Schwiegermutter jammert aber lässt sich nicht helfen!

Hallo Zusammen,

ich brauche mal eure Meinung zu folgendem:

Meine Schwiegermutter lebt seit acht Jahren mit Ihrem Partner zusammen. Sie sind verheiratet und haben ein Haus gekauft. Leider geht es ihr in dieser Ehe nicht gut. Sie wird gegängelt zu jedem Anlass von ihrem Mann (nicht der Vater meines Mannes).

Ständig lässt sie ihren Kummer bei uns ab. Der Mann erpresst sie, weil er weiß, dass sie in bestimmten Punkten abhängig von ihm ist. Zum Beispiel hat sie ihr komplettes Erspartes in das gemeinsame Haus gesteckt, steht aber nicht im Grundbuch. Außerdem hat sie keinen Führerschein und er nutzt dieses aus. Wenn sie beispielsweise etwas nicht macht, was er möchte (es geht meist um Kleinigkeiten, wie anfallende Arbeiten im Haushalt oder Garten), dann fährt er eben nicht mit ihr zur Geburtstagsfeier, auf die sie schon seit 2 Wochen eingeladen sind.

Das Schlimme ist, dass sie sagt, dass es ihr nicht gut geht, sie sich aber nicht von ihm trennen kann. Sie sagt immer, dass der Zug abgefahren ist (wegen dem Haus). Ich kann das einfach nicht verstehen! Wenn es MIR in der Ehe nicht gut geht, dann ist doch das materielle egal!

Wir haben ihr angeboten, eine Wohnung in der Nähe von uns zu suchen, damit wir uns gegenseitig unterstützen können. Das möchte sie nicht. Sie will keine finanzielle Unterstützung annehmen von Ämtern, und darum bleibt sie bei ihm.

Ich habe heute zu meinem Mann gesagt, dass ich in Zukunft nur noch sie einlade und wir holen sie und bringen sie wieder nach Hause. Er ist der gleichen Meinung.

Das möchte sie aber nicht, weil sie dann wieder den Stress zu Hause hat. Ansprechen dürfen wir diese ganzen Sachen bei ihm aber auch nicht.

Wie soll man ihr dann aber helfen!

Wie würdet ihr in dieser Situation handeln an unserer Stelle?

Ich danke euch schonmal für eure Antworten.

Viele Grüße,
Verfasserin

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Klingt hart:

Machen lassen!!! Sie ist lange erwachsen - das macht nicht automatisch klug - aber sie hat bewusst mehrere existenzielle Entscheidungen getroffen. Sie hat den Kerl geheiratet, sie war so dumm wegen des Grundbucheintrages und hat ihre Kohle u. U. verbrannt. Das alles ist nichts, was mal von heute auf morgen passieren kann aus Versehen.

Sie hat euch wahrscheinlich bei all den Entscheidungen nicht um Rat u. Hilfe gefragt und will jetzt auch keine Hilfe.

Lasst sie bei euch jammern.
Der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. Wenn es wirklich nicht mehr ginge, dann wäre ein Haus nicht wichtiger als ihr Seelenfrieden.

Vielleicht könnt ihr euch bei einem Notar schlau machen, in wieweit man ihr Erspartes retten kann. Sie hat sicher auch keinen Nachweis, dass sie Betrag x reingesteckt hat. Vielleicht kann man das vertraglich nachholen.

Wie alt ist Mutti denn? Wenn sie gesundheitlich fit ist, kann sie den Führerschein noch machen.

Aber ehrlich gesagt: bevor sie den Vogel am Hals hatte, muss sie auch ohne Auto u. Führerschein klargekom.en sein. Wie ging denn das?

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Hallo,

sie ist 60 Jahre alt und wir haben ihr von Anfang an von der Heirat abgeraten. Sie hat es trotzdem getan. Ich vermute, dass sie einfach Angst davor hatte, im Alter alleine zu sein.

Sie hat sonst entweder Einkäufe per Rad oder zu Fuß erledigt und größere oder schwerere Dinge hat ihr Schwager mit ihr besorgt.

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Ich würde ihr klipp und klar sagen, dass ihr sie sehr gern habt und die Situation für ebenso untragbar haltet, wie Sie, aber dass ihr ihr vermehrt Lösungswege aufgezeigt habt bei der ihr sie unterstützten würdet und nun ist es an ihr etwas zu verändern und Hilfe - in welcher Form auch immer - anzunehmen.

Und wenn sie Jahre lang nur jammert und nichts verändert, dann ist auch das eine Entscheidung. Eine bewusste Entscheidung zum sich selbst ins Unglück und in die Abhängigkeit stürzen.....und wenn dem so ist, würde ich mich ein bisschen distanzieren, weil ich nicht als Dauerkummerkissen herhalten wollen würde, obwohl Sie offensichtlich alles daran setzt den Zustand genau so aufrecht zu erhalten.

Sie ist diejenige die etwas verändern wollen muss und die aktiv werden muss. Ihr könnt ihr nur den Rat geben und Möglichkeiten aufzeigen. Aber retten könnt ihr sie nicht. Sie muss selber aktiv werden und ihr müsst euch ggf. vor ihren sich selbst opferden Tendenzen, die alles andere als gesund sind, schützen und ggf zwar höfliche aber deutliche Grenzen ziehen.

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Wie alt ist die Dame denn ?
Wie viel Geld hat sie in das Haus gesteckt?

Mit Verlaub - sie scheint entweder nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein oder war im totalen Hormonrausch, als sie die ganze Reihe ziemlich dummer Lebensentscheidungen traf.

Hat sie ihre Ersparnisse erst nach der Heirat verbrannt oder schon davor?

Gibt es Kontoauszüge oder Belege, welches Vermögen sie bei der Hochzeit besaß?
Kontoauszüge zum Beleg der Überweisung?
Banken können das bis zu 10 Jahre rückwirkend noch feststellen und Ersatzbelege zur Verfügung stellen.
Das sollte man beizeiten sichern und aufheben.

Bei einer Scheidung müsste der Mann mit gewisser Wahrscheinlich den bei ihm während der Ehe entstandenen Zugewinn ausgleichen.
Er hat das Haus, sie hat nichts oder gar Verlust.

Wenn sie etwas davon belegen kann, dann könnte sie ggf. beim Verkauf des Hauses und Auseinanderaddieren des ehelichen Vermögens etwas bekommen.

Aber scheinbar will sie das alles nicht und scheut die Konsequenzen.

Da würde ich auch die Schotten dicht machen und den Balast nicht bei mir abladen lassen.

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Hallo,

sie ist 60 Jahre alt. Ich weiß nur,dass sie einen fünfstelligen Betrag, der eigentlich fürs Alter sein sollte ,in das Haus investiert hat. Das Haus wurde vor der Heirat gekauft.

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Es gibt Menschen, die sich in der Opferrolle wohlfühlen. Ich würde ihr sagen, dass ihr sie gerne unterstützt, ihr euch das gejammer aber nicht mehr anhört, solange sie nicht bereit ist etwas zu ändern. Ein Mann, der meine Mutter/sm so behandelt wäre bei mir unerwünscht, das würde ich ihm auch sagen

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Vielleicht mal eine Stunde Beratung bei einem Anwalt. Schon wären die allermeisten Ängste geklärt.

Dass sie nicht im Grundbuch steht, ist im Grunde egal. Die Partnerschaft dauert 8 Jahre an, vorher wird sie ja wohl kaum das Haus mit ihm zusammen gekauft haben. Der Geldfluss ist für die Bank also nachweisbar.
Zugewinngemeinschaft? Wenn ja, würde sie bei einer Scheidung ohnehin die Hälfte der Wertsteigerung des Hauses bekommen. Sie hat also dank der Tatsache, dass sie nicht im Grundbuch steht, keinerlei Risiko, erhält aber die halbe Wertsteigerung dank der Zugewinngemeinschaft. In der heutigen Zeit kann das verdammt viel Geld sein.
Er spielt doch nur mit ihrer Angst.

Wenn ihr Mann sie mal wieder erpresst und nicht fahren will, dann holt und bringt ihr sie oder sie ruft sich ein Taxi.

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Hallo kati 543,

danke für deine Antwort.Es geht nicht darum sich zu informieren,wie die rechtliche Lage ist.das Problem ist,dass sie nicht glücklich ist,sich bei uns und auch anderen Verwandten ausheult, aber auch keinen schlussstrich zieht. Wir sollen, wenn es nach ihr geht, die Klappe halten und ihn nicht drauf ansprechen und ihn auch weiterhin mit einladen, damit sie zu Hause keinen Stress mit ihm hat.

Das kann ich aber nicht!

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Doch, es geht schon um Informationen.

Ihre Angst ist ja, dass sie ohne ihn mittellos ist. Sie denkt, dass er sie in der Hand hat und sie ihm finanziell ausgeliefert ist. Würde ihr ein Experte sagen, dass dem nicht so ist, könnte es ein Umdenken in Gang setzen. Ihr bisheriger Stand ist ja folgende Panik: Sie hat keine Reserven und ist auch bei Kontakten durch den fehlenden Führerschein von ihm abhängig. Würde sie ausziehen, wäre ihr Lebensstandard weg. Würde sie euch machen lassen, wäre zu Hause die Hölle los. Er hat das geschickt gemacht. Das ist Psychoterror und vermutlich geht es mittlerweile auch stark an ihr Selbstbewusstsein und die Substanz.

Daher ist es in meinen Augen wichtig, dass sie richtig informiert wird. Sollte sie trotzdem nichts verändern, müsst ihr sie halt machen lassen.

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Du wirst nicht viel machen können, der Leidensdruck ist noch nicht gross genug. Meine Schwiegermutter war auch so, der Mann hat ihr das Geld weggenommen, sie geschlagen und von ihrer Familie isoliert. Sie ist Erwachsen wenn es für sie so ok ist muss sie so leben, dann soll sie aber nicht ständig rumjammern. Ich hatte am Anfang totales Mitleid mit meiner Schwiegermutter, mit der Zeit hat das nachgelassen weil sie einfach keine Hilfe annahm, sich also bewusst für dieses Leben entschieden hat.

LG
Visilo

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Die Frau hat eindeutig Angst vor ihm. Ich hab sogar die Vermutung, dass da noch deutlich mehr im Busch sein könnte.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich schon längst schützend vor meine Mutter gestellt und mit ihm Tacheles geredet und meine Mutter inklusive Koffer mitgenommen.

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Hallo,

Genau das hatten wir vor, aber das will sie nicht. Sie will nicht aus ihrer Umgebung weg ziehen, wir wohnen allerdings ca. 60 km von ihr weg.

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Schwierig. Ich glaube ich würde sagen entweder oder. Entweder sie nimmt eure Hilfe an und ihr holt sie dort raus oder sie bleibt dort, aber jammert nicht mehr wie schlecht es ihr dort geht. Ich würde ihr auch sagen, dass man ihr nicht helfen kann, wenn sie es nicht zulässt. Sie fragen was sie so toll an ihm findet, dass sie nicht weg will, obwohl sie die Möglichkeit hätte. Eventuell mit ihr eine Frauenberatungsstelle aufsuchen. Er muss es ja nicht wissen.
Ist sie ihm hörig?
Erpresst Er sie?