Hart 4 ???

Hallo also es geht jetzt hier nicht darum warum ich momentan Harz 4 habe. Aber für die jenigen die es interessiert. Ich war erst im Krankengeld, dann arbeitslos und dann ins Harz 4 gerutscht. Nun geht es mir aber besser und ich kann sogar beim alten Arbeitgeber wieder Anfangen. Aber irgendwie alles garnicht so einfach.

Ich bin in der 17 ssw und wohne noch alleine die Wohnung ist zu klein da passt nichtmal mehr ein Babybett rein...
Jetzt habe ich überlegt mit meinem Freund zusammen zu ziehen. Er hat eine größere Wohnung und verdient monatlich ca 4000 euro.
Geld ist da um mich und das Kind zu finanzieren finde aber solange wir nicht verheiratet sind möchte ich da gerne noch was Freiheit haben und selbst über Geld bestimmen können. Er würde mir alles geben Darum geht es aber nicht.

Nun zu meiner Frage wenn ich mit meinem Partner zusammen wohne bekomme ich dann garkein Hart 4 mehr obwohl wir nicht verheiratet sind?
Oder wird Miete geteilt und bekomme trotzdem den Bedarf vom Amt? Wie ist das mit dem Unterhaltt müsste er mir den trotzdem zahlen und wenn ja wird dies angerechnet?

Mein alter Arbeitgeber wird mich dann erst in 2 Jahren wieder annehmen was ich nachvollziehen kann.

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In einer guten Beziehung ist es doch eigentlich selbstverständlich, dass man auch finanziell füreinander einsteht. Und ich mache mich doch lieber von einem mich liebenden Menschen abhängig als vom Jobcenter. Zumal diese Abhängigkeit ja dadurch bedingt ist, dass du sein Kind bekommst! Früher war das gewissermaßen der Normalfall.

Ich arbeite mit ALG II-Empfängern und empfinde deren Ausgeliefertsein nicht als Unabhängigkeit. Eine Kollegin betreut Alleinerziehende ALG II Empfänger im Rahmen einer Teilzeitmaßnahme inkl. Kinderbetreuung ab zehn Monaten. Sowas könnte dir je nach Jobcenter auch irgendwann blühen und du hast keine Chance, da heraus zu kommen.

Ich arbeite eng mit dem Jobcenter zusammen und in Gesprächen mit den Sachbearbeitern bin ich immer wieder verblüfft, wie viel Privates die über ihre Klienten wissen und wie sehr sie darauf geschult sind, genau zu schauen, wer vielleicht auch ohne zurecht käme.

Klar, solange ihr wirklich dauerhaft getrennt lebt, bist du im Recht. Aber dennoch solltest du dich darauf gefasst machen, dass eines Tages dein Sachbearbeiter bei dir vor der Tür steht und wehe, du hast dann bei deinem Partner übernachtet!
Und mal ehrlich: Wünscht sich nicht jeder für sein Kind und das Leben mit Kind, den Partner an der Seite, also im Haus, zu haben?
Mein Mann war mir stets eine große Stütze, vor allem in den ersten Monaten!
Das alles schreibe ich für den Fall, dass du darüber nachdenkst, deine eigene Wohnung zu behalten, um weiter Leistungen zu beziehen.
Denke auch mal daran, dass dein Partner mit 4000€ netto recht ordentlich verdient und dein ALG von Menschen mitfinanzierte würde, die nicht mal die Hälfte monatlich netto hätten. Wäre das fair?

Ich bin keine große Romantikerin und daher würde ich schon für die Krankenkasse kurz und schmerzlos heiraten, sofern dein Partner in der GKV ist.

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Danke dir für deine ehrliche Antwort.Ich bin mit meinem Partner seid 4 Jahren zusammen und habe auch vor meiner Arbeitslosigkeit wobei ich die nicht verursacht hatte immer unabhängig gewesen. Ich musste noch nie Termine wahrnehmen beim Amt, weil ich eine Angststörung hatte und somit nicht arbeitsfähig war. Ich konnte damals das Haus nicht mehr verlassen so schlimm war das . Verursacht durch ein Burnout. Es geht mir mittlerweile richtig gut und hätte auch wieder Arbeit gehabt nur kam das Baby jetzt dazwischen. Wir freuen uns wirklich sehr und es ist herzlich willkommen. Ich habe damals teilweiser mehr verdient als meine Partner. Ja es stört mich irgendwie. Jetzt wo das Baby bald da ist möchte ich ungerne in zwei verschiedene Wohnungen wohnen.
Mein Partner hat nichts dagegen, wenn ich komplett auf seine Kosten leben würde, aber irgendwie sträubt es mich.

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Das verstehe ich! Ich war auch mal finanziell von meinem Mann abhängig und ich habe es gehasst! Ich bin froh, dass ich da raus bin. Aber für meinen Mann war das absolut in Ordnung und selbstverständlich. Und im umgekehrten Fall würde ich ebenso handeln ohne dass ich jemals etwas aufrechnen würden.
Und gerade wenn du ggf. nach wie vor durch Druck von außen vielleicht getriggert werden solltest - muss bei dir nicht so sein, geht aber einigen meiner Teilnehmer so, die z.T. auch Angststörungen oder ähnliches haben/hatten - halte ich jegliche Abhängigkeit vom Jobcenter für keine gute Idee! Dann musst du mitspielen oder dich in letzter Konsequenz einer PSU unterziehen. Das kann sinnvoll sein, keine Frage. Aber manchmal erscheint es mir klüger, selbst den für sich richtigen Weg wählen zu können.

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Da ihr, wenn ihr zusammenzieht, eine Bedarfsgemeinschaft bildet, wird das Einkommen deines Partners – total wurst, ob ihr verheiratet seid oder nicht – mit eingerechnet. Bei der Höhe wirst du aus dem ALG 2 rausfallen, bin ich mir sicher.
Dein Partner gilt in dem Fall als "eine Person (ohne rechtliche Bindung!), die im Haushalt des Antragstellers lebt und bei der davon auszugehen ist, Verantwortung füreinander zu tragen und füreinander einzustehen und gemeinsam zu wirtschaften".
Lies mal nach: https://www.hartziv.org/bedarfsgemeinschaft.html

Unterhaltspflichtig ist er dir jedoch noch gar nicht, erst ab Geburt des Kindes (oder habt ihr bereits gemeinsame Kinder?).
Dein Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ist mir ziemlich nachvollziehbar. Aber wenn ihr zusammenzieht, dann wars das mit Unterstützung vom Staat, weil dann dein Partner und Vater deines Kindes für dich verantwortlich ist und nicht mehr der Staat und Steuerzahler.

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Soweit ich weiß, beginnt seine Unterhaltspflicht mit ihrem Mutterschutzes 6 Wochen vor ET.

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Vielen lieben Dank. Wie ist es denn dann wenn mein Freund eh für mich aufkommen muss mit Versicherung. Bin ich dann automatisch über ihn versichert? Oder geht das Amt davon aus , dass er mich auch noch extra versichern muss das kostet ja nochmal extra die er übernehmen muss.
Ich mag sowas ja garnicht mich so abhängig zu machen...

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Hallo,
Ich kann dir bestätigen: bei zusammenzug wird bei diesem Gehalt alles wegfallen. War bei mir auch so. Und mein jetziger Ehemann ist nicht der Vater meiner Kinder.
Meine Situation war aber etwas anders als deine. Ich bin beruflich gerade wieder auf die Beine gekommen, meine Kinder aus dem Gröbsten raus.. Bei dir wird das noch dauern.

Mein Rat an dich wäre, eigene Wohnung suchen, Unterhalt voll in Anspruch nehmen, ebenso wie staatliche Unterstüzung ( falls dann noch Anspruch besteht)möglichst schnell dazuverdienen. Wäre in meinen Augen der beste Weg so selbstständig wie möglich zu sein.

Ich weiss nicht wie gefestigt eure Beziehung ist. Aber frisch zusammenziehen mit Baby bei vollkommener finanzieller Abhängigkeit vom Mann wäre mir zu riskant. Und du bist sowohl gesetzlich als auch moralisch verpflichtet Unterhalt für dein Kind zu fordern.

Überlege dir gut was du tust, plane mit Bedacht für dich und dein Baby. Deine Situation liest sich für mich wie eine potentielle Armutsfalle.

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Ach und solltest du doch mit ihm zusammenziehen, heiratete ihn wenigstens. Dann hast du im Falle einer Trennung wenigstens etwas bessere Karten.

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Hallo, wenn ihr zusammen zieht und du deshalb kein Alg2 mehr bekommst, kann dein Freund einen Teil des Unterhalts von der Steuer absetzen.
Krankenkasse musst du selbst zahlen.

Gruß Sol

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Danke dir für deine Antwort

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Sobald ein Kind betreut wird, gilt man sofort als Bedarfsgemeinschaft und nicht als WG!

D.h. sein Einkommen wird angerechnet und ihr bekommt nichts vom Amt.

In solchen Fällen auch gerecht.

Wahrscheinlich ist das auch während der Schwangerschaft der Fall.

Ist er der Vater? Unterhalt muss er nicht zahlen wenn ihr zusammen wohnt.

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Ist dein Freund der Vater des Kindes?

Ich weiß nicht so recht, wie ich an deiner Stelle handeln würde.

Fall 1: ihr habt eine gefestigte Beziehung, ein Kind geplant und seid, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht zusammengezogen. Deine Wohnung ist zu klein, ein gemeinsamer Haushalt war jedoch sowieso geplant, besonders unter Berücksichtigung der Schwangerschaft.

In diesem Fall würde ich selbstverständlich zu meinem Partner ziehen, trotz finanzieller Abhängigkeit. Ich meine, hey, ihr bekommt ein Kind zusammen und wollt euch eine Zukunft aufbauen. Mir würde sich da nicht unbedingt erschließen, warum man an dieser Stelle finanziell unabhängig sein möchte (muss). Du bekommst ja dennoch ein paar "Mark" wie Eltern-und Kindergeld.

Fall 2: Ihr seid noch nicht lange zusammen, das Kind war ein "Hoppala", wollt diese Herausforderung aber trotzdem gemeinsam meistern. Du kennst ihn vielleicht noch nicht sehr gut und bist dir über die Zukunft und der Beziehung noch unsicher. Da würde ich dann auch abwägen und meine eigene Wohnung behalten wollen.

Wobei ich trotzdem noch den Standpunkt innehalte, dass ich bei so einer Konstellation mir die Top oder Flop Frage stellen würde...

Lg

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Danke dir. Ich bin mit meinem Partner seid 4 Jahren zusammen und habe auch vor meiner Arbeitslosigkeit wobei ich die nicht verursacht hatte immer unabhängig gewesen. Ich musste noch nie Termine wahrnehmen beim Amt, weil ich eine Angststörung hatte und somit nicht arbeitsfähig war. Ich konnte damals das Haus nicht mehr verlassen so schlimm war das . Verursacht durch ein Burnout. Es geht mir mittlerweile richtig gut und hätte auch wieder Arbeit gehabt nur kam das Baby jetzt dazwischen. Wir freuen uns wirklich sehr und es ist herzlich willkommen. Ich habe damals teilweiser mehr verdient als meine Partner. Ja es stört mich irgendwie. Jetzt wo das Baby bald da ist möchte ich ungerne in zwei verschiedene Wohnungen wohnen.
Mein Partner hat nichts dagegen, wenn ich komplett auf seine Kosten leben würde, aber irgendwie sträubt es mich.
Und ja das Kind ist von ihm.

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Hallo

Dein Partner und Vater des Kindes ist dir und dem Kind zu Unterhalt verpflichtet. Egal, ob verheiratet oder nicht. Das geht vor Sozialleistungen. Bei 4000 Euro wirst du keine Sozialleistungen mehr bekommen.