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Hallo,

ja, kenne ich.

Meine Eltern helfen bei meinem Bruder und seiner Familie finanziell aus. Ganz einfach, weil sie da nicht so gut aufgestellt sind. Ich habe ihnen damals bei ihren Töchtern, also meinen Nichten, die heute erwachsen sind, unter die Arme gegriffen. D. h. bei der Betreuung als auch oft Kleidung, Schuhe, Spielzeug gekauft, die Mädels mit auf Urlaubsreisen genommen etc. Mein Mann und ich haben das sehr gern getan.

Das sie mehr bekommen als wir wird bei uns in der Familie offen kommuniziert und ich finde es überhaupt nicht schlimm. Wir stehen uns alle nah und es gibt keinen Neid und kein Konkurrenzdenken. Bei meiner Schwiegerfamilie ist das auch so. Da bekommen natürlich alle mehr, die Kinder haben. Schwiegis haben beispielsweise für alle Kinder ein Sparbuch/Tagesgeldkonto o. ä. angelegt, was sie zum 18. GEburtstag bekommen. Außerdem gab es großzügige Geldgeschenke zur Geburt bzw. wurde die Erstausstattung/Kinderzimmermöbel übernommen. Zwischendurch gibt's natürlich auch ordentlich.
Macht mir aber nichts, mein Mann und ich hätten das sicher auch bekommen, wenn wir Kinder gehabt hätten. Wenn nicht, wäre es auch egal gewesen.

Ich erwarte von niemandem etwas und bin der Meinung, dass jeder schenken kann, was er für richtig hält oder eben nicht. Ich möchte eigentlich gar kein Geld von Eltern oder Schwiegis, weil die sich ihr Leben noch schön machen sollen. Mein Mann und ich können sagen, dass wir uns alles selbst erarbeitet haben. Auch wenn es manchmal hart war, gerade die Sanierungsphase unseres Hauses. Sicher wäre ein warmer Geldregen da schön gewesen... Gab es aber nicht, so what.

LG

Nici

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Hallo.

Ich kenne das von 2 Geschwisterpaaren auch so. Bei beiden ist das Verhältnis untereinander zerrüttet und kontakt zu den Eltern kaum vorhanden. (Von dem Kind was leer ausgeht) ein richtig gutes Verhältnis bestande nie

Es gibt Eltern, die behandeln ihre Kinder sehr ungleich. Die meissten können es sich zum Glück nicht vorstellen..

Ändern wirst du es leider nicht können.
Alles Gute

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Ja, leider kenne ich das auch.
Ein Bruder wurde bei seiner Scheidung finanziell unterstützt um die Wohnung alleine behalten zu können. Gut, das wird rückgezahlt (auch wenn die Modalitäten da sehr "flexibel" zu seinen Gunsten sind. Er hätte es auch alleine geschafft könnte aber dann jetzt nicht mehr Luxusurlaub machen oder in Goldmünzen anlegen).
Ein anderer Bruder bekam mal eben das Elternhaus überschrieben ohne Gegenleistung. Auch der hätte sich selbst ein Haus kaufen können.
Ich ärgere mich zwar, weil ich im Endeffekt bestrafft werde, das ich keine Hilfe benötige bzw. weil ich nicht danach frage (die anderen beiden benötigen die Hilfe ja auch nicht).
Bin aber auch sehr stolz darauf, das ich alleine sehr gut klar komme.
Nur die Aussage "alle unsere Kinder sind gleich", kann und will ich nicht mehr hören, da krieg ich einen Hals.
Wie ich damit umgehe: mal so mal so. Ich ärgere mich zwar aber im Rahmen.

Und schön, das so viele hier schreiben, die Eltern könnten doch mit dem Geld machen was sie wollen. Ja, stimmt. Ich denke aber, ihr wart / seid dann nicht in dieser Situation. Man fühlt sich einfach gegenüber dem / den Bevorzugten zurückgesetzt. Das tut weh!!!
Es wäre was ganz anders, wenn sie das Geld verprassen würden. Damit hätte ich keinerlei Probleme. Aber so leidet unterschwellig die Beziehung zu den Eltern und zu den Geschwistern auch.

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Doch, ich BIN in dieser Situation. Mein Bruder ist 30 und bekommt von meinen Eltern materiell wesentlich mehr als ich. Aber nicht nur Geld sondern auch Arbeitseinsatz, Zeit, jegliche Unterstützung.

Der Unterschied ist wohl, aus welchen Gründen das passiert.

Obwohl meine Eltern meinem Bruder mit seinen 30 Jahren immernoch Geld zustecken, ihm vieles bezahlen und wesentlich mehr Zeit für ihn und seine Bedürfnisse aufbringen kann ich mit 100%iger Übezeugung sagen, dass für meine Eltern beide Kinder gleich viel wert sind. Und das Verhältnis zu meinem Bruder oder meinen Eltern ist auch auf keinen Fall zerrüttet, weil er mehr bekommt als ich.

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Ich pflege die Beziehungen zu meinen Verwandten nicht damit sie mich beerben. Für mein finanzielles Auskommen fühle ich mich soweit selbst verantwortlich, dass ich noch nie sonderlich nachvollziehen konnte wie man quasi darauf wartet bis irgendwer irgendwas locker machen muss und wie sie sich dann alle wie die Geier behaken, wenn irgendwo irgendwer irgendwas bekommen hat. Das Geld meiner Eltern ist ihr Geld. Haben sie sich erarbeitet. Sollen sie damit tun was sie wollen.

Mit meinem Bruder würde ich mich z.b. nicht vergleichen. Wäre mir egal wenn sie ihm was geben. Er ist anders als ich und braucht womöglich mehr Unterstützung, weil er Einschränkungen hat, die ich nicht habe.

Also....wie wäre es, wenn Du dich einfach um dein Leben kümmerst. Das Geld gehört ihnen. Sie haben es sich erarbeitet und sie entscheiden darüber. Es steht dir nicht zu es gedanklich zu verplanen.

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Bei meiner Schwester und mir ist es gerecht.

Bei meinem Freund das totale Gegenteil. Seine Schwester hat zum Haus nen Mega Zuschuss bekommen + eine riesen Eigentumswohnung wo sie schon Jahrelang die Miete kassiert.

Bei ihr ist die Devise - wer am besten jammert. Meine Schwiegermutter steigt darauf ein. Die Schwägerin und ihr Mann verdienen beide sehr gut und leben nicht über ihre Verhältnisse.

Meine Schwiegermutter hat schon mal zu mir gesagt, dass ihre Tochter überhaupt nicht schätzt was sie alles bekommt/bekommen hat.

Ich hab mir nur gedacht das sie ja selbst Schuld ist wenn sie ihr alles gibt.

Mein Freund bekommt nicht mal einen Bruchteil. Ändern kann man es aber nicht... Er lässt es sich nie ansehen das es ihn kränkt. In gewisser Weise hat er sich damit abgefunden.

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Ja, kenn ich so ähnlich.
Meine Großeltern haben einem Enkelkind - dem Lieblingsenkel - 40.000 Euro als Zuschuss zur ETW geschenkt. Die übrigen Enkel bekamen nichts. Solche Unterschiede wurden schon in der Kindheit gemacht.

Natürlich war das ihr Geld. Natürlich durften sie darüber selbst entscheiden. Aber die unterschiedliche Wertschätzung, die sich darin ausdrückte, hat schon wehgetan.

Das fehlt mir in den meisten Beiträgen hier: ein Geschenk ist doch mehr als der Sachwert. Das hat Symbolcharakter. Und wenn die Symbolhandlung sagt: "Du bist mir unwichtiger, ich mag deinen Bruder/deine Schwester lieber als dich", wenn die Verteilung von Ressourcen derart unfair abläuft, dann darf man natürlich verletzt sein. Das ist doch ein ganz normales, menschliches Gefühl.

Meine Eltern haben immer sehr darauf geachtet, alle Kinder gleich zu behandeln und keins zu benachteiligen. Und ich glaube, auch dem ist es zu verdanken, dass wir Geschwister heute ein unbelastetes und neidfreies Verhältnis zueinander haben.

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Super geschrieben. Bei uns wird auch ungerecht verteilt. Und der Symbolcharkter tut dabei viel mehr weh als das Geld

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Mein Bruder (Lehrer am Gym) bekommt und bekam immer schon alles von meinen Eltern in den Hintern geblasen. Mir war das egal, wir haben aber auch keinen Kontakt mehr.
Aktuell haben sie all ihr Hab und Gut wohl meinem Bruder geschenkt, um mein Pflichtteil (der mich 0 interessiert) zu umgehen. Aber das ist Gerüchteküche, wenn es sie glücklich macht...#gaehn

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Echt, kannst du das einfach so wegstecken? Das ist schon heftig, würde ich nicht mal meinen Eltern zutrauen.
Darf ich fragen, ob das schon immer so war und hat dich das früher nicht verletzt?

Mein Bruder ist auch so ein "Goldkind" ( finde den Ausdruck meiner Vorschreiberin sehr passend. Wenn's nur ums Geld gehen würde fände ich das auch nicht so schlimm. Aber die fehlende Wertschätzung tut schon weh.

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Den Begriff "das goldene Kind" kenne ich von der Narzissmus Seite und es passt perfekt auf meinen Bruder. Er bekam immer Tonnen von Spielsachen hingestellt und musste nicht einen Finger krumm machen, während ich den Haushalt geschmissen habe. Allerdings ist er auch deutlich jünger als ich.
Ihm habe ich das nie übel genommen, nur meinen Eltern. Jetzt nehme ich ihm übel, dass er zu feige ist, den Kontakt zu mir zu halten--aber das Materielle ist mir echt völlig wurscht.
Ich war nie gut genug für meine Eltern/Mutter und werde es auch in diesem Leben nicht mehr schaffen--who cares?

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Das ist unschön, zugegeben. Aber wie magst du damit umgehen?
Ansprechen oder schlucken? Das dürfte auf den einzelnen Charakter ankommen. Letztlich musst du für dich entscheiden, was du machst.

In meiner Familie wird auch mein jüngster Bruder finanziell unterstützt. 32, grade fertig studiert und seither auf Jobsuche. Meine Eltern haben das studium finanziert, ich und mein zweiter Bruder haben nur ne Ausbildung gemacht. Haben in der lehre jeder 200 DM. Kostgeld bezahlt, dafür nix fürs auto, ausser sprit. Ich komm klar damit. Mein bruder dafür weniger, der rechnet das schon gerne auf.

Als meine Uroma an Demenz erkrankte, hatte sie einen niedrigeren 7 stelligen Betrag in unterschiedlichen Anlagen. Der Onkel meiner mutter mit frau hatten zugriff auf die konten. 10 jahre später war noch ne knappe Million da. Die haben sich nett bedient.
Zwei wohnungen komplett renoviert und eingerichtet für die einzige tochter.
Dafür haben sie die Oma auch zuhause gepflegt. Dafür erhielten sie natürlich und gerechterweise Pflege geld.
Meine oma schuftete 16 stunden täglich auf ihrem Hof und hatte 5 Kinder. Das war auch ungerecht. Weisst du was sie damals gesagt hat. Der Bruder hätte so ein böses Weib, damit sei er gestraft genug. Es ist nur geld, und er ist ihr einzigster Bruder. Das wäre viel mehr wert.
Ich war damals 12 oder 13. Das hab ich nicht verstanden. Ich fand das sooo ungerecht.
Heute hab ich es verstanden was sie meinte.
Der Grossonkel hat schwerste Parkinson seit 15 Jahren. Seine Frau und Tochter pflegen ihn. Die Tochter hat einen einzigen Sohn, der durch Geburtsschaden geistig behindert ist.
Sie hatten kein Glück mit dem Geld, Gesundheit ist nicht käuflich.
Und wenn sie hilfe brauchen, sind wir alle für sie da. Das ist Familie

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zu wenige Infos.

Bsp. 1:
Geschwisterteil kümmert sich um alles, was so gibt. Vorstufe Pflege, Fahrtdienste, Einkäufe, Papierkram, Haushalt usw.

Eltern zeigen sich erkenntlich, zumal das Auto auch für sie genutzt wird.

Andere Geschwister sehen nicht / wollen nicht sehen, was los ist und schnattern nur über die Ungerechtigkeit.

Bsp. 2:
Geschwisterteil kümmert sich um alles, was so gibt. Vorstufe Pflege, Fahrtdienste, Einkäufe, Papierkram, Haushalt usw.

Eltern geben dem anderen alles und die handelnde Person geht "leer" aus.

Die nicht handelnden Geschwister sehen nicht / wollen nicht sehen, was los ist und schnattern nur über die Ungerechtigkeit.


So, in beiden Fällen bekommt ein Geschwister und der andere nicht.
Beide Fälle würde ich anders emotional heran gehen und andere Handlungen daraus ziehen.

Sonstiges: es kommt nicht nur auf das Einkommen an, sondern auch auf vieles mehr. gibt es einen Vertrag (zinsloses Darlehen) oder Bedingungen dazu, vorzeitiges Erbe (das dann später abgezogen wird) uvm.

So lange ich etwas nur durch die Blume erfahre....
frage ich entweder durch die Blume nach oder ganz direkt, wenn es mich wurmt.

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Wie gesagt. Ich bin nicht die Schwester. Es geht auch nicht um Pflege oder so. Die Eltern um die 70 sind wohlhabend und reisen viel. Es geht allen finanziell gut. Aber der Sohn wird bevorzugt.

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Mein Vater sagte mal zu mir, er gäbe mir gerne ab und zu Geld zu etwas dazu, da ich ihn nie von selbst danach fragen würde. Meine Schwester dagegen scheint es quasi vorauszusetzen, dass sie gewisse Dinge von ihm bezahlt bekommt, da hat er wohl keine Lust drauf. Sie rechnet auch immer genau auf, wer nun mehr oder weniger bekommt und fragt alle Details ab, das kommt eher unsympathisch und geldgeil rüber.

Er gibt uns beiden ab und an was, aber möchte bestimmt nicht als Familienbank betrachtet werden.

Vielleicht steckt da bei Euch eine ähnliche Dynamik dahinter?

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Ja so sehe ich es auch. Die Zuwendungen kamen immer nachträglich. Nach abzocken und betteln sieht es jedenfalls nicht aus. Du hast es eigentlich auf den Punkt gebracht.