Was ist für euch Interesse (Großeltern)

Hallo zusammen!

Ich schreibe hier als Mann und würde gerne einfach mal wissen, wie sich für euch ehrliches Interesse der (Schwieger)Eltern an den Enkelkindern ausdrückt.

Kurze Eckdaten: Meine Eltern (knapp 70) wohnen mit dem Auto 17 Minuten entfernt von uns. Vor der Geburt unserer 11 Monate alten Tochter haben wir uns eher spärlich gesehen, da gerade meine Mutter sehr schwierig sein kann und ich früh auf eigenen Beinen stand und zeitweise beruflich im Ausland war. Sie hat schon immer ihren Kopf durchsetzen wollen, ignoriert was man sagt, und hört auch nicht, wenn sie gerade nicht möchte.

Trotzdem sind es meine Eltern und zumindest einmal im Monat hat man sich gesehen und ein paar nette Stunden verbracht. Sie haben sich auch sehr über die Nachricht der Schwangerschaft gefreut, und ich habe mir wirklich gewünscht den Kontakt zu vertiefen, damit sie zu unserer Tochter eine Bindung aufbauen können; immerhin sind es die Großeltern und unser Verhältnis tut da ja kaum zur Sache.
Aber seit unsere Tochter auf der Welt ist, muss man den Besuchen wirklich hinterherrennen und meine Frau und ich verstehen nicht wieso. Wenn man sich einmal im Monat sieht, dann ist das schon viel, aber immer ist irgendwo ein Grund weswegen ein Besuch höchstens spontan klappt, aber mehr ist auch nicht regelmäßig drinnen. Sie sagen halt, wir interessieren uns natürlich für unser Enkelkind, aber bei euch läuft alles rund, ihr braucht uns ja nicht.
Ich verstehe diese Logik ehrlich gesagt nicht, es geht doch nicht um helfen, sondern das Enkelkind aufwachsen sehen. Am Telefon fragen sie auch immer nach ihr. Wenn man sich dann sieht, ist meine Mutter leider auch immer etwas übergriffig bei unserer Tochter und ignoriert gerne unsere Bitten, was bei meiner Frau natürlich gar nicht gut ankommt. So nach dem Motto: kaum Interesse zeigen und dann auch noch nicht mal auf unsere "Regeln achten". Ich sehe das nicht so eng, weil ich in dem Moment froh bin, wenn meine Eltern sich mal auf unsere Tochter voll konzentrieren, damit sie zumindest etwas Bindung aufbauen und sie nicht mehr so extrem bei ihnen fremdelt irgendwann. Aber ich kann meine Frau verstehen, wir sagen z.b., frag uns wenn du Klamotten kaufen willst, du kaufst immer ne Nummer zu klein und sie ist beleidigt und sagt uns, sie kann es ja nicht ahnen, aber sie ist trotzdem zu stolz zum Fragen.
Natürlich rennen wir mittlerweile nicht mehr hinterher, da es eh nichts bringt.
Bei meinem Bruder und seinen 2 Kindern (6 und 10) lief das alles anders und das schon bevor er sich hat scheiden lassen.

Deshalb zu meiner Ausgangsfrage. Meine Frau hat mittlerweile die Ansicht, wenn unsere Tochter ohne Händchenhalten laufen kann, brauchen sie auch nicht mehr anzukommen um sich zu kümmern, weil meine Mutter in der Nachbarschaft wohl immer mit dem "feinen Mädchen" prahlt, mit der man ja bald unterwegs sein kann..

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Und wieder einmal frage ich mich als Jungsmama bedrückt, was mich dann später mal so erwartet.

Warum darf deine Mutter nicht "ankommen", wenn das Kind laufen kann? Nicht jeder ist ein Babymensch. Soooo toll finde ich diese albern quietschenden "duzi duzi" Omas im Schlepptau vieler Familien jetzt auch wieder nicht.

Warum dürfen deine Tochter und deine Mutter nicht ihre eigene Beziehung aufbauen? Wieso wollt ihr bestimmen, wie diese auszusehen hat? Warum kann man nicht Geduld haben? Warum wollt ihr jetzt schon alles beleidigt einreissen, was Jahre zum Aufbau braucht?

Und wie immer frage ich mich, was die f..... Geschenke damit zu tun haben. Die kommen ja in jedem 2. Schwiegermutter Thread vor. Ich dachte immer, Geschenke sind eine nette Aufmerksamkeit und keine Eintrittskarte zu einer Oma- Qualifikation?

Hätte nicht ein sanftes: "Mama, du hast Lieselotte unglücklicherweise zu klein eingeschätzt, meinst du wir können den Strampler im Laden noch in die größere Größe tauschen? Es wäre zu schade drum!" gereicht?

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Ich finde es traurig, weil es bei meinem Bruder ganz anders war. Und wenn man schon mehrmals Klamotten mitbringt, die nicht mal mehr über den Kopf passen, finde ich es nicht schlimm zu sagen: Mutter, klingel doch mal kurz durch und frag nach der Größe. Sie macht es bewusst nicht. Es ist aber immer Geld was ausgegeben wird und wer weiß ob wir später wieder eine Tochter haben.

Sie hatten auch nicht das Bedürfnis uns im KH oder im Wochenbett zu besuchen. Und wenn sie mal bei uns sind und direkt sagen, länger als ne Stunde können sie nicht bleiben, Nachbars Katze muss gefüttert werden und meine Mutter meine Frau dann in ihrer Erziehung kritisiert, dann wird meine Frau (häufig zu recht, nicht immer) recht dünnhäutig und ich denk mir: da rein, da raus und nicken.

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Unsere Tochter ist übrigens 11 Monate alt und wir planen so langsam ihren Geburtstag. Da wir bald umziehen ist in unserer Wohnung kaum Platz und deshalb habe ich überlegt ob wir ihren Geburtstag getrennt "feiern" mit Kaffee und Kuchen. Am Tag selber mit den Schwiegereltern; weil sie wirklich großartig sind und unsere Tochter sie immer strahlend empfängt, und danach mit meinen Eltern nochmal am Wochenende danach. Ich könnte aber auch verstehen, wenn meine Eltern beleidigt wären und mit allen essen gehen, ist auch noch eine Option.

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Vielleicht sind deine Eltern bei Euch zurückhaltender als bei deinem Bruder damals, weil deine Frau und deine Mutter nicht so besonders gut miteinander klarkommen? Klingt etwas nach Konfliktpotenzial, jede der beiden beharrt auf ihren „Regeln“ und die Situation scheint nicht entspannt.

Da würde ich mich wahrscheinlich auch eher zurückziehen, um grösseren Streit oder Ärger zu vermeiden. Probier doch mal, ab und zu alleine mit dem Kind zu deinen Eltern zu fahren?

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Also das Konfliktpotential hat sich seitens meiner Frau erst die letzten Wochen wirklich entwickelt, als Resultat der ganzen Monate. Vor meiner Mutter bleibt sie aber immer höflich. Einmal hat sie vor Kurzem ggü. meiner Mutter sachlich Kritik geübt, das war in dem Moment aber angemessen und habe das meiner Mutter danach auch noch gesagt. Und das Problem mit den Besuchen gab es vorher schon und wird sich auch nicht ändern wenn ich meinen Eltern sagen würde, ich lasse meine Frau zu Hause.

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Ich sehe am dem von dir geschriebenen nichts schlimmes - auch kein Desinteresse. Ich würde es eher so deuten, als wollen sie euch nicht auf den Keks gehen. Vielen Schwiegereltern geht es nämlich genauso, sie zeigen Interessen, wollen teilhaben...& werden als Böse und übergriffig betitelt.
Sie fragen nach eurer Kleinen, bringen ihr Klamotten mit (good will, da ein Faß aufmachen finde ich unnötig), beschäftigen sich scheinbar wenn sie denn mal da sind...& geben mit ihr an. Ich finde, da wirkt deine Frau wie eine Art Schwieherhexe. Meine ich nicht böse, aber wegen nichts so zickig sein, finde ich dämlich!

Meine Schwiegereltern (wohnen 3 km
weg von uns) rufen an keinem
Geburtstag meiner drei an, waren auf keiner Einschulung (Rentner, Anfang 60 und fit), fragen nie nach, kamen mich nicht im Krankenhaus besuchen, als ich mit unserem Frühchen (& auch die Wochen vorher) Wochen im Krankenhaus war - haben nicht mal nachgefragt. Erzählt eins meiner Kinder was, bekommen sie IMMER zur Antwort „das kann A...auch/das mag A... nicht/ oder ähnliches). A ist sie Enkelin die dort wohnt und so alt wie unsere Große ist.

Sie sind wirklich nur aufgesetzt, an deren Geburtstagen. Da versuchen sie vor dem
Rest der Welt einen auf tolle Großeltern zu machen.

Also ich finde, ihr solltet da was chilliger sein.

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Die Frau wirkt wie eine Schwiegerhexe? Warum werden hier eigentlich immer die Frauen so hingestellt? Der TE hat doch selbst ein Problem mit dem Verhalten seiner Eltern. Immer lustig zu lesen, das nur die Schwiegertöchter die Schuld haben, egal, wie sich die Schwiegereltern verhalten!

Wäre genau so, wenn man dir nun sagen würden, dass sich deine Schwiegereltern so verhalten, weil du so eine zicke und schwiegerhexe bist. Eigentlich musst du ja schuld sein und musst irgendwas getan haben, damit deine Schwiegereltern so sind.
Vielleicht solltest du auch mal lockerer werden, vielleicht wären deine Schwiegereltern dann auch interessierter!

Als Schwiegertochter würde ich nicht mehr hinter meinen Schwiegereltern hinterherlaufen, damit mein Kind eine Bindung zu ihnen hat, dafür sind die Großeltern egal welcher Seite selber verantwortlich.

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Uiuiui, da hab ich aber einen wunden Punkt getroffen! Sorry! Da hast du wohl was aufzuarbeiten.

Ich lese hier schon seit über 10 Jahren mit, und habe noch nie von den bösen Schwiegertöchtern gelesen. Eigentlich geht es immer nur darum, dass die Schwiegermütter nichts recht machen könnnen.

Ich komme prima mit der Situation mit meinen Schwiegereltern klar. Mir tut es für meine Kinder leid, denn die möchten so gar nicht mit denen zu tun haben - egal wie sehr wir da versuchen zu vermitteln.
Versucht haben wir viel, geredet, gemacht, getan. Hexisch bin ich nicht - meine Schwiegermutter sagt, ich bin eben da - sie hätte meine Mann gerne alleine. So war das auch mit der Schwester meines Mannes...sie ist eben da, aber meiner Schwiegermutter hätte mein Mann gereicht.

Ich hasse meine Schwiegereltern nicht, würde sie trotz allem nie ausschließen oder ähnliches. Ich bin mit mir im Reinen. Sie haben meine Mann groß gezogen, und der ist wundervoll! Daher können die doch nicht alles falsch machen. Das vergessen viele Schwiegertöchter.

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Ich sehe zickigkeit und Anspruchshaltung auf beiden Seiten. Ich wollt den Eltern genau vorschreiben wer was wie zu tun habt. Macht euch mal locker.

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Wie wäre es ihr geht deine Eltern öfters Besuchen oder ladet sie konkret bei euch ein?anstatt zu warten bis sie spontan kommen. Wahrscheinlich fühlen sie sich bei euch nicht willkommen

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Hallo
Ich habe keine Tipps im Umgang mit Eltern und Schwiegereltern, aber ich würde dir empfehlen, mal mit deinem Bruder zu reden. Das hat meiner Schwester und mir geholfen. Wir haben gesehen, dass auch bei der anderen nicht alles toll läuft.

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Das "Problem" mit den Klamotten haben wir nicht, aber sonst ist es bei uns sehr ähnlich. Wenn meine Schwiegereltern mal vorbei kommen, dann sind sie immer irgendwie auf dem Sprung, ihre Gespräche gehen immer nur darum, was ich, was wir mal machen müssten und wie wir es anders machen sollen etc. Meine Kinder sind jetzt 2 1/2 und 10 Monate und wir haben es jetzt aufgegeben. Es dreht sich alles um den großen Enkel, weil er es doch so schwer hat (hat er wirklich und es ist völlig ok, dass er die meiste Aufmerksamkeit bekommt). Wenn es aber dahingehend ausartet, dass sie nichts zu den beiden kleinen sagen können (so neulich passiert und diese Tante rief uns völlig entsetzt an), wenn sie gefragt werden, dann hört mein Verständnis auf und ich bleibe höflich, bin aber mittlerweile recht distanziert. Sie können vorbei kommen, die 5 Minuten mit ihren Enkeln spielen, sie dürfen auch Klamotten kaufen, wir schicken immer mal Updates zu den Kindern und der Familie, die aber nur interessieren, wenn der große mit bei ist und auch so bin ich, sind wir höflich und freundlich, aber wir buhlen nicht mehr darum, dass sie für die kleinen auch Großeltern sind. So ganz haben wir unseren Frieden noch nicht damit geschlossen, aber wir sind auf einem guten Weg. Vor allem mein Mann ist traurig darüber, aber er ist sehr pragmatisch und meint, dass er es offensichtlich eh nicht mehr ändern kann. Wir haben leider auch auf meiner Seite keine tollen Großeltern, bei meiner Mutter sind es andere Probleme und mein Vater lebt leider nicht mehr. So, dass das ganze irgendwie doch noch mal mehr verletzt.
Ich bin da mittlerweile auch auf dem Stand deiner Frau, sie sollen nicht ankommen, wenn die Kinder größer sind und der Große in die Pubertät kommt und vielleicht nichts mehr von den Großeltern wissen will, allerdings kenne ich mich und gebe ihnen dann doch noch die Chance, aber momentan vom Gefühl her, würde ich vermutlich dann doch nicht so begeistert sein. (dass sie mit kleinen Kindern nicht können, ist auch nicht der Fall, denn was sie alles mit dem großen gemacht haben, als er in dem Alter war, da kann nicht davon die Rede sein, dass sie mit Kleinkindern nichts anfangen können, da war ich sogar der Meinung, dass sie tolle Großeltern sind und habe mich darauf gefreut, dass meine Kinder so tolle Großeltern haben werden und habe mich immer um guten Kontakt gekümmert und bemüht).
Man kann es nicht erzwingen, man kann nur freundlich bleiben, immer mal den Kontakt suchen, sich aber nicht aufzwingen und sich ein dickeres Fell zulegen, dass dieses Desinteresse irgendwie an einem abprallt .

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Danke für deine Antwort! :)

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Wie gehen sie denn grundsätzlich mit den Enkeln um, wenn sie mit ihnen spielen? Merkt man da Unterschiede?

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Ihr habt da einfach überzogene Vorstellungen.

Natürlich ist für euch euer Kind etwas ganz besonderes, einzigartig , das ganze Leben hat sich geändert.
Das ist aber für deine Eltern nicht so. Sie hatten bereits eigene Kinder, Enkelkinder sind auch schon da, ja, da ist der ganz große Hype vorbei. Ihr Leben läuft normal weiter, egal ob da nun ein weiteres Enkelkind ist oder nicht (mal ganz hart gesagt). Und das ist ja auch gut so.

Ihr hattet vor dem Kind nicht das ganz große Interesse aneinander, warum soll das jetzt mit Kind anders sein? So spannend ist ein Baby nicht, letztendlich sitzen dann auch nur 4 Erwachsenen am Tisch, die nicht all zu viel miteinander anfangen können.
Und wenn dann auch noch die Rede von nichteingehaltenen "Regeln" ist, kann ich mir vorstellen, wie anstrengend diese erzwungenen Besuche für alle Beteiligten sind.

Lasst doch einfach mal alles entspannt laufen. Ob Großeltern und Enkel mal ein gutes Verhältnis haben oder nicht, wird sich zeigen, ganz von selbst.

Und dieses absolut kindische " wenn sie jetzt kein Interesse haben, brauchen sie das Kind später auch nicht mehr sehen..." würde ich schnell vergessen. Ihr seid doch keine zickigen14jährigen mehr.