Meine Mutter ist nie zufrieden Silopo lang

Hallo lieber urbianer/innen.

ich hab ein riesen Problem mit meiner Mutter.....

vor ca. einem Jahr ist mein Vater verstorben. Sie wohnten in der Eifel. Nachdem alles "vorbei" war Beerdigung usw. haben wir meiner Mutter vorgeschlagen in unsere Nähe zu ziehen (ca 100 km von der Eifel weg). Sie waren vorher schon etwas Einsiedler mäßig unterwegs, ich hab immer angerufen und es gab auch schon öfters streit, weil mein Mann und meine Schwiegermutter den Eindruck haben/hatten sie würden sich nicht für Ihre Enkel ( 10 und 11) interessieren.

Ich hatte die Hoffnung, dass nach dem Tod meines Vaters und der Umzug in eine Stadt, wo sie alles! fußläufig erreichen kann, alles besser wird.

Jetzt wohnt sie schon sei 3 Monaten hier und es wird langsam wieder einsiedlerisch.....obwohl sie quasi mitten in der Stadt wohnt, jammert sie über Langweile. Wir haben selbstverständlich mit Wohnungen gesucht, besichtigt und den Umzug geschmissen......ich habe den Eindruck, dass sie sich zurückzieht.

mein Mann und seine Mutter (die bei uns unten im Haus wohnt<) denken, dass sie sich nicht die bohne für die Kids interessiert.......ich persönlich kann das nicht verstehen.

Meine Mutter jammert z.B. das sie keinen 2. Fernseher hat, was sie in der alten Wohnung hatte, dann jammert sie dass ihr langweilig ist, ist aber nicht in der Lage ihre Enkel anzurufen oder in den Bus zusteigen und zu uns zu fahren. Sie wollte sich in den Sommerferien mit um die Kids kümmern, von ihr kommt null ......Wenn sie etwas möchte, muss es sofort sein. Sie kann nicht warten.....z.B. hat sie sich einen Schrank gekauft in Einzelteile. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihn aufbaue, aber erst Mittwoch, weil ich Montag und Dienstage Arzttermine hatte.

Was war? sie hatte versucht ihn selbst aufzubauen und hat alles mit Sekunden Kleber geklebt und falsch zusammengebaut.....war ihr egal, Hauptsache fertig, ohne Rücksicht ob es auch ordentlich gemacht wurde

Sie ist erst 64 und benimmt sich wie 90......sie hat aucch einige Erkrankungen, die sie aber im griff hat.

Ich weiß nicht, wie ich ihr das klar machen soll, dass sie sich mehr einbrinen soll, ohne das sie beleidigt ist. das ist sie in letzter zeit schnell.

Wir haben in letzter Zeit auch viele Termine und wenig zeit...ich bin froh, wenn Wochenende ist.....stress halt. Ich braucht hilfe bei einer abschiedsparty der kinder und hab sie gebeten eKuchen zu backen.......das hat sie früher gern gemacht und auch gut...dieses mal war er nich tdurch und einfallslos...ich uss ihr ständig sagen, was sie zu tun hat. sie ist doch kein kleines Kind........hab aber den eindruck

ich l.eide sehr und habe sooo ghofft, dass es nach dem Umzug besser wird, weil sie ja viel mehr Menschen um sich hat, anstatt in der Eifel wo niemand mehr war.......da war sie ganz alleine.....ich hab ejetzt das gefühl, das es selbstgemacht ist

ein Beispiel: sie hat sehr freundliche Nachbarn im Haus. Ich sagte ihr, lad sie doch mal zu einem Kaffee ein.......Antwort Mutter: Ich kann keine Topfgucker gebrauchen.....nachher hab ich sie ständig bei mir sitzen.........was ist das für eine Einstellung?

Hattet ihr auch mal so ein Problem? reden kann ich auch nicht mit ihr, das war schon immer so........sie kann auch nicht mehr so über Themen sprechen, weil sie sie nicht versteht...so macht es den Eindruck......

Kann es Demenz sein? Habt ihr einen Rat?

LG Pegasus75

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Wow.. einfach nur wow..

"Wir haben in letzter Zeit auch viele Termine und wenig zeit...ich bin froh, wenn Wochenende ist.....stress halt. Ich braucht hilfe bei einer abschiedsparty der kinder und hab sie gebeten eKuchen zu backen.......das hat sie früher gern gemacht und auch gut...dieses mal war er nich tdurch und einfallslos...ich uss ihr ständig sagen, was sie zu tun hat. sie ist doch kein kleines Kind........hab aber den eindruck"

Ist das dein Ernst?
Du kannst ihr nicht immer sagen, was sie zu tun hat? Sie HAT gar nichts zu tun. Sie ist eine Frau, die 64 Jahre ihres Lebens hinter sich hat, verheiratet war, ihren Mann verloren hat und eine Menge Lebenserfahrung gesammelt hat. Sie ist eine mündige Frau und kann wohl selbst entscheiden, ob sie einen Kuchen zu backen HAT oder sich einzubringen HAT.

Mein Opa, ein herzensguter Mensch, wurde nach dem Tod meiner Oma auch sehr wunderlich. Oft haben seine Kinder sich über ihn aufgeregt. Das habe ich nie verstanden. Mein Opa hat meine Oma sehr geliebt und ist einfach auch Jahre nach ihrem Tod nie mehr der selbe geworden. Als er (sehr plötzlich) verstarb, war mein Trost, dass er jetzt vielleicht wieder glücklich sein kann.

Ich finde die Ansprüche, die du an deine Mutter hast wirklich irre.
Klar kann man es schade finden, wenn man den Eindruck hat, die Oma interessiert sich zu wenig für ihre Enkel (subjektiver Eindruck?!) aber einer gestandenen Frau zu sagen, was sie zu tun HAT ist einfach anmaßend.

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Man könnte glatt den Eindruck gewinnen dass sie sich durch den Umzug der Mutter einen zusätzlichen gratis Babysitter versprochen hat der jetzt nicht pariert wie geplant.

Ich seh es wie du, die Frau ist erwachsen, hat Ihren Mann verloren mit dem sie quasi ihr ganzes Leben verbracht hat und nun wird über sie hergezogen weil sie nicht nach anderer Leute Nase tanzt!

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Sie ist wahrscheinlich noch im Trauermodus. Vlt sollte sie eine Trauerbewältigungskur machen, damit sie nicht in eine Depression rutscht.

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nachher hab ich sie ständig bei mir sitzen.........was ist das für eine Einstellung?

Wie lange bist Du bei ihr zuhause "rumgesessen" und sie war für Dich da? 20 Jahre? Oder mehr?

Gut, die eine oder andere Einstellung von ihr ist für Dich vielleicht seltsam, aber hallo, sie hat ihren Mann verloren und wahrscheinlich ist erstmal alles für sie aus den Fugen geraten, wegziehen aus der gewohnten Umgebung durfte sie auch noch, wahrscheinlich hast Du Dir mehr Babysitting erhofft.
Nun erfüllt sie eure Erwartungen nicht und ihr wird Demenz unterstellt, weil sie über manche Themen nicht sprechen kann oder auch will.
Weisst Du was, lass sie einfach in Ruhe, dann ist Dir gedient - und ihr wahrscheinlich auch. Erzwingen kannst Du sowieso nichts.
Gruß Moni

Bin gerade richtig froh an meiner Tochter, die mir nach dem Tod meines Mannes nicht vorschreiben wollte, was ich zu tun und zu lassen habe - bis heute nicht.

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"nachher hab ich sie ständig bei mir sitzen.........was ist das für eine Einstellung?"

Ich hab den Satz so verstanden, dass die Mutter die netten Nachbarn nicht einladen will, weil sie Angst hat, dass diese dann ständig bei ihr sitzen.

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Der Satz stammt doch von der Mutter der TE über die freundliche Nachbarin und die TE wundert sich über die Einstellung der Mutter.

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Frag mal deine Mama was SIE braucht.

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Kann es sein, dass sie ihre Trauer noch nicht ganz aufgearbeitet hat. Dass sie noch etwas Zeit braucht? Eventuell sogar professionelle Unterstützung in der Trauerbewältigung?
Als Tochter würde ich mir dahingehend Gedanken machen.
Welcher Typ Mensch war sie vor dem Tod ihres Mannes?
Vielleicht haben beide die Einsamkeit in der Eifel geliebt? Umsonst werden sie dort nicht ihre Zelte aufgeschlagen haben, oder?

Es war bestimmt lieb von dir gemeint, dass sie in die Stadt, in eure Nähe zieht.
Aber wollte sie das auch?
Ging es ihr zu schnell?
Wenn jemand jahrelang quasi als Einsiedler lebte, stelle ich mir das Leben für denjenigen in der Zivilisation recht schwierig vor. Man ist es nicht gewöhnt plötzlich viele Nachbarn um sich zu haben.
Gib ihr Zeit und die notwendige Unterstützung, aber erwarte nicht von ihr, dass sie ab sofort Luftsprünge macht.
Das dauert seine Zeit.

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Hi,

in welcher Ecke der Eifel hat sie denn gelebt? Und wie lange?
Ich frage, weil wir selbst in der Eifel leben (Nähe Nürburgring) und es tatsächlich auch in der Mentalität sehr große Unterschiede gibt. Bekannte von uns leben in der Nähe von Aachen - gilt auch noch als Eifel, aber ist von der Mentalität her eher offen im Gegensatz zu unserer Gegend.

Hast du deine Mutter einfach mal gefragt, was sie braucht? Warum sie sich so verhält? Ist sie vielleicht unglücklich in der fremden Umgebung (abgesehen von der Trauer)? Ich meine, sie hat ihren Mann verloren, mit dem sie vermutlich viele Jahrzehnte zusammen gelebt hat, dann hat sie ihre Wohnung und die Heimat aufgegeben (kam der Wunsch wirklich von ihr oder habt ihr sie überredet?) - und obwohl ihr eigentlich da seid, ist sie alleine, denn ihr habt selbstverständlich auch ein eigenes Leben.

Das ist ganz viel psychische Belastung. Und wenn sie dann noch zu den Menschen gehört, die ganz gut alleine seine können und gar nicht so viele Kontakte haben wollen (wir gehören da z.B. auch dazu. Mein Mann noch viel mehr als ich), dann könnte es auch sein, dass du sie mit deinen Forderung / Ansprüchen überforderst. Vor allem gibt es Menschen, die wollen auch einfach gar keine neuen Leute kennenlernen.

Wenn ich mich in die Lage Deiner Mutter versetze, dann muss ich sagen:
Ich wäre lieber in der Eifel, in gewohnter Umgebung geblieben, hätte Busfahrten etc. in Kauf genommen, wenn ich kein Auto mehr fahren kann, um einzukaufen. Und hätte mein Einsiedlerdasein genossen. Alleine sein ist nicht gleichzusetzen mit einsam sein.

Mein Vater tickt da ganz anders - auch meine Mutter. Mein Vater braucht ständig irgend welche Leute um sich herum. Quatscht alle möglichen Leute an, hat ständig neue Kontakte und müsste eigentlich in einer Großstadt leben, weil er gerne shoppen geht oder Kaffee trinken etc. Alleine sein ist für ihn ein Graus. Meine Mutter ist eine ländliche Stadtpflanze - sie braucht die Annehmlichkeiten der Stadt, aber bitte nicht direkt vor der Haustür sondern nur gut ohne Auto erreichbar. Deshalb lebt sie in der unmittelbaren Nähe von Düsseldorf.

Und zum Interesse an den Enkelkindern mal ganz unterschiedliche Ansichten.

Meine Oma (95, ich wohne schon 30 Jahre fast 300km entfernt von ihr) erwartet bis heute, dass ICH an MEINEM Geburtstag bei ihr anrufe, damit sie gratulieren kann. Karten schreibt sie mir auch, aber anrufen - niemals. Das ist meine Aufgabe. Gilt übrigens auch für ihren Urenkel (meinen jetzt 16jährigen Sohn). Auch sonst wurde eher erwartet, dass ich anrufe. Sie selbst kam irgendwie nur sehr selten auf die Idee mal nachzufragen, wie es mir / uns geht. Das ist aber kein Desinteresse - im Gegenteil. Ich weiß, dass wir ihr sehr wichtig sind, aber das ist ihre Art.

Meine Mutter (wohnt ca 130km entfernt) und ich kommunizieren meist per Mail, weil sie, seit sie in Pension ist, schlechter erreichbar ist als der Papst. Und meistens geht es dann auch um irgendwelche Terminabstimmungen, meine Oma und am Rande darum, was wir so machen oder wo sie wieder in Urlaub hin fliegt. Wir sehen uns 3-6x im Jahr. Manchmal telefoniert sie mit unserem Sohn und oft genug hören wir wochenlang nichts voneinander. Wir sehen es positiv: hört man nix, ist alles ok. Trotzdem würde ich ihr niemals Desinteresse an uns unterstellen. Sie führt ein eigenes Leben, mit Terminen, etc. genau wie wir.

Mein Vater wohnt gegenüber, ist fast ständig bei uns, aber echtes Interesse ist bei ihm nicht da. Alles ist oberflächlich und eher zu seinem Nutzen. Das heißt nicht, dass ich nicht immer noch "seine Prinzessin" bin oder mein Sohn sein Lieblingsenkel (er hat keine anderen :-p), aber da läuft halt alles nebenbei. Aktuell ist er seit 3 Monaten in Spanien. Die letzte WhatsApp bekam ich vor ca 4 Wochen. Das ist auch ok und mir sogar lieber, denn wenn wir dann telefonieren, haben wir auch etwas zu erzählen und vor allem sind wir nicht genervt 8er hat großes Nervpotential - ich hab ihn trotzdem gern ;-)).

Und bei Schwiegermutter (10km entfernt) hält es sich die Waage. Aber auch da sind oftmals 2-4 Wochen dazwischen, wo wir uns weder sehen noch hören.

Vermutlich werden hier einige sein, die denken: komische Familie, da interessiert sich keiner für den anderen, weil wir so wenig aufeinander glucken. Das ist aber nicht richtig. Wir sind füreinander da - ohne wenn und aber. Aber wir respektieren untereinander, dass wir alle eigenen Leben und Lebenseinstellungen haben.

Vielleicht überlegst du einfach mal, was ihr erwartet. Deine Schwiegermutter hat/te es recht einfach, Interesse zu zeigen. Immerhin wohnt sie bei euch. Deshalb würde ich da klar differenzieren.

Ich finde auch, dass man zwar gemeinsam mal über die andere Seite der Familie reden kann, aber grundsätzlich solltet ihr als Kernfamilie zufrieden sein und euch frei davon machen, was die jeweiligen Eltern sagen etc.

Gruß
Kim

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Ich schließe mich den anderen an.

Deine Mutter trauert und das ist absolut in Ordnung. Damit lässt sich so ziemlich alles an "Fehlern" erklären die sie deiner Meinung nach macht. Ihr Kopf und ihr Herz sind mit etwas ganz anderem beschäftigt und das kann weit aus länger dauern als ein Jahr. Auch wird aus einem introvertierten Menschen nur durch einen Umzug keine extrovertierte Persönlichkeit.

Ich sehe da keine Anzeichen für Demenz oder Alzheimer. Wenn überhaupt für eine Depression und das auch nur, weil ich mich selbst in einigen Punkten erkenne.

Nach dem Tod meines Sohnes hatte ich eine schwere depressive Episode. Ich habe getrauert, fühlte mich einsam, war gelangweilt und wusste nichts mit mir anzufangen...und doch wollte ich keinen sehen. Der Eigenantrieb fehlte mir vollkommen, ich habe phasenweise nur noch existiert. Ich hatte gar nicht die Kraft mich um andere zu kümmern, sie zu besuchen, mich nützlich zu machen. Wie auch, ich war damit beschäftigt irgendwie zu überleben. Das Leben kam nur durch die Menschen die mir immer wieder die Hand gereicht haben. Selbst dann noch wenn ich sie zurückgestoßen habe.

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Du schreibst eigentlich nur, was Du (plus Ehemann und Schwiegermutter) glaubst, was gut für deine Mutter wäre. Ob das auch die Wünsche deiner Mutter sind, ist überhaupt nicht klar und ich bezweifle das.

Ihr seid der Meinung, der Umzug war richtig für sie. Ihr ist langweilig. Was soll sie also machen? Die Enkelkinder bespaßen. Das wäre sicher gut für sie. Du brauchst Hilfe, also soll sie Kuchen backen. Sie braucht Hilfe (Schrankaufbau), muss aber warten. Dann macht sie es eben allein, sie ist zufrieden, aber dir ist das nicht gut genug. Sie soll die Nachbarn einladen. Wenn sie keine Lust dazu hat, hat sie eine komische Einstellung.

Ich glaube, du solltest dir mehr Zeit für Deine Mutter nehmen und herausfinden, was ihr wirklich hilft. Nicht immer ist das, was andere gut meinen, auch das, was andere brauchen. Noch dazu in einer Phase der Trauer.