hallo,

Ich lebe in Frankreich, meine Schwiegerfamilie ca 600 km von uns weg (in Frankreich) und meine eigene Familie 500 km entfernt in Deutschland.

Ich habe für dieses "Problem" die für uns gute Lösung gefunden: wir waren beide Familien besuchen, sobald es für mich ging. Da es mir nach den Geburten meiner Kinder immer schnell sehr gut ging, waren wir jeweils nach 3 bzw. 5 Wochen zu Besuch in der Familie (sobald die Hebamme ihr OK gegeben hatte). Ein paar Monate hätten es die Grosseltern nicht "ausgehalten" - und ganz ehrlich? Ich/Wir auch nicht.

Die Grosseltern waren ausser sich vor Freude und ich brauchte niemanden bewirten, betreuen oder sonstwas, und konnte mich voll auf meine Babys konzentrieren, es wurde ja für mich gekocht, gebacken und gemacht. Das war für mich viel erholsamer, als alle bei mir zu hause zu haben.

Wir hatten damals auch beengtere Wohnverhältnisse als die Schwieger- und die eigenen Eltern, da bot es sich an, zu ihnen zu fahren. Meine Kinder waren Gottseidank Reisekinder, denen die langen Fahrten nie etwas ausgemacht haben. Wir haben alle 6-8 Wochen die Reise nach D' angetreten, zur Schwiegerfamilie zugegebenerweise etwas seltener. Das gehörte für mich dazu, in die Familie eintauchen, die Grosseltern, Cousinen, Tanten und Onkel kennen zu lernen und eben auch die Unterschiede in der Lebensart kennen zu lernen und zu erleben.

Ich bin sehr froh, das wir das so gemacht haben. Mittlerweile sind meine Schwiegereltern und meine Eltern verstorben, aber die Kinder denken oft und gerne an diese Reisen/Wochenenden/Ferien zurück und hatten zu beiden Seiten ein gutes Verhältnis.

LG
ViveLaFrance

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Ich finde das ist ein schwieriges Thema.
Vielleicht könntest du mit ihnen sprechen und sagen, dass sie sehr gerne kommen können aber du erstmal sehen willst wie es dir nach der Geburt geht und ob es ok für sie wäre wenn es auch 5 Wochen nach der Geburt wären.
Ich habe vor der Geburt meiner Tochter gesagt dass ich nicht weiß wie es mir geht und das gerne danach entscheiden würde.
Mein Vater wohnt ca. 600km weit weg und meine Schwiegereltern 500km.
Mir ging es nach der Geburt nicht gut und ich wollte niemanden bei nir haben weder im KH noch zu Hause. Mein Vater hat das akzeptiert und verstanden. Meine Schwiegermutter kam 2 Wochen nach der Geburt und war bitte enttäuscht. Hat geheult und fand das gar nicht gut. Sie wollten sich gleich nach der Neuigkeit ins Auto setzen und zu uns kommen. Mein Mann hat das alles abgewimmelt. Nicht nur sie, sondern jeglichen Besuch.
Habe dann versucht meiner Schiema zu erklären dass es nicht gegen sie geht. Mir war das eben alles zu viel. Ich hätte eine schwere und anstrengende Geburt. War hormonell total am Ende und hätte mein Kind niemandem in die Hand geben wollen und dafür wollten sie dann 500km fahren?
Ich fand es total doof mich zu rechtfertigen sondern hätte lieber das Verständnis von ihnen gehabt.
Also versuche dein Glück aber trotz reden muss es nicht gut laufen. Es wird eben nur das Enkelchen gesehen und nicht die Mama...
Das sich natürlich alle drüber freuen und daran teilhaben wollen ist natürlich verständlich.

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Hallo,

dass deine Schwiegerfamilie von sich selber aus im Hotel übernachten wollen, ist schon mal sehr zuvorkommend. Auch, dass sie die weite Strecke auf sich nehmen möchten, um euch zu besuchen. Ich selber habe Verwandtschaft in Frankreich und gehen jedes Jahr dorthin. Von daher weiß ich, was es für ein Aufwand ist. Aufgrund dessen würde ich mich an deiner Stelle die paar Tage zusammenreißen und mich auch für deinen Mann freuen. Wann möchtest du denn sonst dein Baby deiner Schwiegerfamilie vorstellen?
Deine Eltern dürfen dich bestimmt selbstverständlich nach der Geburt besuchen oder? Warum soll es dann wiederum Schwierigkeiten bei den Eltern deines Mannes geben? Er möchte doch selber gerne sein erstes Kind seinen Eltern präsentieren.

Ein wenig egoistisch, wie ich finde..

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Danke für alle Antworten! Manche waren sehr nützlich, weil sie aus Erfahrung sprechen, andere sind (wie oft hier) etwas überkritisch, macht aber nix ;) Ich hab mir einige gute Ratschläge herausgepickt und mit meinem Mann gesprochen.
Er sieht das alles ganz entspannt und sagt, es wäre doch gar kein Problem, die Besuche bei der Schwiegerfamilie etwas aufzulockern, indem wir zum Beispiel mal einen Nachmittag oder auch eine Nacht was für uns machen und in der Zeit das Baby bei seinen Eltern lassen, die würden sich sehr freuen, auch mit dem Enkel allein zu sein. Sind sie ja von den anderen Enkeln gewöhnt.

Das ist schon einmal eine gute Idee! Nach der Geburt können sie uns natürlich gerne besuchen, das wurde mir hier ja ein paarmal in Frage gestellt- ich möchte nur die ersten paar Wochen jetzt keinen festen Plan machen, da es das erste Kind ist und ich keine Ahnung habe, wie fit wir nach der Geburt sind und wie wir klarkommen. Seine Eltern verstehen das und wir peilen ihren Besuch für die ersten 4-6 Wochen nach der Geburt an.

Im Hotel bleiben sie schon allein deshalb, weil wir eine winzige Wohnung haben und sie selbst es vorziehen, in einem normalen und bequemen Hotelbett zu schlafen, als auf einer Matratze in der Küche. Hotel und Reise bezahlt ihnen übrigens komplett mein Mann, hat er letztes Mal auch gemacht.

Abschließend möchte ich nochmal sagen, dass bis jetzt wir ungefähr fünfzehn Mal zu seiner Familie gefahren sind, um alle zu sehen. Sie dagegen haben genau einmal für vier Tage die Reise zu uns gemacht. Beide sind im Ruhestand und haben viel Zeit. Ich versteh nicht, warum es immer von der jungen Familie erwartet wird, zu allen zu fahren? Man könnte im Gegenzug auch einfach mal andenken, dass es vielleicht erleichternd und schön ist, Besuch zu bekommen, anstatt mit neugeborenem Baby durch halb Europa zu fahren. Nur so eine Idee.

Wie gesagt, vergraulen will ich meine Schwiegerfamilie nicht und auch ein gutes Verhältnis zwischen Enkel und ihnen aufbauen helfen, aber möchte trotzdem auch ab und an meine Interessen wahren. Das wird schon gut klappen, wenn sich alle respektieren und vor allem über ihre Erwartungen sprechen. Wie gesagt, bis jetzt verstehen wir uns sehr gut, aber mit Kind sind halt einige Überlegungen anzustellen. Besser vorher darüber nachdenken und sprechen, als dann in die Fettnäpfchen zu treten!