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Hallo Ella,

zunächst einmal finde ich es gut dass du dir Gedanken machst!
Grundsätzlich fällt es nicht unter Kindeswohlgefährdung wenn eine Familie MAL knapp bei Kasse ist. Es liest sich bei dir allerdings so, als wäre das kein Einzelfall.... Die Frage, die sich mir stellt ist: Was bekommt das Kind denn diesen Monat zu essen wenn schon jetzt kein Geld mehr da ist? DAS kann dann nämlich schon eine Meldung nach §8a SGB VIII sein.

Wenn es, wie du schreibst, schon eine SPFH gibt, dann kannst du diese über das zuständige Jugendamt versuchen zu erreichen (wobei oftmals werden SPFHs durch externe Anbieter eingesetzt, aber das sollte die Sachbearbeiterin ja wissen). Andernfalls würde ich der Familie mal ein gemeinsames Gespräch im Beisein der SPFH vorschlagen....

Falls du noch Fragen hast, kannst du mich auch per PN anschreiben (bin selber in dem Bereich tätig ;-))
Lg
Sandra

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Hallo,

In finanziell schlechten Zeiten bin ich am Monatsanfang auch manchmal aus allen Wolken gefallen wenn ich die Buchung von Versicherungsbeiträgen oä. vergessen habe. Und habe dann gedacht, ich würde das Monatsende nicht erleben ;-) Bist du dir denn sicher, dass sie keinen Cent mehr hat oder könnte sie nur fürchten/wissen, dass es am Ende eng werden kann? Vielleicht kennt sie niemanden, der ihr etwas leihen würde und macht sich schon frühzeitig "auf die Suche".

Ich würde mich da auf die eigene Menschenkenntnis verlassen und mir das Kind anschauen. Ist es Normalgewichtig, ordentlich gekleidet und altersgemäß entwickelt? Traue ich den Eltern wirklich nicht zu, genügend Lebensmittel für das Kind zu kaufen ( oder anderweitig zu organisieren) Dann würde ich persönlich mich nicht einmischen

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Hey,

1) Nein, keine Gefährdung des Kindeswohls? Warum auch?

2) An wen du dich wenden kannst? An niemanden? Allenfalls an die Telefonseelsorge, falls sich diese Anfrage der Bekannten bedrückt. Sie selber kann sich an die Hausbank, an die Schuldnerberatung oder das Jobcenter wenden. Je nach aktueller Lage.

Schöne Grüße

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So ein Quatsch.
Selbstverständlich kann es Kindeswohlgefährdung sein, wenn die Eltern die grundlegenden Bedürfnisse nicht sicherstellen. Wenn zu Anfang des Monats schon so wenig Geld da ist, dass Bekannte angebettelt werden, ist das durchaus möglich.

Und an Stelle der TE würde ich mich ans Jugendamt wenden. Die Eltern sind da ja schon als betreuungsbedürftig bekannt. Wenn es nun auch noch finanziell knapp ist, brauchen sie wohl intensivere Betreuung, zB bei der Finanzplanung. Da kann die Familienhilfe effektiver helfen als eine Bekannte. Sie muss aber Bescheid wissen.

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Kommt auf die Situation an.

Eine Freundin hatte einen finanziellen Engpass:
Waschmaschine kaputt, Zahnspange des Kindes, Schulausflug... unvorhergesehene Abbung und das Geld das kommen sollte, kam erst einen Tag später.

am besten alles gleichzeitig.

Geld war keines da...
Essen noch etwas im Vorrat und irgendwas für's Kind musste noch bezahlt werden. Da hat sie durchaus um Hilfe gefragt.

Danach (nach dem ersten Schock)
- mit den Versicherungen gesprochen (Geld ging nicht raus)
- bei Schule um Ratenzahlung gebeten
- Waschmaschine günstig gefunden
usw.

nach ein paar Monaten Engstpässen, ging es dann wieder aufwärts. Gestellte Anträge wurden dann so langsam bearbeitet, mit der Info, dass sie ja jetzt aus dem Gröbsten raus sei.


Kindeswohlgefährdung lag nicht vor. Wohl aber hatte sie Angst, dass ihr Kind nicht versichert sei, wenn das Geld irgendwo hängt und nicht an die richtigen Stellen geht. Krankenversicherung läuft im Hintergrund ab, für sie jedoch eine andere wichtige Versicherung, die bei chronischer Erkrankung einiges übernommen hatte....



In einem anderen Fall konnten die Eltern nicht mit Geld umgehen. Sie verdienen beide sehr gut, haben Ende des Monats Minus. Das meiste kaufen sie für's Kind. Das Kind muss das teuerste und beste zum Anziehen haben.

Da habe ich nichts gegeben. Auch nicht mti der Begründung, ihr Kind hätte nicht genug zu essen, weil das Geld schon weg sei. .
Großeltern haben dann ausgeholfen - mit Nahrung und Einladungen zum Essen.



Geld allein sagt also noch nichts zu der Liebe und Versorgung zum Kind aus.

Je nach Bezug / Dringlichkeit

Tipps an die Fragende Person
- pro Familia (unerwartete Situationen)
- Tafel (wenn das Geld zum Essen nicht reicht)
- Gemeinde (manche Gemeinden bieten Vergünstigungen an, dass Kinder satt werden)
- Schuldnerberatung (wenn es langfristig ein Thema ist)

- Jugendamt
egal ob Geld da ist oder nicht. Wenn das Kind Probleme hat. Unterstützung innerhalb der Familie, die mal mit draufschaut und Tipps geben kann

Direkt handeln, wenn
- das Kind offensichtlich unterernährt ist (und das nicht auf Grund von Erkrankung, sondern weil Geld für anderes ausgegeben wird)
- das Kind verwahrlost aussieht (nicht nur Dreck vom Spielplatz oder Kindergarten, wo wir um löchrige Kleidung gebeten wurde, die kaputt gehen darf; sondern Gesamtzustand)

Anfrage beim Jugendamt. Ist dort schon eine Familienhilfe in der Familie, kann das Jugendamt die Infos an die zuständige Familienhilfe weitergeben und diese sieht genauer hin.


In extremen Fällen auch die Polizei.
Das hat eine Bekannte einmal gemacht, weil das Kind in sehr schlechtem Gesamtzustand war, medizinische Versorgung unklar war und Jugendamt nicht reagierte. Danach hat das Jugendamt dann reagiert. Das war dann aber schon offensichtlich und mehrere Versuche direkt über das Jugendamt scheiterten. Der ruhigere Weg wäre ihr auch lieber gewesen.
Nur so viel: am Geld lag es in der Familie nicht. Die Eltern hatten genug zu essen; nur die Kinder waren es ihnen nicht wert.

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Ich kann die ganzen bösen Kommentare nicht verstehen.
Schön, dass du helfen und nicht weg schauen willst!
Und tatsächlich KANN Geldmangel EIN Faktor für eine Kindeswohlgefährdung sein.
Ansonsten hast Du hier ja auch schon viele hilfreiche Antworten bekommen, alles Gute für das Kind.

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Das deine Freundin gar kein Geld für den Monat mehr bekommt kann schonmal nicht der Wahrheit entsprechen. Es kommt definitiv noch Kindergeld selbst die Endziffer 0 (die ich habe) bekommt erst morgen Kindergeld. Vielleicht hat sie einfach Geld zum überbrücken benötigt...